Blumen für meine Mami: Sophienlust 421 – Familienroman
Von Marietta Brem
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Über dieses E-Book
Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren.
Das Auto hielt vor dem Kaufhaus in Maibach. Am Steuer saß Alexander von Schoenecker und grinste über das ganze Gesicht. »Was meinst du, Denise, ob ich mir vorsichtshalber lieber eine Zeitung kaufe, damit ich etwas zu tun habe?« Nur zu gern ging seine hübsche Frau, Denise von Schoenecker, auf seinen Scherz ein. »Meinst du, eine wird dir genügen? Du weißt, wie lange ich immer zum Einkaufen brauche.« Sie gab ihm einen Kuß, stieg aus und verschwand wenig später hinter der Glastür. Noch eine ganze Weile schaute Alexander von Schoenecker ihr nach, obwohl Denise nicht mehr zu sehen war. Wieder einmal mußte er sich eingestehen, welches Glück er gehabt hatte, daß ihm das Schicksal diese wunderbare Frau beschert hatte. Nach dem Tod seiner ersten Frau, als er mit seinen beiden Kindern Sascha und Andrea ganz allein dagestanden hatte, hatte er gedacht, daß er nie wieder glücklich werden könnte. Dann war ihm Denise begegnet, und sein Leben hatte zusammen mit ihr, die ebenfalls Witwe war, und ihrem Sohn Dominik noch einmal neu begonnen. Dann war zu ihren drei Kindern noch ein viertes hinzugekommen, nämlich Henrik, der inzwischen ein richtiger Lausbub war. »Ja, Alexander von Schoenecker war wirklich zufrieden mit seinem Leben, zumal er Denise von Herzen liebte und sich auch ihrer Liebe sicher war. Da kam Denise schon wieder, beladen mit Paketen, Päckchen und Plastiktüten. »Ich muß mich wundern, mein Schatz! Das ist ausnahmsweise einmal schnell gegangen«, sagte Alexander schmunzelnd. »Du kannst das Wundern bleiben lassen, mein Lieber«, ahmte sie seinen Tonfall nach. »Ich bin nämlich noch nicht fertig.«
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Buchvorschau
Blumen für meine Mami - Marietta Brem
Sophienlust
– 421 –
Blumen für meine Mami
Marietta Brem
Das Auto hielt vor dem Kaufhaus in Maibach. Am Steuer saß Alexander von Schoenecker und grinste über das ganze Gesicht. »Was meinst du, Denise, ob ich mir vorsichtshalber lieber eine Zeitung kaufe, damit ich etwas zu tun habe?« Nur zu gern ging seine hübsche Frau, Denise von Schoenecker, auf seinen Scherz ein.
»Meinst du, eine wird dir genügen? Du weißt, wie lange ich immer zum Einkaufen brauche.«
Sie gab ihm einen Kuß, stieg aus und verschwand wenig später hinter der Glastür.
Noch eine ganze Weile schaute Alexander von Schoenecker ihr nach, obwohl Denise nicht mehr zu sehen war. Wieder einmal mußte er sich eingestehen, welches Glück er gehabt hatte, daß ihm das Schicksal diese wunderbare Frau beschert hatte.
Nach dem Tod seiner ersten Frau, als er mit seinen beiden Kindern Sascha und Andrea ganz allein dagestanden hatte, hatte er gedacht, daß er nie wieder glücklich werden könnte.
Dann war ihm Denise begegnet, und sein Leben hatte zusammen mit ihr, die ebenfalls Witwe war, und ihrem Sohn Dominik noch einmal neu begonnen.
Dann war zu ihren drei Kindern noch ein viertes hinzugekommen, nämlich Henrik, der inzwischen ein richtiger Lausbub war.
»Ja, Alexander von Schoenecker war wirklich zufrieden mit seinem Leben, zumal er Denise von Herzen liebte und sich auch ihrer Liebe sicher war.
Da kam Denise schon wieder, beladen mit Paketen, Päckchen und Plastiktüten.
»Ich muß mich wundern, mein Schatz! Das ist ausnahmsweise einmal schnell gegangen«, sagte Alexander schmunzelnd.
»Du kannst das Wundern bleiben lassen, mein Lieber«, ahmte sie seinen Tonfall nach. »Ich bin nämlich noch nicht fertig.«
Sie legte die Einkäufe auf den Rücksitz.
»Aber den Rest habe ich sicher auch schnell erledigt.«
Bewundernd folgte sein Blick ihrer schlanken Gestalt.
Ein Geschenk mußte sie noch besorgen, ihr jüngster Sohn Henrik war für den nächsten Nachmittag zu einer Geburtstagsfeier eingeladen.
Nachdenklich blieb sie an einem Schaufenster stehen. Sollte sie in das Kaufhaus gehen oder lieber in den Spielwarenladen auf der anderen Straßenseite?
Sie entschied sich für das Fachgeschäft, weil dort die Auswahl größer war.
»Mami, das Schaukelpferd will ich haben!«
Das kleine blonde Mädchen zog energisch am Rock einer jungen Frau, die aber anscheinend nicht stehenbleiben wollte.
»Wir haben keine Zeit, Birgit! Bitte komm jetzt endlich.«
Lächelnd beobachtete Denise von Schoenecker das Mädchen, das ihr irgendwie bekannt vorkam. Das glatte goldblonde Haar, das bis zu den schmalen Schultern herabreichte und die samtbraunen Augen waren ihr noch in Erinnerung. »Guten Tag, Frau von Schoenecker«, sagte in diesem Augenblick die junge Frau.
