Sie hatte es versprochen!: Fürstenkinder 92 – Adelsroman
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Über dieses E-Book
Ihre Lebensschicksale gehen zu Herzen, ihre erstaunliche Jugend, ihre erste Liebe – ein Leben in Reichtum, in Saus und Braus, aber oft auch in großer, verletzender Einsamkeit.
Große Gefühle, zauberhafte Prinzessinnen, edle Prinzen begeistern die Leserinnen dieser einzigartigen Romane und ziehen sie in ihren Bann.
Auf dem Frankfurter Flughafen trennte sich das Team. Kyra, das bildschöne farbige Model, flog von dort aus weiter. Sie wollte ihre Familie in Nairobi besuchen. Johannes Brandner arbeitete bei der Agentur, die für das Foto-shooting zuständig war. Er hatte es besonders eilig, weil sein Anschlußflug nach New York bereits zweimal aufgerufen worden war. Die beiden Maskenbildnerinnen fuhren von Frankfurt aus mit dem Zug weiter. Letzte Grüße flogen hin und her. Alle, bis auf Jasmin Maybach, die Fotografin des Teams, hatten es eilig. Jasmin war eine auffallende Erscheinung. Sie hätte selbst vor der Kamera stehen können mit ihrem schulterlangen weizenblonden Haar, den grünen Augen, die immer ein wenig geheimnisvoll wirkten, und der makellosen Figur. Obwohl sie fast zwei Monate unterwegs gewesen war, trug Jasmin nur eine Reisetasche für ihren persönlichen Bedarf bei sich. Sie hatte es im Laufe ihres Berufslebens, das sie an die unterschiedlichsten Plätze der Welt führte, gelernt, mit wenig Gepäck auszukommen. Sehr schwer war allerdings der silberne Metallkoffer, in dem sich ihre Fotoausrüstung befand. Deshalb sah Jasmin sich auch nach einem der fahrbaren Kofferkulis um. »Jasmin! Hallo, Jasmin!« Ein attraktiver Mann eilte auf sie zu. Die Ähnlichkeit zwischen den beiden war so stark, daß sie auf den ersten Blick als Geschwister zu erkennen waren. Es waren die Züge ihrer verstorbenen Mutter. Bens Vater war gestorben, als der Junge nicht einmal ein Jahr alt gewesen war.
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Buchvorschau
Sie hatte es versprochen! - Donata von Hohenbrunn
Fürstenkinder
– 92 –
Sie hatte es versprochen!
Unveröffentlichter Roman
Donata von Hohenbrunn
Auf dem Frankfurter Flughafen trennte sich das Team. Kyra, das bildschöne farbige Model, flog von dort aus weiter. Sie wollte ihre Familie in Nairobi besuchen.
Johannes Brandner arbeitete bei der Agentur, die für das Foto-shooting zuständig war. Er hatte es besonders eilig, weil sein Anschlußflug nach New York bereits zweimal aufgerufen worden war. Die beiden Maskenbildnerinnen fuhren von Frankfurt aus mit dem Zug weiter.
Letzte Grüße flogen hin und her. Alle, bis auf Jasmin Maybach, die Fotografin des Teams, hatten es eilig.
Jasmin war eine auffallende Erscheinung. Sie hätte selbst vor der Kamera stehen können mit ihrem schulterlangen weizenblonden Haar, den grünen Augen, die immer ein wenig geheimnisvoll wirkten, und der makellosen Figur.
Obwohl sie fast zwei Monate unterwegs gewesen war, trug Jasmin nur eine Reisetasche für ihren persönlichen Bedarf bei sich. Sie hatte es im Laufe ihres Berufslebens, das sie an die unterschiedlichsten Plätze der Welt führte, gelernt, mit wenig Gepäck auszukommen. Sehr schwer war allerdings der silberne Metallkoffer, in dem sich ihre Fotoausrüstung befand. Deshalb sah Jasmin sich auch nach einem der fahrbaren Kofferkulis um.
»Jasmin! Hallo, Jasmin!« Ein attraktiver Mann eilte auf sie zu. Die Ähnlichkeit zwischen den beiden war so stark, daß sie auf den ersten Blick als Geschwister zu erkennen waren.
Es waren die Züge ihrer verstorbenen Mutter. Bens Vater war gestorben, als der Junge nicht einmal ein Jahr alt gewesen war. Drei Jahre später heiratete die Mutter noch einmal.
Ben war unendlich stolz gewesen, als sein hübsches Schwesterchen ein Jahr darauf zur Welt kam. Die beiden hatten sich immer gut verstanden.
Ihre Kindheit war glücklich und behütet gewesen. Jasmins Vater hatte es Ben nie spüren lassen, daß er nicht sein richtiger Sohn war. Er hatte sogar mit dem Gedanken gespielt, den Jungen zu adoptieren. Letztendlich entschieden er und seine Frau sich dann aber doch anders, weil sie glaubten, so im Sinne von Bens verstorbenem Vater zu handeln. Der Junge sollte den Namen seines Vaters fortführen.
Für Jasmin war es selbstverständlich gewesen, nachdem vor einigen Jahren zuerst ihre Mutter und kurz darauf auch ihr Vater starb, den Nachlaß der Eltern mit dem Bruder zu teilen.
