eBook165 Seiten2 Stunden
Dem siebten Himmel so nah
Von Kelly Hunter
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Über dieses E-Book
Tausend Pläne hat Serena, was ihre Zukunft angeht. Da würde eine feste Bindung nur stören! Aber das heißt nicht, dass sie nicht mal flirten kann. Zum Beispiel mit diesem gut aussehenden Piloten Pete Bennett, der ihr auf einer griechischen Insel über den Weg läuft. Vielleicht ist Pete sogar ein bisschen zu perfekt für eine Sommerromanze: Mit ihm fühlt Serena sich dem Himmel der Liebe so nah wie nie. Doch Pete scheint auch nicht mehr als eine kurze Affäre zu wollen. Bis er ihr plötzlich einen Heiratsantrag macht! Andere Frauen wären überglücklich, doch- Serena ist entsetzt …...
Autor
Kelly Hunter
Obwohl sie von Beruf Naturwissenschaftlerin ist, hatte Kelly Hunter schon immer eine Schwäche für Märchen und Fantasiewelten und findet nichts herrlicher, als sich in einem guten Buch zu verlieren. Sie ist glücklich verheiratet, hat zwei Kinder und drückt sich gerne davor, zu kochen und zu putzen. Trotz intensiver Bemühungen ihrer Familie kann sie Sport nichts abgewinnen. Dafür liebt sie es umso mehr, im Garten zu arbeiten und sich um ihre Rosen zu kümmern. Kelly wurde in Australien geboren und unternahm ausgedehnte Reisen. Zwar genießt sie es, in verschiedenen Teilen der Erde zu leben und zu arbeiten, bezeichnet aber Australien nach wie vor als ihre Heimat.
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Buchvorschau
Dem siebten Himmel so nah - Kelly Hunter
IMPRESSUM
Dem siebten Himmel so nah erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2008 by Kelly Hunter
Originaltitel: „Taken by the Bad Boy"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe COLLECTION BACCARA
Band 273 - 2009 by CORA Verlag GmbH, Hamburg
Übersetzung: Rita Hummel
Umschlagsmotive: GettyImages_gpointstudio, natrot
Veröffentlicht im ePub Format in 03/2018 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733755836
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY
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1. KAPITEL
Viele Menschen würden sonst was dafür geben, den ganzen Tag auf einer kleinen griechischen Insel am Strand zu sitzen und auf das blaue Meer zu schauen. Aber Serena Comino tat seit fünf Monaten nichts anderes, und deshalb hatte diese Art von Freizeitgestaltung für sie absolut keinen Reiz mehr. So fantastisch der Blick auf das blaue Meer auch war, es sah immer gleich aus.
Den lieben langen Tag saß sie unter ihrem blau-weiß gestreiften Sonnenschirm neben dem Vespa-Schuppen und wartete auf Touristen. Zwar wechselten die Gesichter der Touristen mit jeder ankommenden Fähre, das war aber auch die einzige Abwechslung. Ansonsten wollten alle dasselbe: schwimmen, am Strand liegen, essen gehen, eine Vespa mieten …
Fünf Monate. Noch ein Monat, dann würde sie wieder zurück nach Australien gehen, wo der griechisch-australische Zweig ihrer Familie zu Hause war. Aber sie würde nicht wirklich zu ihrer Familie zurückkehren.
Serena lehnte sich in ihrem Segeltuchstuhl weit zurück. Die Augen von der Sonnenbrille geschützt, blickte sie in den strahlend blauen Himmel.
Irgendwie sah der plötzlich interessanter aus – zogen da etwa Wolken auf, oder war es ein Vogel oder ein Flugzeug, das die Sonne verdunkelte?
Gehörte der Schatten vielleicht Superman?
„Wie kann man nur auf so eine blöde Idee kommen?", murmelte sie.
„Redest du mit dir selbst?", kam von hinten eine amüsierte Stimme.
Sie drehte sich halb um und sah Nico hinter sich, der offenbar gerade den Ziegenpfad heruntergekommen war. Der Pfad schlängelte sich vom Dorfrand ausgehend den Hügel hinauf, am weiß getünchten Haus ihrer Großeltern vorbei, bis zu der Straße oberhalb.
Nico war ihr Cousin väterlicherseits, gehörte also zum griechischen Zweig ihrer Familie. Aber solche Details waren hier unwichtig. Sie gehörten zur selben Familie, und nur das zählte. Und deshalb waren sie und Nico jetzt an der Reihe, sich um ihre über achtzigjährigen Großeltern zu kümmern. Nicht, dass ihre Großeltern besonders pflegebedürftig gewesen wären, sie erfreuten sich im Gegenteil erstaunlich guter Gesundheit. In Wahrheit ging es darum, dass sie und Nico sich um die diversen kleinen Unternehmen von Pappou kümmern sollten, nur weil dieser absolut nicht aufgeben wollte.
