Dr. Laurin 75 – Arztroman: Mutterliebe- ein neues Wort für Lorena
()
Über dieses E-Book
Patricia Vandenberg ist die Begründerin von "Dr. Norden", der erfolgreichsten Arztromanserie deutscher Sprache, von "Dr. Laurin", "Sophienlust" und "Im Sonnenwinkel". Sie hat allein im Martin Kelter Verlag fast 1.300 Romane veröffentlicht, Hunderte Millionen Exemplare wurden bereits verkauft. In allen Romangenres ist sie zu Hause, ob es um Arzt, Adel, Familie oder auch Romantic Thriller geht. Ihre breitgefächerten, virtuosen Einfälle begeistern ihre Leser. Geniales Einfühlungsvermögen, der Blick in die Herzen der Menschen zeichnet Patricia Vandenberg aus. Sie kennt die Sorgen und Sehnsüchte ihrer Leser und beeindruckt immer wieder mit ihrer unnachahmlichen Erzählweise. Ohne ihre Pionierarbeit wäre der Roman nicht das geworden, was er heute ist.
»Was gibt's denn heute?«, fragte Dr. Leon Laurin erstaunt, als seine Frau Antonia den Fernsehapparat einschaltete.
»Benedikta Morell in ihrer neuesten Fernsehrolle. Hast du es schon wieder vergessen? Das wollten wir uns doch nicht entgehen lassen.«
Dr. Leon Laurin kannte sie als Patientin, und da konnte man sich nicht so sehr für sie begeistern. Sie hatte sich in der Prof.-Kayser-Klinik schon mehreren Operationen unterziehen müssen, und jedes Mal begleiteten sie erleichterte Seufzer, wenn sie entlassen wurde. Sie verursachte überall, wo sie in Erscheinung trat, Wirbel.
Auf dem Bildschirm wirkte sie faszinierend, das musste auch Leon Laurin zugeben. Es war zudem ein anspruchsvoller Fernsehfilm, wenn auch das Thema nicht neu war.
»Ich kenne sie als Patientin, wenn sie, keineswegs begehrenswert, vor mir liegt. Ich gehöre nicht zu ihren Fans, meine allerliebste Antonia. Und wenn ich dich mit ihr vergleiche, die Lebensjahre in Betracht ziehend, muss ich doch bemerken, dass du bedeutend besser abschneidest«, bemerkte Leon.
»Ich trage mein Alter mit Würde«, lachte Antonia auf.
»Bei dir kann man doch nicht von Alter reden, Herzallerliebste«, scherzte er. »Und wenn man euch ungeschminkt nebeneinander stellt, stellen würde«, berichtigte er sich rasch, »dann würde sie sich in ein Mauseloch verkriechen müssen.«
Zärtlich nahm er sie in die Arme.
»Du wirst immer schön sein, auch noch als Urgroßmama, mein Liebstes. Es ist Schönheit, die aus der Seele kommt und von der Persönlichkeit geprägt wird. Als Ehefrau und Mutter bist du auch nicht zu schlagen. Was soll ich jetzt noch sagen?«
»Nichts mehr. Und du bist einfach vollkommen«, sagte sie leise, ihn zärtlich küssend.
*
Benedikta
Mehr von Patricia Vandenberg lesen
Dr. Norden – Retro Edition
Ähnlich wie Dr. Laurin 75 – Arztroman
Titel in dieser Serie (100)
Dr. Laurin 1 – Arztroman: Alle Herzen schlagen für Leon Laurin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 22 – Arztroman: Was vor zwanzig Jahren geschah Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 4 – Arztroman: Zufall? Es war Schicksal! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchutzengel Dr. Antonia Kayser: Dr. Laurin 2 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 15 – Arztroman: Ein Betrüger im Spiel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 14 – Arztroman: Eine Lüge ließ sie verzweifeln Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 8 – Arztroman: Einmal wollte ich mich von dir trennen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 5 – Arztroman: Schönheitschirurg Prof. Dr. Murmann Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 16 – Arztroman: Tina – wer hat dir das angetan? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 12 – Arztroman: Der Unfall – Bewährung für die Kayser-Klinik Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 11 – Arztroman: So süß kann Rache schmecken Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 6 – Arztroman: Jung verheiratet – aber nicht glücklich Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 9 – Arztroman: Tapferes kleines Waisenkind Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 3 – Arztroman: Er war sich keiner Schuld bewußt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 26 – Arztroman: Ich singe nur für dich Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 31 – Arztroman: Alarmstufe eins in der Prof.-Kayser-Klinik Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 24 – Arztroman: Und plötzlich war sie reich Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 7 – Arztroman: Rettet meine Frau Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 10 – Arztroman: Nie gebe ich meinen Namen preis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 17 – Arztroman: Verzweiflung ist nicht nur ein Wort Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 28 – Arztroman: Eine wirklich gute Freundin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 19 – Arztroman: Das Leben darf nicht vorbei sein Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 13 – Arztroman: Laura ist schwanger – und wird erpresst Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 25 – Arztroman: Ich habe zu lange geschwiegen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 38 – Arztroman: Es ist die Hölle, Herr Doktor! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 21 – Arztroman: Die unschuldige schuldige Patientin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 27 – Arztroman: Das verdanke ich nur Dr. Laurin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 18 – Arztroman: Freude auf der Entbindungsstation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 20 – Arztroman: Nachtschwester Barbara hatte Dienst… Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 51 – Arztroman: Viktorias Lied für die Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Dr. Laurin 61 – Arztroman: Eine Hochzeit – wir freuen uns Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWir müssen vergessen – und verzeihen: Dr. Laurin 141 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenErfüllte Sehnsucht: Dr. Norden Extra 41 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHoffnung auf ein neues Leben: Dr. Norden Bestseller 361 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWo sind meine Wurzeln?: Dr. Laurin 160 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 48 – Arztroman: Melly braucht unsere Hilfe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Macht der Liebe: Der neue Dr. Laurin 6 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch spiele für mein Kind: Dr. Laurin 168 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch habe zu lange geschwiegen: Dr. Laurin – Neue Edition 25 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie exotische Tochter: Dr. Laurin 182 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 169 – Arztroman: Warum lügt Cornelia? