Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Und wieder Capucine: Wyatt Earp 139 – Western
Und wieder Capucine: Wyatt Earp 139 – Western
Und wieder Capucine: Wyatt Earp 139 – Western
eBook131 Seiten1 Stunde

Und wieder Capucine: Wyatt Earp 139 – Western

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

"Vor seinem Colt hatte selbst der Teufel Respekt!" (Mark Twain) Der Lieblingssatz des berühmten US Marshals: "Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel wie es kam, dass sie immer dort waren, wohin ich ritt." Diese Romane müssen Sie als Western-Fan einfach lesen!

Hoch oben in der nordwestlichen Ecke Colorados, da wo der breite Green-River das Land verläßt, stand auf einer weithin sichtbaren Anhöhe die Norton-Ranch.


Es war die seltsamste Ranch, die es je in den Unionstaaten Amerikas gegeben hat. Dabei wirkte sie äußerlich einfach, unauffällig und nicht einmal sonderlich groß.


Wenn man durchs Ranchtor den Hof betrat, sah man links, wie es üblich war, den Wohntrakt mit der offenen Veranda – einen schmucklosen Bau –, daneben einen kleinen steinernen Schuppen, der wahrscheinlich als Schmiede diente. Die rechte Hofseite wurde vom Stallbau begrenzt, und den Abschluß des Hufeisens bildeten das Bunkhaus, die Scheune und zwei kleine Schuppen.


Die Ranch gehörte seit einem Vierteljahrhundert der englischen Familie Norton. Die Nortons stammten aus Cumberland und hatten hier die Stürme der Pionierzeit Amerikas überdauert. Seit dem Tod des alten Norton führte sein Sohn Greg den Ranchbetrieb. Greg war ein Bursche von neununddreißig Jahren, hochgewachsen, hartgesichtig, zähledern, ein Brite vom Scheitel bis zur Sohle; und dennoch ein Cowboytyp, wie ihn nur dieses Land prägen konnte.


Die Ranch war unter dem jungen Greg Norton nicht eben aufgeblüht; im Gegenteil, sie verlor mehr und mehr Rinder, und niemand wußte so recht, woran das eigentlich lag. Auch kümmerten sich andere Leute nicht weiter um die Norton-Ranch; sie lag viel zu weit ab von der Stadt Sparks und auch von der Overland-Street, die sich am nördlichen Ufer des Green-River dahinzog.


So war vermutlich auch niemandem aufgefallen, daß im letzten halben Jahr fast sämtliche alte Cowboys die N-Ranch verlassen hatten. Vor zwei oder drei Monaten hatte Norton
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum24. März 2017
ISBN9783740916572
Und wieder Capucine: Wyatt Earp 139 – Western

Mehr von William Mark lesen

Ähnliche Autoren

Ähnlich wie Und wieder Capucine

Titel in dieser Serie (100)

Mehr anzeigen

Ähnliche E-Books

Westliche Literatur für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Und wieder Capucine

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Und wieder Capucine - William Mark

    Wyatt Earp 139 – Und wieder Capucine

    Wyatt Earp –139–

    Und wieder Capucine

    William Mark

    Hoch oben in der nordwestlichen Ecke Colorados, da wo der breite Green-River das Land verläßt, stand auf einer weithin sichtbaren Anhöhe die Norton-Ranch.

    Es war die seltsamste Ranch, die es je in den Unionstaaten Amerikas gegeben hat. Dabei wirkte sie äußerlich einfach, unauffällig und nicht einmal sonderlich groß.

    Wenn man durchs Ranchtor den Hof betrat, sah man links, wie es üblich war, den Wohntrakt mit der offenen Veranda – einen schmucklosen Bau –, daneben einen kleinen steinernen Schuppen, der wahrscheinlich als Schmiede diente. Die rechte Hofseite wurde vom Stallbau begrenzt, und den Abschluß des Hufeisens bildeten das Bunkhaus, die Scheune und zwei kleine Schuppen.

    Die Ranch gehörte seit einem Vierteljahrhundert der englischen Familie Norton. Die Nortons stammten aus Cumberland und hatten hier die Stürme der Pionierzeit Amerikas überdauert. Seit dem Tod des alten Norton führte sein Sohn Greg den Ranchbetrieb. Greg war ein Bursche von neununddreißig Jahren, hochgewachsen, hartgesichtig, zähledern, ein Brite vom Scheitel bis zur Sohle; und dennoch ein Cowboytyp, wie ihn nur dieses Land prägen konnte.

    Die Ranch war unter dem jungen Greg Norton nicht eben aufgeblüht; im Gegenteil, sie verlor mehr und mehr Rinder, und niemand wußte so recht, woran das eigentlich lag. Auch kümmerten sich andere Leute nicht weiter um die Norton-Ranch; sie lag viel zu weit ab von der Stadt Sparks und auch von der Overland-Street, die sich am nördlichen Ufer des Green-River dahinzog.

