Der Milliardär und die süße Rebellin
Von Abby Green
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Über dieses E-Book
Der sündhaft reiche Wirtschaftstycoon Giancarlo Delucca will nur eins: den Weltmarkt erobern … auch wenn er dafür die widerspenstige Tochter seines größten Konkurrenten heiraten muss. Für den skrupellosen Womanizer steht fest, er wird seine Braut schon zähmen! Egal wie. Aber je raffinierter Keelin versucht, den Hochzeitsdeal zu stoppen, desto mehr ist er von der rothaarigen Schönheit fasziniert. Und plötzlich ist es nicht mehr die Welt, die der Milliardär erobern will, sondern Keelins Herz … bis sich ihr trotziges "Nein" endlich in ein süßes "Ja" verwandelt ...
Abby Green
Abby Green spent her teens reading Mills & Boon romances. She then spent many years working in the Film and TV industry as an Assistant Director. One day while standing outside an actor's trailer in the rain, she thought: there has to be more than this. So she sent off a partial to Harlequin Mills & Boon. After many rewrites, they accepted her first book and an author was born. She lives in Dublin, Ireland and you can find out more here: www.abby-green.com
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Buchvorschau
Der Milliardär und die süße Rebellin - Abby Green
IMPRESSUM
JULIA erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2015 by Harlequin Books S.A.
Originaltitel: „Delucca’s Marriage Contract"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
in der Reihe: PRESENTS
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA
Band 2240 - 2016 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
Übersetzung: Gudrun Bothe
Abbildungen: Harlequin Books S.A., alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 07/2016 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733706869
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
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PROLOG
„Das ist der Deal, Delucca, akzeptieren Sie ihn oder lassen Sie es sein. Ich muss Ihnen wohl nicht extra versichern, dass, sollten Sie sich gegen die Fusion entscheiden, die Marke ‚O’Connor‘ davon nicht im Geringsten beeinträchtigt würde …"
Angesichts des arroganten Tons verhärtete sich Giancarlo Deluccas Wangenmuskulatur. Die Anspielung des älteren Iren war kaum als subtil zu bezeichnen. Den unausgesprochenen zweiten Teil des Satzes konnte Gianni, wie er zumeist genannt wurde, problemlos für sich ergänzen: … während die Marke ‚Delucca‘ weiterhin über Jahre allein auf den Europäischen Markt beschränkt bliebe, bevor sie sich weltweit etablieren ließe.
Unter halb geschlossenen Lidern musterte er Liam O’Connor, der in seinem massiven Chefsessel thronte – Dublins Finanzdistrikt als eindrucksvolle Kulisse im Rücken. „Und was hält Ihre Tochter von dieser arrangierten Ehe?"
O’Connors stahlgraue Augen verdunkelten sich, und um seinen Mund zuckte es kaum merklich. „Was das Familienunternehmen betrifft, zeigt sich Keelin absolut loyal."
„Loyal genug, um sich auf eine Vernunftehe einzulassen?" Ohne auf eine Antwort zu warten, erhob sich Gianni von seinem Stuhl und schlenderte zu der deckenhohen Fensterfront. Damit er sich nicht mit allen zehn Fingern nervös durchs Haar fuhr, schob er die Hände in die Hosentaschen.
Hochzeit! Er spürte, wie sich sein Hals zuschnürte und er kaum noch Luft bekam.
Allein das Wort rief finstere Bilder und üble Erinnerungen in ihm wach. Habe ich nicht geschworen, niemals selbst in diese Falle zu tappen?
Trotzdem blieb Fakt, dass er auf die Fusion mit dem überaus erfolgreichen Firmenimage von O’Connor Foods angewiesen war, um den internationalen Markt und ganz besonders die USA zu erobern. Das würde ihn endlich seine schlimme Kindheit und die bitteren Erinnerungen an die quälenden Jahre seiner Jugend vergessen lassen. Denn nichts wünschte er sich mehr, als den Namen Delucca zu rehabilitieren, damit ihn irgendwann niemand mehr mit der Schreckensherrschaft der Mafia in Verbindung bringen würde.
