Geständnis auf Santorin
Von Cathy Williams
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Über dieses E-Book
Auf der zauberhaften Insel Santorin trifft Abby den faszinierenden Griechen Theo Toyas. Obwohl sie befürchtet, dass er nur ein Abenteuer sucht, lässt sie sich auf eine Affäre mit ihm ein ...
Cathy Williams
Cathy Willams glaubt fest daran, dass man praktisch alles erreichen kann, wenn man nur lang und hart genug dafür arbeitet. Sie selbst ist das beste Beispiel: Bevor sie vor elf Jahren ihre erste Romance schrieb, wusste sie nur wenig über deren Inhalte und fast nichts über die verschiedenen Schreibtechniken. Aber sie hatte es sich nun mal fest vorgenommen, Autorin zu werden, und so lernte, las und schrieb sie, bis ihr erstes Manuskript angenommen wurde. Allen denjenigen, die ebenfalls von einer Karriere als Autorin träumen, kann sie deshalb nur nahe legen, den ersten Schritt zu machen und nicht zu schnell aufzugeben! Zusammen mit ihrem Ehemann und den drei Töchtern Charlotte, Olivia und Emma lebt sie im englischen Warwickshire. Viele ihrer Romances spielen ebenfalls in einer typisch englischen Umgebung, aber manche auch an dem Ort, wo Cathy Williams geboren wurde: der sonnigen Tropeninsel Trinidad. Ihr großer Freundeskreis sorgt dafür, dass ihr stets eine interessante Handlung einfällt. Das Wichtigstes für ihre Handlung ist jedoch ihre eigener Glaube daran, dass wir alle auf der Suche nach der großen, wahren Liebe sind.
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Buchvorschau
Geständnis auf Santorin - Cathy Williams
IMPRESSUM
Geständnis auf Santorin erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2005 by Cathy Williams
Originaltitel: „The Greek’s Forbidden Bride"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA EXTRA
Band 250 - 2006 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Kara Wiendieck
Umschlagsmotive: 9783733738839
Veröffentlicht im ePub Format in 11/2018 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733738839
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
Von der Veranda vor seinem Schlafzimmer aus hatte Theo Toyas einen ungehinderten Blick auf die Einfahrt, die zur prachtvollen Villa seines Großvaters führte. Es war halb sieben abends, und langsam verschwand die Hitze des Tages. Trotzdem war es immer noch viel zu warm, um etwas anderes als Shorts und T-Shirt zu tragen.
Seit einer halben Stunde lag er in einem gemütlichen Liegestuhl, trank hin und wieder einen Schluck seines Whiskeys und genoss die Aussicht. Und die Aussicht war wirklich grandios. Zu seiner Rechten lag ein erstaunlich großer Pool, von dem aus man einen direkten Blick auf Santorins berühmten, mittlerweile erloschenen Vulkan werfen konnte. Dahinter erstreckte sich ein meisterhaft angelegter Garten.
Er hatte vergessen, wie beruhigend und verschlafen dieser Ort sein konnte, denn in letzter Zeit hatte er die Villa nicht oft besucht. Auch die Aussicht zu genießen war keine Tätigkeit, der sich Theo oft hingab. Tatsächlich fehlte ihm dafür einfach die Zeit. Sein Leben fand zwischen London, Athen und New York statt, denn er trug die alleinige Verantwortung für die weltweit operierende Reederei, die sein Urgroßvater gegründet hatte. Sich ein paar Tage frei zunehmen, war fast undenkbar.
Aber die Feier zum achtzigsten Geburtstag seines Großvaters war natürlich eine Ausnahme. Die meisten Familienmitglieder lebten über ganz Griechenland verstreut und waren zu diesem Anlass mit Privatflugzeugen eingeflogen worden. Andere kamen aus weiter entfernten Ländern der Erde und würden eine ganze Woche in der Villa verbringen.
Theo selbst wollte nur drei Tage bleiben und anschließend nach London zurückkehren.
Ein Taxi hielt in der Einfahrt. Theo beobachtete, wie erst sein Bruder Michael, dann dessen Begleitung ausstieg.
Endlich würde er die mysteriöse Frau sehen, die so plötzlich im Leben seines Bruders aufgetaucht war. Seine Mutter und sein Großvater hatten auf diese Nachricht mit Erleichterung reagiert.
Theo war zwar auch Single, doch es war allgemein bekannt, dass er die Gesellschaft von Frauen genoss. Erst mit vierzig wolle er die richtige Frau, mit den richtigen Verbindungen, heiraten, hatte er seine Familie trocken informiert. Bis dahin sollten sich alle bitte aus seinem Privatleben heraushalten.