Nicos Arbeitstag begann morgens um vier Uhr, wenn er mit dem Fischerboot hinausfuhr, und endete um die Mittagszeit. Serena arbeitete zwischen neun und fünf. Das war ihr auf jeden Fall lieber, als morgens so früh aufzustehen. „Haben wir schon Mittag?"
„Wenn du eine Uhr tragen würdest, wüsstest du das."
„Bloß das nicht! Damals, als ich noch viel auf Reisen war und eine richtige Aufgabe hatte, brauchte ich eine Uhr. Jetzt würde es mich nur deprimieren. Was gibt‘s denn zum Mittagessen?"
„Griechischen Salat, Calamares und Gigias Pistazienbaklava."
Es hatte auch seine Vorteile, auf einer griechischen Insel zu leben. Serena drehte sich ganz herum, weil sie sich wunderte, wieso Nico sich nicht wie üblich neben sie setzte.
Aha, er war nicht allein. Neben ihm stand ein attraktiver dunkelhaariger Mann. Sein Lächeln würde garantiert alle Frauen dahinschmelzen lassen.
Serena musterte ihn lange und eingehend. Nein, das war nicht Superman. Superman hatte ein eckiges Kinn, war tipptopp gepflegt und strotzte vor Vitalität. Dieser Mann sah eher aus wie Superman nach einem Abenteuertrip. „Fliegen Sie?", fragte sie ihn.
„Ja."
„Dachte ich mir. Frauen spüren so etwas."
„Was meint sie denn damit?", wollte der Mann von Nico wissen. Seine Stimme klang tief, gedehnt und leicht belustigt. Sehr australisch.
„Ist das so wichtig?" Serena schenkte ihm ein Lächeln, von dem sie wusste, dass es Männer schwach machen konnte.
Daraufhin setzte der Mann seine Fliegerbrille ab. Seine Augen waren so blau wie der Himmel über ihr. Beeindruckend.
„Serena, das ist Pete Bennett. Pete, meine Cousine Serena. Sie hat ein gutes Herz, aber der Rest von ihr ist die reine Sünde. Sehr zum Leidwesen der Familie."
„Hallo, Serena." Pete Bennett lächelte breit, und seine Augen blitzten amüsiert.
Ein Frauenkenner, stellte Serena fest. Der wusste garantiert, wie man mit Frauen umging. Ein großer Vorteil.
„Eine interessante Kombination", sagte er.
Serena lachte. „Ja, das höre ich öfter."
Seufzend schob Nico ihr die Lunchbox zu. Aber als er merkte, dass sie völlig von dem attraktiven Pete Bennett abgelenkt war, stellte er sich zwischen die beiden.
„Danke." Serena griff nach der Box.
„Bitte." Nicos ganze Haltung signalisierte ihr, dass sie sich vor einem Flirt mit gut aussehenden fremden Männern in Acht nehmen sollte, selbst vor einem, den er ihr gerade vorgestellt hatte.
Nico war Grieche und entsprechend besorgt um den Ruf der unverheirateten Frauen in seiner Familie.
Serena hingegen war in Melbourne geboren und aufgewachsen, und die überfürsorgliche Art ihres Cousins nervte sie ziemlich, auch wenn sie versuchte, das Ganze mit Humor zu nehmen. „So. Sie stellte die Lunchbox beiseite und stand auf. Da der Mann anscheinend nicht zu ihrer Unterhaltung hergekommen war, wollte er wohl einen Motorroller ausleihen. Andererseits sah er eher wie jemand aus, der etwas Schnelleres bevorzugte. „Falls Sie eine Vespa mieten wollen, die zweitschnellste Maschine auf der Insel ist gerade frei.
„Und was ist mit der schnellsten?"
„Die gehört mir."
„Er ist nicht wegen einer Vespa hier", wandte Nico ein.
„Was will er dann?"
Diesmal antwortete Pete Bennett selbst. „Ich suche ein Zimmer."
„Tomas‘ Zimmer", fügte Nico hinzu.
Tomas war der mittlerweile in die Jahre gekommene Pilot des Charterhubschraubers, der die Touristen von Insel zu Insel flog. Normalerweise wohnte er in dem kleinen Anbau neben dem Haus ihrer Großeltern, wenn seine Kunden über Nacht auf der Insel bleiben wollten. „Tomas ist doch erst heute Morgen angekommen, und bis jetzt habe ich ihn nicht wegfliegen sehen, gab sie zurück. Das wusste sie genau, denn schließlich starrte sie ständig in den Himmel. „Kann sein, dass er hier übernachten will.
„Tomas liegt mit einem doppelten Beinbruch im Krankenhaus, sagte Pete. „Ich vertrete ihn für eine Weile.
„Oh. Serena lächelte. „Sie können ja wirklich fliegen. Zum Beispiel in fünfundvierzig Minuten nach Athen und in fünf Stunden nach Rom. Ich bin beeindruckt. Warum haben Sie das nicht gleich gesagt?