„Keelin ist ungemein charmant und attraktiv, brach O’Connor hinter ihm in seine Gedanken. „Gebildet und perfekt erzogen. Als Ehefrau ein echter Gewinn für Ihren ehrgeizigen Plan, zu expandieren und sich an die Weltspitze zu setzen.
Es ekelte ihn an, dass O’Connor sein eigen Fleisch und Blut wie eine preisgekrönte Zuchtstute anpries. Doch da Gianni seine Emotionen für sich behalten wollte, blieb er vor dem Fenster stehen. „Glauben Sie etwa, ich selbst könnte mir keine Ehefrau suchen?" Nicht, dass ich es je erwogen hätte!
Liam O’Connor lachte trocken. „Ich habe keinen Zweifel daran, dass Sie nur mit dem Finger schnipsen müssten, um in Sekundenschnelle eine Frau zu finden, Delucca! Schließlich eilt Ihnen Ihr Ruf als …"
Gianni schwang so abrupt herum, dass er dem anderen das Wort abschnitt. „Vorsicht, O’Connor …" Obwohl es in ihm brodelte, zwang er sich zu einem ruhigen Ton.
Der ältere Mann erhob sich von seinem Chefsessel und kam um den Schreibtisch herum. Hochgewachsen und absolut imposant, mit markanten Gesichtszügen und silbergrauem Haar. Das ältere Alpha-Tier, das sich dem jüngeren Konkurrenten gelassen stellt, auch wenn der sich größer, kräftiger und attraktiver präsentierte, als O’Connor es je gewesen war.
Gianni wusste alles über Alpha Males. Er hatte es schließlich mit der Inkarnation dieser Spezies aufnehmen müssen: seinem Vater.
„Kein anderes Unternehmen kann Ihnen so eine Aura von Solidität und Achtbarkeit verschaffen wie unseres. O’Connor nahm kein Blatt vor den Mund. „Besonders im Fall einer Fusion. Wenn wir uns zusammenschließen, genießen Sie automatisch den Vertrauensbonus, der uns seit jeher entgegengebracht wird. Ich biete Ihnen die einmalige Chance, sowohl Ihre Marke wie Ihren Namen auf einem Niveau zu etablieren, das Sie allein nie erreichen würden. Und Sie wissen so gut wie ich, dass einem Familienmenschen grundsätzlich mehr Vertrauen entgegengebracht wird.
Und wieder stand der unausgesprochene Rest hörbar im Raum: Jemandem, dem weder das despektierliche Image eines notorischen Playboys anhaftet noch eine Verbindung zur Unterwelt.
Verdammt! Auch wenn er den Mann dafür hasste, O’Connor hatte recht. Es wäre der Deal seines Lebens. „Das mag ja alles der Fall sein, aber vergessen wir dabei doch nicht, dass Ihr eigenes Unternehmen durch die Aufnahme italienischer Luxusprodukte in Ihr traditionelles Programm eine enorme Auffrischung erfahren würde", führte Gianni kühl an, um seine eigene Position zu behaupten.
Augenblicklich umwölkte sich O’Connors Blick. Offensichtlich behagte es ihm nicht, daran erinnert zu werden.
„Warum ist diese arrangierte Ehe mit Ihrer Tochter für Sie eigentlich ein unverzichtbarer Teil des Deals?", fragte Gianni abrupt.
„Keelin ist unser einziges Kind und alleinige Erbin, und ich bin ein altmodischer Mann, Delucca. Ich wünsche mir für meine Tochter eine gesicherte Zukunft. Mit einer Verbindung zwischen euch beiden wird unser Familienname am Leben bleiben."
