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Dr. Norden Bestseller 45 – Arztroman: Ein Engel braucht Hilfe
Dr. Norden Bestseller 45 – Arztroman: Ein Engel braucht Hilfe
Dr. Norden Bestseller 45 – Arztroman: Ein Engel braucht Hilfe
eBook127 Seiten1 Stunde

Dr. Norden Bestseller 45 – Arztroman: Ein Engel braucht Hilfe

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Über dieses E-Book

Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben. Deutlich über 200 Millionen Exemplare verkauft! Die Serie von Patricia Vandenberg befindet sich inzwischen in der zweiten Autoren- und auch Arztgeneration.

Patricia Vandenberg ist die Begründerin von "Dr. Norden", der erfolgreichsten Arztromanserie deutscher Sprache, von "Dr. Laurin", "Sophienlust" und "Im Sonnenwinkel". Sie hat allein im Martin Kelter Verlag fast 1.300 Romane veröffentlicht, Hunderte Millionen Exemplare wurden bereits verkauft. In allen Romangenres ist sie zu Hause, ob es um Arzt, Adel, Familie oder auch Romantic Thriller geht. Ihre breitgefächerten, virtuosen Einfälle begeistern ihre Leser. Geniales Einfühlungsvermögen, der Blick in die Herzen der Menschen zeichnet Patricia Vandenberg aus. Sie kennt die Sorgen und Sehnsüchte ihrer Leser und beeindruckt immer wieder mit ihrer unnachahmlichen Erzählweise. Ohne ihre Pionierarbeit wäre der Roman nicht das geworden, was er heute ist.

Wenn Dr. Norden einen Krankenbesuch bei der alten Frau Faust machte, nahm er immer einen Korb voller Lebensmittel mit, die von seiner Frau Fee sorgfältig zusammengestellt wurden, denn die Patientin mußte wegen ihrer Zuckerkrankheit Diät leben, und dafür reichte ihre karge Rente nicht. Bis vor einigen Wochen hatte Frau Faust noch in dem Haus, in dem sich Dr. Nordens Praxis befand, die Treppen geputzt, und trotz ihres hohen Alters hatte sie es sorgfältiger getan als die Jüngere, die ihre Nachfolgerin geworden war. Dann aber hatten ihre Kräfte rapide nachgelassen. Bei allem guten Willen konnte sie nicht mehr so, wie sie wollte. Dr. Norden bemühte sich, sie zu überreden, in ein Pflegeheim zu gehen, und er hätte auch dafür gesorgt, daß sie gut untergebracht wurde, aber nichts konnte sie bewegen, ihr altes kleines Häuschen im Stich zu lassen, denn in diesem lebte auch ihr Enkel Poldi, der einzige Verwandte, der ihr geblieben war. Manch einer meinte, daß er ein rechter Nichtsnutz sei, und die gute Frau Faust hatte auch ihren Kummer mit ihm gehabt, aber sie hing an ihm, obwohl er es ihr wenig oder gar nicht dankte. Einmal würde er schon vernünftig werden, meinte sie immer dann, wenn er wieder etwas angestellt hatte. Zum Kummer seiner Großmutter war er unehelich geboren, obwohl sie immer gehofft hatte, daß ihre hübsche Tochter einmal einen anständigen Mann ins Haus bringen würde. Aber Lotte Faust war kurz nach der Geburt des Jungen gestorben, und der Vater hatte sich aus dem Staub gemacht. Hübsch wie seine Mutter war auch der Poldi, der nun von seiner Großmutter aufgezogen wurde, die alles für ihn hergegeben hatte. In der Schule war er faul, in der Lehre als Mechaniker frech, aber hübsch blieb er, und die Mädchen liefen ihm nach. Als Dr. Norden an diesem Tag zu Frau Faust kam, sah er Poldi an der Straßenecke bei einer jungen Frau stehen, die auf ihn einredete. Sie mochte um einiges älter sein als Poldi, war schlank und unauffällig gekleidet. Dr. Norden sah, daß Poldi ihren Arm festhielt und daß sie sich heftig wehrte. Er bremste, stieg aus und ging die paar Meter zurück.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum14. Feb. 2014
ISBN9783740935634
Dr. Norden Bestseller 45 – Arztroman: Ein Engel braucht Hilfe