Denise schaute in das schmale, blasse Gesicht der Jüngeren, in dem die blauen Augen unnatürlich, beinahe wie im Fieber glänzten.
»Guten Tag, Frau Keßler«, sagte Denise erfreut.
»Und du bist die Birgit, wenn ich mich recht erinnere. Wir haben uns schon lange nicht mehr gesehen.«
Artig grüßte das kleine Mädchen.
»Gehst du mit deiner Mami einkaufen?«
Birgit schüttelte den Kopf, daß ihre Haare nur so flogen.
»Nein, die Mami ist krank und muß ins Krankenhaus«, berichtete sie eifrig und kam sich ungeheuer wichtig dabei vor.
»Hören Sie nicht auf das Kind«, sagte Karin Keßler hastig. »So schlimm ist es nun auch wieder nicht. Es handelt sich nur um eine Untersuchung, das ist alles.«
Erst jetzt betrachtete Denise eingehend ihre Gesprächspartnerin, deren verhärmtes Aussehen ihr schon zu Anfang ihres Gesprächs aufgefallen war.
Die junge Frau mit den kurzen mittelbraunen Haaren schien sehr mit ihren Problemen beschäftigt zu sein.
»So, wir müssen jetzt aber gehen«, entschied sie plötzlich und griff nach Birgits Hand. »Ich versäume sonst noch meinen Termin.«
»Ich will aber nicht mit ins Krankenhaus, Mami, ich habe es dir schon heute morgen gesagt«, wehrte sich das kleine Mädchen und schaute Denise hilfesuchend an.
»Du weißt, daß Frau Ulmer nicht da ist, und sonst weiß ich niemanden, der auf dich aufpassen könnte.«
»Wenn es deine Mami erlaubt, könntest du ja solange mit mir kommen. Die Kinder von Sophienlust würden sich bestimmt freuen, wenn sie eine Weile mit dir spielen könnten.«
»Sophienlust ist doch das Kinderheim, das etwas außerhalb von Wildmoos liegt.«
»Ja, ganz richtig«, bestätigte Denise erfreut. »Es gehört meinem Sohn Dominik, der von allen nur Nick gerufen wird. Er ist sechzehn Jahre alt, und ich verwalte das Heim, bis er die schöne Aufgabe, heimatlosen Kindern ein Zuhause zu bieten, selbst übernehmen kann.«
»Und Sie würden wirklich meine Birgit für ein paar Stunden beaufsichtigen? Es wäre eine große Erleichterung für mich.«
»Natürlich, Frau Keßler«, antwortete Denise und lächelte. »Wir werden uns sicher gut verstehen.«
»Mein Mann kann die Kleine heute abend abholen, wenn er nach Hause kommt. Es ist ja von uns aus nicht allzuweit bis zu dem Kinderheim. Ich bin Ihnen wirklich dankbar, daß Sie Birgit mitnehmen.«
Karin Keßler beugte sich zu ihrem Töchterchen hinunter und streichelte dem Mädchen kurz über die Wange.
»Du gehst doch gern mit Frau von Schoenecker, Herzchen?«
»Das weiß ich noch nicht, Mami«, antwortete Birgit kleinlaut.
Zwar war das Kind noch nicht ganz überzeugt, aber als Denise ihm freundlich lächelnd die Hand reichte, lächelte Birgit schon zutraulicher.
»Komm, wir gehen noch schnell in den Laden hier hinein, und dann fahren wir nach Sophienlust zurück.«
Nun war das Mädchen überzeugt, daß Denise ihr nichts Böses tun wollte. Munter plappernd hüpfte sie neben ihr her, nachdem sie sich von ihrer Mutter verabschiedet hatte.
Karin Keßler atmete erleichtert auf. Es war ein schwerer Weg, den sie vor sich hatte. Sie ahnte, welche Diagnose sie erwartete. Aber sie mußte Gewißheit haben.
Weder Denise noch Birgit ahnten etwas von den düsteren Gedanken, die Karin Keßler bewegten.
»Das ist aber ein schöner Bär«, stellte Birgit bewundernd fest und streichelte hingebungsvoll den haarigen Gesellen mit dem braunen Plüschfell. »Darf ich ihn mit nach Hause nehmen?«
»Ja, Birgit, ich schenke ihn dir, wenn du ihn dir so sehr wünschst.«
Denise wählte für Henriks Geburtstagsgeschenk eine schöne Spielesammlung, die dem Freund ihres Jüngsten bestimmt Spaß machen würde.
»Gibst du mir den Bär, Frau…«
Verlegen brach Birgit ab. Sie hatte den Namen vergessen, den ihre Mutter vorhin genannt hatte.
»Sag Tante Isi zu mir, wie alle Kinder von Sophienlust«, bat Denise und gab dem Mädchen rasch einen Kuß auf die blasse Wange. »Und hier hast du deinen Bär, mein Schatz.« Denise lächelte, als Birgit das Spielzeug selig an sich preßte.
Als Alexander von Schoenecker sah, daß seine Frau nicht allein zurückkehrte, seufzte er auf.
»Oh, Denise«, murmelte er tiefsinnig. »Es hätte mich gewundert, wenn du allein gekommen wärst. Hat wieder einmal ein