Der reichte allerdings nicht, um Giannis Misstrauen zu entkräften. Doch eine Gruppe gerahmter Fotos hinter dem älteren Mann an der Wand zog seinen Blick wie magisch an und lenkte ihn ab. Als er näher trat, erkannte er O’Connor in Gesellschaft prominenter Persönlichkeiten. Unter anderem neben zwei amerikanischen Präsidenten – stets begleitet von einer attraktiven Frau mit rötlichblondem Haar und grünen Augen, bei der es sich offensichtlich um seine Gattin handelte.
Darunter hing das Bild einer lachenden jungen Frau auf einem Pferd. Zu einer verwaschenen Jeans trug sie ein ebenfalls ziemlich verblichenes T-Shirt, das sich über ihren prallen Brüsten spannte. Die Taille wirkte sehr schmal, die Hüften durchaus weiblich. Sie war hinreißend attraktiv, allerdings nicht auf die elegante Weise wie ihre Mutter, hatte aber deren mandelförmige, grüne Augen. Die wilde rote Haarmähne war zu einem unordentlichen Pferdeschwanz zusammengezurrt, die milchweiße Haut zierten Sommersprossen, dafür leuchteten die Wangen wie voll erblühte Rosen.
Ihre natürliche, unverfälschte Schönheit brachte eine Saite in ihm zum Klingen, von der Gianni bisher nicht gewusst hatte, dass er sie besaß. Dabei entsprach sie absolut nicht seinem favorisierten Frauentyp.
„Das ist unsere Tochter Keelin, erklärte O’Connor überflüssigerweise. „Also, wie sieht es aus, Delucca? Sind Sie zu einer Entscheidung gekommen?
Gianni schwieg. Er musste nichts sagen, denn beide Männer kannten die Antwort …
1. KAPITEL
Keelin O’Connor ließ den Blick durch die elegante Hotelsuite im exklusiven Harrington Hotel in Rom schweifen. Allerdings waren momentan so ziemlich jedes Möbel und ein Großteil des Bodens mit Einkaufstüten, Taschen und Kartons bedeckt.
Als Shopping-Novizin konnte sie nur hoffen, verwegen genug gewesen zu sein, indem sie einfach alles zusammengerafft und mitgenommen hatte, was die Reichen und Schönen ihrer Ansicht nach in den einschlägigen TV-Serien trugen.
Ihr Verlobter – bei dem es sich um einen ihr völlig fremden Mann handelte – konnte jede Minute hier auftauchen. Und sie hasste es, wie feucht ihre Innenhandflächen waren und dass ihr Blut immer noch vor Ärger und Empörung kochte, angesichts dessen, was ihr Vater von ihr verlangte.
„Das kann unmöglich dein Ernst sein!", hatte sie ihm vor zwei Wochen vorgehalten, als er ihr sein ungeheuerliches Ansinnen offenbart hatte.
„Und ob!" Sein Gesicht hatte gewirkt wie aus Granit gehauen.
Keelin sprach bewusst langsam, um sicherzugehen, dass sie wach und nicht in einem schrecklichen Albtraum gefangen war. „Du hast mich an einen völlig Fremden als seine zukünftige Ehefrau verschachert?"
Zumindest für eine Sekunde konnte sie ihren Vater damit aus der Fassung bringen. „So ist das nicht, erwiderte er gepresst, erhob sich und fuhr sich mit der Hand durch das dichte, graue Haar. „Giancarlo Delucca ist einer von Italiens innovativsten und erfolgreichsten Privatunternehmern. Innerhalb von nur drei Jahren haben sich seine italienischen Spezialitäten und Weine fest auf dem europäischen Markt etabliert und dem Namen Delucca überall Respekt verschafft. Ganz abgesehen von den Profiten, die einfach unerhört sind.
„Und was zur Hölle hat all das mit mir zu tun?"
