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Dr. Laurin 97 – Arztroman: Wenn auch die Seele verwundet
Dr. Laurin 97 – Arztroman: Wenn auch die Seele verwundet
Dr. Laurin 97 – Arztroman: Wenn auch die Seele verwundet
eBook119 Seiten1 Stunde

Dr. Laurin 97 – Arztroman: Wenn auch die Seele verwundet

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Über dieses E-Book

Dr. Laurin ist ein beliebter Allgemeinmediziner und Gynäkologe. Bereits in jungen Jahren besitzt er eine umfassende chirurgische Erfahrung. Darüber hinaus ist er auf ganz natürliche Weise ein Seelenarzt für seine Patienten. Die großartige Schriftstellerin Patricia Vandenberg, die schon den berühmten Dr. Norden verfasste, hat mit den 200 Romanen Dr. Laurin ihr Meisterstück geschaffen.

Patricia Vandenberg ist die Begründerin von "Dr. Norden", der erfolgreichsten Arztromanserie deutscher Sprache, von "Dr. Laurin", "Sophienlust" und "Im Sonnenwinkel". Sie hat allein im Martin Kelter Verlag fast 1.300 Romane veröffentlicht, Hunderte Millionen Exemplare wurden bereits verkauft. In allen Romangenres ist sie zu Hause, ob es um Arzt, Adel, Familie oder auch Romantic Thriller geht. Ihre breitgefächerten, virtuosen Einfälle begeistern ihre Leser. Geniales Einfühlungsvermögen, der Blick in die Herzen der Menschen zeichnet Patricia Vandenberg aus. Sie kennt die Sorgen und Sehnsüchte ihrer Leser und beeindruckt immer wieder mit ihrer unnachahmlichen Erzählweise. Ohne ihre Pionierarbeit wäre der Roman nicht das geworden, was er heute ist.

»Fahr doch nicht so schnell, Bea!«, bat Sandra Bürklin ihre Schwester. »Wollen wir nicht anhalten und uns in Ruhe unterhalten? Ich will nicht mit dir streiten, wir können uns bestimmt einigen.«


»Das könnte dir so passen!«, fauchte die um zwei Jahre Ältere sie an. »Ich muss um sechs Uhr in München sein, und du wirst mich nicht daran hindern.«


»Dann lass mich aussteigen. Es bringt nichts, wenn du mich anschreist. Es ist besser, unsere Wege trennen sich.«


»Du hast ja alles erreicht!«, höhnte Beate Dirksen. »Du hast Tante Hanna beerbt, du wirst einen reichen Mann heiraten, ein Leben in Saus und Braus führen …«


»Hör endlich damit auf, so ist es doch gar nicht. Ich will immerhin mit dir teilen, Bea. Ich kann schließlich nichts dafür, dass Tante Hanna mich bevorzugt hat. Himmel, pass auf!«, schrie Sandra auf, und dann krachte es auch schon.


Es geschah zehn Minuten vor sechs Uhr an einem Dienstag im Oktober. Am Unfallort sah es schrecklich aus. Drei demolierte Autos waren ineinander verkeilt. Drei Tote und zwei Schwerverletzte wurden geborgen, eine davon brachte man in die Prof.-Kayser-Klinik. Niemand wusste zu diesem Zeitpunkt, wer sie war. Die Personalien der Toten und Verletzten mussten erst noch ermittelt werden.


In der Prof.-Kayser-Klinik geschah alles, um das Leben der jungen Frau zu retten. Sie war schwer verletzt. Rippen und beide Arme waren gebrochen, sie hatte Kopf- und Gesichtsverletzungen davongetragen, möglicherweise auch innere Blutungen, die jedoch nicht so schnell festzustellen waren. Am linken Ringfinger trug sie einen schmalen brillantbesetzten Ring, der gewiss teuer gewesen war. Ihre
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum6. Juni 2016
ISBN9783740904241
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    Buchvorschau

    Dr. Laurin 97 – Arztroman - Patricia Vandenberg

    Dr. Laurin

    – 97 –

    Wenn auch die Seele verwundet

    Patricia Vandenberg

    »Fahr doch nicht so schnell, Bea!«, bat Sandra Bürklin ihre Schwester. »Wollen wir nicht anhalten und uns in Ruhe unterhalten? Ich will nicht mit dir streiten, wir können uns bestimmt einigen.«

    »Das könnte dir so passen!«, fauchte die um zwei Jahre Ältere sie an. »Ich muss um sechs Uhr in München sein, und du wirst mich nicht daran hindern.«

    »Dann lass mich aussteigen. Es bringt nichts, wenn du mich anschreist. Es ist besser, unsere Wege trennen sich.«

    »Du hast ja alles erreicht!«, höhnte Beate Dirksen. »Du hast Tante Hanna beerbt, du wirst einen reichen Mann heiraten, ein Leben in Saus und Braus führen …«

    »Hör endlich damit auf, so ist es doch gar nicht. Ich will immerhin mit dir teilen, Bea. Ich kann schließlich nichts dafür, dass Tante Hanna mich bevorzugt hat. Himmel, pass auf!«, schrie Sandra auf, und dann krachte es auch schon.