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas gewagte Spiel der Lilly Dongen: Dr. Norden Bestseller – Neue Edition 16 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenErkenne die Wahrheit, Christina: Dr. Norden – Die Anfänge 8 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIn schweren Stunden nicht allein: Dr. Norden Gold 38 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Tag, der Stefanie veränderte: Dr. Norden Bestseller 269 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 8 – Arztroman: Erkenne die Wahrheit, Christina Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 25 – Arztroman: Ich habe zu lange geschwiegen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas gewagte Spiel der Lilly Dongen: Dr. Norden Aktuell 36 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRomanze unter südlichem Himmel: Dr. Norden Bestseller 218 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 290 – Arztroman: Das Rätsel um Antonia Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 116 – Arztroman: Das gewagte Spiel der Lilly Dongen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBesorgt um ein junges Menschenleben: Dr. Norden Aktuell 24 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 44 – Arztroman: Besorgt um ein junges Menschenleben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIn schweren Stunden nicht allein: Dr. Norden Bestseller 332 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 59 – Arztroman: Loretta, eine böse Stiefmutter? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEs darf kein Abschied für immer sein: Dr. Norden Aktuell 20 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEs darf kein Abschied für immer sein: Dr. Norden Bestseller Classic 40 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWann zeigt sie ihr wahres Gesicht?: Dr. Laurin 156 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 40 – Arztroman: Es darf kein Abschied für immer sein Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerliebte Weihnachten: Die schönsten Liebesromane zum Fest: Stolz und Vorurteil, Jane Eyre, Das Geschenk der Weisen, Die Heilige und ihr Narr, Gisela… Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Allgemeine Belletristik für Sie
Grimms Märchen: Mit hochauflösenden, vollfarbigen Bildern Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Der Zauberberg Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Struwwelpeter - ungekürzte Fassung: Der Kinderbuch Klassiker zum Lesen und Vorlesen Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Italienisch lernen durch das Lesen von Kurzgeschichten: 12 Spannende Geschichten auf Italienisch und Deutsch mit Vokabellisten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJames Bond 01 - Casino Royale Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Immanuel Kant: Gesammelte Werke: Andhofs große Literaturbibliothek Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen1984 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGermanische Mythologie: Vollständige Ausgabe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchneewittchen und die sieben Zwerge: Ein Märchenbuch für Kinder Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Heinrich Heine: Gesammelte Werke: Anhofs große Literaturbibliothek Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Griechische Mythologie: Theogonie + Die Götter + Die Heroen: Heldensagen und Heldendichtungen (Herkules + Der Trojanische Krieg + Theseus + Die Argonauten) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDenke (nach) und werde reich: Die 13 Erfolgsgesetze - Vollständige Ebook-Ausgabe Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Ana im Kreis: Novela en alemán (nivel A1) Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Die Welle: In Einfacher Sprache Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSternstunden der Menschheit: Historische Miniaturen. Klassiker der Weltliteratur Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Der kleine Hobbit von J. R. R. Tolkien (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIlias & Odyssee Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Edda - Nordische Mythologie und Heldengedichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Nibelungenlied Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWalter Benjamin: Gesamtausgabe - Sämtliche Werke: Neue überarbeitete Auflage Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWär mein Klavier doch ein Pferd: Erzählungen aus den Niederlanden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Frau ohne Schatten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFriedrich Wilhelm Nietzsche – Gesammelte Werke Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHandbüchlein der Moral Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCity on Fire: Thriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHarry Potter und der Stein der Weisen von J K. Rowling (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Tod in Venedig Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Dr. Laurin 75 – Arztroman
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Dr. Laurin 75 – Arztroman - Patricia Vandenberg
Dr. Laurin
– 75 –
Mutterliebe- ein neues Wort für Lorena
Patricia Vandenberg
»Was gibt’s denn heute?«, fragte Dr. Leon Laurin erstaunt, als seine Frau Antonia den Fernsehapparat einschaltete.
