Anne weiß sich zu helfen: Sophienlust 125 – Familienroman
Von Judith Parker
()
Über dieses E-Book
Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren.
»Beeile dich doch!«, rief Vicky Langenbach ungeduldig von der Tür her. »Herr Larousse ist schon da. Auch Pünktchen, Heidi und Jeanette sind schon unten.«
Angelika Langenbach legte die Bürste, mit der sie ihr Haar bearbeitet hatte, auf die Kommode zurück und wandte sich zu ihrer um zwei Jahre jüngeren Schwester um. »Ich bin gleich fertig. Hast du auch nichts vergessen? Immerhin wollen wir eine Woche in dem Blockhaus von Herrn Larousse bleiben.«
»Eigentlich heißt er doch Monsieur Larousse«, meinte Vicky. Dabei warf sie einen prüfenden Blick in den Spiegel. Seit kurzem trug sie ihr braunes Haar glatt aus dem Gesicht gebürstet und am Hinterkopf mit einer Schleife zusammengebunden. Sie fand diese neue Frisur sehr schick. Ihre Schwester dagegen ließ ihr blondes Haar auf die Schultern fallen. Manchmal trug sie es in der Mitte und manchmal auf der linken Seite gescheitelt.
»Hast du bestimmt nichts vergessen?«, wiederholte Angelika und zog die Schnur ihres Rucksackes zusammen.
»Bestimmt nicht. Viel brauchen wir ja dort auch nicht«, erwiderte Vicky sorglos. »Pünktchen und Heidi nehmen auch nicht mehr mit als Jeans und Pullis. Vielleicht noch einen Rock und eine Wolljacke. So, nun komm doch endlich!«
»Ich bin ja schon fertig.« Angelika sah sich noch einmal in dem Zimmer um. »Ich finde es ganz toll, dass Jeanette uns beide, Pünktchen und Heidi, ins Blockhaus eingeladen hat, und Peggy auch.«
»Bei Peggy ist es doch selbstverständlich. Schließlich sind Herr Luchs und Monsieur Larousse Freunde. Nicht wahr, man muss Monsieur Larousse zu ihm sagen?«
»Das ist gehüpft wie gesprungen. Monsieur heißt mein Herr.« Angelika besuchte
Mehr von Judith Parker lesen
Gaslicht - Neue Edition
Ähnlich wie Anne weiß sich zu helfen
Titel in dieser Serie (100)
Sophienlust 116 – Familienroman: Verloren und wiedergefunden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSophienlust 63 – Familienroman: Unser Sonnenschein Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSophienlust 107 – Familienroman: Ninas kleine Welt ist wieder heil Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSophienlust 104 – Familienroman: Ein Sommer mit Hannibal Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSophienlust 109 – Familienroman: Wann kann ich wieder lachen? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSophienlust 101 – Familienroman: Prinzessin Rubinchen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Junge aus dem Waisenhaus: Sophienlust 124 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSophienlust 111 – Familienroman: Was soll aus uns werden? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSophienlust 103 – Familienroman: Eine Mami kommt ins Haus Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSophienlust 110 – Familienroman: Oliver findet einen Freund fürs Leben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSophienlust 106 – Familienroman: Zwei Schlingel brauchen Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStudentenehe: Sophienlust 157 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSophienlust 108 – Familienroman: Für Mutti tue ich alles Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSophienlust 68 – Familienroman: Das Kind des Grafen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKati setzt sich durch: Sophienlust 134 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSophienlust 105 – Familienroman: Mutterherz in Not! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSophienlust 102 – Familienroman: Der vertauschte Sohn Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSophienlust 120 – Familienroman: Dein Glück ist auch meins Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSophienlust 119 – Familienroman: Kleines Herz in Gefahr Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSophienlust 114 – Familienroman: Von allen geliebt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDu bist nicht allein, mein Sohn: Sophienlust 126 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZwillinge ohne Eltern: Sophienlust 130 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMutterliebe ist stärker: Sophienlust 132 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSophienlust 100 – Familienroman: Wo ist mein Elternhaus? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSophienlust 112 – Familienroman: Endlich die richtige neue Mutti! