Die prickelnde Rache des Milliardärs
Von Yahrah St. John
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Über dieses E-Book
Jetzt hat Gage die schöne Fallon Stewart endlich in der Hand! Damals war seine Mutter Haushälterin bei den reichen Stewarts, bis sie gefeuert wurde und sie beide auf der Straße landeten. Inzwischen hat sich das Blatt gewendet. Gage ist Selfmade-Milliardär - und Fallon steht vor dem Ruin. Das ist die Gelegenheit für seinen süßen Racheplan: Er wird ihr Familienunternehmen mit seinem Geld retten - wenn sie ihn heiratet! Dann wird er herausfinden, ob die erotische Anziehung zwischen ihnen immer noch so stark ist wie in ihrer Jugend …
Yahrah St. John
Yahrah St. John hat bereits dreißig Bücher geschrieben. Wenn sie nicht gerade zu Hause an einer ihrer feurigen Liebesgeschichten mit unwiderstehlichen Helden und temperamentvollen Heldinnen arbeitet und sie mit einem Schuss Familientragödie würzt, kocht sie gern aufwändige kulinarische Leckereien oder reist auf der Suche nach neuen Abenteuern um die Welt. St. John ist Mitglied der Romance Writers of America. Weitere Informationen finden Sie auf www.yahrahstjohn.com.
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Buchvorschau
Die prickelnde Rache des Milliardärs - Simone Wolf
IMPRESSUM
BACCARA erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2019 by Yahrah Yisrael
Originaltitel: „His Marriage Demand"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
in der Reihe: DESIRE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BACCARA
Band 2139 - 2020 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
Übersetzung: Simone Wolf
Abbildungen: Harlequin Books S. A., alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 06/2020 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733726249
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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PROLOG
Ihre Hand zitterte vor Wut, als Fallon Stewart den Hörer auflegte. Sie stand auf, ging durch ihr stilvoll eingerichtetes Büro im Stadtzentrum von Austin und blickte aus dem Fenster. Auch wenn sie Verständnis für ihren älteren Bruder Ayden hatte, so war sie doch verärgert darüber, dass er sich nach Jamaika aus dem Staub gemacht hatte und sie in ihrer verzweifelten Lage im Stich ließ.
Stewart Technologies stand kurz vor dem Konkurs. Obwohl Fallon als CEO der Firma ihr Bestes gegeben und bis zum Umfallen gearbeitet hatte, befand sie sich dennoch auf einem sinkenden Schiff.
Vor einem Monat hatte sie Ayden, das schwarze Schaf der Familie Stewart, um Hilfe gebeten – doch er hatte abgelehnt. Er sah keinen Sinn darin, die Firma ihres Vaters zu retten. Eines Vaters, der Ayden nie als seinen Sohn anerkannt hatte. Und auch Fallons jüngerer Bruder Dane, ein berühmter und gut verdienender Schauspieler, hatte kein Interesse daran gehabt, sein Geld in die Firma zu investieren.
Was sollte sie nur tun?
„Lass die Firma doch einfach pleitegehen", sagte Shana, mit der Fallon sich eine Stunde später in ihrer Lieblings-Cocktailbar traf. Shana Wilson war Fallons Lieblingscousine mütterlicherseits. Nora, ihre Mutter, hatte zwar etwas dagegen, dass die beiden sich trafen, weil sie sich am liebsten von ihren ländlichen Wurzeln losgesagt hätte, aber Fallon war das egal. Shana war laut und direkt, aber sie war bodenständig.
Fallon starrte Shana fassungslos an. Nach all der harten Arbeit, die sie in Stewart Technologies gesteckt hatte? Sie hatte das Geschäft von der Pike auf gelernt und sich langsam hochgearbeitet, bis sie endlich in die Geschäftsführung berufen worden war. Und das sollte sie alles aufgeben? „Bist du verrückt?"
Shana kicherte. „Jetzt krieg mal keinen Herzinfarkt. Es war doch nur ein Vorschlag. Ich mag es überhaupt nicht, wenn du so gestresst bist."
