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Ein Mann namens Nugent: Wyatt Earp 146 – Western
Ein Mann namens Nugent: Wyatt Earp 146 – Western
Ein Mann namens Nugent: Wyatt Earp 146 – Western
eBook123 Seiten1 Stunde

Ein Mann namens Nugent: Wyatt Earp 146 – Western

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Über dieses E-Book

"Vor seinem Colt hatte selbst der Teufel Respekt!" (Mark Twain) Der Lieblingssatz des berühmten US Marshals: "Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel wie es kam, dass sie immer dort waren, wohin ich ritt." Diese Romane müssen Sie als Western-Fan einfach lesen!

­Eine wahre Höllenglut lastete über dem Straflager Fort Worth. In Trakt VII, einem zweigeschossigen schweren Steinbau, hockten in der Eckzelle mit der Nummer 37 drei Männer.


Während zwei auf ihren Strohsäcken lagen und gegen die steinerne Decke stierten, von der ihnen das graue Elend entgegengrinste, stand der dritte Mann unterm Fenster und starrte unverwandt in den stahlblauen Himmel, von dem er jedoch nur ein winziges Stück erblicken konnte.


Es war ein großer breitschultriger Mann mit dunklem strähnigem Haar, verwittertem Gesicht und tiefbraunen Augen. Sein nackter Oberkörper war stark behaart und gab ihm etwas Affenhaftes. Klobig wie alles an ihm waren seine Hände, an denen vor allem die kurzen Finger auffielen. Aus dem dunklen, von harten Falten gezeichneten Gesicht stach eine kurze Nase hervor, und darunter stand ein schmallippiger Mund, dem ein schweres, in der Mitte gespaltenes Kinn folgte. Der Mann hatte seine Hände oben auf das Steinsims der Fensterbank gelegt und spannte sie so hart um die eisernen Krallen, daß die Knöchel aus der dunklen Haut weiß hervortraten.


Dieser Mann war der Mörder Cole Nugent, der seit sieben Monaten hier im Camp untergebracht war, am 11. Januar hatte ihn Oberrichter Dave Fitzsimmons in Portland, Oregon, zu lebenslänglicher Straflagerhaft verurteilt.


Nugent war der Schrecken der beiden anderen Zelleninsassen.


Sogar Roy Pavlac, ein vierschrötiger Mann, der im Rausch drei Menschen mit Revolverschüssen in einer Schenke von Dallas getötet hatte, fürchtete sich vor dem unheimlichen Nugent. Pavlac war ein primitiver Mensch und hatte nichts von der nüchternen Bösartigkeit und Gefährlichkeit an sich, die Nugent eigen war.


Auch der schmächtige
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum29. Mai 2017
ISBN9783740918453
Ein Mann namens Nugent: Wyatt Earp 146 – Western

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    Buchvorschau

    Ein Mann namens Nugent - William Mark

    Wyatt Earp – 146 – Ein Mann namens Nugent

    Wyatt Earp

    – 146–

    Ein Mann namens Nugent

    William Mark

    ­Eine wahre Höllenglut lastete über dem Straflager Fort Worth. In Trakt VII, einem zweigeschossigen schweren Steinbau, hockten in der Eckzelle mit der Nummer 37 drei Männer.

    Während zwei auf ihren Strohsäcken lagen und gegen die steinerne Decke stierten, von der ihnen das graue Elend entgegengrinste, stand der dritte Mann unterm Fenster und starrte unverwandt in den stahlblauen Himmel, von dem er jedoch nur ein winziges Stück erblicken konnte.

    Es war ein großer breitschultriger Mann mit dunklem strähnigem Haar, verwittertem Gesicht und tiefbraunen Augen. Sein nackter Oberkörper war stark behaart und gab ihm etwas Affenhaftes. Klobig wie alles an ihm waren seine Hände, an denen vor allem die kurzen Finger auffielen. Aus dem dunklen, von harten Falten gezeichneten Gesicht stach eine kurze Nase hervor, und darunter stand ein schmallippiger Mund, dem ein schweres, in der Mitte gespaltenes Kinn folgte. Der Mann hatte seine Hände oben auf das Steinsims der Fensterbank gelegt und spannte sie so hart um die eisernen Krallen, daß die Knöchel aus der dunklen Haut weiß hervortraten.

    Dieser Mann war der Mörder Cole Nugent, der seit sieben Monaten hier im Camp untergebracht war, am 11. Januar hatte ihn Oberrichter Dave Fitzsimmons in Portland, Oregon, zu lebenslänglicher Straflagerhaft verurteilt.