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSophienlust 118 – Familienroman: Ich gebe mein Brüderchen nicht her Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie richtige Mutter für Effi: Sophienlust 119 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVom Vater im Stich gelassen: Sophienlust 138 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSophienlust 117 – Familienroman: Nur das Spielzeug ihrer Mutter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSophienlust 122 – Familienroman: Nirgends bin ich zu Hause Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Verwundetes kleines Herz: Sophienlust - Die nächste Generation 4 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Kind aus erster Ehe: Sophienlust - Die nächste Generation 5 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHochzeitsglocken in Sophienlust: Sophienlust Extra 1 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMartin beschützt seine Mutter: Sophienlust 165 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf der Suche nach Jan: Sophienlust - Die nächste Generation 96 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSophienlust 102 – Familienroman: Der vertauschte Sohn Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTierarzt in Not: Sophienlust - Die nächste Generation 92 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenManchmal werden Träume wahr...: Sophienlust - Die nächste Generation 24 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer verschollene Sohn: Sophienlust 141 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWie das Schicksal es fügt: Sophienlust - Die nächste Generation 14 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenScheidungskind Sascha: Sophienlust - Die nächste Generation 19 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Regenbogen für Jessica: Sophienlust - Die nächste Generation 38 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSara will einen Papa: Sophienlust - Die nächste Generation 93 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVon der Mutter spricht sie nicht: Sophienlust 129 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenÜberraschung für Florentine: Sophienlust - Die nächste Generation 28 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEmily und das Familiengeheimnis: Sophienlust - Die nächste Generation 22 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNetter Vati gesucht: Sophienlust - Die nächste Generation 10 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAus Marie und Anton werden Freunde: Sophienlust - Die nächste Generation 30 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine große Aufgabe für Nick: Sophienlust - Die nächste Generation 1 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNeues Glück am Haselberg: Sophienlust - Die nächste Generation 60 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Papa für Leonie: Sophienlust - Die nächste Generation 31 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHerzklopfen in Sophienlust: Sophienlust - Die nächste Generation 23 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWillkommen in Sophienlust: Sophienlust - Die nächste Generation 25 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZu jung für ein Kind?: Sophienlust - Die nächste Generation 8 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenInes gibt nicht auf: Sophienlust - Die nächste Generation 12 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNeues Glück mit Hindernissen: Sophienlust - Die nächste Generation 9 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWir sind für dich da, Annalena!: Sophienlust - Die nächste Generation 13 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFeenkind Sissi: Sophienlust - Die nächste Generation 11 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPlötzlich Schwestern: Sophienlust - Die nächste Generation 7 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie verlorenen Kinder: Sophienlust - Die nächste Generation 79 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Zeitgenössische Romantik für Sie
Komm zu mir nach Italien Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebesspiele auf Schloss Nymphenburg: Sexy Storys aus der Weltstadt mit Herz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin besonderes Praktikum Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Wütende Gefangene des Scheichs: Die Quabeca Scheiche, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Braut für den spanischen Playboy Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerführt von dem griechischen Tycoon Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNeapel sehen - und sich verlieben: Die Rinucci Brüder 6 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJulia Extra Band 386 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Widerwillige Geisel des Scheichs: Die Quabeca Scheiche, #2 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeheimnisse und Begierden: Eine Urlaubsromanze: Jahreszeit des Verlangens, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEntehrt von einem Highlander Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Bann der Gefühle Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenA Pretty Mess Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFinnische Träume - Teil 6 | Roman: Eine verbotene Liebe ... