Heimlich verliebt in Dr. Playboy
Von Kate Hardy
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Über dieses E-Book
Auf mehr als Freundschaft lässt Schwester Isla sich mit Dr. Harry Gardiner nicht ein! Er gilt als Herzensbrecher, und sie hat nicht vor, verletzt zu werden. Da braucht er eine Scheinverlobte für eine Familienfeier. Soll Isla ihn begleiten, obwohl sie ihn heimlich begehrt?
Kate Hardy
Kate Hardy wuchs in einem viktorianischen Haus in Norfolk, England, auf und ist bis heute fest davon überzeugt, dass es darin gespukt hat. Vielleicht ist das der Grund, dass sie am liebsten Liebesromane schreibt, in denen es vor Leidenschaft, Dramatik und Gefahr knistert? Bereits vor ihrem ersten Schultag konnte Kate Hardy fließend lesen. Mit blühender Fantasie dachte sie sich Geschichten aus und schrieb sie auf einer Schreibmaschine nieder, die sie zu ihrem sechsten Geburtstag bekommen hatte. Ihren ersten Liebesroman, der niemals veröffentlicht wurde, schrieb sie mit dreizehn Jahren. Kate Hardy studierte englische Literatur des Mittelalters, heiratete und bekam zwei Kinder. Sie arbeitete freiberuflich als Journalistin im Gesundheitsbereich, doch ihre wahre Berufung fand sie erst, als sie ihr Interesse für Medizin mit Romantik verband und ihren ersten Arztroman schrieb, der auf Anhieb das Lesepublikum begeisterte. Seitdem hat sie weitere 33 Arztromane, einige erotische Liebesromane und mehrere Sachbücher zum Thema Gesundheit geschrieben.
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Buchvorschau
Heimlich verliebt in Dr. Playboy - Kate Hardy
IMPRESSUM
Heimlich verliebt in Dr. Playboy erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2016 by Pamela Brooks
Originaltitel: „Her Playboy’s Proposal"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA PRÄSENTIERT ÄRZTE ZUM VERLIEBEN
Band 116 - 2018 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Bettina Röhricht
Umschlagsmotive: GettyImages_ValuaVitaly, Fourleaflover
Veröffentlicht im ePub Format in 03/2021 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783751505925
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
Vor dem Aufenthaltsraum für die Mitarbeiter atmete Isla tief ein. Es war ihr zweiter Arbeitstag in der Notaufnahme des London Victoria Hospitals, und sie musste sich noch ins Team einfinden. Die Kollegen, die sie am Vortag kennengelernt hatte, waren alle nett gewesen, und hoffentlich würde es heute auch wieder gut laufen. Zum Glück kannte hier niemand ihre Vergangenheit, sodass man sie nicht verurteilen würde.
Sie öffnete die Tür und lächelte die Schwester an, die vor dem Dienstplan stand. „Guten Morgen, Lorraine."
„Morgen, Isla. Sie sind heute zum Dienst mit Josie und Harry, dem Herzensbrecher, eingeteilt."
„Harry, der Herzensbrecher?"
„Ja, das ist sein Spitzname. Aber Harry ist ein toller Arzt und einfach super im Umgang mit den Patienten. Er hört ihnen immer sehr aufmerksam zu."
„Also charmant, aber in Bezug auf Frauen etwas leichtfertig?" Diesen Typ Mann kannte Isla nur zu gut.
„Harry macht seinen Freundinnen keine falschen Hoffnungen, erwiderte Lorraine. „Aber öfter als dreimal trifft er sich selten mit einer Frau.
Und vermutlich empfanden viele das als Herausforderung und wollten die Ausnahme sein … Zu denen würde Isla ganz sicher nicht gehören. Nach dem Erlebnis mit Stewart hatte sie nicht vor, sich jemals wieder auf einen Mann einzulassen. Nein, allein war sie auf jeden Fall besser dran.
„Mit anderen Worten: als Partner ein Albtraum, aber ein guter Kollege. Lorraine lächelte ein wenig gequält. „Sie werden sicher bestens mit ihm auskommen.