    Nugent war der Schrecken der beiden anderen Zelleninsassen.

    Sogar Roy Pavlac, ein vierschrötiger Mann, der im Rausch drei Menschen mit Revolverschüssen in einer Schenke von Dallas getötet hatte, fürchtete sich vor dem unheimlichen Nugent. Pavlac war ein primitiver Mensch und hatte nichts von der nüchternen Bösartigkeit und Gefährlichkeit an sich, die Nugent eigen war.

    Auch der schmächtige Aristide Meredith, der vor zwei Jahren in Austin eine Frau getötet hatte, fürchtete sich vor dem groben, unflätigen Oregon-Mann.

    Sogar das Wachpersonal des Lagers hatte Angst vor dem gefährlichen Mann, und das wollte schon etwas bedeuten, denn die Männer von Fort Worth konnten mit Gelichter jeder Art umgehen. Aber wenn dieser Cole Nugent mit hängenden Armen, die fast seine Knie zu erreichen schienen, umherging, plötzlich den Kopf herumwarf und der Blick seiner glühenden Augen auf einem haftete, ging es einem durch bis aufs Mark.

    Selbst Sergeant Dunker, der seit einer ganzen Reihe von Jahren den Trakt VII unter sich hatte und sicherlich der härteste Mann war, den es im ganzen Straflager gab, empfand Furcht vor dem unheimlichen Gefangenen.

    Der Oregon-Mann stand am Fenster und wartete. Niemand wußte, worauf er wartete, aber daß er wartete, spürten seine beiden Zellengenossen, die jedoch nicht wagten, irgend etwas davon verlauten zu lassen. Überhaupt sprachen sie nicht von sich aus mit ihm. Wenn er sie nicht anredete, riskierten sie es gar nicht, zu ihm zu sprechen.

    Pavlac, der bis zur Einlieferung Nugents als der ›schwerste Junge‹ des Straflagers galt, hatte sich in sich verkrochen und war verbittert. Und Ari Meredith war ohnehin ein schweigsamer Mann.

    Aber die beiden ertrugen ihre Haft stumm und klaglos. Anders der Oregon-Mann. Er war ein Tier, das an die Freiheit gewöhnt war und dem die Zelle Tod bedeutete.

    Aber noch war die Energie des Verbrechens ungebrochen. Wer ihn da so unter dem Fenster stehen sah, hatte das Gefühl, daß er jeden Augenblick aufspringen und die Eisentrallen aus dem Steingefüge reißen könnte. Die Kraft, die er zum Durchhalten brauchte, schien er oben aus dem kleinen Himmelsstück zu holen, das er unterwegs anstarrte.

    Es war der gleiche Himmel, der über der unendlichen Prärie lag, der über den Flüssen, Bergen, Tälern, Wäldern und Städten des Westens in dunklem Azurblau schimmerte, der Himmel, den der Wildpferdjäger so geliebt hatte.

    Er war ein Mörder! Er hatte einen hohen Regierungsbeamten getötet.

    Einen Gouverneur!

    Doch die Tat war in einem Staat geschehen, der für eine solche Handlung die lebenslängliche Straflagerhaft vorsah. Zudem kam die energische Bitte der Witwe des Gouverneurs, die darauf bestanden hatte, daß der Mann nicht getötet werde. Sie war eine Angehörige der Quäker-Sekte.

    Das gefürchtete Straflager der Staaten lag oben in den Bergen Colorados und trug den Namen Sescattewa. Dort aber hatte man für Cole Nugent keinen Platz gehabt. Nicht, daß das Lager überfüllt gewesen wäre, aber die Lagerleitung hatte sich gegen diesen Mann verwahrt.

    Denn Nugent hatte sich auf dem Transport, trotz zusammengeketteter Hände, gegen drei Bewacher gewehrt, war entsprungen und konnte erst sechzehn Meilen weiter südlich wieder aufgegriffen werden. Dort hatte er in einem Office einen wilden Kampf gegen fünf Bewacher geführt und zwei davon lebensgefährlich verletzt.

    Das allein hätte jedoch die Lagerleitung von Camp Sescattewa noch nicht dazu bringen können, den Mann abzulehnen. Es war viel mehr der Einfluß, den dieser Cole Nugent ausüben konnte. Er hatte einmal zur Mormonen-Sekte gehört und in jungen Jahren von einem Wanderprediger das Predigen erlernt. Was davon noch übriggeblieben war, benutzte er jetzt dazu, Menschen aufzuwiegeln. Einen solchen Typ konnte der Leiter des Lagers des Lebenslänglichen in Sescattewa in seinem ohnehin gefährlichen Löwenkäfig nicht gebrauchen.

