Ein teuflischer Plan: Die großen Western 225
Von Frank Callahan
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Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).
»Hast du Sorgen?« fragt Gregory Heavens seinen Vormann und legt ihm die Hand auf die Schulter.
Neil O'Conner wendet sich seinem Boß zu. Er lächelt, und dann fährt er sich mit gespreizten Fingerspitzen durch sein rotblondes Haar.
Er schüttelt den Kopf.
»No, Gregory«, antwortet er.
Die beiden Männer stehen am Pferdecorral und beobachten gespannt, wie ein Cowboy einen Mustang zuzureiten versucht.
Man könnte die beiden für Brüder halten, so sehr gleichen sie sich. Sie sind hochgewachsen und sehr schlank, braungebrannt, und beide haben blaue Augen. Nur in der Haarfarbe unterscheiden sie sich.
Der Rancher Gregory Heavens hat dichtes schwarzes Haar, das er sehr kurz geschnitten trägt.
»Du kommst mir in den letzten Wochen so merkwürdig vor«, beginnt Gregory wieder und beobachtet aufmerksam die Reaktion seines Vormanns.
Dieser stößt ein heiseres Lachen aus.
»Es ist nichts«, sagt er, und für Sekundenbruchteile sehen sie sich in die Augen.
Sie schlendern um den Corral und lachen, als der Cowboy nun aus dem Sattel geschleudert wird und in hohem Bogen durch die Luft fliegt.
»Du kannst jederzeit zu mir kommen, falls du dich einmal aussprechen willst«, sagt Gregory Heavens und sieht die Unmutsfalte, die auf Neils Stirn sichtbar wird. »Ich bin zwar dein Boß, Neil, aber auch dein Freund. So habe ich immer gedacht.«
»Okay, Boß«, knurrt Neil O'Conner. »Wenn ich dir mein Herz ausschütten will, melde ich mich! Okay…?«
Er sagt es sehr bestimmt, und für ihn ist dieses Thema damit beendet.
Mit einem Sprung schwingt sich der Vormann über das Gatter und ist mit wenigen Schritten bei dem schnaufenden und mit den Hufen scharrenden Pferd.
Es weicht
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Buchvorschau
Ein teuflischer Plan - Frank Callahan
Die großen Western
– 225 –
Ein teuflischer Plan
Frank Callahan
»Hast du Sorgen?« fragt Gregory Heavens seinen Vormann und legt ihm die Hand auf die Schulter.
Neil O’Conner wendet sich seinem Boß zu. Er lächelt, und dann fährt er sich mit gespreizten Fingerspitzen durch sein rotblondes Haar.
Er schüttelt den Kopf.
»No, Gregory«, antwortet er.
Die beiden Männer stehen am Pferdecorral und beobachten gespannt, wie ein Cowboy einen Mustang zuzureiten versucht.
Man könnte die beiden für Brüder halten, so sehr gleichen sie sich. Sie sind hochgewachsen und sehr schlank, braungebrannt, und beide haben blaue Augen. Nur in der Haarfarbe unterscheiden sie sich.
Der Rancher Gregory Heavens hat dichtes schwarzes Haar, das er sehr kurz geschnitten trägt.
»Du kommst mir in den letzten Wochen so merkwürdig vor«, beginnt Gregory wieder und beobachtet aufmerksam die Reaktion seines Vormanns.
Dieser stößt ein heiseres Lachen aus.
»Es ist nichts«, sagt er, und für Sekundenbruchteile sehen sie sich in die Augen.
Sie schlendern um den Corral und lachen, als der Cowboy nun aus dem Sattel geschleudert wird und in hohem Bogen durch die Luft fliegt.
»Du kannst jederzeit zu mir kommen, falls du dich einmal aussprechen willst«, sagt Gregory Heavens und sieht die Unmutsfalte, die auf Neils Stirn sichtbar wird. »Ich bin zwar dein Boß, Neil, aber auch dein Freund. So habe ich immer gedacht.«
»Okay, Boß«, knurrt Neil O’Conner. »Wenn ich dir mein Herz ausschütten will, melde ich mich! Okay…?«
Er sagt es sehr bestimmt, und für ihn ist dieses Thema damit beendet.