Fallon seufzte laut. „Tut mir leid, Shana. Es macht im Augenblick bestimmt keinen Spaß, mit mir abzuhängen."
Shana hatte sich für den Abend schick gemacht. Sie trug ein glitzerndes ärmelloses Top, einen Minirock, Riemchensandalen und große goldene Creolen. Ihre Extensions hingen in Ringellocken bis auf ihre Schultern herab. Shana war offensichtlich auf der Jagd nach mehr als einem Martini, und normalerweise machte es Fallon nichts aus, ihre Kopilotin zu sein, aber jetzt gerade war sie sauer.
„Stimmt, macht es nicht, sagte Shana und nippte an ihrem Cocktail, „aber genau deswegen habe ich dich ja gefragt, ob wir heute ausgehen wollen. Du machst nichts anderes mehr als zu arbeiten, und dann fährst du nach Hause in dieses Mausoleum. Du bist viel zu verkrampft.
Shana sah sich um und musterte die Männer in der Bar. „Vielleicht wärst du entspannter, wenn du einen Mann kennenlernen und ein bisschen Spaß haben würdest. Und ich glaube, ich weiß auch schon, wer dafür infrage kommt und gleichzeitig gut für eure Zahlungsfähigkeit wäre."
Fallon rutschte auf ihrem Platz nach vorn. Auch wenn sie ihre Cousine mochte: Shana arbeitete als Friseurin in einem angesagten Salon, was wusste sie schon von Finanzfragen? „Ach ja? Und wer sollte das sein?"
„Gage Campbell. Klingelt da was?"
Fallons Herz machte einen Hüpfer, als sie diesen Namen hörte. „G…age?"
„Ja, erinnerst du dich noch an ihn? Der Typ, auf den du früher scharf gewesen bist?"
Wie könnte ich ihn vergessen? Sie hatte sich ihm an den Hals geworfen und damit eine Kette von Ereignissen in Gang gesetzt, die sie mit ihren gerade einmal sechzehn Jahren unmöglich hatte voraussehen können. „Natürlich erinnere ich mich. Was ist mit ihm?"
„Im Salon habe ich gehört, dass er wieder in der Stadt ist, entgegnete Shana. „Ich hatte ein paar Kundinnen, die erzählt haben, dass sie mit ihm ausgegangen sind. Er hat einen erfolgreichen Investmentfonds gegründet und ist eine ziemlich gute Partie. Ganz abgesehen davon, dass er immer noch genau so sexy aussieht wie früher.
Niemals würde Fallon den Tag vergessen, an dem sie Gage das erste Mal gesehen hatte. Sie war gerade acht Jahre alt gewesen und auf ihrem Pony herumgeritten, als Gage und seine Mutter Grace sich mit Nora zusammen das Anwesen angesehen hatten. Fallon hatte angegeben, sodass das Pony nervös geworden war und sie abgeworfen hatte. Wenn Gage nicht so schnell reagiert und sie aufgefangen hätte, hätte Fallon sich mit Sicherheit alle Knochen gebrochen. Dann hatte er sie mit seinen wunderbaren, bernsteinfarbenen Augen angesehen, und Fallon hatte sich Hals über Kopf in den Zwölfjährigen verliebt.
Fallon blinzelte und bemerkte, dass ihre Cousine immer noch redete. „Wenn man seinen derzeitigen Damenbekanntschaften glauben darf, weiß er auch im Bett, was er tut."
Fallon wurde rot.
„Oh Gott. Shana verdrehte die Augen. „Wir müssen dich wirklich dringend verkuppeln, wenn du dabei schon rot wirst. Vielleicht kann Gage dir auch mit Stewart Technologies helfen. Ich habe gehört, er soll ein ziemliches Finanzgenie sein.
„Kann schon sein, aber Gage würde nicht einmal den kleinen Finger krumm machen, um mir zu helfen", erwiderte Fallon. Warum sollte er auch? Sie hatte schließlich sein Leben zerstört.