Isla nahm die Warnung, sich lieber von Harry fernzuhalten, zur Kenntnis. „Bestimmt. Alle, die ich bisher in der Abteilung kennengelernt hatte, waren sehr nett."
Allerdings war sie nicht darauf vorbereitet, wie attraktiv Harry, der Herzensbrecher, war: groß, dunkelhaarig und einfach atemberaubend. Er hätte auch der Star eines Kostümfilms sein können! Sein lockiges Haar war ein wenig zu lang und hing ihm in die Stirn. Außerdem hatte er markante Züge und den sinnlichsten Mund, den Isla je gesehen hatte. Auf dem Rücken eines Pferdes sitzend, in weißem Hemd, Kniebundhose und Frack, wäre er geradezu unwiderstehlich …
Zum Glück hatte Josie schon den ersten Patienten aufgerufen und wartete darauf, Harry zu assistieren. Isla hatte also Gelegenheit, sich zu sammeln und zum nächsten Patienten zu gehen, der auf der Liste stand.
Harry ist dein Kollege, schärfte sie sich ein. Außerdem hatte sie nicht vor, sich mit irgendjemandem einzulassen, ganz egal, wie atemberaubend er auch aussehen mochte. Stewart hatte ihr Vertrauen in die Männer ganz und gar zerstört.
Harry beendete seine Eintragungen in die Akte und trat hinaus auf den Gang, um den nächsten Patienten aufzurufen. Er würde mit Isla McKenna zusammenarbeiten, die neu im Team war. Über sie wusste er nur, dass sie Krankenschwester war und in ihrer Position viel Verantwortung trug.
Interessiert betrachtete er sie. Auch wenn sie einen anderen Namen und keinen charakteristischen Akzent gehabt hätte, hätte er vermutet, dass sie Schottin war. Mit dem zarten Porzellanteint, den feinen Sommersprossen auf der Nase, den blauen Augen und dem dunkelroten Haar, das in der Sonne sicher fantastisch aussah, wirkte sie sehr keltisch.
Schon lange hatte Harry sich nicht mehr so sehr zu einer Frau hingezogen gefühlt, aber er würde diesem Gefühl nicht nachgeben. Schließlich konnte es sein, dass sie einen Partner hatte, auch wenn sie keinen Ring trug.
„Sie sind wohl Isla McKenna?", fragte er.
Sie nickte.
„Ich bin Harry Gardiner. Haben Sie sich auf der Station schon gut eingelebt?"
„Ja, vielen Dank. Die Kollegen sind alle sehr sympathisch."
„Ja, es ist ein netter Haufen, bestätigte er. „Wo haben Sie denn vorher gearbeitet?
„In Schottland", gab sie ausweichend zurück, und plötzlich wirkte ihre Miene sehr verschlossen.
Offenbar fand sie ihn neugierig. „Ich wollte Ihnen nicht zu nahe treten", erklärte er gelassen.
Sie errötete heftig. „Entschuldigung, ich war wohl etwas unhöflich."
„Dann fangen wir doch einfach noch mal von vorn an. Er reichte ihr die Hand. „Ich bin Harry Gardiner, Assistenzarzt in Facharztausbildung. Ich freue mich, Sie kennenzulernen. Herzlich willkommen im London Victoria.
„Isla McKenna, Krankenschwester. Ich freue mich auch."
Ihr Händedruck war kräftig, und Harry bemerkte überrascht, dass seine Haut bei der Berührung prickelte. Das war gar nicht gut.
Normalerweise vermied er es, mit Kolleginnen aus seiner Abteilung auszugehen. Denn sonst konnte es kompliziert werden, wenn sie doch mehr erwarteten, als er geben wollte – was meist der Fall war. Die starke Anziehung, die Isla auf ihn ausübte, war beunruhigend.
„Wer ist unser nächster Patient?" Harry hoffte, dass er sein Verlangen in den Griff bekommen würde, wenn er sich auf seine Arbeit konzentrierte.
