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Die Frau, die zu viel wollte: Dr. Norden 114 – Arztroman
Die Frau, die zu viel wollte: Dr. Norden 114 – Arztroman
Die Frau, die zu viel wollte: Dr. Norden 114 – Arztroman
eBook98 Seiten1 Stunde

Die Frau, die zu viel wollte: Dr. Norden 114 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.
Patricia Vandenberg ist die Begründerin von "Dr. Norden", der erfolgreichsten Arztromanserie deutscher Sprache, von "Dr. Laurin", "Sophienlust" und "Im Sonnenwinkel". Ohne ihre Pionierarbeit wäre der Roman nicht das geworden, was er heute ist.

»In zwei Stunden muss ich wieder fit sein!«, keuchte Melinda Babel und krümmte sich auf dem Stuhl, der vor dem Schreibtisch in Dr. Nordens Sprechzimmer stand. »Kriegen Sie das hin?« Ihre Patientenkarte lag aufgeklappt vor Daniel. Zusätzlich hatte er ihre Akte im Computer aufgerufen und gründlich studiert. »In den vergangenen drei Wochen waren Sie acht Mal bei mir. Wegen Magenschmerzen, Verdauungsproblemen, Übelkeit, Schwindelanfällen und Ohrensausen«, zählte er die unterschiedlichen Gründe für ihre Besuche auf. »Jedes Mal verlangten Sie von mir, dass ich Sie rasch wieder fit machen soll.« Eine steilte Falte stand zwischen seinen Augen, als er Melinda missbilligend betrachtete. »Es tut mir leid. Aber damit ist jetzt Schluss.« Von einem weiteren Krampf geschüttelt, konnte Melinda zunächst nicht antworten. Sie atmete tapfer ein und aus, um die unmenschlichen Schmerzen in den Griff zu bekommen. »Was soll das heißen?«, fragte sie empört, als sie wieder zu Atem gekommen war. In aller Seelenruhe legte Daniel die Hände übereinander auf den Schreibtisch und lehnte sich zurück. »Wenn ich Ihnen auch weiterhin helfen soll, bestehe ich auf einer gründlichen Anamnese und einer körperlichen Untersuchung.« Trotz ihrer Schmerzen war Melinda amüsiert.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum26. März 2024
ISBN9783989860230
Die Frau, die zu viel wollte: Dr. Norden 114 – Arztroman

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    Buchvorschau

    Die Frau, die zu viel wollte - Patricia Vandenberg

    Dr. Norden

    – 114 –

    Die Frau, die zu viel wollte

    Patricia Vandenberg

    »In zwei Stunden muss ich wieder fit sein!«, keuchte Melinda Babel und krümmte sich auf dem Stuhl, der vor dem Schreibtisch in Dr. Nordens Sprechzimmer stand. »Kriegen Sie das hin?«

    Ihre Patientenkarte lag aufgeklappt vor Daniel. Zusätzlich hatte er ihre Akte im Computer aufgerufen und gründlich studiert.

    »In den vergangenen drei Wochen waren Sie acht Mal bei mir. Wegen Magenschmerzen, Verdauungsproblemen, Übelkeit, Schwindelanfällen und Ohrensausen«, zählte er die unterschiedlichen Gründe für ihre Besuche auf. »Jedes Mal verlangten Sie von mir, dass ich Sie rasch wieder fit machen soll.« Eine steilte Falte stand zwischen seinen Augen, als er Melinda missbilligend betrachtete. »Es tut mir leid. Aber damit ist jetzt Schluss.«

    Von einem weiteren Krampf geschüttelt, konnte Melinda zunächst nicht antworten. Sie atmete tapfer ein und aus, um die unmenschlichen Schmerzen in den Griff zu bekommen.

    »Was soll das heißen?«, fragte sie empört, als sie wieder zu Atem gekommen war.