    So war vermutlich auch niemandem aufgefallen, daß im letzten halben Jahr fast sämtliche alte Cowboys die N-Ranch verlassen hatten. Vor zwei oder drei Monaten hatte Norton neue Cowboys bekommen. Und diese Burschen waren von besonderer Art. Seltsam war vor allem der vierunddreißigjährige Vormann Milton Brad, ein Bursche, der aus dem westlichen Randgebiet Charlestons in West-Virginia stammte und das Land im Osten vor anderthalb Jahrzehnten wegen Todschlags hatte verlassen müssen. Nach ihm wäre sein Stellvertreter Yvar Chester zu nennen, ein riesengroßer vierschrötiger Mann, der irgendwo aus Arkansas stammen mußte. Auch ihn hatte ein düsteres Geschick auf den Weg nach Colorado gebracht; er hatte vor acht Jahren in der Stadt Little Rock einen Mann im Streit mit einem Faustschlag getötet. Dann war da noch Kid O’Keefe, ein Bursche aus Iowa; soviel sich herausfinden ließ, stammte er aus der Stadt Cedar Rapids. Er hatte seine Heimat wegen einer Messerstecherei verlassen müssen, bei der auch ein Mensch sein Leben verloren hatte. Eine Type besonderer Art war der Mestize Lemmy Jordan. Er stammte aus Südwest-Arizona, und zwar aus der Stadt Yuma. Was ihn auf den Grauen Trail getrieben hatte, konnte nie genau ermittelt werden; fest steht aber, daß auch er Dreck genug am Stecken hatte, um sein Heimatland schleunigst zu verlassen. Sein Freund, Ohio-Bill, der mit richtigem Namen William Staunders hieß, stammte, wie sein Name ja sagte, aus dem fernen Ohio, und zwar aus der Stadt Akron im Nordosten des Staates, wo er wegen schweren Bankraubes zu mehreren Jahren Zuchthaus verurteilt worden war; doch hatte er aus der Strafanstalt der Stadt Columbus flüchten können. Dann gehörte noch der kleine Marty ›Sunny‹ Loon zu der Crew Nortons; er kam aus Jamestown in Nord-Dakota. Loon war alles andere als ein Cowboy, sondern eigentlich ein Spieler, denn es wurde später festgestellt, daß er in Jamestown zu einer Gruppe gehört hatte, die ›ihr Geld‹ gewerbsmäßig mit Falschspiel ergaunerte. Sunny Loon hatte bei Bowman einen Neger getötet und wurde wegen Mordes gesucht.

    Die übrigen fünf Cowboys der Norton-Ranch waren weniger interessant, und doch paßten sie dazu: die beiden Fechingers Mat und Charlie, zwei schiefgesichtige Burschen, von denen niemand genau wußte, woher sie kamen –, dann der wieselflinke, ölige und schwarzhaarige Pat Lacosta –, der blasse knochige Ingo Brown und schließlich der einäugige Billy Callagan. Im Grunde gehörte auch Gregs sechzehnjähriger Bruder Hal Norton zur Crew; der blasse Junge lebte ebenfalls auf der Ranch und tat mit den ›Cowboys‹ seine Arbeit. Wie weit er sich für die wirklichen Ziele der Norton-Crew einsetzte, konnte ebenfalls niemals ermittelt werden. Jedenfalls war er bei dem großen Finale, das die Norton-Crew heraufbeschwor, dabei.

    Die ›Cowboys‹ der N-Ranch waren samt und sonders Banditen! Und nicht etwa gewöhnliche Banditen. Milt Brad, der die meisten dieser Tramps zusammengetrommelt hatte, war ein Galgenmann. Er war von dem Großen Chief zu Greg Norton geschickt worden, der ebenfalls dem Geheimbund der Maskenmänner angehörte.

    Zu dem Zeitpunkt, als der große Bandenführer Brad und dessen Männer nach Norden geschickt hatte, war der Bund der Maskenmänner noch groß, mächtig und gefürchtet gewesen. Damals hatte es sich der Big Boß noch leisten können, eine ›Elite‹ seiner Leute für eine einzelne Aufgabe einzusetzen. Chester, Brad Norton, O’Keefe und Jordan waren Leute, die zu den gefährlichsten Banditen gehörten, die es jemals in den Staaten gab. Auch Ohio-Bill und Sunny Loon waren auf ihrem Gebiet unerreicht. Ein trauriger Ruhm!