„Habe ich doch. Er wandte sich an Nico. „Wie lange ist sie denn schon hier?
„Zu lange. Nico betrachtete seine Cousine mit zusammengekniffenen Augen. „Und sie bleibt nicht immer im Schatten.
Um Pete Bennetts Mundwinkel zuckte es, und Serena sah die beiden Männer mit schmalen Augen an. „Hier ist ungefähr so viel Schatten, wie auf eine Briefmarke passt, und die ganze Insel ist so groß wie ein Briefumschlag. Sitz du mal fünf Monate hier herum, dann reden wir weiter."
„Ich habe dir doch angeboten, hin und wieder zu tauschen, erwiderte Nico. „Ab und zu ein Tag auf dem Boot, und ich würde mich dann hierher setzen, aber nein …
Er schüttelte seufzend den Kopf. „Es ist nicht zu glauben, die Tochter von einem der größten Fischhändler von Melbourne mag keinen Fisch."
„Essen Sie überhaupt keinen Fisch?", fragte Pete Bennett.
„Doch, aber ich will keinen fangen und auch keinen zubereiten. Entschuppen, Innereien ausnehmen, entgräten, all das. Gegen das Essen habe ich nichts. Im Gegenteil, ich esse hier ganz viel Fisch. Aber zurück zum Geschäft. Sie wollen also dieselben Konditionen wie Tomas?"
„Ja, so haben wir uns das gedacht. Das heißt, wenn es auch für Sie in Ordnung ist. Nico wollte zuerst Sie fragen."
„Ich habe nichts dagegen. Serena warf ihrem Cousin einen schrägen Blick zu. „Du hättest gar nicht zu fragen brauchen.
„Na ja, immerhin ist er jünger als Tomas", sagte Nico achselzuckend.
Wohl wahr.
„Und Single, fügte Nico hinzu. „Da gibt es für die Leute viel zu tratschen. Wo unsere Großeltern nicht da sind und ich morgens immer früh los muss.
So war das nun mal auf einer kleinen griechischen Insel. Serena ging das Getratsche der Leute zunehmend auf die Nerven. Seit sie hier war, hatte sie alles vermieden, was Aufsehen erregen konnte, und trotzdem wurde jeder Schritt von ihr argwöhnisch beobachtet. Gerade so, als würde sie jeden Moment anfangen, Amok zu laufen. „Sollen sie doch. Prüfend musterte sie Pete Bennett. „Allerdings mit einer Einschränkung, damit meine Tugend …
, sie sagte das in spöttischem Tonfall, „… nicht in Gefahr gerät. Normalerweise mache ich für Tomas das Bett, aber Sie sind jung genug und können das sicher selbst erledigen."
„Wie grausam. Kopfschüttelnd wandte Pete Bennett sich an Nico. „Hast du nicht gesagt, sie wäre ein gutmütiger Mensch?
„Das war eine Lüge, murmelte Nico. „Frauen sind nie gutmütig, sondern grausam und unbarmherzig. So unbarmherzig wie das Meer und unglaublich nachtragend. Sie sind alle wie die Sirenen, die unschuldige Männer ins Verderben locken.
Was waren das für ungewohnte Töne von Nico? Normalerweise fand er, dass man Frauen hofieren und beschützen musste. Sein Ruf als Herzensbrecher war unumstritten.
Nachdenklich betrachtete Serena ihren Cousin. Eigentlich sah er so aus wie immer. Freundliche braune Augen, ein markantes Gesicht und ein sehniger Körper. Aber die Traurigkeit in seinem Blick ging irgendwie tiefer als gewöhnlich. „Du hast dich wieder mit Chloe gestritten", stellte sie fest. Chloe war die Besitzerin des größten Hotels auf der Insel und brachte Nicos ansonsten geruhsames Leben gehörig durcheinander.
„Habe ich auch nur die leiseste Andeutung gemacht, die auf einen Streit hinweisen könnte?", fragte Nico Pete.
„Nein, hast du nicht." Pete schüttelte den Kopf.
„Hm, worüber habt ihr denn dann nicht gestritten?", fragte Serena ironisch.
„Ach, das Übliche", knurrte Nico.
Sie hatten sich also wieder mal wegen Chloes Neffen Sam gestritten. Da schien es keine Einigung zu geben. „War es schlimm?"
Nico wandte sich ab und blickte aufs Meer. „Es kommt Wind auf. Wahrscheinlich fahre ich heute Nachmittag mal mit meinem Katamaran raus. Du brauchst nicht mit dem Abendessen auf mich zu warten."
Schade. „Ich hebe dir etwas auf, versprach Serena. „Aber iss es auch, wenn du zurückkommst.
Nico sah sie an, und jetzt war wieder ein Lächeln in seinen Augen. „Morgen bringe ich dir einen neuen Sonnenschirm. Einen größeren."
„Und was machen wir mit Pete, dem Flieger? Soll ich für ihn kochen oder ihn ins
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