    Es geschah zehn Minuten vor sechs Uhr an einem Dienstag im Oktober. Am Unfallort sah es schrecklich aus. Drei demolierte Autos waren ineinander verkeilt. Drei Tote und zwei Schwerverletzte wurden geborgen, eine davon brachte man in die Prof.-Kayser-Klinik. Niemand wusste zu diesem Zeitpunkt, wer sie war. Die Personalien der Toten und Verletzten mussten erst noch ermittelt werden.

    In der Prof.-Kayser-Klinik geschah alles, um das Leben der jungen Frau zu retten. Sie war schwer verletzt. Rippen und beide Arme waren gebrochen, sie hatte Kopf- und Gesichtsverletzungen davongetragen, möglicherweise auch innere Blutungen, die jedoch nicht so schnell festzustellen waren. Am linken Ringfinger trug sie einen schmalen brillantbesetzten Ring, der gewiss teuer gewesen war. Ihre Kleidung, wenngleich schmutzig, voller Blut und zerrissen, war von bes­ter Qualität.

    Der Reichtum, in dem diese Frau offensichtlich lebte, nützte ihr in ihrer momentanen Situation jedoch nichts. So, wie sie jetzt auf dem Operationstisch lag, hatte sie nur geringe Überlebenschancen.

    Die Wunden wurden gereinigt, Glassplitter entfernt und ein Kopfverband angelegt.

    Dann fertigte man Röntgenaufnahmen an und richtete die Brüche ein. Es bedurfte hierzu nicht einmal einer Narkose, da die Verletzte in tiefster Bewusstlosigkeit lag.

    Um neun Uhr kam Polizeimeister Düring, ein Bekannter von Dr. Laurin, dessen Frau erst kürzlich in der Prof.-Kayser-Klinik ein Baby zur Welt gebracht hatte, mit neuen Informationen herein.

    »Es saßen zwei Frauen in dem Wagen. Wer von ihnen gefahren hat, wissen wir allerdings leider noch immer nicht. Es herrschte nach dem Zusammenprall ein wildes Chaos am Unfallort. Wir konnten daher nicht eindeutig feststellen, wem die Papiere gehören, die wir gefunden haben. Es scheint sich um Schwestern zu handeln, von denen die eine Sandra Bürklin heißt und vierundzwanzig ist. Der Name der anderen ist Beate Dirksen, geborene Bürklin, sie ist sechsundzwanzig. Scheinen sich ziemlich ähnlich gesehen zu haben, die beiden, auch den Passfotos nach zu urteilen. Eine ist tot, und wie geht es der anderen?«

    »Man kann im Moment noch gar nichts sagen«, erwiderte Dr. Laurin. »Wer hatte denn eigentlich die Schuld an dem Unfall?«

    »Anscheinend die Fahrer der beiden Wagen, die zusammengestoßen sind, in dem anderen sind übrigens beide Insassen tot. Der Wagen hatte überholt in einer Kurve, der andere mit diesen beiden Frauen wollte überholen. Dann ist noch einer von hinten draufgefahren, dessen Fahrer allerdings nicht lebensgefährlich verletzt ist.«

    »Wie steht es denn mit den Angehörigen der beiden Frauen? Mich interessiert vor allem diejenige, die zu uns gebracht wurde.«

    »Eine ist, den Papieren nach zu urteilen, verheiratet, den Ehemann konnten wir jedoch bis jetzt noch nicht erreichen. Er ist zur Zeit für mehrere Wochen in Amerika. Das Kind, ein dreijähriger Junge, ist bei seinen Eltern. Das haben wir von der Hausangestellten erfahren. Die gute Frau war so verstört, dass wir nicht viel herausbekommen haben.«

    »Dann wissen wir also nicht, um welche der beiden Frauen es sich bei der Überlebenden handelt.« Dr. Laurin sah jetzt nachdenklich aus.

    »Wir wissen ja noch nicht einmal, wer von den beiden den Wagen gefahren hat. Das Chaos behinderte unsere Ermittlungen erheblich. Ein Wunder, dass überhaupt eine der beiden überlebt hat.«

    »Ob sie allerdings am Leben bleibt, das steht in den Sternen«, beendete Dr. Laurin das Gespräch.

    *

    Etwa zur gleichen Zeit wurde das Ehepaar Dirksen in Breitbrunn von dem Unfall benachrichtigt.

    »Ja, ich werde kommen«, erklärte Walter Dirksen sofort mit aufgeregter Stimme.

    »Was war denn? Hat Wolf angerufen?«, fragte Eva Dirksen, nichts Gutes ahnend. Sie war gerade noch einmal bei ihrem Enkel Olaf gewesen, der wieder einmal nicht einschlafen wollte.

