Liebe, wohin führst du mich?: Fürstenkrone 126 – Adelsroman
Von Bianca Maria
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Über dieses E-Book
Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt "diese" Wirklichkeit.
"Fürstenkrone" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
Regine von Trebbe sah aus dem Zugfenster. In ihren Augen traten Tränen, als sie die vorbeihuschenden Häuser erkannte. Sie und die Ländereien gehörten zu Ewedingen.Regine ließ sich in den bequemen Sitz des Erste-Klasse-Abteils zurücksinken und atmete tief durch. Jetzt dauerte es nicht mehr lange. Sie war wieder zu Hause. Bald würde ihr Vater sie in seine Arme schließen. Seit Jahren träumte sie von diesem für sie so wichtigen Augenblick.Als der Zug endlich abbremste, öffnete sie das Abteilfenster, um nach ihm Ausschau zu halten. Doch sie konnte ihn nirgends entdecken. Wahrscheinlich hatte ihr Vater auch jetzt keine Zeit für sie, genau wie in den Jahren zuvor, als er immer Ausreden gefunden hatte, um sie niemals besuchen zu müssen. Auch eine frühere Heimkehr hatte er verhindert. Liebte er sie denn gar nicht mehr, seine kleine Prinzessin?Seit dem Tod ihrer Mutter hatte Regine seine Liebe verloren. Doch sie war sich keiner Schuld am Tod ihrer Mutter bewusst. Also, warum musste sie doppelt leiden, warum nur?Regines Freude war wie weggeblasen. Ein Schatten legte sich auf ihre Seele. Traurig zog sie ihre Windjacke über, ergriff ihre Reisetasche und trug sie zum Ausgang des Wagens. In diesem Moment blieb der Zug stehen.
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Buchvorschau
Liebe, wohin führst du mich? - Bianca Maria
Fürstenkrone
– 126–
Liebe, wohin führst du mich?
Komtess Nellys Abenteuer in Afrika ...
Bianca Maria
Regine von Trebbe sah aus dem Zugfenster. In ihren Augen traten Tränen, als sie die vorbeihuschenden Häuser erkannte. Sie und die Ländereien gehörten zu Ewedingen.
Regine ließ sich in den bequemen Sitz des Erste-Klasse-Abteils zurücksinken und atmete tief durch. Jetzt dauerte es nicht mehr lange. Sie war wieder zu Hause. Bald würde ihr Vater sie in seine Arme schließen. Seit Jahren träumte sie von diesem für sie so wichtigen Augenblick.
Als der Zug endlich abbremste, öffnete sie das Abteilfenster, um nach ihm Ausschau zu halten. Doch sie konnte ihn nirgends entdecken. Wahrscheinlich hatte ihr Vater auch jetzt keine Zeit für sie, genau wie in den Jahren zuvor, als er immer Ausreden gefunden hatte, um sie niemals besuchen zu müssen. Auch eine frühere Heimkehr hatte er verhindert. Liebte er sie denn gar nicht mehr, seine kleine Prinzessin?
Seit dem Tod ihrer Mutter hatte Regine seine Liebe verloren. Doch sie war sich keiner Schuld am Tod ihrer Mutter bewusst. Also, warum musste sie doppelt leiden, warum nur?
Regines Freude war wie weggeblasen. Ein Schatten legte sich auf ihre Seele. Traurig zog sie ihre Windjacke über, ergriff ihre Reisetasche und trug sie zum Ausgang des Wagens. In diesem Moment blieb der Zug stehen. Durch den Ruck wurde sie gegen die Wand geworfen. Etwas benommen hielt sie sich mit der freien Hand fest. Da wurde vor ihr die schwere Tür nach außen aufgerissen. Ein Männergesicht erschien, das ihr irgendwie bekannt vorkam.
»Hallo, Prinzessin«, sagte eine sympathische Stimme. »Herzlich willkommen in Ewedingen!«
Es waren seine Augen und die Stimme, die ihr halfen. »Simon? Simon Herzig? Bist du es wirklich?«
Er nickte lachend, dann nahm er ihr die Reisetasche aus der Hand und stellte sie auf den Bahnsteig, um Regine helfend seine Hand zu reichen. Dabei antwortete er: »Ja, der alte Simon aus Ihrer Kinderzeit, Hoheit, und nun auch der Verwalter von Ewedingen. Mein Vater musste gesundheitsbedingt aufhören. Er ist jetzt in Rente.«
»Oh, Simon, Simon, ich bin stolz auf dich!«, rief Regine erfreut, und dann hing sie an seinem Hals. Es war genau wie damals, als sie von ihm Abschied nehmen musste. Aber damals war sie noch ein Kind, jetzt war sie eine wunderschöne Frau. Was sollte man da anders tun, als sie festzuhalten?
Regine war mit Simon aufgewachsen, hatte mit ihm im Schloss die Schulbank gedrückt und Streiche ausgeheckt. Da er einige Jahre älter als sie war, hatte er sich immer als ihr Beschützer gefühlt und die Schuld an allem auf sich genommen. Erhobenen Hauptes hatte er die Strafen erduldet, die man ihm dafür auferlegte. Nach dem Tod von Regines Mutter hatte er versucht, Regine zu trösten. Er hatte schon sehr früh am eigenen Leib erfahren müssen, was es hieß, ohne Mutter aufzuwachsen. Doch dann hatte der Baron Regine fortgeschickt. Im Schloss sagte man, sie hätte ihn zu sehr an seine verstorbene Frau erinnert. Das mochte stimmen, denn schon damals hatte Regine viel Ähnlichkeit mit ihrer Mutter gehabt. Es waren nicht nur Äußerlichkeiten. Auch ihre Art glich der Verstorbenen sehr. Und nun kehrte sie als junge, bezaubernde Frau zurück, die Simons Herz heftig zum Schlagen brachte.
