Neues Glück für Hebamme Ellie?
Von Fiona McArthur
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Über dieses E-Book
Ein neuer Mann? Nichts für Hebamme Ellie! Nach ihrer schmerzlichen Scheidung hat sie der Liebe abgeschworen und widmet sich mit ganzem Herzen ihrem Job auf der Entbindungsstation. Bis der attraktive Vertretungsarzt Sam Southwell unwiderstehliches Verlangen in ihr weckt …
Fiona McArthur
Fiona MacArthur ist Hebamme und Lehrerin. Sie ist Mutter von fünf Söhnen und ist mit ihrem persönlichen Helden, einem pensionierten Rettungssanitäter, verheiratet. Die australische Schriftstellerin schreibt medizinische Liebesromane, meistens über Geburt und Geburtshilfe.
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Buchvorschau
Neues Glück für Hebamme Ellie? - Fiona McArthur
IMPRESSUM
Neues Glück für Hebamme Ellie? erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2017 by Fiona McArthur
Originaltitel: „A Month to Marry the Midwife"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA PRÄSENTIERT ÄRZTE ZUM VERLIEBEN
Band 116 - 2018 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Martina Karaczko
Umschlagsmotive: GettyImages_Erstudiostok, Rudzhan Nagiev
Veröffentlicht im ePub Format in 10/2020 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733719739
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY
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PROLOG
Der weiße Sand bildete einen halbmondförmigen Kontrast zum blauen Meer. Ellie Swift stieg zum Strand von Lighthouse Bay hinab und ging Richtung Klippen. Als ihre Füße den Strand berührten, fühlte sie den kühlen Sand zwischen ihren Zehen und atmete tief ein. Sie spürte die salzige Luft des Ozeans auf ihren Lippen und musste unwillkürlich lächeln. Sie wollte an der Bucht entlang bis zur Landzunge und wieder zurückwandern, bevor sie sich für die Arbeit umziehen musste.
„Ellie!"
Aufgeschreckt drehte sie sich um, während die sanften Wellen ihre Füße umspielten, und sah einen Mann auf sich zu humpeln. Er winkte ihr zu. Jeff vom Surfclub. Sie kannte Jeff, er war der Kapitän des Garnelenkutters und auch Chef der Rettungsschwimmer. Sie hatte seinen Sohn auf die Welt geholt. Jeff war dabei ohnmächtig geworden, und Ellie bemühte sich sehr, ihn nicht jedes Mal, wenn sie sich trafen, daran zu erinnern. Sie winkte zurück, doch ihr war plötzlich klar, dass er nicht zum Vergnügen auf sie zulief. Daher eilte sie ihm entgegen.
„Unter dem Leuchtturm ist ein älterer Typ gestrandet, ein Surfer. Er sagt, er wäre Arzt in deiner Klinik. Wir vermuten, dass sein Arm gebrochen ist und möglicherweise auch ein Bein."
Ellie schaute dorthin, von wo Jeff gekommen war. Jeff winkte in Richtung der Menschentraube in der Ferne.
„Er lässt niemanden an sich heran, bis du kommst. Der Krankenwagen ist schon unterwegs, aber ich fürchte, dass wir den Hubschrauber anfordern müssen."
Ellie war in der Klinik auf allen Stationen unterwegs, daher war es nicht ungewöhnlich, dass die Leute nach ihr fragten. Ein älterer Typ und Surfer. Das konnte nur Dr. Southwell sein. Sie seufzte.
Zehn Minuten später kniete sie neben dem Arzt und behielt seinen Hals im Auge, der von eine Schiene gestützt wurde, während zwei Rettungsassistenten und zwei kräftige Rettungsschwimmer ihn auf die Trage hievten. Geschafft! Er biss die Zähne zusammen, doch ein kleines Stöhnen entrang sich ihm. Er schloss seine Augen, und der Schmerz schien nachzulassen. Ellie blickte auf den blauen Ozean, der zu sagen schien „Ich bin nicht daran schuld". Sie war sicher, dass Dr. Southwell schnell wieder genesen, zu seiner alten Form wiederfinden und so bald wie möglich wieder surfen können würde. Die Flut zog sich bereits zurück, und die Wellen erreichten nicht mehr das abfallende Plateau am Fuße der Klippen, wo die Retter den Verletzten gesichert hatten. Der Ort war bei unerschrockenen Surfern beliebt, sie sprangen von hier aus auf ihre Bretter und paddelten hinaus in die warmen Wellen.
„Danke fürs Kommen, Ellie." Dr. Southwell sah schon viel besser aus und wirkte ein bisschen benommen.
„Und entschuldigen Sie bitte, dass ich Sie jetzt auf der Station allein lasse." Er war immer sehr nett zu ihr gewesen.
