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Die Rowdies von Coyote: Wyatt Earp 185 – Western
Die Rowdies von Coyote: Wyatt Earp 185 – Western
Die Rowdies von Coyote: Wyatt Earp 185 – Western
eBook142 Seiten1 Stunde

Die Rowdies von Coyote: Wyatt Earp 185 – Western

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Über dieses E-Book

"Vor seinem Colt hatte selbst der Teufel Respekt!" (Mark Twain) Der Lieblingssatz des berühmten US Marshals: "Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel wie es kam, dass sie immer dort waren, wohin ich ritt." Diese Romane müssen Sie als Western-Fan einfach lesen!

Die Hitze waberte über dem gelben Sand. Kein Lufthauch regte sich. Winzig klein war der Schatten der Turmkaktee, die dicht an der alten Overlandstreet zwischen St. David und Tombstone stand. Und in eben diesem schmalen Schattenstück kauerten zwei Männer am Boden. Der eine mochte etwa dreißig Jahre alt sein und hatte ein hartes, olivfarbenes Gesicht, das von vielen Falten regelrecht zersägt zu sein schien. Die Augen waren schiefergrau und wirkten wie schmale scharfe Rechtecke. Kurz und stumpf war die Nase, strichdünn und lang der Mund, dem die Oberlippe zu fehlen schien. Ausgeprägt in diesem Gesicht war das Kinn. Es wirkte kantig und war in der Mitte gespalten. Der Mann trug ein sandfarbenes Hemd, das auf dem Rücken und über der Brust durchgeschwitzt war, ein schmutziggelbes Halstuch und graubraune Levishosen mit ausgebeulten Knien. Die hochhackigen Stiefel trugen keine Sporen und wirkten zerschlissen, wie fast alles an diesem Manne. Wie fast alles – denn sein Revolver war blank und gepflegt! Er trug ihn tief über dem linken Oberschenkel in einem mit Lederriemen festgezurrten Halfter. Der Mann neben ihm war etwas jünger, hatte ein hageres Pferdegesicht, eine lange scharfe Nase, stechende grünliche Augen, die zu nahe bei der Nase standen, und eine niedrige Stirn, in die das krause helle Haar tief hineinwucherte. Er hatte ein mißfarbenes, vielleicht einmal grün gewesenes Hemd an, ein schwarzes ausgebleichtes Halstuch um, dessen Knoten auf seiner rechten Schulter lag, und trug blaue Leinenhosen mit ebenfalls ausgebeulten Knien. Seine Hosenenden steckten in halbhohen Stiefelschäften; das sah man selten in diesen Gegenden, denn die Männer trugen hier die Hosen meist über den Schäften. Auch trug er einen Colt, der jedem Beobachter verriet, daß er gepflegt wurde. Allerdings hatte der Mann ihn seltsamerweise vorn im Hosengurt stecken. Die beiden wenig angenehmen Gestalten waren die ehemaligen Minenarbeiter Joe Capona und Greg Smith.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum27. Nov. 2018
ISBN9783740937461
Die Rowdies von Coyote: Wyatt Earp 185 – Western

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    Buchvorschau

    Die Rowdies von Coyote - William Mark

    Wyatt Earp – 185 – Die Rowdies von Coyote

    Wyatt Earp

    – 185–

    Die Rowdies von Coyote

    William Mark

    Die Hitze waberte über dem gelben Sand. Kein Lufthauch regte sich. Winzig klein war der Schatten der Turmkaktee, die dicht an der alten Overlandstreet zwischen St. David und Tombstone stand. Und in eben diesem schmalen Schattenstück kauerten zwei Männer am Boden.

    Der eine mochte etwa dreißig Jahre alt sein und hatte ein hartes, olivfarbenes Gesicht, das von vielen Falten regelrecht zersägt zu sein schien. Die Augen waren schiefergrau und wirkten wie schmale scharfe Rechtecke. Kurz und stumpf war die Nase, strichdünn und lang der Mund, dem die Oberlippe zu fehlen schien. Ausgeprägt in diesem Gesicht war das Kinn. Es wirkte kantig und war in der Mitte gespalten. Der Mann trug ein sandfarbenes Hemd, das auf dem Rücken und über der Brust durchgeschwitzt war, ein schmutziggelbes Halstuch und graubraune Levishosen mit ausgebeulten Knien. Die hochhackigen Stiefel trugen keine Sporen und wirkten zerschlissen, wie fast alles an diesem Manne.

    Wie fast alles – denn sein Revolver war blank und gepflegt! Er trug ihn tief über dem linken Oberschenkel in einem mit Lederriemen festgezurrten Halfter.