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNachtclub-Sünden Kurzgeschichten: Milliardär Liebesromane Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie griechische Überraschung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMit dir kommt das Glück Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUrlaubsromanzen Kurzgeschichten: Jahreszeit des Verlangens Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Rancher Und Die Zweckdienliche Braut Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnter Feuer: Band 4: Unter Feuer, #4 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf der Suche nach dem Earl ihrer Träume Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie wahre Braut des Scheichs Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKleines Biest | Kurzgeschichte: Der etwas andere Bar-Besuch Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die Versprochene Braut des Scheichs: Die Almasi Scheich, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDem Paradies so nah Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Duke, der mein Herz stahl Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRules Of Pain Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHot Pursuit - 1 Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Finnische Träume - Teil 1 | Roman: Eine verbotene Liebe ... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Heilung des Ranchers Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Anne weiß sich zu helfen
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Anne weiß sich zu helfen - Judith Parker
Sophienlust –125–
Anne weiß sich zu helfen
Roman von Judith Parker
»Beeile dich doch!«, rief Vicky Langenbach ungeduldig von der Tür her. »Herr Larousse ist schon da. Auch Pünktchen, Heidi und Jeanette sind schon unten.«
Angelika Langenbach legte die Bürste, mit der sie ihr Haar bearbeitet hatte, auf die Kommode zurück und wandte sich zu ihrer um zwei Jahre jüngeren Schwester um. »Ich bin gleich fertig. Hast du auch nichts vergessen? Immerhin wollen wir eine Woche in dem Blockhaus von Herrn Larousse bleiben.«
»Eigentlich heißt er doch Monsieur Larousse«, meinte Vicky. Dabei warf sie einen prüfenden Blick in den Spiegel. Seit kurzem trug sie ihr braunes Haar glatt aus dem Gesicht gebürstet und am Hinterkopf mit einer Schleife zusammengebunden. Sie fand diese neue Frisur sehr schick. Ihre Schwester dagegen ließ ihr blondes Haar auf die Schultern fallen. Manchmal trug sie es in der Mitte und manchmal auf der linken Seite gescheitelt.
»Hast du bestimmt nichts vergessen?«, wiederholte Angelika und zog die Schnur ihres Rucksackes zusammen.
»Bestimmt nicht. Viel brauchen wir ja dort auch nicht«, erwiderte Vicky sorglos. »Pünktchen und Heidi nehmen auch nicht mehr mit als Jeans und Pullis. Vielleicht noch einen Rock und eine Wolljacke. So, nun komm doch endlich!«
»Ich bin ja schon fertig.« Angelika sah sich noch einmal in dem Zimmer um. »Ich finde es ganz toll, dass Jeanette uns beide, Pünktchen und Heidi, ins Blockhaus eingeladen hat, und Peggy auch.«
»Bei Peggy ist es doch selbstverständlich. Schließlich sind Herr Luchs und Monsieur Larousse Freunde. Nicht wahr, man muss Monsieur Larousse zu ihm sagen?«
»Das ist gehüpft wie gesprungen. Monsieur heißt mein Herr.« Angelika besuchte bereits das Gymnasium in Maibach, während ihre Schwester noch in die Wildmooser Volksschule ging.
»Mein Herr Larousse«, wiederholte Vicky kopfschüttelnd. »Wir sagen doch auch nicht mein Herr Rennert oder mein Herr Brodmann oder …«
»Im Französischen heißt es eben so.« Angelika ging neben ihrer Schwester die Treppe in die Halle des Kinderheims Sophienlust hinunter. Die beiden Mädchen lebten seit dem tragischen Tod ihrer Eltern als Dauerkinder hier. Michael, der ältere Bruder der beiden, studierte bereits und hatte eine zweite Heimat bei der Familie von Schoenecker auf Schoeneich gefunden. Er war mit Sascha, dem ältesten Sohn Alexander von Schoeneckers, eng befreundet.
Tatsächlich stand der große Wagen mit der französischen Nummer bereits vor der Freitreppe des Herrenhauses. Herr Larousse, ein schlanker gutaussehender Mann in einer saloppen Wildlederjacke, hellgrauer Hose und einem hellgrünen Sporthemd, dessen Kragen offen war, stand daneben. Sein Töchterchen Jeanette, ein ungefähr sechsjähriges Mädchen, mit braunen Haaren und dunklen Augen, saß auf der untersten Stufe der Freitreppe und strich dem großen Bernhardiner Barri zärtlich über den dicken Kopf.
Pünktchen und Heidi saßen eine Stufe höher und erhoben sich sogleich, als die Schwestern Langenbach erschienen. »Endlich!«, rief Pünktchen. Dabei krauste sie ihre kleine, mit Sommersprossen besprenkelte Nase. »Wo steckt ihr nur so lange?«
»Ich war schuld. Aber wo sind die anderen?« Damit meinte Angelika die übrigen Bewohner von Sophienlust.