    In aller Seelenruhe legte Daniel die Hände übereinander auf den Schreibtisch und lehnte sich zurück.

    »Wenn ich Ihnen auch weiterhin helfen soll, bestehe ich auf einer gründlichen Anamnese und einer körperlichen Untersuchung.«

    Trotz ihrer Schmerzen war Melinda amüsiert. Sie strich sich mit der makellos manikürten Hand durch das perfekt frisierte Haar und lächelte maliziös.

    »Sie wollen mich befragen? Bitte, nur zu! Interviews zu geben ist mein tägliches Geschäft. Aber bitte machen Sie schnell. Wie gesagt, ich hab nur zwei Stunden Zeit. Danach erwartet mich ein Fotograf, der Bilder für einen Artikel über mich und meine Arbeit machen soll.«

    »Also schön«, erwiderte Daniel süffisant lächelnd und dachte kurz nach. »Erzählen Sie mir, was Sie in den letzten drei Wochen gemacht haben.«

    Melinda warf den Kopf in den Nacken und lachte auf. Sie war eine extrem aparte Erscheinung und besaß eine beneidenswerte Ausstrahlung, die sie geschickt einzusetzen wusste.

    »Sie wollen es aber genau wissen«, strahlte sie ihren Arzt an, und wenn er es nicht besser gewusst hätte, hätte Daniel Norden angenommen, dass sie mit ihm flirtete. »Vor drei Wochen bin ich aus dem Urlaub von den Seychellen zurückgekommen und gleich im Anschluss zu einer Konferenz in die USA geflogen, um dort einen Vortrag zu halten«, erklärte sie unter Zuhilfenahme ihres Kalenders. Andernfalls hätte sie sich nicht erinnern können. »Am Tag meiner Rückkehr habe ich vormittags eine Firmenveranstaltung moderiert.« Ihre schlanken Finger mit den dunkelrot lackierten, langen Nägeln blätterten durch den altmodischen Taschenkalender. »Dann hatte ich eine Besprechung mit meinem Verleger, und zwischendurch bin ich auf den Geburtstag meiner Nichte gefahren, um ihr wenigstens ein Geschenk vorbeizubringen.« Sie lächelte, als sie an die siebenjährige Aline dachte, die Tochter ihres Bruders. Dann durchzuckte sie wieder ein scharfer Schmerz, und das Lächeln verschwand. »Und am Abend traf ich mich mit einem ehemaligen Studienkollegen zum Essen«, stöhnte sie gequält auf und atmete tief ein und aus, um die Pein in Schach zu halten. Sie klappte den Kalender zu. »Das war der Tag nach meinem Urlaub.«

    »Das war nur ein einziger Tag?«, fragte Daniel Norden und runzelte besorgt die Stirn.

    Melinda war blass geworden und litt echte Schmerzen, das wusste er genau.

    »Dieser Tag ist ein ganz normaler Durchschnittstag. Sehen Sie selbst!« Sie reichte Dr. Norden den Kalender über den Tisch.

    Staunend betrachtete er die eng beschriebenen Seiten und schüttelte den Kopf, als er Melinda das Buch zurückgab.

    »Jetzt wundert mich gar nichts mehr«, stellte er sachlich fest. »Sie sind vollkommen überreizt.«

    »Möglich! Aber das ist mein Job. Ich kann es nicht ändern.« Ein neuer Schmerzschub kündigte sich an, und wieder rang die Cheflektorin mit der Fassung.

    »Wenn Sie nicht irgendwann in der Klinik landen wollen, sollten Sie trotzdem darüber nachdenken, etwas zu ändern«, erklärte Daniel Norden sehr ernst. »Erschöpfungszustände sind nicht zu unterschätzen.« Da er es nicht übers Herz brachte, Melinda noch länger leiden zu lassen, stand er auf und ging um den Schreibtisch herum. »Sie bekommen jetzt von mir ein Schmerzmittel, und ich nehme Ihnen Blut ab, das ich zur Untersuchung in die Behnisch-Klinik schicken werde. So bald die Ergebnisse da sind, kommen Sie wieder her und ich untersuche Sie gründlich«, machte er ihr einen Vorschlag, den Melinda nicht ablehnen wollte. Sie war am Ende ihrer Leidensfähigkeit angelangt und sehnte sich nach Erlösung von der Qual.