    »Nein, es war die Polizei München«, erwiderte er rau.

    »Die Polizei?«, wiederholte Eva atemlos.

    »Beate hatte einen Unfall. Ihre Schwester soll bei ihr im Wagen gewesen sein. Eine von beiden ist tot.«

    »O Gott!«, rief Eva entsetzt aus. »Etwa Beate?«

    »Ich weiß es nicht, aber unter uns gesagt, die schlechteste Lösung wäre es nicht«, sagte er, und sein Gesicht nahm einen harten Zug an.

    »Versündige dich nicht, Walter«, sagte sie mit gepresster Stimme.

    »Sie hat unserem Sohn kein Glück gebracht. Warum sollten wir uns etwas vormachen? Wann kümmert sie sich schon um das Kind? Ich möchte nicht wissen, mit wem sie sich dieses Mal amüsiert hat.«

    »Du sagtest doch, sie wäre mit ihrer Schwester zusammen gewesen. Sandra war sehr nett.«

    »Wir können das nicht beurteilen, wir kennen sie doch kaum. Und anscheinend haben sich die beiden nicht besonders gut verstanden. Mit wem konnte sie sich auch schon verstehen, egoistisch wie sie war.«

    Er hatte gar nicht bemerkt, dass er in der Vergangenheitsform sprach.

    Eva war zusammengezuckt. »Wäre es nicht unsere Pflicht, Wolf zu benachrichtigen?«, fragte sie.

    »Er kann jetzt sowieso nichts tun, da er vollauf mit seinem Projekt beschäftigt ist. Ich fahre nach München, um sie zu identifizieren.«

    Ein Schauer durchlief ihren Körper. »Es ist schrecklich«, sagte sie leise.

    »Angenehm ist es nicht, aber es gibt ja anscheinend im Moment niemanden außer mir, der es tun könnte. Ich möchte alles vermeiden, was Wolf schaden könnte, falls sie überlebt hat.«

    »Wann fährst du?«, fragte sie.

    »Morgen früh. Ich fahre, wie du weißt, nicht gern in die Nacht hinein.«

    Den Rest des Abends waren beide ziemlich schweigsam, obwohl sie sich nach fast fünfunddreißigjähriger Ehe immer noch viel zu sagen hatten. Sie führten eine glückliche Ehe, wie sie es ihrem einzigen Sohn ebenfalls gewünscht hätten. Dieser hatte sich jedoch von der schönen verführerischen Beate betören lassen, und wie sie wussten, hing er trotz aller Differenzen, die inzwischen aufgetreten waren, immer noch an ihr. Das Verhältnis Beates zu ihrem Sohn war ebenfalls nicht besonders. Olaf würde seine Mutter nicht vermissen. Er hatte nicht ein einziges Mal nach ihr gefragt, obwohl er nun schon drei Wochen bei den Großeltern war.

    Sie behandelten ihn sehr liebevoll. Walter war mit seinen dreiundsechzig Jahren noch sehr fit und Eva, die gerade erst siebenundfünfzig war, eine erstaunlich jugendliche Großmutter. Olaf nannte sie Noni.

    Er war am nächsten Morgen noch nicht auf den Beinen, als Walter Dirksen sich von seiner Frau mit einem innigen Kuss verabschiedete.

    »Mach dir nicht zu viele Gedanken, Liebes«, sagte er, »wir müssen es nehmen, wie es kommt.«

    Aber wie wird Wolf es aufnehmen?, dachte sie und blickte dem davonfahrenden Wagen bekümmert nach.

    *

    Walter Dirksen hatte es zum Glück mit einem sehr verständnisvollen Arzt von der Pathologie zu tun. Der Polizeibeamte war ebenfalls sehr zuvorkommend, wenngleich sichtlich betroffen darüber, dass er kaum Angaben zur Person seiner Schwiegertochter machen konnte.

    »Besondere Merkmale?«, wurde er gefragt.

    »Sind mir nicht bekannt.«

    »Können Sie uns sagen, welche Kleidung sie bevorzugte?«

    Walter Dirksen war verblüfft. »Nein, das kann ich nicht, zumal ich sie in den letzten Jahren sehr selten gesehen habe, das letzte Mal vor drei Wochen – allerdings nur sehr kurz. Mein Sohn ist in Amerika mit einem sehr wichtigen Projekt betraut. Ich weiß gar nicht, ob ich ihn erreichen kann. Warum stellen Sie mir all diese persönlichen Fragen?«

    »Weil es sich um zwei Unfallopfer handelt, die sich sehr ähnlich sehen. Es sind Schwestern, wie wir wissen. Die Tote ist nicht genau zu identifizieren anhand der Informationen, die wir bisher über sie haben. Sie ist fast verbrannt. Und die andere junge Frau, die überlebt hat, ist schwerverletzt. Wir müssen Sie bitten, sie sich in der Prof.-Kayser-Klinik anzuschauen.«

    Walter Dirksen nickte. »Selbstverständlich. Deshalb

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