1. KAPITEL
Zwei Wochen später
„Die Firma steckt in ernsten Schwierigkeiten", erzählte Fallon ihren Eltern am Sonntag beim Abendessen.
Seitdem sie sich neulich in der Bar mit Shana getroffen hatte, musste sie ständig daran denken, was sie Gage Campbell damals angetan hatte.
Fallon hatte den hasserfüllten Blick nie vergessen können, mit dem Gage sie angesehen hatte, kurz bevor ihr Vater damals die Tür des Landhauses geschlossen hatte. Sie hatte nie erfahren, was aus Gage und seiner Mutter geworden war, nachdem sie das Haus der Stewarts hatten verlassen müssen. Sie hatte es auch nicht wissen wollen. Sie hatte ein so schlechtes Gewissen gehabt, dass sie sich nicht einmal quergestellt hatte, als ihre Eltern sie im letzten Highschool-Jahr auf ein Mädcheninternat geschickt hatten, damit sie ihre Zeit nicht mit den „falschen Leuten" verbrachte.
„Musst du immer so theatralisch sein?", fragte Nora Stewart und sah ihre Tochter über den Tisch hinweg an. Obwohl sie nur zu dritt waren, hatte ihre Mutter darauf bestanden, dass im Esszimmer gegessen wurde.
Ihre Mutter war das Sinnbild der Kultiviertheit. Sie trug eine cremefarbene Stoffhose und ein dazu passendes Twinset. Ihr glattes, kastanienbraunes Haar trug sie in einem schicken kinnlangen Bob, und sie war perfekt geschminkt. Seitdem sie Henry Stewart geheiratet hatte und mit Fallon schwanger gewesen war, hatte Nora nicht mehr gearbeitet.
„Ich bin überhaupt nicht theatralisch, erwiderte Fallon. „Wir verlieren Kapital, und das muss aufhören.
„Und wessen Schuld ist das?, wollte Henry wissen. „Du bist doch seit zwei Jahren Geschäftsführerin.
Als sie dreißig geworden war, hatte Fallon geglaubt, dass sie endlich ganz oben auf der Karriereleiter angekommen wäre, nur um dann festzustellen, dass sie auf Sand gebaut hatte. Stewart Technologies war bis zum Anschlag mit Fremdkapital belastet – und das nur, weil ihr Vater ein so schlechtes Urteilsvermögen besaß und ihre Mutter das Geld mit vollen Händen ausgab.
„Meine nicht, sagte Fallon entrüstet. „Stewart Technologies hatte schon Schwierigkeiten, bevor ich Geschäftsführerin geworden bin.
„Aber jetzt hast du die Leitung, und es ist deine Aufgabe, alles in Ordnung zu bringen, antwortete ihr Vater. „Es wird Zeit, dass du zeigst, was du kannst, und aufhörst, mit allen Problemen zu mir zu kommen.
Fallon war wütend. Sie war hergekommen, um mit ihren Eltern reinen Tisch zu machen, aber die beiden waren nicht mehr ganz bei Trost. Sie weigerten sich einfach, sich mit dem Unausweichlichen abzufinden: dass ihnen das Geld ausging und sie ihren gewohnten Lebensstil nicht länger halten konnten.
„Ich habe in den letzten zehn Jahren bewiesen, dass ich alles für die Firma tun würde. Aber wenn ich nicht auf eure Unterstützung zählen kann, ist es besser, wenn ich gehe." Sie stand auf und machte sich auf den Weg zur Tür.
„Setz dich hin, Fallon." Ihr Vater fixierte sie mit seinem Blick, sodass Fallon stehen blieb und zum Tisch zurückging.
„Ja, Vater?" Fallon drehte sich um und sah ihren Vater zum ersten Mal an diesem Abend richtig an. Sie sah mehr Grau in seinem vormals schwarzen Haar, und er hatte zusätzliche Falten bekommen. Das Leben war offenbar nicht so leicht, wie ihre Mutter es gern darstellte.