»Die Kinder warten am Tor. Schwester Regine ist schnell noch einmal ins Haus gegangen, um noch einen dicken Schinken aus der Küche zu holen, damit wir auch genügend Proviant haben. Und Tante Ma will uns noch ein paar Tafeln Schokolade bringen. Von den anderen haben wir uns bereits verabschiedet.« Pünktchen blickte auf ihre Armbanduhr. »Wo nur Tante Isi, Nick und Henrik bleiben?«, fragte sie beunruhigt. Nick hatte ihr fest versprochen, an diesem Morgen dazusein, um sich noch von ihr zu verabschieden. Mehr als acht Tage lang würde sie ihn dann nicht mehr sehen. Wirklich schade, dass er nicht mitkam. Aber weil sein Bruder Sascha nach Hause gekommen war, wollte er mit diesem beisammensein. Deshalb hatte sie selbst auch die Einladung von Herrn Larousse angenommen. Denn Nick würde sich in den nächsten Wochen nur wenig in Sophienlust sehen lassen.
Schwester Regine und die Heimleiterin, Frau Rennert, kamen zusammen die Freitreppe herunter. Monsieur Larousse bedankte sich noch einmal herzlich für die reichlichen Lebensmittel. »Ein Jammer, dass ich nicht einige Tage mit Herrn Luchs und den Kindern im Blockhaus bleiben kann«, erklärte er. Ungeduldig sah er auf seine Armbanduhr. »Wir müssen fahren«, sagte er dann.
Pünktchen stieg zögernd ein. Für sie war es eine große Enttäuschung, dass Tante Isi, Nick und Henrik noch nicht gekommen waren. Nun konnte Nick sie nicht mehr sehen. Doch da rief Heidi: »Tante Isi kommt!«
Pünktchens blaue Augen strahlten sofort wie zwei Sterne vor Glück. »Ich steige noch einmal aus!«, rief sie Herrn Larousse zu und kletterte schon aus dem Auto.
Nick war eben aus dem Wagen seiner Mutter ausgestiegen und kam Pünktchen entgegen. »Ich freue mich so, dass ihr es noch geschafft habt«, sagte das Mädchen leise und blickte ihren großen Freund selig an.
»Henrik ist an unserer Verspätung schuld. Er war bei den Pferden. Aber Mutti wollte ihn durchaus mitnehmen. Pünktchen, du tust ja so, als würdest du auf eine Weltreise gehen«, fügte Nick schmunzelnd hinzu. »Dabei sind es nur acht Tage. Es wird dir in dem Blockhaus bestimmt gut gefallen. Wären Sascha und Michael nicht da, würde ich auch mitfahren. Das Blockhaus soll in dem gleichen Stil erbaut sein wie die Blockhäuser in Kanada. Monsieur Larousse hat doch als junger Mann in Kanada gelebt. Er hat Herrn Luchs und Vati auch erzählt, dass ihn der Ort, an dem er das Blockhaus hat bauen lassen, an Kanada erinnert.«
Pünktchen fasste impulsiv nach Nicks Hand. »Vielleicht kommst du einmal mit Sascha und Michael hin? Angelika und Vicky würden sich auch freuen, wenn ihr Bruder sie besuchen würde.«
Nick drückte Pünktchens Hand, ließ sie aber schnell wieder los. Er liebte das Mädchen sehr, aber er genierte sich zu zeigen, was er für Pünktchen empfand.
Denise von Schoenecker und ihre beiden Söhne verabschiedeten sich von dem Franzosen und den Mädchen, die nun alle in dem großen Auto saßen.
Monsieur Larousse startete. Als das Auto das Parktor passierte, stiegen Denise und ihre Söhne die Freitreppe des Herrenhauses empor. Barri trottete hinter ihnen her. Man sah ihm deutlich an, dass er enttäuscht war, weil man ihn nicht mitgenommen hatte.
»Nicht wahr, die Larousses sind sehr reich?«, fragte Henrik seine Mutter.