»Benedikta Morell in ihrer neuesten Fernsehrolle. Hast du es schon wieder vergessen? Das wollten wir uns doch nicht entgehen lassen.«
Dr. Leon Laurin kannte sie als Patientin, und da konnte man sich nicht so sehr für sie begeistern. Sie hatte sich in der Prof.-Kayser-Klinik schon mehreren Operationen unterziehen müssen, und jedes Mal begleiteten sie erleichterte Seufzer, wenn sie entlassen wurde. Sie verursachte überall, wo sie in Erscheinung trat, Wirbel.
Auf dem Bildschirm wirkte sie faszinierend, das musste auch Leon Laurin zugeben. Es war zudem ein anspruchsvoller Fernsehfilm, wenn auch das Thema nicht neu war.
»Ich kenne sie als Patientin, wenn sie, keineswegs begehrenswert, vor mir liegt. Ich gehöre nicht zu ihren Fans, meine allerliebste Antonia. Und wenn ich dich mit ihr vergleiche, die Lebensjahre in Betracht ziehend, muss ich doch bemerken, dass du bedeutend besser abschneidest«, bemerkte Leon.
»Ich trage mein Alter mit Würde«, lachte Antonia auf.
»Bei dir kann man doch nicht von Alter reden, Herzallerliebste«, scherzte er. »Und wenn man euch ungeschminkt nebeneinander stellt, stellen würde«, berichtigte er sich rasch, »dann würde sie sich in ein Mauseloch verkriechen müssen.«
Zärtlich nahm er sie in die Arme.
»Du wirst immer schön sein, auch noch als Urgroßmama, mein Liebstes. Es ist Schönheit, die aus der Seele kommt und von der Persönlichkeit geprägt wird. Als Ehefrau und Mutter bist du auch nicht zu schlagen. Was soll ich jetzt noch sagen?«
»Nichts mehr. Und du bist einfach vollkommen«, sagte sie leise, ihn zärtlich küssend.
*
Benedikta Morell hatte einen neuen Verehrer, der um einige Jahre jünger war als sie. Peter Carrington war ein blendend aussehender Mann.
Er war von Edinburgh gekommen und war ihr vier Wochen auf Schritt und Tritt gefolgt, bis sie selbst auf ihn aufmerksam wurde, denn den Mut, sich ihr zu nähern, hatte er nicht aufgebracht.
Benedikta war in erster Ehe mit Robert Göllner verheiratet gewesen, einem bedeutend älteren, steinreichen Mann. Aus dieser Ehe, die fünf Jahre währte, hatte sie eine Tochter, aber von der sprach sie nie. Bei der Scheidung, die unausbleiblich gewesen war, weil sie ständig neue Liebhaber hatte und Robert Göllner ein sehr konservativer Mann war, wurde ihrem Mann die damals vierjährige Lorena zugesprochen. Dafür hatte sie viel Geld bekommen, denn einen Skandal wollte Robert Göllner nicht.
Ihr zweiter Mann war der Filmproduzent Morell, dessen Namen sie noch trug. Ihn hatte sie reich gemacht, aber dafür musste er dann auch ganz hübsch Haare lassen, als er ihrer Launen und Bevormundungen überdrüssig wurde. Man hatte fast vergessen, dass sie mal verheiratet waren, denn es waren auch schon wieder acht Jahre vergangen. Manchmal hielt man sie sogar für Geschwister. Ähnlich waren sie sich schon in ihrer Profitgier und ihrem Ehrgeiz. Und darüber hinaus waren sie auch immer in Verbindung geblieben, stets alle Chancen zu nutzen wissend.
Sechs Jahre war es her, dass man sie mit einem ›ständigen Begleiter‹ in Verbindung brachte. Peter Carrington wurde jetzt allerdings als ihr Favorit bezeichnet. Auch an diesem Abend war er an ihrer Seite, aber Benedikta konnte nicht den Erfolg verbuchen, den sie erwartet hatte.