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    Buchvorschau

    Dr. Norden Bestseller 45 – Arztroman - Patricia Vandenberg

    Dr. Norden Bestseller

    – 45 –

    Ein Engel braucht Hilfe

    Patricia Vandenberg

    Wenn Dr. Norden einen Krankenbesuch bei der alten Frau Faust machte, nahm er immer einen Korb voller Lebensmittel mit, die von seiner Frau Fee sorgfältig zusammengestellt wurden, denn die Patientin mußte wegen ihrer Zuckerkrankheit Diät leben, und dafür reichte ihre karge Rente nicht.

    Bis vor einigen Wochen hatte Frau Faust noch in dem Haus, in dem sich Dr. Nordens Praxis befand, die Treppen geputzt, und trotz ihres hohen Alters hatte sie es sorgfältiger getan als die Jüngere, die ihre Nachfolgerin geworden war.

    Dann aber hatten ihre Kräfte rapide nachgelassen. Bei allem guten Willen konnte sie nicht mehr so, wie sie wollte. Dr. Norden bemühte sich, sie zu überreden, in ein Pflegeheim zu gehen, und er hätte auch dafür gesorgt, daß sie gut untergebracht wurde, aber nichts konnte sie bewegen, ihr altes kleines Häuschen im Stich zu lassen, denn in diesem lebte auch ihr Enkel Poldi, der einzige Verwandte, der ihr geblieben war.

    Manch einer meinte, daß er ein rechter Nichtsnutz sei, und die gute Frau Faust hatte auch ihren Kummer mit ihm gehabt, aber sie hing an ihm, obwohl er es ihr wenig oder gar nicht dankte.

    Einmal würde er schon vernünftig werden, meinte sie immer dann, wenn er wieder etwas angestellt hatte.

    Zum Kummer seiner Großmutter war er unehelich geboren, obwohl sie immer gehofft hatte, daß ihre hübsche Tochter einmal einen anständigen Mann ins Haus bringen würde. Aber Lotte Faust war kurz nach der Geburt des Jungen gestorben, und der Vater hatte sich aus dem Staub gemacht.

    Hübsch wie seine Mutter war auch der Poldi, der nun von seiner Großmutter aufgezogen wurde, die alles für ihn hergegeben hatte. In der Schule war er faul, in der Lehre als Mechaniker frech, aber hübsch blieb er, und die Mädchen liefen ihm nach.

    Als Dr. Norden an diesem Tag zu Frau Faust kam, sah er Poldi an der Straßenecke bei einer jungen Frau stehen, die auf ihn einredete. Sie mochte um einiges älter sein als Poldi, war schlank und unauffällig gekleidet.

    Dr. Norden sah, daß Poldi ihren Arm festhielt und daß sie sich heftig wehrte. Er bremste, stieg aus und ging die paar Meter zurück. Als Poldi ihn gewahrte, nahm er Reißaus, schwang sich auf sein Moped, das am Straßenrand stand, und brauste davon. Auch die junge Frau wollte sich entfernen, aber Dr. Norden war schneller.

    »Hat der junge Mann Sie belästigt?« fragte er, da er ziemlich viel über Poldi wußte.

    »Nein, nein«, erwiderte sie rasch.

    Dr. Norden sah ein blasses Gesicht mit großen graublauen Augen, ein feines Gesicht, umrahmt von aschblondem Haar. Sie sah nicht aus, als würde sie sich mit einem Bürschchen wie Poldi abgeben. Sie mochte auch schon den Dreißig näher sein als den Zwanzig, und nun eilte sie auch davon.