„Machen Sie sich um uns keine Sorgen, und kümmern Sie sich darum, dass Sie wieder gesund werden. Sobald Sie in der Klinik sind, werden wir Sie wieder zusammensetzen. Gute Besserung! Der ältere Mann schloss kurz seine Augen. Dann zwinkerte er Ellie zu. „Ich werde wiederkommen. So bald wie möglich.
Sie schüttelte den Kopf und lächelte. Er surfte jeden Morgen, bevor er in die Klinik fuhr. Seine Sportlichkeit stand im Kontrast zu seinem weißen Haar und dem wettergegerbten Gesicht. Er war ein großer schlanker Mann, der vor vierzig Jahren ein echter Hingucker gewesen sein musste.
Die Sanitäter schnallten seinen Arm an den Körper und machten dasselbe mit seinem Bein, obwohl sie nicht glaubten, dass es gebrochen war. Nach Absprache mit der Notärztin hatte er ein Schmerzmittel bekommen. In der Ferne konnte man die Rotoren des Hubschraubers näher kommen hören. Ellie wusste, dass das Helikopterteam absolut zuverlässig war. Dr. Southwell würde schon bald in guten Händen sein. Sie schaute auf die weite Bucht, den weißen Sand, lauschte dem Rauschen der Wellen – und konnte verstehen, warum er zurückkommen wollte. Dieser Ort hatte auch sie zur Ruhe kommen lassen. Sie reckte das Kinn. In Lighthouse Bay würde sich ihre Zukunft abspielen, und sie hatte Pläne für die Klinik. Sie blickte auf den Mann herab, der mit seinem sanften Wesen so gut zu dem ruhigen Tempo der Bucht passte.
„Wir erwarten Sie zurück, sobald es Ihnen wieder besser geht. Sie schaute auf das große Malibu-Surfbrett, das die Rettungsschwimmer gegen die Felswand gestützt hatten. „Ich werde einen der Jungs bitten, das Brett zu meinem Haus zu bringen, da wartet es dann auf Sie.
Ellie versuchte, jetzt bloß nicht an die kommenden Tage zu denken. Verdammt! Gerade jetzt, wo sie keinen Stationsarzt mehr hatten, mussten sie alle Schwangeren ins Haupthaus verlegen, bis ein Vertretungsarzt gefunden war. Sie musste ihre Pläne für eine eigene Hebammenpraxis schnell vorantreiben.
1. KAPITEL
Vier Tage später quakte ein Frosch vor dem Fenster von Ellies Büro auf der Entbindungsstation der „Lighthouse-Bay-Klinik". Er schien direkt unter dem Fenster zu hocken. Ihr schauderte, während sie das Willkommenspaket für den Vertretungsarzt schnürte. Mit gesenktem Kopf konzentrierte sie sich auf ihre Aufgabe und ignorierte das Zittern ihrer Finger, während sie die Unterlagen zusammenstellte. Sie lauschte angestrengt und hoffte, dass dieses Gequake aufgehört hatte. Dann hielt sie angespannt inne, aber Gott sei Dank schien Ruhe eingekehrt zu sein.
„Konzentrier dich auf deine Aufgabe", murmelte sie. Sie fügte noch eine Straßenkarte hinzu, die man aber nach dem ersten Tag nicht mehr benötigen würde. Die Stadt war sehr klein, doch auf der Karte waren alle Restaurants und Bistros verzeichnet. Außerdem gab es noch eine Liste der erforderlichen Stunden, um die kleine Klinik zu besetzen – nur zwei Stunden pro Tag –, die sie dem nächsten Arzt geben würde, der damit drohte zu gehen, wenn er keinen Urlaub bekam. Sie konnte ihnen keinen Vorwurf machen, sie hatten ein eigenes Leben verdient. Die Arbeit war ja auch mehr geworden. Dr. Rodgers, ein älterer Junggeselle, hatte zumindest die Hausbesuche übernommen, bis er krank geworden war. Sie summte laut, um die innere Stimme zu übertönen, die ihr zuflüsterte, dass sie auch ein Leben haben sollte – und natürlich, um den Frosch zu übertönen. Ellie konzentrierte sich darauf, die Honorarliste auszudrucken. Die Tatsache, dass alle risikoarmen Patientinnen in die Hauptklinik, eine Stunde von ihren Familien entfernt, verlegt werden müssten, war einfach nicht hinnehmbar. Vor allem nicht, wenn Ellie sie zuvor monatelang bei den Geburtsvorbereitungen begleitet hatte. Daher war ein Vertretungsarzt ein wirklich notwendiges Übel. Es war ja auch keine übermäßige Arbeitsbelastung für sie, denn die Hebammen waren für die Belange der Schwangeren zuständig. In der Hauptklinik gab es hingegen eine Entbindungsstation mit ausgebildeten Schwestern, daher waren die Vertretungsärzte nur für die Notfälle und die Risikopatientinnen zuständig.