»Endlich!« Ben schloß Jasmin in seine Arme, wirbelte sie herum.
»Ben! Laß mich runter, du Verrückter«, lachte Jasmin. Sie schlang beide Arme um seinen Hals. »Es tut gut, dich wiederzusehen, Bruderherz.«
»An uns liegt es nicht, daß wir dich nur so selten zu Gesicht bekommen.« Ein leichter Vorwurf klang in Bens Stimme mit.
»Du weißt, wie sehr ich meinen Beruf liebe«, sagte Jasmin. »Obwohl ich ehrlich zugeben muß, daß ich im Moment ziemlich geschlaucht bin.«
»Wie lange kannst du diesmal bleiben?«
»Zwei Wochen.« Jasmin seufzte. »Dann geht der Streß wieder los: Modeaufnahmen in der Karibik.«
»Das dürfte die Art Streß sein, um die dich viele beneiden.« Ben grinste.
»Du doch sicher nicht! Du würdest es gar nicht aushalten, ohne deine Elisa und die kleine Melanie.«
Ein Lächeln voller Zärtlichkeit glitt über Bens Gesicht.
»Du hast recht«, bestätigte er. »Die beiden bedeuten mir mehr als alles andere auf der Welt.«
»Ich bin so gespannt auf die Kleine.« Jasmin trug ihre Reisetasche, während Ben den schweren Fotokoffer genommen hatte.
Sie durchquerten die Halle und strebten dem Ausgang entgegen.
»Sie kann ganz alleine laufen. Außerdem spricht sie ihr erstes Wort«, berichtete Ben voller Stolz.
»Mama oder Papa?«
Ben zog eine Grimasse. »Tommi«, deklamierte er und versuchte, die piepsende Stimme seiner Tochter nachzuahmen.
»Wer oder was ist Tommi?« wollte Jasmin wissen.
»Der Wellensittich unserer Nachbarin«, klärte Ben sie auf. »Melanie ist völlig vernarrt in den Vogel.«
Endlich hatten sie das Parkhaus erreicht. Ben stellte den Metallkoffer in den Kofferraum seines Wagens. »Wie schaffst du es nur, dieses schwere Ding ständig mit dir herumzuschleppen?«
»Reine Gewohnheitssache«, be-hauptete Jasmin und stellte ihre Reisetasche daneben. »Laß uns endlich fahren«, bat sie und ließ sich auf den Beifahrersitz fallen. Bleierne Müdigkeit hatte sie erfaßt, und nun war ihr das auch deutlich anzusehen.
»Kommst du noch mit zu uns, oder möchtest du erst in deine Wohnung, um dich auszuruhen.« Besorgt betrachtete Ben das schmale Gesicht seiner Schwester.
»Elisa wäre bestimmt traurig, wenn ich sie nicht begrüße, und außerdem habe ich schreckliche Sehnsucht nach meinem Patenkind«, bekannte Jasmin.
»Dann wollen wir mal«, meinte Ben und startete den Wagen.
*
Elisa Steffens begrüßte ihre Schwägerin mit einer herzlichen Umarmung und zog sie sofort hinter sich her ins Kinderzimmer. »Schau mal, wer hier ist.«
Melanie saß auf einer bunten Decke auf dem Fußboden und spielte vergnügt mit ihren Bauklötzchen. Sie strahlte ihre Mutter an. Doch als Jasmin sie auf den Arm nehmen wollte, verzog sie das Gesicht zu einer weinerlichen Miene.
Ganz schnell reichte Jasmin das Kind an Elisa weiter.
»Sie kennt mich nicht mehr«, klagte sie.
Elisa lachte. »Das hast du nun davon, daß du ständig unterwegs bist.«
»Du hast dich wohl mit Ben abgesprochen«, meinte Jasmin. »Er hat auf dem Flughafen eine ähnliche Bemerkung gemacht.«
Liebevoll blickte Elisa sie an. »Ich denke oft, daß dieses unruhige Leben gar nicht zu dir paßt. Hast du nicht manchmal den Wunsch, seßhaft zu werden?«
Jasmin musterte die Schwägerin. »Diese Einleitung kenne dich doch. Wenn du davon sprichst, daß ich seßhaft werden sollte, willst du mich gewiß zum Essen einladen. Kann es sein, daß du mich dabei wieder einem jungen Mann vorstellen willst, der gutaussehend, besonders reizend und ganz zufällig unverheiratet ist?«
Elisa wurde rot. Jasmin hatte sie durchschaut. Genau das hatte sie an einem der nächsten Abende geplant. Ein Essen zu viert, zu dem sie einen Kollegen von Ben einladen wollte.
»Ich wünsche mir doch nur, daß du so glücklich wirst, wie ich es mit Ben bin«, erwiderte sie in einer rührend hilflosen Weise.
»Ich bin glücklich«, behauptete Jasmin. Dabei wußte sie genau, daß das nur bedingt stimmte. Sie war zum großen Teil zufrieden mit ihrem Leben. Ihr Job war aufregend, sie kam durch die ganze Welt und lernte interessante Menschen kennen. Doch manchmal, wenn sie abends allein in ihrem Hotelzimmer saß, überkam sie die dumpfe Ahnung, daß dies nicht