Aber bei Michael hatten die Dinge schon immer anders gelegen. Er war fünf Jahre jünger als Theo, war von zarterer Statur und neigte zu Krankheiten.
Mit dreizehn hatte Theo Griechenland verlassen und in England ein Internat besucht. Dieser Schritt in die Unabhängigkeit hatte seine Persönlichkeit geformt. Michael hingegen war zu Hause geblieben. Lina Toyas hatte es nicht ertragen können, ihren empfindlichen und sensiblen Sohn in die Fremde zu schicken. Immer war sie um ihn besonders besorgt gewesen. Und die Tatsache, dass er nie Mädchen mit nach Hause brachte, hatte die Familie zusätzlich belastet.
Das überraschende Erscheinen einer Freundin hatte Lina Tränen der Freude in die Augen getrieben.
Theo war nach dem Anruf seiner überglücklichen Mutter weniger begeistert.
Irgendetwas stimmte an der Geschichte nicht, und als erfahrener Geschäftsmann wusste er, dass in solchen Fällen Vorsicht geboten war.
Wie konnte es sein, dass Michael Abigail Clinton niemals zuvor erwähnt hatte? Wenn die beiden wirklich ein Paar waren, hätte er doch zumindest den Namen in einem der vielen Telefonate mit seiner Mutter genannt. Tatsächlich hatte er erst vor zwei Wochen aus heiterem Himmel verkündet, er sei mit einer Engländerin verlobt und würde sie zur Geburtstagsfeier nach Santorin mitbringen.
Taktvoll hatte Theo davon abgesehen, Lina in seine Bedenken einzuweihen. Stattdessen würde er die kommenden Tage sinnvoll nutzen. Er würde herausfinden, ob sein Verdacht zutraf, dass die Frau nur hinter dem Geld seines Bruders her war. Michael lebte zwar mittlerweile in Brighton, besaß zwei eigene Restaurants und einen Nachtclub, doch natürlich gehörte ihm nach wie vor ein Teil des sagenhaften Reichtums der Familie Toyas. Allein sein Aktienanteil an der Reederei war ein Vermögen wert. Doch er führte einen bescheidenen Lebensstil, sodass man ihn beim flüchtigen Hinsehen für einen jungen Geschäftsmann halten konnte, der sich seinen Erfolg selbst erarbeitet hatte. Aber auch wenn Michael seinen Nachnamen und seine Herkunft nicht an die große Glocke hängte, hätte jeder mit ein bisschen Detektivarbeit leicht herausfinden können, wie Michael mit der Familie Toyas verbunden war. Und Theo war sich sicher, dass genau das passiert war.
Und genauso sicher war, dass er nicht zulassen würde, dass sein Bruder wie eine Weihnachtsgans ausgenommen wurde. Michael schenkte anderen Menschen viel zu schnell sein Vertrauen. Und zu vertrauen machte verwundbar. Nur Narren gaben sich selbst eine Blöße.
Theo richtete sich im Liegestuhl auf, seine Blicke fest auf die Frau gerichtet, die aus dem Taxi gestiegen war. Sie war schlank, und lange, sehr hellblonde Haare fielen über ihren Rücken. Unablässig spielte sie mit einigen Strähnen, während sie mit leicht geöffneten Lippen die luxuriöse Umgebung bestaunte.
Schweren Herzens musste er zugeben, dass sein Bruder Geschmack besaß. Er konnte die Gesichtszüge der Frau zwar nicht erkennen, aber ihre Beine waren perfekt geformt und die Arme überaus grazil. Ihre fast knabenhafte Figur füllte kaum das kurze Kleid. Im Gegensatz zum ihm hatte Michael nie auch nur einen Hauch von Interesse für die eher fülligen sinnlichen Mädchen Griechenlands gezeigt.
Theo beobachtete, wie das Gepäck ausgeladen wurde und die beiden ins Haus gingen. Als er sie nicht mehr sehen konnte, stand er auf und eilte in sein Schlafzimmer, dort trank er den letzten Schluck Whiskey und stellte das Glas ab.
Dann überlegte er, wie er sich der Frau am besten nähern konnte, ohne den Verdacht seines Bruders oder die Empörung seiner Mutter zu erregen. Letzteres, dachte er, würde auf jeden Fall die größere Herausforderung sein.
Aber wer, verfolgte er diesen Gedanken weiter, und ein kleines Lächeln umspielte seine Mundwinkel, hätte Theo Toyas jemals bezichtigt, eine Herausforderung abzulehnen?