Um mit ihr auf Augenhöhe zu sein, stützte ihr Vater beide Hände auf die Schreibtischplatte und beugte sich vor. „Was das mit dir zu tun hat? Alles! Mit jedem Wort klang seine Stimme fester und ultimativer. „Ich will eine Fusion mit diesem Mann, um die Zukunft von O’Connor Foods zu sichern. Und du bist Teil dieses Deals.
Keelin ballte die Hände so fest zusammen, dass die Nägel ihr ins Fleisch schnitten. „Das ist archaisch! Und menschenverachtend."
Ihr Vater richtete sich zu seiner vollen Höhe auf. „Sei nicht so naiv, wies er sie kühl zurecht. „Hier geht es einzig und allein ums Geschäft. Davon abgesehen ist Giancarlo Delucca jung, reich und außerordentlich attraktiv. Jedes weibliche Wesen würde sonst was darum geben, ihn als Ehemann zu bekommen.
„Jede, die nicht mehr als ein oder zwei Hirnzellen ihr Eigen nennt, meinst du wohl!, höhnte Keelin, während sie versuchte, ihre dürftigen Informationen über diesen Delucca-Typen aus ihrem Hinterkopf zu kramen. Die finstere Miene ihres Vaters ignorierte sie dabei tunlichst. „Hat er nicht irgendwelche dubiosen Verbindungen zur Mafia?
„Das betraf seinen Vater, kam es defensiv, aber bestimmt zurück. „Und der ist tot. Giancarlo Delucca ist entschlossen, dieses Erbe nicht fortzuführen, sondern ein neues Kapitel in der Familiengeschichte zu beginnen. Darum will er auch heiraten und sich häuslich niederlassen.
„Mit mir an seiner Seite … Keelin lachte auf und fand selbst, dass es eindeutig hysterisch klang. „Ich Glückliche!
Kühle graue Augen trafen in einem stummen Duell auf hitzige grüne.
„Hast du nicht immer darauf gedrängt, stärker in die geschäftlichen Belange eingebunden zu werden?"
„Ja … Der Kloß in ihrem Hals und die Erinnerung daran, wie rigoros sie bisher von ihrem Vater ausgegrenzt worden war, ließen Keelins Stimme rau und brüchig klingen. „Aber nicht als Zuchtstute, die an den Meistbietenden versteigert wird, sondern als eigenständige Person und Erbin des Familienunternehmens.
„Du hast mir bisher wenig Anlass gegeben, dich in diesem Licht zu sehen, Keelin." Den Zug um Liam O’Connors Mund konnte man nur als unerbittlich bezeichnen.
Es war die ewig gleiche alte Wut und Verzweiflung, die in ihr aufstieg und ihr den Hals zuschnürte. Aus Angst, ihr Vater könne das zu seinem Vorteil ausnutzen, trat Keelin an die riesige Fensterfront, die einen eindrucksvollen Blick auf die futuristisch anmutende Brücke über den Liffey River bot, benannt nach dem berühmten Schriftsteller Samuel Beckett.
Dublin präsentierte sich ihr im strahlenden Sonnenlicht eines wundervollen Frühlingstages, und sie hatte keinen Blick dafür. Wie durch eine unaufhaltsame Tsunamiwelle fühlte sich Keelin von dem Schmerz überflutet, ihr Leben lang missverstanden und nie wirklich wahrgenommen zu werden. Schon immer war sie für beide Elternteile eine einzige Enttäuschung gewesen. Für ihre Mutter, weil sie sich nicht zu dem niedlichen Modepüppchen dressieren ließ, das diese sich wünschte, und für ihren Vater hatte sie einfach das falsche Geschlecht.
Sobald Keelin erkannt hatte, weshalb ihre kindliche Liebe nicht von den Eltern erwidert wurde, setzte sie alles daran, ihre Aufmerksamkeit auf anderem Weg zu gewinnen. Das schlug sich hauptsächlich in einer Serie ungestümer Teenagerrebellionen nieder, die ebenso sinnlos gewesen waren, wie sie ihr heute als zu peinlich