Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 728: Insel der Drachen
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 728: Insel der Drachen
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 728: Insel der Drachen
eBook109 Seiten1 Stunde

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 728: Insel der Drachen

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Luke Morgan drang in das Dickicht ein, in dem sich irgend jemand befand, das von der Wolfshündin Plymmie verbellt wurde. Mit seinem Cutlass schlug er Farne und andere Pflanzen vor sich zur Seite. Ein grässliches Fauchen erklang. Ehe sich Luke darüber klar werden konnte, dass es eine Bedrohung bedeutete, schoss ein mächtiges dunkles Etwas auf ihn zu. Ein schmerzhafter Aufprall schleuderte ihn zu Boden, gleich darauf gruben sich messerscharfe Zähne in seinen rechten Oberschenkel. Luke Morgan schrie auf – dabei war es weniger der Schmerz, der ihn dazu trieb, als vielmehr die grenzenlose Überraschung. Das Tier erinnerte ihn an einen Drachen aus ferner Vergangenheit, eines jener feuerspeienden Monster, gegen die unerschrockene Recken mit Schwertern losgezogen waren…
SpracheDeutsch
HerausgeberPabel eBooks
Erscheinungsdatum25. Mai 2021
ISBN9783966881500
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 728: Insel der Drachen

Ähnlich wie Seewölfe - Piraten der Weltmeere 728

Titel in dieser Serie (100)

Mehr anzeigen

Ähnliche E-Books

Action- & Abenteuerliteratur für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Verwandte Kategorien

Rezensionen für Seewölfe - Piraten der Weltmeere 728

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 728 - Jan J. Moreno

    10

    1.

    Heftiger als zuvor bearbeitete er das Bambusrohr. Sein Messer war längst nicht mehr so scharf, daß es ihm leichtgefallen wäre, den Bambus zuzuspitzen. Er hielt das Rohr mit der linken Hand und unter die Achsel geklemmt, und mit der Rechten schnitzte er ungeduldig drauflos.

    Brom, der Moses, der noch einmal Moos, Laub und dürre Äste herangetragen und zu einem ansehnlichen Haufen aufgeschichtet hatte, erstarrte mitten in der Bewegung. Der fahle Schein der Sterne verwandelte seine jugendlichen Gesichtszüge in die groben Konturen einer verwitterten Statue. In dem Moment wirkte er, als sei jedes Leben aus ihm gewichen.

    Ari van Valdern hielt ebenfalls inne. Sein Blick suchte den nahen Waldrand ab. Er hätte jetzt viel für eine Pistole oder eine schußbereite Muskete gegeben, aber sie hatten keine anderen Waffen als ihre Messer, zwei rostige Säbel, Bambusknüppel und die leidlich angespitzten kurzen Speere.

    Die unheimliche Stille lastete schwer über der Lichtung. Ari spürte einen drückenden Kloß im Hals. Der Wald, obwohl weniger dicht als anderswo, wirkte bei Nacht wie eine uneinnehmbare Festung, gegen die anzurennen unmöglich war.

    Ein feuriges Augenpaar glomm in der Finsternis. Bevor sich der Holländer jedoch darüber klar wurde, verschwand es ebenso schnell, wie es erschienen war.

    Jan tom Broek, der die Erscheinung ebenfalls bemerkt hatte, stieß eine Verwünschung aus.

    „Was ist los mit uns? Wir fliehen auf eine wacklige Plattform und starren furchtsam auf ein langsam niederbrennendes Feuer, und das alles, obwohl die Nacht noch nicht mal richtig begonnen hat."

    Er bemühte sich, seiner Stimme einen festen Klang zu geben. Doch es blieb bei dem Versuch. Deutlich war zu hören, daß auch er die unbekannten Gefahren fürchtete.

    Vor einigen Tagen, zwischen Mitternacht und Morgen, hatten siebzehn Männer den Strand der einsamen Insel erreicht – erschöpft, aber doch erleichtert, den malaiischen Piraten entronnen zu sein.

    Anfangs hatten sie noch einige Güter aus dem verbrannten Wrack der „Vlissingen" bergen können. Aber das Fäßchen voll Rindfleisch in Öl und der Sack prallvoll mit im Seewasser aufgequollenem Reis hatten nur für zwei Mahlzeiten ausgereicht.

    Die restliche Ausbeute hatte sich auf verschiedene Gebrauchsgegenstände beschränkt wie eine Axt, deren Stiel verbrannt war, eine schartige Säge, mit der sich immerhin eine Menge Bambusstangen kappen ließen, einige Tampen und ein paar Belegnägel.

    Weiter landeinwärts hatte Brom immerhin eine ergiebige Quelle entdeckt und mit Steinen eingefaßt. Ihr Wasser war besser als das des kleinen Baches, der in die Bucht mit dem Wrack der „Vlissingen" mündete. Nachdem die Überlebenden ihre kargen Nahrungsvorräte aufgezehrt hatten, waren sie vorwiegend auf Beeren und Kokosnüsse angewiesen gewesen, hatten aber auch Schlangen erschlagen, Fische gefangen und Vogelnester ausgenommen.

    Während der sieben Tage, die sie nun auf Komodo weilten, wurden sie unaufhörlich mit dem Tod konfrontiert.

    Nahezu jede Nacht waren einige von ihnen so spurlos verschwunden, als hätten sie sich in Luft aufgelöst. Keiner der anderen hatte etwas bemerkt, mit Ausnahme von Brom und dem Stückmeister Cornelis vielleicht, die sich beide am ersten Morgen an einen Traum voller Fauchen und Schreien zu erinnern geglaubt hatten.

