Wie Wind in Claras Armen: Dr. Norden Bestseller 408 – Arztroman
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Über dieses E-Book
Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben. Die Serie von Patricia Vandenberg befindet sich inzwischen in der zweiten Autoren- und auch Arztgeneration.
»Dann wollen Sie also bald Hochzeit feiern?« erkundigte sich Fee Norden strahlend bei ihren Gastgebern Margot Herrenberg und Jakob Sutor. »Wenn sich ein geeigneter Termin findet«, war die zurückhaltende Antwort von Margot. »So schnell wie möglich. Schließlich sind wir schon seit Jahren ein glückliches Paar«, erklärte Jakob dagegen enthusiastisch. Er schickte der Frau an seiner Seite einen verliebten, aber auch ein wenig irritierten Blick. Daß sie sich das Ja-Wort geben wollten, war inzwischen eindeutig geklärt. Nur schien es Margot damit gar nicht so eilig zu haben wie er selbst. Das bemerkte auch Dr. Daniel Norden, der dieser Tatsache aber keine große Wichtigkeit zubilligte. So erklärte er denn auch unbeschwert: »Normalerweise sind es ja die Frauen, die darauf drängen, geehelicht zu werden.« Jakob gab sich heiter und gelöst und ging in ebenso unbeschwertem Tonfall auf die Bemerkung des Kollegen ein. »Mag sein, daß ich in dieser Beziehung etwas altmodisch bin. Aber als angehender Oberarzt der Behnisch-Klinik finde ich es nur angemessen, in ordentlichen Verhältnissen zu leben.« »Glücklicherweise sind die Sitten heute nicht mehr so streng wie noch vor einigen Jahren«, wußte Felicitas zu berichten und nahm einen Schluck von der Tasse Kaffee, die am Ende des wunderbaren Mahls von ihrer Gastgeberin Margot gereicht worden war. »Noch in den sechziger und siebziger Jahren war für einen Mann eine Karriere nur möglich, wenn er Frau und Kinder vorweisen konnte.« »Nicht umsonst gibt es diesen Spruch ›Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine erfolgreiche Frau‹«
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Buchvorschau
Wie Wind in Claras Armen - Patricia Vandenberg
Dr. Norden Bestseller
– 408 –
Wie Wind in Claras Armen
Sie glaubte an ein Märchen
Patricia Vandenberg
»Dann wollen Sie also bald Hochzeit feiern?« erkundigte sich Fee Norden strahlend bei ihren Gastgebern Margot Herrenberg und Jakob Sutor.
»Wenn sich ein geeigneter Termin findet«, war die zurückhaltende Antwort von Margot.
»So schnell wie möglich. Schließlich sind wir schon seit Jahren ein glückliches Paar«, erklärte Jakob dagegen enthusiastisch. Er schickte der Frau an seiner Seite einen verliebten, aber auch ein wenig irritierten Blick. Daß sie sich das Ja-Wort geben wollten, war inzwischen eindeutig geklärt. Nur schien es Margot damit gar nicht so eilig zu haben wie er selbst.
Das bemerkte auch Dr. Daniel Norden, der dieser Tatsache aber keine große Wichtigkeit zubilligte.
So erklärte er denn auch unbeschwert: »Normalerweise sind es ja die Frauen, die darauf drängen, geehelicht zu werden.«
Jakob gab sich heiter und gelöst und ging in ebenso unbeschwertem Tonfall auf die Bemerkung des Kollegen ein.
»Mag sein, daß ich in dieser Beziehung etwas altmodisch bin. Aber als angehender Oberarzt der Behnisch-Klinik finde ich es nur angemessen, in ordentlichen Verhältnissen zu leben.«
»Glücklicherweise sind die Sitten heute nicht mehr so streng wie noch vor einigen Jahren«, wußte Felicitas zu berichten und nahm einen Schluck von der Tasse Kaffee, die am Ende des wunderbaren Mahls von ihrer Gastgeberin Margot gereicht worden war. »Noch in den sechziger und siebziger Jahren war für einen Mann eine Karriere nur möglich, wenn er Frau und Kinder vorweisen konnte.«
»Nicht umsonst gibt es diesen Spruch ›Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine erfolgreiche Frau‹«, lachte Margot unbekümmert und warf den Kopf in den Nacken. »Und es ist ja auch nicht so, daß ich Jakob nicht heiraten möchte. Es ist mir nur nicht ganz so wichtig wie ihm. Für mich ist die Liebe zwischen uns das Wichtigste. Alles andere sind lediglich Äußerlichkeiten.« Sie nahm die Hand des Mannes, der neben ihr saß, und sah ihm tief in die Augen.
Jakob zog ihre Hand an den Mund heran und küßte jede einzelne Fingerspitze, ohne sich vor seinen Gästen für diese zärtliche Geste zu schämen.
»Sich aber auch nach außen hin und für jedermann erkennbar zu einem Menschen zu bekennen, gibt einer Beziehung eine ganz andere Bedeutung«, faßte er seine Gedanken in Worte.
Nur die gute Beobachterin Felicitas bemerkte, wie ein Schatten über Margots Gesicht huschte. Allen anderen erschien ihre Miene fröhlich und unbeschwert, als sie perlend lachte.
»Es wird sich schon alles in die richtige Richtung entwickeln«, gab sie sich betont gut gelaunt.
Jakob lächelte und nickte.
»Das sehe ich genauso. Schließlich habe ich Frau und Kind vorzuweisen, wenn auch noch nicht ganz in der Konstellation, wie ich es mir wünsche.«
Nun war die Überraschung auf Seiten des Ehepaares Norden.