„Arthur Kemp, dreiundsiebzig, Verdacht auf Schlaganfall, berichtete Isla. „Die Sanitäter haben einen FACT-Test durchgeführt,
Beim FACT-Test – die Abkürzung stand für face, arms, speech, time – wurde überprüft, ob das Gesicht einseitig verzogen war und der Patient lächeln konnte, ob er beide Arme heben und deutlich sprechen konnte. „Sie haben ihm Aspirin gegeben, und ich habe dann eine erste Einschätzung vorgenommen."
„Mithilfe der ROSIER-Skala?", fragte Harry. Das war die übliche Vorgehensweise.
Isla nickte. „Ja. Das Ergebnis bestätigt den Verdacht auf Schlaganfall. Ich habe auch einen ABCD2-Score durchgeführt: Der D-Wert ist zum Glück gleich null, er ist also kein Diabetiker."
Harry entging nicht, was sie ihm da gerade mitteilte: Nur in einem Bereich war der Wert gleich null. „Die übrigen Werte sind also nicht gut?"
„Leider nicht, bestätigte sie. „Er ist über sechzig, hat hohen Blutdruck, in der linken Körperhälfte ist die Schwäche noch deutlich festzustellen – und der Vorfall ist schon über eine Stunde her.
„Das Risiko, dass er in den nächsten zwei Stunden einen zweiten Schlaganfall erleidet, ist also erhöht, merkte Harry an. „Wohnt er allein, oder wird er versorgt?
„Er wohnt in einer eigenen Wohnung, berichtete Isla. „An drei Tagen in der Woche hat dort jemand Bereitschaft. Außerdem kümmert sich ein Pflegeteam dreimal täglich um Mahlzeiten und Medikamente. Das Team hat heute Morgen auch den Krankenwagen gerufen.
„Es könnte also sein, dass ein zweiter Schlaganfall mehrere Stunden lang nicht bemerkt wird. Harry überlegte. „Das gefällt mir nicht. Ich finde, wir sollten ihn ein paar Tage zur Beobachtung auf der Akutstation behalten.
„Das sehe ich genauso. Seine Sprache klingt verwaschen, und mit seinem Schluckvermögen bin ich auch nicht zufrieden, berichtete Isla. „Wir sollten ihm einen Tropf legen, damit er nicht dehydriert.
Harry nickte zustimmend.
Gemeinsam gingen sie zu ihrem Patienten. „Mr. Kemp, das ist Dr. Gardiner", sagte Isla.
„Aber alle nennen mich Harry, meinte dieser lächelnd. „Würden Sie mir bitte schildern, was heute Morgen passiert ist, Mr. Kemp?
„Ich hatte Kopfschmerzen. Dann bin ich gestürzt und konnte nicht mehr aufstehen, erzählte der ältere Herr. „Meine Pflegerin hat mich gefunden, als sie mir das Essen brachte.
Isla fiel auf, dass Harry sich neben den alten Mann gesetzt hatte und dessen Hand hielt. Mitfühlend und geduldig hörte er zu. Lorraine hat recht, dachte sie. Er ist ein sehr guter Arzt.
Arthur konnte eine Frage nicht beantworten und schnitt ein Gesicht. „Tut mir leid, ich erinnere mich nicht. Meine Tochter sagt auch immer, was für ein alter Hohlkopf ich bin."
Es gab also auch Spannungen in der Familie, und er würde dort nicht gut unterkommen können.
„Ach, das macht doch nichts, versicherte Harry. „Ich werde jetzt ein paar Tests mit Ihnen durchführen, in Ordnung?
„Ja. Tut mir wirklich leid, dass ich so ein Nichtsnutz bin."
Bekam der alte Mann ständig vermittelt, er sei lästig? Harry überprüfte das Gesichtsfeld und bat ihn, die Arme zu heben. Wie Isla schon bemerkt hatte, war in der linken Körperhälfte noch eine deutliche Schwäche festzustellen. Sein Blick fiel auf das Gehgestell neben dem Bett. „Nutzen Sie das normalerweise?"
„Ja. Aber ich kann das Mistding nicht leiden. Ständig stolpere ich darüber. Arthur Kemp schnitt ein Gesicht. „Deswegen bin ich heute Morgen auch gestürzt.