Mit einem Sprung schwingt sich der Vormann über das Gatter und ist mit wenigen Schritten bei dem schnaufenden und mit den Hufen scharrenden Pferd.
Es weicht vor ihm zurück, bäumt sich plötzlich auf, und Sekundenbruchteile später treffen die Hufe die Stelle, wo Neil gerade noch gestanden hat. Dieser aber hat sich mit einem Satz in Sicherheit gebracht.
»Komm zurück, Neil«, ruft der Rancher. »Das Pferd ist gefährlich, und ich kann in den nächsten Tagen und Wochen keinen Vormann mit gebrochenen Rippen brauchen.«
Neil O’Conner stößt einen wilden Schrei aus, und dann sitzt er schon im Sattel.
Der Mustang ist im ersten Moment überrascht und bleibt für einige Sekunden wie ein Standbild stehen, doch dann scheint er zu explodieren.
Er geht senkrecht mit allen vieren in die Luft, und als er wieder auf dem Boden ankommt, macht er einen richtigen Katzenbuckel. Doch Neil kann sich im Sattel halten. Er stößt dem Pferd die Stiefelabsätze in die Weichen, und dieses rast plötzlich los.
Und dann rammt das wilde Pferd die beiden Vorderhufe in den Boden und keilt nach hinten aus. Das kommt auch für Neil O’Conner zu überraschend, er wird aus dem Sattel geschleudert und fliegt einige Meter durch die Luft, dann schlägt er hart auf den Boden auf.
Gregory Heavens stößt einen Angstschrei aus, doch Neil erhebt sich sofort wieder. Leicht humpelnd erreicht er das Gatter und zieht sich hoch. Gerade rechtzeitig, denn schon ist der Mustang heran und will ihn rammen.
Gregory ist sofort bei seinem Freund, und dieser hilft ihm über das Gatter.
»Damned«, flucht Neil O’Conner und untersucht seinen rechten Fuß. »Ich habe das Biest unterschätzt. Es ist ein richtiger Satansbraten.«
Gregory lacht.
»Was hast du denn erwartet? Er ist nun einmal kein lammfrommer Gaul. Hast du dich verletzt…?«
Die Stimme des Ranchers wird ernst. Neil O’Conner schüttelt den Kopf. »Halb so schlimm, Gregory. Ich habe mir den Fuß nur leicht vertreten. Bis morgen wird es vergessen sein.«
Er wirft dem Mustang noch einen kurzen Blick zu. Das Pferd steht inmitten des Corrals und scharrt mit den Hufen.
Die beiden gleichaltrigen Männer überqueren den Ranchhof und betreten das geräumige und geschmackvoll eingerichtete Ranchgebäude.
»Whisky?« fragt der Rancher und holt eine halbvolle Flasche aus einem kleinen Wandschrank.
Neil nickt und reibt sich noch immer seinen Fuß. Gregory schenkt die Gläser voll.
Sie trinken sich zu.
»Reitest du mit in die Stadt?« fragt der Rancher, und Neil blickt interessiert auf. Langsam stellt er das leergetrunkene Glas auf den Tisch zurück.
»Okay«, lacht er dann. »Warum nicht? Ein wenig Abwechslung kann nicht schaden. Die Arbeit ist in den letzten Wochen hart genug gewesen.«
Gregory Heavens grinst, und sein Gesicht wirkt sehr jugendlich. Er fährt sich durch sein schwarzes Haar, und in seinen Augen blitzt es auf.
»Ich habe noch einige Vorbereitungen wegen des Verkaufs der großen Herde zu treffen. Und Jack Holm, der Viehverkäufer, will heute in die Stadt kommen.«
Die Männer erheben sich und verlassen das Haus. Sie satteln ihre Pferde und schwingen sich in die Sättel.
*
Dorothy Smith ist ein sehr hübsches Girl, und wenn sie über die Straße der kleinen Stadt geht, schauen ihr die Männer bewundernd nach. Sie hat langes, leicht rötliches Haar, ein schmales, ebenmäßiges Gesicht und grünblaue Augen. Ihre Figur läßt jedes Männerherz höher schlagen.
Sie ist sich dessen vollkommen bewußt, und es macht sie sehr selbstsicher.
Sie betritt den General-Store, und Norman Hill kommt ihr eilig entgegen.