    Der Mann neben ihm war etwas jünger, hatte ein hageres Pferdegesicht, eine lange scharfe Nase, stechende grünliche Augen, die zu nahe bei der Nase standen, und eine niedrige Stirn, in die das krause helle Haar tief hineinwucherte. Er hatte ein mißfarbenes, vielleicht einmal grün gewesenes Hemd an, ein schwarzes ausgebleichtes Halstuch um, dessen Knoten auf seiner rechten Schulter lag, und trug blaue Leinenhosen mit ebenfalls ausgebeulten Knien. Seine Hosenenden steckten in halbhohen Stiefelschäften; das sah man selten in diesen Gegenden, denn die Männer trugen hier die Hosen meist über den Schäften. Auch trug er einen Colt, der jedem Beobachter verriet, daß er gepflegt wurde. Allerdings hatte der Mann ihn seltsamerweise vorn im Hosengurt stecken.

    Die beiden wenig angenehmen Gestalten waren die ehemaligen Minenarbeiter Joe Capona und Greg Smith. Sie hatten, nachdem die Silberminen bei Tombstone geschlossen wurden, ein nach ihrer Ansicht freies Dasein begonnen, das sich wirklich meist unter Gottes freiem Himmel abspielte und mit dem Gesetz nur schwer in Einklang zu bringen war.

    Capona und Smith stammten aus der kleinen Ansiedlung Coyote, die sieben Meilen nordwestlich von Tombstone und anderthalb Meilen westlich der Landstraße lag. Man sah sie selten im Settlement; man sah sie überhaupt selten, da sie sich die Angewohnheit zu eigen gemacht hatten, tagsüber zu schlafen und nachts zu wachen.

    Heute hatten die beiden Tramps einmal mit dieser Gewohnheit gebrochen. Sie hatten ihre Pferde dreihundert Yards von der Straße entfernt hinter roten Sandsteinen verborgen und lungerten hier in dem schmalen Schatten der Riesenkaktee herum, wo sie auf die Postkutsche warteten.

    Neun Monate hatten Capona und Smith weit im Westen von Coyote gewirkt, die Menschen in der Gegend der San-Xavier-Indianerreservation belästigt und ihre kleinen und größeren Diebstähle und Überfälle noch verhältnismäßig harmlosen Objekten gewidmet.

    An die große Overlandstraße hatten sie sich noch nicht gewagt. Obgleich die Postkutsche, die von Tucson herunter nach Tombstone fuhr, ganz sicher ein »fetter Brocken« war, stellte es ein nicht zu verachtendes Wagnis dar, sie anzufallen; schließlich hatte der Driver immer einen Gunman bei sich, einen Gewehrschützen, der den Transport zu bewachen hatte. Und meist waren diese Leute hervorragende Schützen, die sich nicht so leicht einschüchtern und überwinden ließen. Aber die Zeit, die diese Gewehrschützen hart und furchtlos gemacht hatte, war auch an den beiden Tramps nicht spurlos vorübergegangen, hatte auch sie ledern und kaltblütig gemacht und sie jetzt hierher an diese gefährliche Straße geführt.

    Sie waren nicht ohne Überlegung hergekommen, denn schließlich wollten die beiden Strolche den Coup nicht umsonst riskieren. Mit sehr viel Ausdauer und List hatten sie herausgebracht, daß heute, an diesem heißen Maitage, der gefürchtete Gewehrmann Joseph Macart nicht auf dem Kutschbock neben dem jungen Driver Closterfield saß, sondern der alte Mike Falls, Falls, der dreiundzwanzig Jahre auf dieser Route gefahren war, der die Overland sicher durch manchen Sturm und manche große Gefahr geleitet hatte, fürchteten die beiden Burschen nicht sehr, denn schließlich war seine Zeit ja längst abgelaufen. Er lebte eben in St. David, und die Männer von der Postkutschen-Linie hatten ihn nur für einen Tag aus seinem stillen Leben zurückgeholt, weil der Gunman Macart krank war. Er hatte die Ruhr und hätte sich auch für den dreifachen Lohn nicht auf dem Kutschbock neben dem Driver halten können.

    Deshalb nur hatte der Wells Fargo-Chief in Tucson den alten Mann noch einmal geholt. Im Grunde war Falls schon damals, vor drei Jahren, als er endlich den Abschied bekommen hatte, mit seinen Neunundsechzig reichlich alt für diesen schweren Job gewesen. Aber der alte Wells Fargo-Boß hatte sich nicht entschließen können, dem bewährten treuen Mann den Sattel vor den Stall zu schieben. Entlassung bedeutete nämlich im Westen nichts anderes als Brotlosigkeit. Wer nicht arbeitete, hatte auch kein Geld. Und sparen konnte auch der Bescheidenste nichts von einem Gunman-Lohn, um später davon zu zehren. So etwas wie eine Rente, eine Alterspension, gab es im Westen nicht – und, man glaubte es in Deutschland kaum – gibt es auch heute, jedenfalls in vielen Berufszweigen, noch nicht.