»Sie haben Kinder?« fragte Daniel verwundert. Er kannte den neuen Kollegen, der seit einiger Zeit in der Behnisch-Klinik arbeitete und der demnächst in der Inneren Abteilung eine Oberarztstelle übernehmen sollte, noch nicht sehr lange. Jenny hatte die beiden miteinander bekanntgemacht und sich über die gegenseitige Sympathie gefreut.
Wieder einmal hatte sie ihr guter Menschenverstand offenbar nicht im Stich gelassen. Doch trotz der freundschaftlichen Beziehung, die von Anfang an zwischen ihnen herrschte, hatte Jakob Sutor noch nichts von Kindern erwähnt.
Doch der war bereit, das Rätsel zu lösen.
»Ich habe einen Sohn aus erster Ehe. Manuel ist inzwischen erwachsen und studiert hier in München im zweiten Semester Medizin«, erklärte er voller Vaterstolz.
Margot zwinkerte ihrem Verlobten zu und drückte seine Hand, die immer noch in der ihren lag.
»Ist es nicht der Traum eines jeden Vaters, daß der Sohn in die eigenen Fußstapfen tritt und das Lebenswerk fortführt?«
»Nicht nur jedes Vaters«, widersprach Daniel energisch. »Fee ist mindestens genauso stolz wie ich, daß unser Ältester unsere Leidenschaft für den Dienst am Menschen teilt.«
»Es ist uns Bestätigung und Freude zugleich, zeigt es uns doch, daß wir unsere Erziehungsziele offenbar erreicht haben und unseren Kindern das vermitteln konnten, was uns wirklich wichtig ist«, fuhr Felicitas mit warmer Stimme fort.
»Die Medizin ist Ihrer beider Leidenschaft?« erkundigte sich Margot interessiert.
Daniel nickte.
»Sie bestimmt von Anfang an unser Leben. Unsere Väter waren beide Mediziner und haben gemeinsam ein wunderbares Sanatorium aufgebaut. Fee hat ebenfalls Medizin studiert, auch wenn sie niemals praktiziert hat.«
Die Arztfrau nickte bestätigend.
»Mir war eine eigene Familie und die Unterstützung meines Mannes wichtiger, als selbst Karriere zu machen. Ich mag keine halben Sachen. Und was könnte es im Leben einer Mutter Bedeutenderes geben, als die Kinder auf dem Weg in ihr Leben zu begleiten?«
Diese Worte verhallten nicht ungehört bei Jakob. Er seufzte tief und warf seiner Margot einen innigen Blick zu.
»Siehst du, das ist es, wovon ich schon so lange träume. Eine Frau an meiner Seite zu haben, die mich unterstützt und mir einen sicheren Rückhalt, ein Zuhause bietet und mir die Kraft schenkt, daß ich voll und ganz für meine Patienten dasein kann.«
Doch offenbar war dieses Thema schon oft zwischen ihnen angesprochen worden, denn Margot hatte sofort eine Antwort parat.
»Mal abgesehen von dem Trauschein hast du doch genau das, oder nicht?« fragte sie ohne eine Spur von Verstimmung. »Habe ich mich in all den Jahren nicht liebevoll wie eine Mutter um Manuel gekümmert? Ehe er auszog, um sein Glück alleine zu versuchen, war er beinahe mehr bei uns als bei seiner Mutter.«
»Das war ja nicht als Vorwurf gedacht. Du weißt schon, wie ich es meine«, lenkte Jakob ein und zwinkerte ihr zu. »Manchmal geht eben mein altmodischer Sinn für Romantik mit mir durch. Aber wir wollen unsere Gäste nicht mit unseren Privatangelegenheiten ermüden«, wandte er sich nun wieder dem Kollegen Dr. Daniel Norden und seiner reizenden Frau Felicitas zu.
Doch die beiden waren weit davon entfernt, sich zu langweilen. In diesen modernen Zeiten trafen sie selten auf ein Paar, das ähnliche Vorstellungen von Familienglück und Tradition hatte wie sie selbst. So wollten beide das Gespräch noch gerne fortsetzen, als jedoch Daniels Handy klingelte. Er entschuldigte sich und ging hinaus, um in Ruhe zu telefonieren. Noch ehe er Gelegenheit gehabt hatte, seinen Namen ganz zu nennen, drang die aufgeregte Stimme einer Mutter an sein Ohr.
»Herr Dr. Norden, gut, daß ich Sie erreiche. Sie müssen sofort kommen. Mein kleiner Timmi ist heute nachmittag die Treppe heruntergefallen. Zuerst dachte meine Schwiegermutter, daß nichts passiert ist. Aber jetzt weint und jammert er und kann einfach nicht einschlafen. Bestimmt hat er Schmerzen und ich weiß nicht, was ich noch tun soll«, jammerte Julia Bintz verstört.
Daniel Norden kannte die junge Mutter gut genug, um zu wissen, daß sie ihn nicht wegen einer Lappalie rufen würde. So genügten diese Worte, um den Arzt sofort handeln zu lassen.
»Ich bin in zehn Minuten bei Ihnen«, versprach er und beendete das Telefonat, um keine Zeit zu verlieren.
»Daniel, was ist passiert?« fragte Felicitas sofort, als er ins Wohnzimmer zurückkehrte. Sein Gesichtsausdruck sprach Bände für sie.
»Ein Notfall. Ich muß leider sofort aufbrechen. Es tut mir leid«, entschuldigte er sich bei seinen Gastgebern für das abrupte Ende des harmonischen Abends.
»Sie brauchen sich doch nicht zu entschuldigen. Schließlich sind Sie