Das schönste Geschenk für den Duke
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Als Ehrenmann beschließt der Duke of Montford: Zu Weihnachten wird er das Eheversprechen erfüllen, das sein törichter Neffe der jungen Gwendolyn gab - und brach. Doch deren schöne Mutter Generva weckt das Verlangen des Adeligen …
Christine Merrill
Christine Merril lebt zusammen mit ihrer High School-Liebe, zwei Söhnen, einem großen Golden Retriever und zwei Katzen im ländlichen Wisconsin. Häufig spricht sie davon, sich ein paar Schafe oder auch ein Lama anzuschaffen. Jeder seufzt vor Erleichterung, wenn sie aufhört davon zu reden. Seit sie sich erinnern kann, wollte sie schon immer Schriftstellerin werden, und während einer Phase, in der sie als Mutter zu Hause war, kam sie zu dem Entschluss: Es ist Zeit, ein Buch zu schreiben“. Dann könnte sie ihre Zeit selbst einteilen und müsste nicht mehr ins Büro fahren. Doch sie ahnte nicht, wie mühselig dieser Weg sein würde. Jahre später türmten sich Manuskripte und Ablehnungen auf ihrem Schreibtisch. Aber sie gab nicht auf, und schließlich entdeckte sie begeistert ihren ersten Roman in einer Buchhandlung. Wenn sie nicht schreibt, kann man Christine mit einer großen Tüte Popcorn im Kino finden. Aber nur, wenn der Film ein Happy End hat.
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Buchvorschau
Das schönste Geschenk für den Duke - Christine Merrill
IMPRESSUM
Das schönste Geschenk für den Duke erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2014 by Christine Merrill
Originaltitel: „The Christmas Duchess"
erschienen bei: Harlequin Enterprises, Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe HISTORICAL SAISON
Band 41 - 2016 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Vera Möbius
Umschlagsmotive: GettyImages_Massonstock
Veröffentlicht im ePub Format in 11/2019 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733728427
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY
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1. KAPITEL
Generva Marsh fuhr ein letztes Mal mit dem Besen über den Küchenboden und seufzte resignierend. Eigentlich gehörte es nicht zu ihren Pflichten, in ihrem eigenen Haus sauber zu machen, und Mrs. Jordan, ihre Haushälterin, würde diese Einmischung missbilligen.
Aber Mrs. Jordan war im oberen Stockwerk mit dem Gejammer und Gewimmer in Gwendolyns Schlafzimmer beschäftigt. Nur zu gern hatte Generva sich dieser Verantwortung entzogen. Seit dem Sonntag heulte das Mädchen fast ununterbrochen, und der Lärm strapazierte ihre Geduld aufs Äußerste.
Vielleicht bin ich eine schlechte Mutter, dachte Generva, weil ich meine einzige Tochter nicht richtig bemitleide. Und wahrscheinlich wäre es damenhafter, ich würde auf das Chaos mit der gebührenden Überspanntheit reagieren …
Ja, sie sollte sich in einem Schlafzimmer verkriechen, so wie Gwen es machte, und den ganzen Haushalt durcheinanderbringen. Welch ein verdammtes Ärgernis … Gewiss, es war nicht schön, wenn ein Gentleman sich nicht als Gentleman erwies. Aber das war vor der Hochzeit und nicht danach passiert, also ein Grund für freudige Erleichterung, nicht für Tränenströme. Hätte Gwen den Mann geheiratet, wäre es viel unerträglicher gewesen.
So vernünftige Anschauungen, die manche Leute entsetzten, verdankte Generva ihrem geliebten John. Als Witwe eines Seefahrers lernte man es, die Widrigkeiten des Lebens zu umschiffen und jeden Tag mit dem Schlimmsten zu rechnen. Nach dem Verlust ihres Ehemanns hatte sie einen Tag lang in herzzerreißender Verzweiflung geweint, dann ihre Tränen getrocknet und die ihrer beiden Kinder abgewischt.
Das musste sie auch jetzt tun, zumindest bei einem ihrer Kinder. Der jüngere Benjamin brauchte ihre Hilfe nicht. Über die Neuigkeit informiert, hatte er nur betont: „Zum Glück sind wir den Kerl losgeworden." Mit einem Stück Obstkuchen, vom vorbereiten Hochzeitsfrühstück entwendet, war er im Garten verschwunden.
Mochte der Junge auch eine Landplage sein, er stand seiner Mutter wenigstens nicht im Weg herum. Dem Mädchen würde sie erlauben, das unerwartete Ereignis noch einen Tag lang zu beklagen. Höchstens!