Ellie träumte von dem Tag, an dem ihre Entbindungsstation vollkommen unabhängig sein würde. Sie spielte immer noch mit dem verlockenden Gedanken, sich als Hebamme selbständig zu machen und sich aus den Zwängen einer Klinik befreien zu können. Dann würde sie Mitarbeiterinnen einstellen können, wie ihre Freundin und Nachbarin Trina, die in einem der Häuser auf den Klippen wohnte. Die junge Witwe würde die Nachtdienste bestimmt gern übernehmen, um die Nächte nicht einsam und allein in ihrem Bett verbringen zu müssen, nachdem sie ihren wundervollen Ehemann verloren hatte. Und dann gab es da ja auch noch Faith, die die Abende übernehmen würde. Die junge Mutter lebte mit ihrem dreijährigen Sohn bei ihrer Tante und war die ewige Optimistin. Bis jetzt hatte sie noch nicht den Mann gefunden, der ihr das Herz brechen würde. Bis jetzt konnte sie nur einen unglücklichen One-Night-Stand mit einem charismatischen Lebenskünstler vorweisen. Ellie seufzte. Drei unterschiedliche Frauen und ein gemeinsamer Traum.
Aber zurück zur Realität! Jetzt hatte sie das Problem, irgendwie einen Arzt bekommen zu müssen. Sie fuhr mit der Arbeit fort, die sie zuvor bereits sechsmal erledigt hatte, seit der alte Dr. Rodgers seinen Schlaganfall erlitten hatte. Die letzten beiden Ärzte waren jung und gelangweilt und waren vermutlich nur zum Surfen hergekommen. Sie hatten Ellie Avancen gemacht, als wäre sie ein Teil des Willkommenspakets. Sie hatte keine Probleme damit, die beiden in ihre Schranken zu weisen, und die Agentur hatte das Anforderungsprofil für die Mediziner um das Attribut „reif" erweitert. Dann kamen Ärzte kurz vorm Rentenalter, die ihre Vorteile mitbrachten, aber auch die Nachteile mit im Gepäck hatten. Der nächste Arzt hingegen war entsetzt darüber, dass Frauen Kinder auf die Welt brachten und er dafür zuständig sein sollte, obwohl er das letzte Baby vor zwanzig Jahren auf die Welt geholt hatte. Ellie konnte ihm nicht versprechen, dass das nicht noch einmal passieren würde, und so hatte er sich geweigert, zurückzukommen.
Lighthouse Bay war ein Ort für Gebärende mit geringem Risiko, deshalb verstand sie auch nicht, wo das Problem war. Die nächsten drei Kandidaten waren entweder schwer zu erreichen oder saßen den ganzen Tag nur herum und quatschten, weshalb sie sie nicht noch einmal anforderte. Erst der letzte Vertretungsarzt hatte sich als Volltreffer entpuppt: Dr. Southwell. Der ältere Witwer war mit seiner Qualifikation und seiner Erfahrung als Geburtshelfer ein echter Segen für die Klinik. Die Patientinnen haben ihn geliebt, genau wie alle unverheirateten Frauen über vierzig. Besonders Ellies Nachbarin Myra, die ehrenamtlich jeden Tag zwei Stunden vormittags im Klinik-Bistro arbeitete. Man hatte sie und Dr. Southwell öfters zusammen lachen sehen. Ellie hatte schon gedacht, sie hätten den Jackpot gewonnen, als er wegen einer Urlaubsvertretung einen Monat länger blieb. Sie genoss es, sich in dieser Zeit nicht auf die Vorlieben und Abneigungen der verschiedenen Ärzte einstellen zu müssen. Bei Dr. Southwell musste sie nicht auf irgendwelche Schwächen Rücksicht nehmen. Außer dem Surfen. Sie seufzte.
Quaak … Da war es wieder. Ein langgezogener, kehliger Laut, der nach einem ganzen Eimer Schleim klang. Sie atmete tief durch die Nase ein und zwang sich, ganz langsam wieder auszuatmen. Quaak … das hatte ihr gerade noch gefehlt. Sie sah auf die Uhr und schätzte, dass ihr bis zur Ankunft des neuen Arztes noch eine Stunde blieb. Sie schaltete den CD-Player an, damit ihr Lieblings-Countrysänger den Frosch mit einer Ballade übertönen konnte. So hatten die Nachbarn auch etwas davon. Es kam nicht oft vor, dass die Frösche ihr nach einem ausgiebigen Regen das Leben derart schwer machten. Sie hatten eine stürmische Woche hinter sich. Anscheinend hatte der Regen die Salzwasserlösung, die sie von außen um das Fenster gesprüht hatte, weggespült, also würde sie den Vorgang am Nachmittag wiederholen müssen. Dieses Problem hatte Ellie in ihrem kleinen Haus auf der Klippe nicht, dort hielt die salzige Gischt die Amphibien fern. Ihr war klar, dass es lächerlich war, aber sie hatte seit ihrer Kindheit eine Froschphobie.
Kurz nach dem Tod ihrer Mutter hatte es angefangen. Sie wusste sehr gut,