Als er eine Stunde später die Treppe hinunterging, dachte er immer noch über die beste Strategie nach, wie er die wahren Absichten dieser Heiratsschwindlerin vor der ganzen Familie entlarven konnte. Die meisten Gäste würden erst morgen eintreffen. Im Wohnzimmer würden deshalb nur die engsten Familienmitglieder zusammensitzen, an ihren Drinks nippen und sich angeregt unterhalten.
„Es sieht großartig aus", sagte er zu seiner Mutter, die vor dem großen Panoramafenster stand und ganz in den Anblick des von unzähligen Fackeln und Lichtern erhellten Gartens versunken war.
Lina wandte sich zu ihrem ältesten Sohn um und lächelte. Theo legte den Arm um ihre Schultern und zog sie an sich. „Wie lange ist es her, dass wir ein so großes Familientreffen hatten? Fünf Jahre? Als Elena und Stefano geheiratet haben, richtig?"
Seine Mutter bedachte ihn mit einem langen kritischen Blick. Sie war der einzige Mensch auf der Welt, der ihn so ansehen durfte. „Es hätte deine Hochzeit sein können, meinte sie. „Du bist kein Jüngling mehr. Die Dynastie braucht Erben, Theo.
„Und die wird sie bekommen", murmelte er.
„Alexis Papaeliou wird auch kommen, fiel Lina ihm ins Wort. „Sie würde so gut zu dir passen.
„Alexis … ja, ich erinnere mich. Und ich muss gestehen, dass drei Monate Enthaltsamkeit wirklich eine lange Zeit sind. Er grinste, weil seine Mutter wegen seines intimen Geständnisses errötete. „Andererseits
, fuhr er fröhlich fort, „brauche ich mich nicht mehr zu beeilen. Michael hat das Rennen um die Hand einer Frau gewonnen."
„Also Theo …"
„Wo ist denn das glückliche Paar?", fragte er leichthin.
„Sie werden gleich nach unten kommen, antwortete sie. „Und Theo … sei friedlich.
„Mama, ich bin immer friedlich." Er seufzte, weil sie den Kopf schüttelte.
„Michael liebt diese Frau. Das fühle ich. Verdirb nicht alles."
„Das werde ich mir merken." Und bevor ihm seine Mutter noch ein Versprechen abnehmen konnte, das er sowieso nicht zu halten gedachte, zog er sie zu einigen Verwandten hinüber.
Endlich kamen die beiden. Sobald die Frau das Lichtermeer im Garten entdeckt hatte, legte sie eine Hand auf Michaels Arm, und er streichelte in einer beruhigenden und beschützenden Geste über ihre Hand. Theo beobachtete, wie sie Michael ansah und etwas zu ihm sagte, woraufhin sein Bruder ihr ein warmes Lächeln schenkte.
Was für eine herzerweichende Scharade, dachte Theo.
Ihr Outfit hatte jedenfalls nur den Zweck, die Gäste von ihrer Tugend zu überzeugen. Nahezu züchtig lag das Oberteil eng an ihrer Brust an, und nur der Rock schwang weit um ihre Knie. Und es war rosa. Hellrosa – eine Farbe, die man mit unschuldigen Kindern assoziierte. Sie stand da, nervös und zögernd, und schien ganz in ihrer Rolle aufzugehen. Sie hatte die Haare hochgesteckt, sodass ihr zarter Nacken verletzlich entblößt war. Genau so, dachte er, sieht sie aus. Verletzlich. Verärgert eilte er auf die beiden zu, begrüßte seinen Bruder und konnte sich endlich ihr zuwenden.
„Meine Verlobte, Abby, grinste Michael. „Aber wahrscheinlich weißt du das längst. Neuigkeiten
, sagte er an Abby gewandt, „breiten sich in dieser Familie mit Schallgeschwindigkeit aus."
Abby lächelte und versuchte verzweifelt, die Gegenwart des Mannes neben Michael zu ignorieren. Er hatte ihr viel von seinem Bruder erzählt. Deshalb hatte sie sich immer vorgestellt, die beiden Brüder würden sich ähneln. Sanftmütig, aufmerksam und humorvoll.
Das Bild hätte nicht weiter von der Wirklichkeit entfernt sein können.
An diesem Mann war nichts Sanftmütiges. Sein Haar war länger als das seines Bruders und lockte sich im Nacken. Seine Augen funkelten wie Edelsteine. Seine Gesichtszüge waren härter und präziser definiert. Alles in allem erschreckte er sie; kalte Schauder liefen ihr über den Rücken. Obwohl sie keine Ahnung hatte, warum sie sich vor ihm fürchten sollte.
Jetzt sprach er