Für Sekunden hielt er sie in seinen Armen, doch dann besann er sich. Sie waren beide keine Kinder mehr. Jetzt mussten sie vernünftig sein. Sanft schob er sie von sich. Sein Gesicht wirkte verlegen.
»Sie sind noch immer das impulsive Mädchen von damals, Prinzessin. Aber wenn uns jetzt jemand erwischt, wird es nicht bei einer Tracht Prügel bleiben.«
Regine verstand sofort seinen sanften Hinweis. Dennoch war sie nicht bereit, ihre Gefühle zu unterdrücken. Sie hatte sehr wohl seine Wiedersehensfreude gespürt. Deshalb streckte sie ihre Hand aus und legte sie sanft an seine Wange.
»Simon, ich bin jetzt alt genug, um für meine Verfehlungen selbst geradezustehen. Dennoch, wir waren einmal gute Freunde. Ich hoffe, wir sind es immer noch oder werden es wieder, denn so wie es aussieht, werde ich einen Freund gebrauchen können.«
»Wir waren damals Kinder, Regine«, gab er sanft zurück.
»Ist es kindisch, sich zu wünschen, dass der einzige Freund, den man hatte, auch weiterhin für einen da ist?«
»Nein, es ist nicht kindisch.« Simon nahm sanft ihre Hand von seiner Wange, beugte sich darüber und hauchte einen Kuss in die Innenfläche, dann hob er den Kopf und sah sie an. »Ich werde immer für Sie da sein, Hoheit.«
»Danke, Simon, und nun vergiss das ›Sie‹ und die Prinzessin.«
»Das darf ich nicht. Was würde Ihr Vater sagen?«
»Ich bin ihm doch vollkommen egal, sonst wäre er gekommen und hätte mich abgeholt. Seit Jahren habe ich mich nach ihm gesehnt und vergebens auf ihn gewartet.«
»Es war wohl die Trauer um Ihre Mutter, die ihn zurückgehalten hat«, versuchte Simon das Verhalten seines Chefs zu entschuldigen. Er hatte sehr wohl die Tränen in den Augen Regines gesehen. »Außerdem sollten wir gehen. Ich glaube, man beobachtet uns.«
Nun erst fiel es auch Regine auf, dass einige Leute stehen geblieben waren und interessiert schauten. Sie lächelte die Menschen freundlich an. Die sahen sofort verlegen in eine andere Richtung. Da meinte sie zu Simon: »Jetzt werden sie mich für deine Freundin halten. Oder hast du schon eine?«
»Nein …, ich …«
»Männer«, schimpfte Regine da, und dann fiel ihr wieder ihr Vater ein. »Warum ist Vater eigentlich nicht selbst gekommen? Ich war so lange fort.«
»Er hat Besuch. Eine gute Bekannte …«
»Er hat eine andere Frau?« Ihre Frage klang entsetzt.
»So würde ich das nicht sagen«, versuchte Simon, ihr die Änderungen im Schloss zu erklären. »Außerdem ist Ihr Vater nun seit vielen Jahren allein. Auf Einladungen brauchte er eine Begleiterin. Lady Eleonore Farley ist selbst Witwe. Sie war öfter Gast auf Schloss Ewedingen. Und heute erwarten sie den Bruder der Lady. Deshalb konnte Ihr Vater nicht selbst kommen.«
»Soso«, murmelte Regine da traurig. Und für sich dachte sie: Diese beiden sind ihm also wichtiger als seine Tochter.
Sie folgte Simon zum Wagen. Er war nicht mit der schweren Limousine gekommen, sondern mit dem Ranch Rover, der ihm als Verwalter des großen Gutes zur Verfügung stand. Er verstaute Regines Tasche auf dem Rücksitz. Ihre Koffer waren schon am Morgen eingetroffen. Dann half er ihr in den hohen Wagen hinein, klappte die Tür zu und ging um den Wagen herum. Als er hinter dem Steuer Platz genommen hatte und den Wagen starten wollte, sah er sie von der Seite fragend an.
»Und jetzt nach Hause?«
»Nein«, kam es von ihr geistesabwesend zurück. »Anscheinend ist mein Vater ja nicht gerade versessen darauf, mich in seine Arme zu schließen.«
Ihrer Stimme hörte man die tiefe Enttäuschung an. Und dann rannen plötzlich Tränen über ihre Wangen. Simon startete rasch den Wagen. Er hätte sie gerne tröstend in die Arme genommen, aber durfte er das denn?
Er schlug den Weg Richtung Schloss ein, doch plötzlich legte sich ihre Hand auf seinen Arm. »Bitte, fahr in die Stadt. Ich brauche einen Blumenstrauß für Mama.«
»Aber wir könnten den Gärtner bitten …«
»Nein, ich möchte ihn selbst aussuchen und auch bezahlen.«
Simon bremste den Wagen, wendete und fuhr zurück, am Bahnhof vorbei, weiter in den Ort hinein. An der Bundesstraße lag ein kleiner malerischer Gasthof. Er war von außen restauriert worden. Regine sah es und bat Simon: »Halt mal an!«