    Deshalb war auch der grauköpfige ehemalige Beifahrer sofort bereit gewesen, als die Aufforderung, die Overland noch einmal zu begleiten, an ihn erging. Denn das Leben, das er in den letzten drei Jahren hatte führen müssen, war höchst armselig gewesen. Die paar Dollar, die es da zu verdienen gab, mußte er auf jeden Fall mitnehmen. Falls hätte es getan, selbst wenn er neunzig gewesen wäre, statt zweiundsiebzig. Denn es war kein Leben mehr, das er da mitmachte. Er schleppte in den Saloons Whiskyfässer, half Gläser spülen, Wagen abladen, Pferde striegeln und nachts die Bars ausfegen. Aber es gab für all diese Arbeiten junge Leute genug, die ihn zur Seite schoben, weil jeder lieber einen jungen als einen alten Menschen beschäftigte, in dem unsinnigen Glauben, ein junger mache es besser.

    So war denn der alte abgedankte Gunman zu der Ansicht gekommen, daß es wenig half, sich gesund ins Alter hinübergerettet zu haben, daß es im Gegenteil schlimm war, alt in diesem Lande zu werden. Denn ein alter Mann war hier ein nutzloser Mann…

    Hätte er ahnen können, daß die sieben Dollar, die er sich noch einmal auf dem Kutschbock der Overland verdienen wollte, so teuer für ihn würden, er hätte sich wahrscheinlich lieber weiter hintenangestellt, wenn es galt, den Platz jüngeren Bewerbern freizumachen.

    Wie hätte er ahnen können, daß die beiden abgerissen wirkenden Männer, die gerade aus der San Giovanno-Bar nebenan kamen, als der Postmaster ihm die Nachricht übermittelte, sofort auch ihre Lebenspläne änderten. Daß sie beschlossen, die nun ihrer Ansicht nach schwach besetzte Overland zwischen St. David und Tombstone zu überfallen!

    *

    Joe Capona war der Sohn eines spanischen Wegelagerers, der vor neunundzwanzig Jahren nach einem Standgericht bei Nogales hingerichtet worden war, als man ihm den Mord an einem Soldaten zur Last gelegt hatte; es war das Pech des Outlaws gewesen, daß er diesen Mord nicht verübt hatte. Dennoch hatte das Gericht keinen Unschuldigen getroffen, denn er hatte bereits zwei Morde auf dem Gewissen, die jedoch nie entdeckt worden waren. Das Leben des jungen Capona war bisher kaum anders verlaufen als das des Vaters, obgleich sich die Mutter, die noch sieben Brüder Joes und drei Schwestern zu versorgen hatte, stets alle Mühe gegeben hatte, die Kinder den schrecklichen Lebenswandel ihres Vaters und seinen grausigen Tod vergessen zu lassen.

    Es war auch einzig der Tod des Vaters, der Joe Capona lange Zeit vor diesem »Job« abgeschreckt hatte. Einer der Nachbarn hatte ihm oft in seiner Jugend erzählt, wie der Vater, von sieben Kugeln getroffen, am Pfahl zusammengebrochen war und wie er zuvor noch gellend und voller Todesangst um Gnade geschrien hatte.

    Aber dieses düstere Bild hatte die Zeit, die ja so vieles ändert, fast verwischt. Wie anders hätte Joe Capona jetzt diesen Weg antreten können?

    Greg Smith stammte aus einer Cowboy-Familie. Seine Eltern hatten auf einer großen Ranch südlich von Tucson gearbeitet. Seine Brüder Jack und Owen waren auf einer Farm bei Naco beschäftigt, und Sid, der jüngste der Familie, hatte auf einer Ranch einen Job gefunden, deren Namen in den ganzen Weststaaten bekannt war: auf der Clanton-Ranch.

    Yeah, auf der Viehfarm des einstigen Banden-Chiefs Isaac Joseph Clanton. Der wilde Sid, dem die Nachbarn in Coyote ein frühes Ende durch eine Revolverkugel vorausgesagt hatten, schien auf der Clanton-Ranch gezähmt worden zu sein. Da hatte es größere, stärkere, schnellere und bessere Männer als ihn gegeben. Vor allem war es der Boß selbst, Ike Clanton, der den jungen

    Cowpuncher schon sehr bald zurechtgestutzt hatte. Es war nicht einmal allzu schwer gewesen, denn die Persönlichkeit des einstigen »Rebell von Arizona« 1) war stark genug gewesen, um einen gehörigen Eindruck auf einen Burschen wie den jungen Sid Smith zu machen.

    Aber dann war Sid doch aus der Reihe gesprungen; er hatte bei einer Schlägerei, die er provozierte, einem Kameraden die Kinnlade zertrümmert. Er hatte nicht einmal etwas gesagt. Er hatte nur den rechten Arm gehoben und aufs offene Hoftor gedeutet.

    Noch nie war der Kuhtreiber Sid Smith so schnell gelaufen. Sein Aufenthalt auf der Clanton-Ranch schien doch nicht spurlos an ihm vorübergegangen zu sein, denn er hatte da während der langen Monate vieles von den alten unverbesserlichen Reitern Ikes gehört, was ihn selbst auf seltsame Gedanken gebracht hatte. Sid hatte auf eigene Faust den Kampf gegen das Gesetz begonnen und sich, in dem Glauben, selbst ein neuer Ike

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