„Tut mir leid, wenn ich zu schroff gewesen bin, sagte Henry. „Ich weiß, dass du dein Bestes tust.
„Was aber nicht reicht, stellte Fallon fest. „Verstehst du das? Wir verlieren vielleicht alles.
„Steht es wirklich so schlimm, wie du sagst?", erwiderte Henry.
„Allerdings. Mir gehen die Ideen aus, sagte Fallon. „Ich habe sogar schon Ayden um Geld gebeten.
Ihr Vater riss die Augen auf. „Warum um alles in der Welt tust du so etwas? Er gehört nicht zu dieser Familie. Was hat er gesagt?"
Machte Henry sich Sorgen, dass Ayden ihr erzählt hatte, dass Henry seine damalige Frau mit ihrer Mutter betrogen hatte? „Ich wusste keinen anderen Ausweg. Aber ich bin nicht dazu gekommen, ihm irgendetwas zu erzählen, weil er sofort gesagt hat, dass er keine Lust hat, unsere Firma zu retten." Sie verschwieg ihm, dass Ayden es sich anders überlegt hatte und vor ein paar Tagen bei ihr gewesen war.
Henry seufzte. „Das ist auch gut so. Wir brauchen ihn nicht. Und es hat ja schließlich seinen Grund, dass ich dich zur Geschäftsführerin gemacht habe."
„Gemacht hast?, wiederholte Fallon. „Ich habe mir meinen Erfolg hart erarbeitet. Ich kann mich nicht erinnern, dass Dane oder Ayden Schlange gestanden hätten, um in deine Fußstapfen zu treten.
„Pass mal auf, junge Dame …"
„Du brauchst mir keine Predigt zu halten, Vater, unterbrach Fallon ihn. „Ich bin das einzige von deinen Kindern, das sich überhaupt für Stewart Technologies interessiert, also würde ich sagen, dass du aufhörst, mir Steine in den Weg zu legen und Mutter klarmachst, dass wir nur einen Schritt von der Pleite entfernt sind.
Fallon sprang auf und verließ ohne ein weiteres Wort den Raum. Ihr Vater blieb vor Schreck über ihre Unverschämtheit mit offenem Mund sitzen. Fallon ging schnell zur Tür und machte sich auf den Weg zu ihrem eigenen Haus.
Als sie das Haupthaus verlassen hatte, spürte sie als Erstes die kalte Abendluft. Vor ein paar Wochen hatten die Bäume angefangen, Laub zu verlieren, das unter ihren Füßen raschelte. Der Herbst war gekommen. Fallon knipste zu Hause das Licht an und lehnte sich von innen an die Haustür.
Schon vor langer Zeit hatte ihre Mutter das Landhaus renovieren lassen, nachdem die Campbells ausgezogen waren. Jetzt hatte es eine offene Küche aus Edelstahl, die in den Wohnbereich überging, ein Schlafzimmer mit eigenem Bad und dazu noch ein Gästezimmer mit Toilette. Mehr brauchte Fallon nicht, und außerdem konnte sie hier in der Nähe ihrer Stute Lady sein.
Fallon streifte ihre Stiefel ab und ließ sich auf das weiche Ledersofa fallen. Sie lehnte sich zurück und dachte über das Wochenende nach. Wieder einmal hatte sie die Bücher durchgeblättert und nach möglichen Einsparungen gesucht, um die Firma liquide zu halten, aber es hatte alles keinen Sinn. Sie waren auf dem absteigenden Ast.
Und das Gespräch heute Abend war ein totaler Fehlschlag gewesen. Ihre Eltern weigerten sich einfach, sich mit der Realität auseinanderzusetzen: Sie waren pleite.
Am Freitag hatte sie den einzigen Lichtblick erlebt, als Ayden zu ihr ins Büro gekommen war. Er hatte erschöpft und müde ausgesehen und Ringe unter den Augen gehabt, aber sie hatten offen miteinander geredet. Sie war zu hart zu ihm gewesen, weil er sie jahrelang als Feindin betrachtet hatte. Sie und Dane waren die Auserwählten