»So ist es, mein Junge.« Denise fuhr ihrem Jüngsten liebevoll durch den stets etwas wilden Haarschopf.
»Ich mag Jeanette sehr. Müssten ihre Eltern nicht nach Amerika fahren, wäre sie nicht zu uns gekommen.«
»Das stimmt, Henrik.« Denise lächelte still in sich hinein.
»Vielleicht heirate ich sie später«, überlegte der Junge.
»Wenn sie dich will, dann heirate sie nur.« Denise betrat die Halle. »Na, Nick, tut es dir nicht doch leid, dass du nicht mitgefahren bist?«, fragte sie ihren großen Sohn.
»Aber nein, Mutti. Und wenn ich Lust habe, kann ich ja jederzeit nachfahren. Sogar mit dem Fahrrad. Denn das Blockhaus von Herrn Larousse ist ja nicht weit von Roggendorf entfernt. Findest du es nicht auch seltsam, dass er sich als Franzose ein Haus in Deutschland hat bauen lassen?«
»Seine Frau ist doch Deutsche. Soviel ich weiß, wurde sie ganz in unserer Nähe geboren. Aber jetzt muss ich zu Frau Rennert.«
»Gut, Mutti. Komm, Henrik, wir laufen zu den Koppeln. Die beiden neuen Kinder wollen doch auf den Ponys reiten.«
Mit mütterlichem Stolz blickte Denise ihren beiden Söhnen nach. Dann wandten sich ihre Gedanken Frau Rennert zu, mit der sie einiges zu besprechen hatte.
*
Peggy saß auf der roh gezimmerten Bank neben der Tür des Blockhauses und streichelte liebevoll ihren Hund Balthasar, einen bildschönen Collie. »Freust du dich auch, dass wir in der nächsten Woche hier wohnen dürfen?«, fragte sie und schluckte krampfhaft. Seit diesem Morgen hatte sie Halsschmerzen, aber auf keinen Fall durfte ihr lieber Onkel Luchs etwas davon erfahren.
Der Schriftsteller trat aus dem Haus. »Eigentlich könnten sie schon dasein«, meinte er nach einem Blick auf seine Armbanduhr.
»Sie werden schon kommen.« Peggy fuhr sich über ihr Kraushaar. Zu dumm, dass sie auch noch Kopfschmerzen hatte.
»Fehlt dir etwas?«, fragte der mittelgroße, etwas untersetzte Mann mit dem dichten rotblonden Haar und dem Vollbart besorgt. »Ich habe dich heute noch gar nicht singen hören.«
»Du weißt doch, dass ich schrecklich viel zu tun hatte.« Vorwurfsvoll sah Peggy ihn aus ihren runden schwarzen Augen an. »Ich habe Tante Larousse doch versprochen, dass ich alles für den Empfang unserer Gäste vorbereiten werde. Tante Larousse ist sehr lieb.«
»Das ist sie wirklich.« In den blauen Augen des beliebten Tiermärchenonkels vom Stuttgarter Rundfunk funkelte es hell. Camilla Larousse war eine alte Bekannte von ihm. Als er sie kennengelernt hatte, war sie noch unverheiratet gewesen und hatte Camilla Bruhns geheißen. Er war Gast bei ihrer Hochzeit gewesen. Von Anfang an hatte er sich mit Henri Larousse fantastisch verstanden. Er war auch Jeanettes Patenonkel und hatte ihren Eltern vorgeschlagen, sie während ihrer Reise nach den Vereinigten Staaten in Sophienlust unterzubringen.
Um Jeanette das Eingewöhnen in dem Kinderheim leichter zu machen, hatte Camilla die Idee gehabt, ihn zusammen mit ihrer Tochter, Peggy und sowie einigen Kindern von Sophienlust zum Blockhaus zu schicken, das Jeanette ja gut kannte. Eugen Luchs hatte Pünktchen, die beiden Langenbach-Schwestern und Heidi gefragt, ob sie mitfahren wollten. Begiestert hatten alle zugestimmt.
Camilla war schon nach Frankfurt vorausgefahren, um dort vor dem Abflug noch