»Was darf es heute sein, Miß Smith?« fragt er schmeichlerisch, und sie lächelt ihm zu. »Sie werden von Tag zu Tag hübscher«, schwärmt er. »Der Mann wird zu beneiden sein, der Sie einmal bekommt.«
Sie lacht nur, und dann gibt sie dem Storebesitzer eine Liste, auf der alles verzeichnet ist, was sie einkaufen will.
»Ich komme nachher wieder vorbei«, sagt sie mit ihrer glockenhellen Stimme. »Machen Sie bitte alles fertig.«
»Selbstverständlich, Miß Smith«, sagt Norman Hill und blickt ihr bewundernd nach, als sie den Laden verläßt.
Sie überquert die Straße und geht zu Mary Hanson, die sie immer besucht, wenn sie sich in der Stadt aufhält. Sie hört einen Cowboy pfeifen, doch sie reckt den Kopf nur noch höher.
Die beiden Freundinnen begrüßen sich sehr herzlich. Mary hat den Kaffeetisch schon gedeckt. Sie sitzen sich erzählend gegenüber und tauschen die letzten Neuigkeiten aus.
»Mit wem gehst du eigentlich auf den Sommerball?« fragt Mary neugierig, und sie sieht mit Genugtuung, daß Dorothy leicht errötet.
Dorothy zuckt mit den Achseln.
»Ich weiß es noch nicht. Bisher bin ich noch von keinem Gentleman eingeladen worden.«
Mary sieht sie ungläubig an.
»Das kannst du mir doch nicht weismachen«, sagt sie. »Du könntest an jedem Finger zehn haben, und jetzt…«
Dorothy unterbricht sie.
»Ich nehme an, daß mich heute noch jemand fragen wird!«
Sie lächelt sehr geheimnisvoll, und Mary sieht sie noch neugieriger an.
Dorothy blickt aus dem Fenster, und in diesem Moment sieht sie die beiden Reiter.
Es sind Gregory Heavens und Neil O’Conner.
Mary Hanson folgt dem Blick ihrer Freundin, und dann geht ein Lächeln über ihr Gesicht.
»Wer ist es denn von den beiden?« fragt sie leise, und Dorothys Gesicht wird schon wieder rot.
»Wenn ich das nur selbst wüßte«, antwortet sie. »Die beiden machen mir seit Wochen den Hof. Ehrlich gesagt, ich habe sie beide sehr gern. Ich kann mich nicht entscheiden.«
Mary sieht sie erstaunt an.
»Der Rancher und sein Vormann. Beide sind gutaussehend, knapp dreißig Jahre alt, und sie sind Freunde. Wenn das nur nicht ins Auge geht.«
Dorothy leert ihre Kaffeetasse.
»Ich muß weiter«, sagt sie und erhebt sich. »Ich besuche dich nächste Woche wieder. Vielleicht kann ich dir dann mehr erzählen und deine Neugierde stillen.«
Sie verabschieden sich.
Dorothy tritt aus dem Haus, und als sie den General-Store betreten will, wird sie angerufen.
Es ist Neil O’Conner, der herangeritten kommt und dann elastisch aus dem Sattel springt. »Hallo, Dorothy«, sagt er freundlich, und seine blauen Augen sind fest auf sie gerichtet. »Schön, daß ich dich treffe. So kann ich mir den weiten Ritt zu eurer Ranch ersparen.«
»Hallo, Neil«, sagt sie und reicht ihm die Hand. Er drückt sie zärtlich und hält sie für einige Augenblicke fest. Sie entzieht sie ihm.
»Was gibt es?« fragt sie und schaut ihn lächelnd an.
Er blickt in ihre Augen, und sie merkt seine Unsicherheit, seine Zweifel und seine Befürchtungen.
»Was ist?« fragt sie nochmals und nickt ihm aufmunternd zu.
»Es ist wegen des Sommerballs«, antwortet Neil dann und fühlt den dicken Kloß in seiner Kehle, der ihn am Weitersprechen hindert.
»Ja«, antwortet sie, und ihr Lächeln verstärkt sich.
Er sieht sie verlegen an.
»Ich weiß es«, sagt sie leise. »Dein Boß hat dich gebeten, mich für ihn einzuladen. So ist es doch, Neil…?«
Er starrt sie fassungslos an. Seine Mundwinkel zucken,