    Das Haus, in dem Frau Faust wohnte, lag etwa zwanzig Meter entfernt. Die alte Frau hielt schon Ausschau nach Dr. Norden. Sie erschien ihm an diesem Tag besonders schwach, aber ihr Zimmer war ordentlich aufgeräumt wie immer, und auf dem Tisch standen Blumen, Gebäck und zwei Flaschen Saft. Alles für Diabetiker.

    »Hat Ihnen Poldi das gebracht?« fragte Dr. Norden überrascht.

    »Nein, mein Engel«, erwiderte Frau Faust. »Ich hab’ ja nicht glauben können, daß andere auch so gut sind wie Sie und Ihre Frau, Herr Doktor, aber es gibt noch richtige Engel.«

    »Das ist ja erfreulich«, sagte er lächelnd. »Es wäre schön, wenn sich Ihr Bengel auch zum Engel mausern würde.«

    Er nahm kein Blatt vor den Mund, wenn er von Poldi sprach, und ihm nahm es Frau Faust nicht übel. Sie gab sich längst keinen Illusionen mehr über Poldi hin, aber nur Dr. Norden gestand sie das ein.

    »Ich kann nicht zulassen, daß er vor die Hunde geht«, sagte sie leise. »Ein Dach über dem Kopf muß er doch haben. Vielleicht bringt mein Engel ihn auf den richtigen Weg.«

    Dr. Norden betrachtete die alte Frau nachdenklich.

    »Darf man fragen, ob der Engel einen Namen hat?«

    »Brigitte, aber sonst sagt sie nichts. Namen sind nicht so wichtig, meint sie, aber für mich ist sie sowieso bloß das Engelchen. Ich mein’, daß Poldi sich daran ein Beispiel nehmen müßte.«

    Dr. Norden kam ein Gedanke. »Ist das eine junge Frau mit aschblondem Haar und graublauen Augen?« fragte er.

    »Schöne Augen hat sie«, sagte Frau Faust schwärmerisch. »Wunderschöne Augen. Und eine liebe Stimme.«

    »Woher kennen Sie sie?«

    »Sie ging mal hier vorbei. Da hab ich ein bisserl im Garten was getan. Sie hat mich angesprochen und gefragt, ob mir das nicht zu schwer wird, und dann haben wir halt ein bisserl miteinander geredet. Und nun kommt sie jeden Tag vorbei und schaut, wie es mir geht, und sie bringt mir auch was mit. Sie will aber nicht, daß ich darüber rede, und wenn ich die Sach’ hätt’ wegräumen können, hätt’ ich auch nicht darüber geredet. Aber Sie können doch ruhig wissen, daß es noch liebe Menschen gibt.«

    »Ich freue mich darüber, Frau Faust. Mir ist es gar nicht recht, daß Sie soviel allein sind.«

    »Aber ich kann mich doch auch auf was freuen. Auf Ihren Besuch und jetzt auf das Engelchen.«

    »War Poldi eben auch hier?« fragte Dr. Norden. »Ich meinte, daß ich ihn gesehen hätte.«

    »Nein, er ist in der Arbeit. Das hoffe ich wenigstens«, erwiderte die alte Frau kleinlaut.

    »Wo arbeitet er denn jetzt?«

    »Beim Drexler.«

    Den kannte Dr. Norden. Ein solides kleines Unternehmen. Ihm lag es nicht, sich in Privatangelegenheiten einzumischen, aber bei Gelegenheit wollte er doch mal Herrn Drexler fragen, ob er zufrieden mit Poldi sei.

    Mit Tränen in den Augen bedankte sich Frau Faust dann nochmals für all die guten Sachen, die er ihr mitgebracht hatte, und bedauerte es, daß sie nicht mehr mal dafür putzen könnte.