    »Alles, was Sie wollen. Im Augenblick würde ich Ihnen sogar mein gesamtes Vermögen vermachen, wenn Sie mir nur helfen«, bemühte sie sich um einen letzten Rest Galgenhumor.

    »Das ist gar nicht nötig«, lächelte Dr. Norden und bat sie, ihm hinüber ins Behandlungszimmer zu folgen, um sie von ihren Schmerzen zu befreien.

    Er hatte erreicht, was er erreichen wollte und war zuversichtlich, Melinda langsam aber sicher zur Vernunft zu bringen. Auch ohne genaue Diagnose wusste er, dass es höchste Zeit war.

    Bettina Schobel steckte den Kopf durch die Tür.

    »Ah, da bist du ja wieder! Ich war mir nicht sicher, weil ich nicht gesehen habe, wie du zurückgekommen bist«, lächelte sie ihre Chefin an, die an ihrem chaotischen Schreibtisch saß und in einem Manuskript las. Als Melinda Bettinas Stimme hörte, hob sie verwirrt den Kopf.

    »Natürlich bin ich hier. War was während meiner Abwesenheit?«

    »Paul Bruch ist da.«

    »Wer ist Paul Bruch?«, fragte Melinda ratlos. Sie hatte keine Ahnung, von wem ihre hübsche, junge Assistentin sprach.

    »Der Fotograf von Faszination Buch. Er will die Bilder für den Artikel machen.«

    »Ach ja, stimmt.« An diesen Termin hatte Melinda schon gar nicht mehr gedacht, obwohl sie Dr. Norden noch vor zwei Stunden davon erzählt hatte. Seufzend legte sie das Manuskript zurück auf den Stapel und hoffte, dass er nicht umfallen würde. Sie hatte es schon lange aufgegeben, gegen das Chaos anzukommen.

    Melinda stand auf und zog den Kugelschreiber aus dem Haar, mit dem sie die lange Pracht zu einem Knoten aufgesteckt hatte. Jetzt fiel sie ihr in Wellen auf die Schultern.

    »Du bist wirklich die schönste Frau im ganzen Haus!«, seufzte Bettina verzückt. »Ein bisschen frisches Make-up und der Fotograf kann loslegen.«

    Auf dem Weg zum Konferenzraum, wo das Fotoshooting stattfinden sollte, stattete Melinda der Toilette einen Besuch ab. Sie klappte ihr Schminktäschchen auf und warf einen kritischen Blick in den Spiegel. Die Schmerzen waren nicht spurlos an ihr vorüber gegangen.

    »Ich sehe aus wie ein Schreckgespenst«, murmelte sie unzufrieden und zog sich die Lippen mit dunkelrotem Lippenstift nach. Ein wenig Rouge zauberte eine frische Röte auf ihre Wangen, und der glitzernde Lidschatten ließ die dunklen Ringe um ihre Augen verschwinden. »Ein Lob auf die Kosmetikindustrie!«, bemerkte sie zufrieden und machte sich auf den Weg in den Konferenzraum, wo Paul Bruch schon dabei war, seine Sachen auszupacken. Als sie eintrat, hob er den Kopf und starrte sie an.

    »Wow, Sie sehen ja aus wie ein Filmstar!«, entfuhr es ihm.

    Seiner spontanen Reaktion entnahm Melinda, dass sie ernst gemeint war und fühlte sich geschmeichelt.

    »Vielen Dank. Leider werde ich nicht so gut bezahlt«, gab sie keck zurück und überlegte,

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