    Der Chief hatte einen besonderen Grund, sich so für die Norton-Ranch zu interessieren. Denn unweit von der Ranch lag an dem Flußknie des Green-River, und zwar an der Stelle, wo der kleinere Vermillion in den breiten Fluß mündet, das Straflager Masadona, das damals von einem Kommandanten dieses Namens befehligt wurde. Camp Masadona war, wenn man einmal von dem großen Straflager Sescattewa absehen will, wohl das gefürchtetste Camp für Lebenslängliche. Es war ein Geheimcamp, dessen Name ständig geändert wurde. Irgendwann hatte es auch einmal den Namen Ladore geführt; der Big Boß hatte einst sein Lager bei Santa Fé bezeichnenderweise danach benannt.

    Der Marshal Earp hätte sich nie träumen lassen, daß es dem Bandenchief so schnell gelingen würde, das geheime Straflager Masadona ausfindig zu machen, in dem der gefährlichste Gefangene saß, der vielleicht je dort untergebracht war: nämlich der Italo-Amerikaner Lazaro Capucine.

    Capucine, von dessen ersten Aufenthaltsjahren in den Staaten so gut wie nichts bekannt geworden ist, war Ende des Jahres 1883 mit dem Bandenchief zusammengetroffen und wurde dessen treuester Paladin. Und zugleich der gefährlichste Galgenmann, den es, außer dem Boß selbst, jemals gegeben hatte!

    Wyatt Earp hatte Capucine in Tombstone gestellt und ihn den Gerichten übergeben. Aber es war dem gerissenen Banditen gelungen, aus dem Camp zu flüchten, in das er damals gesteckt worden war. Nach einem wilden Gunfight hatte Wyatt Earp ihn ein zweites Mal gestellt und ihn wieder an die Behörden ausgeliefert. Daraufhin hatte man den gefürchteten Verbrecher nacheinander in verschiedene Lager geschickt, damit man seinen Weg nicht mehr verfolgen könnte. Wyatt Earp selbst hatte erst nach einem Monat erfahren, wohin Capucine gebracht worden war und der Marshal hätte geschworen, daß es für den Galgenmänner-Boss nun unmöglich sei, seinen Stellvertreter wiederzufinden.

    Capucine war ein mehrfacher Mörder, ein rücksichtsloser, brutaler Mensch, der aber über eine Menge Eigenschaften verfügte, die ihn zu einem Bandenführer geradezu stempelten. Daß er noch nicht aufgeknüpft worden war, war eine der Seltsamkeiten der amerikanischen Gerichtsbarkeit, die nie jemand so recht begreifen konnte. Capucine hatte mehrfach den Tod verdient. Und nun saß er in Masadona, in dem schwerbewachten Lager der Lebenslänglichen, wo sie keine Arbeit verrichteten, sondern sich mit schweren Fußketten nur auf engem Raum umherbewegen konnten. Eine Flucht von hier aus war noch nie jemandem geglückt.

    Es ist ein Rätsel geblieben, wie der Große Chief hatte herausfinden können, daß Laz Capucine in Masadona steckte. Tatsache bleibt, daß er es herausgebracht hatte, und zwar in unglaublich kurzer Zeit.

    Einzig aus diesem Grunde existierte die neue Norton-Crew! Greg Norton und seine Männer hatten die schwerste Aufgabe, die je ein Galgenmann bekommen hatte: sie sollten Capucine aus Camp Masadona befreien.

    Lange hatte sich der geheime Bandenführer bei seiner Auswahl Zeit gelassen. Und als er Brad dann mit den Männern hinaufschickte, wußte er, daß er verläßliche Leute auf dieses Unternehmen angesetzt hatte. Sie würden Capucine befreien, und wenn ganz Colorado dabei in Flammen aufgehen müßte!

    Aber nun befanden sich die Galgenmänner schon seit anderthalb Monaten hier oben in den Bergen auf der Ranch – und Capucine saß immer noch im Lager Masadona.

    Die Männer auf der Norton-Ranch gingen abgebrüht und kalt ihrer Aufgabe nach. Niemand in der weiteren und näheren Umgebung wäre je auf den Gedanken gekommen, daß die wilden, ungebärdigen Cowboys der N-Ranch Galgenmänner waren und kein anderes Ziel im Auge hatten, als aus dem nahegelegenen Camp Masadona den gefährlichen Häftling Nummer 7 zu befreien. Denn trotzdem ging der Weidebetrieb nach außenhin weiter.

    Eines Nachmittags stand Milton Brad, der vierschrötige Vormann, auf der Veranda und sprach mit dem Rancher. Norton, der hagere Engländer, hatte die Hände in die Hüften gestützt, die Beine gespreizt und den Kopf angehoben, um aufmerksam zuzuhören.

    Brad rieb sich sein stoppeliges Kinn und erklärte eben:

    »Es war einfach ausgeschlossen, Greg! Auf diese Weise schaffen wir es nicht. Callagan und die beiden Fechingers sind nicht stark genug, um über die Südwand zu kommen. Und Lacosta hat auf dem Vorsprung nicht lange genug mit dem Seil ausgehalten. Wir haben es weder unten an der Ostseite, noch im Norden oder Westen geschafft.

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1