    So war Nugent in dem großen texanischen Camp Fort Worth gelandet.

    Tag für Tag ging es hier hinaus in die Steinbrüche, wo vom frühen Morgen bis in den späten Abend aus grauem Fels quadergroße Steine herausgeschlagen werden mußten.

    Alle Insassen wurden zu dieser Arbeit herangezogen – nur einer nicht: Cole Nugent.

    Die Lagerleitung war zu vorsichtig, diesen gefährlichen Mann hinauszulassen. Er blieb im Camp, wurde jeden Tag zweimal für eine kurze Zeit in den Hof geführt und dabei von drei schwerbewaffneten Wächtern begleitet. Direkt an der zwölf Meter hohen Mauer, die aus eben jenen Quadern gefügt war, die die Gefangenen in den Brüchen gehauen hatten, ging er auf und ab. Die Männer, die ihn bewachten, erschreckte er nicht selten durch plötzliches Stehenbleiben und Herumwerfen des Kopfes. In solchen Augenblicken sprang sie das Grauen an. Wehe, wenn es diesem Mann je gelänge, einen von ihnen zu überlisten!

    Nugent hatte bei diesen »Spaziergängen« immer einen Wächter vor sich, einen hinter sich und einen neben sich. Und nach drei Monaten hatte sich der Lagerkommandant Captain Green entschlossen, ihm noch einen vierten Mann mitzugeben, so daß Nugent sich von allen Seiten bewacht sah.

    Doch all dies hatte die Energie des Mörders nicht brechen können. Nugent war so erfüllt von dem Gedanken an Flucht, daß ihn auch eine Wachmannschaft von zehn oder zwanzig Männern nicht von diesem Gedanken hätten abbringen können.

    Es war Sonntag, der 18. August 1884.

    Sonntags wurde nicht gearbeitet. Aber der Tag war keine Erholung für die Gefangenen. Es bedeutete eine Qual für sie, in der dumpfigen Hitze, die in den Zellen herrschte, den ganzen Tag über auszuhalten. Das Wachpersonal nutzte diesen Tag, um sich einmal Ruhe zu gönnen, und so fiel auch der Spaziergang im Hof aus.

    Besonders für Cole Nugent war dieser Tag eine unsägliche Qual. Doch sie steigerte seinen Widerstandswillen nur noch.

    Auch für die beiden anderen Häftlinge, die in der Zelle Nummer 37 saßen, war der Tag eine Qual, sie verbrachten ihn in ständiger Angst auf ihren Lagern. Mit unter den Köpfen verschränkten Händen lagen sie da und starrten auf die Gestalt des Mannes unterm Zellenfenster.

    Plötzlich wandte Nugent sich um und ging mit langen Schritten durch die nur fünf Yard große Zelle, blieb an der Tür stehen und legte das Ohr lauschend gegen die eisenbeschlagenen Holzbohlen.

    Draußen auf dem Gang schien alles still zu sein.

    Nugent, der jetzt hinter den Köpfen der anderen stand, preßte die Hände auf den mächtigen Brustkorb.

    Pavlac linste etwas zur Seite, da ihn der Gedanke, daß der Unheimliche hinter ihm stand, mit Unbehagen erfüllte.

    Da herrschte Nugent ihn an:

    »Na, Dreckskerl, was linst du so? Geht es dir zu gut?«

    Pavlac zog es vor, geradeaus zu blicken und zu schweigen.

    Meredith zitterte vor Angst.

    Er fürchtete, daß Nugent seine Sonntagswut an ihm auslassen würde, was schon mehrere Male geschehen war.

    Plötzlich fühlte er sich derb gegen die linke Schulter gestoßen.

    »Na, Ladykiller! Du wolltest uns doch immer deine Geschichte noch einmal erzählen.«

    »Ich habe sie Ihnen doch erzählt, Nugent.«

    Klatsch! saß die schwere rechte Hand im Gesicht des Burschen.

    »Für dich bin und bleibe ich Mister Nugent. Solltest du es noch einmal vergessen, Halunke, schlage ich dir den Kiefer entzwei.«

    Meredith hatte sich ängstlich in die äußerste Ecke seines

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