Vermutlich tat er, was viele ältere Menschen taten: Er hob das Gehgestell hoch und trug es, anstatt es über den Boden zu schieben, sodass er sich darauf stützen konnte. Harry beschloss, dem alten Mann zeigen zu lassen, wie er das Gestell richtig benutzte.
Dann bat er Mr. Kemp, ein paar Schritte mit ihm zu gehen. Er half ihm auf die Beine, stützte ihn ein paar Meter und kehrte dann um. Ihm fiel auf, dass der Patient die Füße nachzog. Außerdem beugte er sich beim Gehen wie auch beim Sitzen ein wenig nach links und nach hinten. Harry beschloss, all diese Hinweise an die zuständigen Pflegekräfte weiterzugeben.
Vorsichtig begleitete er Mr. Kemp zurück. „Ich werde ein MRT, ein Kernspintomogramm, bei Ihnen machen lassen, weil Sie Kopfschmerzen hatten und ich mögliche schwerwiegende Ursachen ausschließen möchte. Aber ich glaube, dass Schwester McKenna mit ihrer Vermutung richtigliegt und Sie einen leichten Schlaganfall hatten."
Arthur Kemp wirkte fassungslos. „Einen Schlaganfall? Wie kann das sein?"
„Die wahrscheinlichste Ursache ist ein Blutgerinnsel, durch das die Blutzufuhr im Gehirn eine Weile unterbrochen wurde, erklärte Harry. „Aber da Sie jetzt wieder gehen, sprechen und die Arme bewegen können, scheint es sich aufgelöst zu haben. Wir behalten Sie trotzdem vorsichtshalber einen oder zwei Tage zur Beobachtung hier.
Bewusst verschwieg er Mr. Kemp, dass das Risiko eines zweiten Schlaganfalls bestand, denn er wollte ihn nicht unnötig beunruhigen. Allerdings mussten seine Angehörigen verständigt werden. „Hat jemand Ihrer Familie Bescheid gegeben?"
„Meine Pflegerin Sharon wollte meine Tochter anrufen, aber Becky ist bei der Arbeit und kann nicht sofort kommen. Ich habe ein ganz schlechtes Gewissen, weil ihre Arbeit ihr doch so wichtig ist!"
„Und ihr Vater ist ihr sicher genauso wichtig", erwiderte Isla.
„Genau", bekräftigte Harry, der das von seinem Vater nicht behaupten konnte. Allerdings konnte Bertie Gardiner sich bestens selbst versorgen. Oder Trixie könnte das übernehmen. Sie war seine zukünftige Frau und ein paar Jahre jünger als Harry.
Nein, er würde jetzt nicht über die anstehende Hochzeit nachdenken – oder darüber, dass sein Vater ihm noch immer die Rolle des Trauzeugen aufzudrängen versuchte. Zum dritten Mal, denn es war Berties siebte Ehe.
„Wenn Ihre Tochter kommt, ist das Kernspintomogramm schon fertig, sagte Harry. „Dann wissen wir auch Genaueres darüber, wie Ihre Behandlung ablaufen wird. Sie brauchen insbesondere für die linke Körperhälfte Physiotherapie. Außerdem verschreibe ich Ihnen ein Medikament.
„Haben Sie noch irgendwelche Fragen oder Bitten an uns?", erkundigte sich Isla.
„Könnte ich vielleicht einen Tee bekommen, falls das nicht zu viele Umstände bereitet?"
„Na klar, darum werden wir uns gleich nach dem MRT kümmern, erwiderte sie freundlich. „Momentan fällt Ihnen das Schlucken ja noch schwer, und ich möchte nicht, dass Sie sich verschlucken oder verbrühen. Aber in einer halben Stunde sieht das vielleicht schon anders aus. Und notfalls koche ich Ihnen den Tee höchstpersönlich.
Harry schenkte dem alten Mann ein Lächeln. „Wir werden auch dafür sorgen, dass Ihre Tochter zu Ihnen findet. Bitte machen Sie sich keine Sorgen, hier wird man sich sehr gut um Sie kümmern."
„Ich bin gleich wieder da, Mr. Kemp", sagte Isla und folgte