Ihre Gegenspielerin, Agnes Bollin, stand plötzlich im Mittelpunkt, ungeschminkt, salopp gekleidet, um viele Jahre jünger als in dem Fernsehspiel wirkend, um vieles natürlicher als Benedikta.
»Deine Partnerin war dir ebenbürtig«, sagte Peter unbefangen.
»So?«, fragte Benedikta pikiert.
»Sie ist so ursprünglich. Man hätte ihr fast glauben können, dass sie dich hasst.«
»Vielleicht tut sie das«, sagte Benedikta spitz.
Er sah Benedikta befremdet an, so, als sehe er sie zum ersten Mal, und sie spürte diesen besonderen Blick.
»Mich langweilt diese Party. Fahren wir noch zu mir«, sagte sie hastig.
Er wollte nicht widersprechen, da sie ohnehin nicht bei Stimmung war. Sie entfernten sich unauffällig, und auch das war ungewöhnlich bei Benedikta. Peter überlegte, ob sie sich nicht wohl fühle und deshalb launisch war. Besorgt erkundigte er sich nach ihrem Befinden, als sie im Wagen saßen.
»Etwas Kopfweh«, erwiderte sie kurz. »Ich muss ein paar Tage ausspannen. Wir sollten wegfahren, vielleicht in die Schweiz, oder wie wäre es mit Paris, Peter?«
»Es geht jetzt nicht, Benedikta. Du weißt doch, dass die neue Galerie eröffnet wird.«
»Ach ja, daran dachte ich im Augenblick nicht. Vielleicht fahre ich ein paar Tage allein fort.«
Sie rechnete mit seinem Widerspruch, ja, sie wartete darauf, aber Peter sagte nichts.
Darauf versank auch sie in gekränktes Schweigen.
Benediktas Penthouse war von einem bekannten Innenarchitekten eingerichtet worden, und da Benedikta ihm ihre Gunst geschenkt hatte, war sie dabei billig weggekommen. O ja, sie verstand ihre Chancen jederzeit zu nutzen, war stets auf ihren Vorteil bedacht. Aber sie war auch eine so gute Schauspielerin, dass nur ganz wenige bemerkten, wie berechnend sie im Grunde war.
Wer ihr nützlich war, bekam ihre Gunst geschenkt und merkte nicht, wie er ausgenutzt wurde. Wie auch Linda Pröll, die Benediktas Haushalt führte.
Sie war früher Schauspielerin gewesen, hatte einen schweren Unfall gehabt, als bei Aufnahmen ein Scheinwerfer explodierte und sie schlimme Verletzungen erlitten hatte.
Benedikta hatte sich großzügig gezeigt und sie bei sich aufgenommen, als sie aus dem Krankenhaus entlassen wurde.
Wenn Benedikta Besuch bekam, richtete Linda alles her, blieb aber immer im Hintergrund. Wenn Peter kam, trat sie überhaupt nicht in Erscheinung. An diesem Abend hatte sie jedoch nicht damit gerechnet, dass Benedikta so früh heimkehren würde. Sie stand in der Diele und hielt einen Brief in der Hand.
Erschrocken ließ sie diesen fallen, als die Tür geöffnet wurde. Sie wandte Benedikta ihr Gesicht zu, das deutliche Narben zeigte, und wich erschrocken zurück, als sie Peter gewahrte.
»Dieser Expressbrief wurde eben gebracht«, stieß sie hervor. »Soll ich etwas richten, Benedikta?«
Peter hatte sich nach dem Brief gebückt und reichte ihn Benedikta.
Ihre Augen verengten sich. »Ich brauche nichts«, sagte sie. »Du kannst gehen, Linda.«
Auch dieser barsche Ton missfiel Peter. Er hatte Linda zwar noch nie gesehen, aber Benedikta hatte ihm von ihrer Großzügigkeit erzählt.
»Nimm dir was zu trinken«, sagte sie. »Ich muss den Brief lesen.«
Aus diesem Brief erfuhr sie, dass Robert Göllner gestorben war. Fabian Sandner teilte es ihr mit, der Göllners engster Vertrauter war. Gewesen war, musste man nun sagen.
Es wäre gut, wenn Du kommen könntest, Benedikta, schrieb er. Lorenas wegen, die ja nun allein dasteht. Ich denke, dass Robert Bestimmungen getroffen hat, die Dich dafür entschädigen werden, wenn Du Dich jetzt um Lorena kümmern würdest.
Darauf war Benedikta nun gewiss nicht erpicht. Aber die Andeutungen über die Bestimmungen, die Robert getroffen hatte, machten sie doch neugierig. Sie überlegte blitzschnell, dann setzte sie eine bekümmerte Miene auf und begab sich zu Peter in den Wohnraum.
»Ja,