Danach würde sie Gwendolyn befehlen, sich zusammenzureißen, das Gesicht zu waschen und sich für den Weihnachtsmorgen zu wappnen – für die Begegnung mit der Dorfgemeinde.
Die Marshes hatten den Leuten eine Hochzeit nach dem Gottesdienst versprochen. Stattdessen würden sie ihnen ein Moralitätsdrama über Stolz und jugendliche Torheit bieten. Sie mussten die Köpfe hochhalten, das Bedauern der Klatschbasen akzeptieren, die ein Grinsen unterdrücken und verkünden würden, welch eine Schande es doch sei – ein so hübsches Mädchen, von einem Skandal ruiniert.
Wie Hühner würden die alten Frauen gackern und die jungen Männer verlegen wegschauen, als wäre Gwen zu verurteilen und nicht das unschuldige Opfer eines Schurken, das man bedauern sollte.
Generva umklammerte den Besenstiel etwas fester. Würde John noch leben, hätte er den Schurken zum Duell gefordert. Was das betraf, ging es den Männern besser als den Frauen, weil sie einfache Lösungen für solche Probleme fanden. Aber der verwitweten Mutter eines blamierten Mädchens erlaubte die Gesellschaft nur, die Hände zu ringen und ihren Anteil an der „Schande" zu erdulden.
„In dulci jubilo."
Von der Straße drang eine wohlklingende, tiefe Stimme herein.
Auf den Besen gestützt, lauschte Generva dem Gesang. John hätte verkündet, der Mann habe einen „anständigen Bariton", und ihm die Tür geöffnet, auch allen Freunden, die ihn begleiten mochten. Dann hätte er ihnen warmen Punsch vom Herd eingeschenkt und ihre Weihnachtslieder mit seinem wundervollen Tenor bereichert. Seiner Frau hatte er erklärt, für einen Seemann sei ein musikalischer Weihnachtsumtrunk fast so erstrebenswert wie Shantys und Grogs.
Wehmütig lächelte sie und warf einen Blick auf den leeren Topf neben dem Herdfeuer. Im Marsh-Haushalt gab es diese Tradition nicht mehr. Eine Witwe, die keine Klatschgeschichten heraufbeschwören wollte, durfte niemals fremde Sänger zu einem Weihnachtspunsch in ihre Küche einladen. Trotzdem vermisste sie den alten Brauch.
Jetzt ging der Sänger zu einem anderen Weihnachtslied über. „We wish you a merry Christmas …" Offenbar streifte er allein umher.
Schon lange hatte Generva in dieser Gegend keine Schauspieler- und Sängertruppen mehr gesehen, die von Tür zu Tür gewandert waren, um ihre Künste vorzuführen und zu betteln. In früheren Zeiten war Weihnachten ein überbordendes Freudenfest gewesen. Plötzlich konnte sie sich nichts Amüsanteres vorstellen, als alle gesellschaftlichen Konventionen zu vergessen und ausgelassen zu feiern.
Diesen Gedanken verdrängte sie sofort. Irgendjemand musste hier einen kühlen Kopf behalten, damit die Marshes das Desaster möglichst unbeschadet überstehen konnten. Natürlich würde sie das übernehmen. Weder ihrer Tochter noch ihrem Sohn oder der Haushälterin traute sie eine halbwegs vernünftige Handlungsweise zu.
Für Bettler, die um Weihnachten herum an barmherzige Mitmenschen appellierten, hatte sie weder Zeit noch Geld. Zudem fehlte ihr die nötige Geduld. Das Hochzeitsfrühstück, das sie fast einen Monat lang vorbereitet hatte, würde ohnehin bei der Wohlfahrt landen. Sicher genügte diese gute Tat, um die weihnachtliche Spendenpflicht zu erfüllen.
Wenn Mrs. Jordan sie holen wollte – falls die Frau sich vom Drama im ersten Stock lange genug loszureißen vermochte, um die Haustür zu öffnen –, würde Generva ihr auftragen, sie solle dem Bettler erklären, ihre Herrin leide an einer Migräne, und ihn wegschicken.
Nun hörte sie den Türklopfer am vorderen Eingang pochen und wartete die unvermeidlichen Konsequenzen ab. Der Mann begann wieder zu singen. Und es klang immer lauter, während er um die Ecke des Hauses bog.
„Adeste fideles …" Sie sah einen großen Schatten am Küchenfenster vorbeihuschen. Dann klopfte es an der Hintertür.
Generva wandte sich vom Fenster ab, damit er nicht merkte, dass sie ihn beobachtet hatte. Zur Hölle mit dem Kerl… Angelegentlich begann sie wieder den Küchenboden zu fegen. Vielleicht würde der Sänger sie für taub halten und zum Nachbarhaus