    »Das haben Sie lange genug getan, Frau Faust«, sagte Daniel Norden. »Jetzt geben Sie Ruh’ und schonen sich. Im Garten könnte der Poldi auch ruhig mal was tun. Er ist doch ein kräftiger junger Mann.«

    Er wußte ziemlich genau, daß diese Worte in den Wind gesprochen waren, und als er heimwärts fuhr, mußte er auch noch mehr an die junge Frau denken, die von Frau Faust Engelchen genannt wurde.

    Anderntags sollte er ihr schon wieder begegnen, als er den kranken Professor Fischer besuchte, der nicht zu den Armen gehörte, aber genauso einsam war wie Frau Faust.

    Professor Wilhelm Fischer war weit über 80 Jahre alt und ein sehr bekannter Kunsthistoriker. Doch seine Freunde und Verwandten waren vor ihm gestorben. Kinder hatte er keine gehabt. Und so war auch er vergessen worden.

    Er lebte in einem schönen Haus, hatte aber nur drei Räume im Erdgeschoß behalten und das Obergeschoß an ein junges Ehepaar vermietet. Ab und zu sahen die zwar nach ihm, aber sie gingen gern aus und fuhren fast jedes Wochenende in die Berge. Früher hatte Frau Faust auch bei dem alten Professor die Räume in Ordnung gehalten, und da sie dies nun auch nicht mehr konnte, hatte sie es Dr. Norden ans Herz gelegt, sich doch ja regelmäßig um den Professor zu kümmern.

    Ihn plagte das Rheuma, und bei diesem wechselhaften Wetter spürte er es besonders. Klagen kamen nie über seine Lippen.

    Er hatte ein erfülltes Leben und wartete mit Gelassenheit und Gottergebenheit auf das Ende. Aber sein Herz war noch recht kräftig. Er lebte genügsam und grämte sich nur, wenn er nicht seinen täglichen Spaziergang machen konnte.

    Als Dr. Norden an diesem Tag anläutete, wurde ihm die Tür von jener jungen Frau geöffnet, die Frau Faust Engelchen nannte.

    Betroffen sah sie den Arzt an, und dunkle Glut schoß in ihre Wangen.

    »Guten Tag, ich bin Dr. Norden«, stellte er sich vor. »Ich möchte zu Professor Fischer.«

    »Er hat ziemliche Schmerzen«, erwiderte die junge Frau. »Jetzt kann ich dann ja gehen. Sagen Sie ihm doch bitte, daß ich nachher wieder vorbeischaue, Herr Doktor.«

    »Gern, aber meinetwegen brauchen Sie nicht auszureißen.«

    »Ich habe noch zu tun«, erwiderte sie rasch, und schon war sie wieder auf und davon.

    Ein rätselhaftes Wesen war das. Ob Professor Fischer ihm mehr über sie erzählen würde?

    Er saß in seinem Lehnstuhl am Fenster, eingehüllt in eine warme Decke. Vor ihm auf dem Tisch standen Tee und Gebäck, Obst, zwei appetitlich hergerichtete Schinkenbrote und ein Ei im Becher.

    »Hat eine Fee Sie versorgt?« fragte Dr. Norden hintergründig.

    »Ein Engel«, erwiderte Professor Fischer. »Ja, es gibt noch Engel.«

    »Die überall gegenwärtig sind, wo sie gebraucht werden? Ich soll Ihnen ausrichten, daß Ihr Engel später wiederkommt, Herr Professor. Ist er immer so scheu?«

    Professor Fischer rückte seine Brille zurecht. »Es gibt Menschen, die man nicht fragen darf, warum sie gütig sind«, sagte er leise. »Menschen, die keinen Dank wollen. Sie gehören doch auch zu diesen.«

    »Aber ich eile nicht scheu davon«, erwiderte Dr. Norden. »Wer ist dieser gute Geist?«

    »Darüber mache ich mir auch Gedanken. Sie heißt Brigitte, und mehr sagt sie nicht.«

    »Und Sie bezeichnen sie als Engel, wie Frau Faust auch.«

    »Sie

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