    Nur niedergetrampeltes Gras und möglicherweise einige Blutflecke zeugten jeweils vom gewaltsamen Ende der Verschwundenen. Furcht und Entsetzen wurden zu den ständigen Begleitern der Holländer, die auch des Tags nicht mehr weichen wollten. Der Versuch, das bis zur Wasserlinie niedergebrannte Wrack der Fleute wieder aufschwimmen zu lassen, hatte die Holländer vorübergehend abgelenkt.

    Aber mehr als den halben Steinballast aus der Bilge hatten sie nicht leichtern können. Zwischendurch hatte der unheimliche Gegner wieder zugeschlagen. Die Entscheidung, den alten Lagerplatz zu verlassen und einige Meilen an der Küste entlangzuziehen, war unausweichlich geworden. Eine neue Umgebung wirkte zumindest für den Augenblick beruhigend, doch schien es mittlerweile, als sei das Grauen überall auf der Insel gegenwärtig.

    „Habt ihr sie gesehen?" fragte Cornelis, der schmächtige Stückmeister, der trotz seiner nur fünf Fuß Körpergröße zuzupacken verstand wie kaum ein anderer.

    „Wen?" Jan tom Broek zuckte irritiert mit den Schultern.

    „Die Wilden! Sie haben uns eingekreist und werden uns töten wie alle anderen von uns!"

    Hastig und beinahe unverständlich stieß Cornelis die Worte hervor. Daß sich seine Stimme zum schrillen Diskant steigerte, zeigte seine Furcht vor dem Unbekannten. Er zitterte. Der Säbel, den er fest umklammert hielt, mochte gut genug sein, harmlose Nattern zu vertreiben, nicht aber jene unsichtbar bleibenden Jäger, die es auf die Köpfe der weißen Eindringlinge abgesehen hatten.

    „Da ist niemand! sagte tom Broek. „Laß dich nicht von wirren Vorstellungen verunsichern.

    Der Stückmeister stieß ein gequältes Lachen aus. „Wirr? Alles auf dieser verfluchten Insel ist verrückt. Oder hast du einen besseren Ausdruck dafür?"

    „Hysterie", sagte tom Broek, mit dem Erfolg, daß Cornelis urplötzlich aufschrie und losstürmte. Den Säbel wie einen Dreschflegel schwingend, schlug er auf das Buschwerk am Rand der Lichtung ein.

    „Er ist besessen, murmelte Frans z’Waele, der Fünfte im Bunde und ehemalige Erste Offizier der „Vlissingen.

    „Er hat Angst, widersprach van Valdern. „Die gleiche verdammte nackte Angst wie wir alle. Nur gestehen wir es uns noch nicht ein.

    Cornelis’ wuchtige Hiebe, die Laub und Äste zerfetzten, vertrieben die über der Lichtung lastende Stille. Vögel flatterten kreischend aus dem Dickicht auf, und ein kleines, vierbeiniges Geschöpf, das entfernt einem Rehkitz glich, hetzte in verzweifelten Sprüngen an den Holländern vorbei.

    „Es reicht, Cornelis! rief z’Waele scharf. „Du hast dich ausgetobt, aber jetzt hör auf damit!

    Der Stückmeister dachte gar nicht daran. Wahrscheinlich kapierte er gar nicht, daß der Erste ihn meinte.

    „Mich kriegt ihr nicht, ihr verdammten Kopfjäger! brüllte er. „Wo versteckt ihr euch, ihr hinterhältiges Gesindel? Laßt uns wie Männer kämpfen!

    Er trampelte nieder, was sich in seiner Reichweite befand. Zu spät bemerkte er die massige Gestalt, die plötzlich hinter ihm aufwuchs. Er zuckte noch herum und riß den Säbel hoch, aber zuzuschlagen schaffte er nicht mehr, denn im selben Moment traf eine harte Faust sein Kinn und fällt ihn wie der Sturm einen morschen Baum.

    „Cornelis wird sich selbst zur Gefahr, sagte tom Broek wie zur Entschuldigung, als er die irritierten Blicke der Gefährten auf sich ruhen fühlte. „Oder soll er uns wirklich die Wilden auf den Hals hetzen?

    „Die wissen längst, wo wir uns verkrochen haben", erwiderte z’Waele niedergeschlagen.

    Jan tom Broek massierte sich die schmerzenden Knöchel der rechten Hand. Cornelis mochte labil sein, aber er hatte ein Kinn wie Eisen. Nach einem raschen Rundblick bückte er sich nach dem Säbel, warf ihn Brom zu und begann, den Bewußtlosen auf die Lichtung zurückzuziehen.

    „Wie lange dauert es, bis wir alle den Verstand verlieren? fragte van Valdern nach einer Weile. „Ich gebe uns zwei, höchstens drei Tage.

    „Wir halten länger durch, widersprach der Erste, ausgiebig seinen Oberlippenbart zwirbelnd. „Bis ein Schiff vor der Küste aufkreuzt.

    Jan tom Broek schwieg. Doch sein Gesichtsausdruck sagte genug. Er glaubte nicht daran, daß jemals ein Schiff nahe der zerklüfteten Küste segelte, die zwar traumhaft schöne Sandstrände bot, der jedoch tückische Korallenriffe vorgelagert waren. Die während der Regenzeit von Dezember bis März auftretenden Stürme taten ein übriges, daß Seefahrer, gleich welcher Nation, die westlich von Flores liegende Insel mieden. Zudem erschwerten starke und tückische Meeresströmungen das Manövrieren innerhalb der Inselgruppe.

    Cornelis war noch immer ohne Bewußtsein. Unter seinen geschlossenen

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1