Champagnerküsse in Sydney
Von Sandra Hyatt
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Über dieses E-Book
Schon wenn er sie nur ansieht, rieselt Callie ein warmer Schauer über den Rücken! Ein Glas Champagner in der Hand, lächelt der unverschämt gut aussehende Mann ihr auf der Terrasse zu - und fordert sie später zum Tanz auf. Noch bevor die Nacht vorüber ist, zieht er langsam den Reißverschluss ihres roten Kleides herunter und schließt Callie fest in die Arme … Doch der Morgen über Sydney bringt ihr die schockierende Erkenntnis, mit wem sie die atemberaubende Liebesnacht verbracht hat: Ausgerechnet mit dem Milliardär und Playboy Nick Brunicadi - ihrem neuen Kunden!
Sandra Hyatt
Nachdem Sandra Hyatt ihr Betriebswirtschaftstudium erfolgreich beendet hatte, entschloss sie sich erst einmal zu reisen. Ihre berufliche Laufbahn startete sie danach zunächst im Marketing. Doch dann erlebte sie einer dieser „Aha“- Momente und entdeckte während ihres Mutterschaftsurlaubs, dass das Schreiben von Liebesromanen ihrer wahren Bestimmung entspricht. Die Autorin liebt es, sich mit ihren Charakteren auf die Achterbahn des Lebens zu begeben und durchlebt bei Ihrer Arbeit als Autorin genau wie Ihre Leserinnen mit Wonne jedes Auf und Ab bis zum Happy End.
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Buchvorschau
Champagnerküsse in Sydney - Sandra Hyatt
IMPRESSUM
BACCARA erscheint 14-täglich im CORA Verlag GmbH & Co. KG,
20350 Hamburg, Axel-Springer-Platz 1
Es gilt die aktuelle Anzeigenpreisliste.
© 2009 by Sandra Hyde
Originaltitel: „Having the Billionaire’s Baby"
erschienen bei: Silhouette Books, Toronto
in der Reihe: DESIRE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe: BACCARA
Band 1618 (14/1) 2010 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Sarah Heidelberger
Fotos: Harlequin Books S.A.
Veröffentlicht im ePub Format im 07/2010 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
ISBN-13: 978-3-942031-61-5
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
BACCARA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Führung in Lesezirkeln nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages. Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte übernimmt der Verlag keine Haftung. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
Satz und Druck: GGP Media GmbH, Pößneck
Printed in Germany
Aus Liebe zur Umwelt: Für CORA-Romanhefte wird ausschließlich 100% umweltfreundliches Papier mit einem hohen Anteil Altpapier verwendet.
Der Verkaufspreis dieses Bandes versteht sich einschließlich der gesetzlichen Mehrwertsteuer.
Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:
BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, MYLADY, MYSTERY,
TIFFANY HOT & SEXY, TIFFANY SEXY
www.cora.de
Sandra Hyatt
Champagnerküsse in Sydney
1. KAPITEL
Das Leben ist einfach zu kurz, um seine Zeit zu verschwenden. Callie Jamieson betrat den schwach beleuchteten Balkon und ließ die Glastür hinter sich zufallen. Ohne den leisesten Anflug von Bedauern tauschte sie den Glanz des glamourösen Hochzeitsempfangs gegen das Funkeln der Lichter im Darling-Hafen von Sydney ein. Es war Silvester, Zeit, ein paar gute Vorsätze zu fassen.
Je weiter sie sich vom Partygetöse entfernte, desto mehr entspannte sich ihr Griff um den Stiel der Champagnerflöte. Erleichtert suchte Callie sich eine Ecke, die nicht nur Privatsphäre, sondern auch einen atemberaubenden Blick auf das glitzernde Wasser bot. Kopfschüttelnd lächelte sie vor sich hin. Was hatte sie eigentlich beweisen wollen, und vor allem wem? All die Stunden im Fitnessstudio, das teure Kleid, das sie sich extra für den heutigen Abend gekauft hatte, die neue Frisur – und was hatte sie davon? Dass sie am liebsten barfuß am Strand spazieren gegangen wäre, und zwar allein.
Nachdem sie sich ihre Situation durch den Kopf hatte gehen lassen, traf sie eine Entscheidung: Keine Sekunde länger würde sie sich mit der Zukunft verrückt machen oder die Fehler, die sie in der Vergangenheit gemacht hatte, bereuen. Sie würde anfangen in der Gegenwart zu leben, einfach das Hier und Jetzt genießen.
Die Musik wurde für einen kurzen Augenblick lauter, und Callie spannte sich an – die Tür hatte sich erneut geöffnet, und nun war sie nicht mehr allein auf dem Balkon. Sie hielt inne, blickte auf den Hafen hinunter und hoffte, dass die Dunkelheit und die Palmen sie vor den Blicken des Neuankömmlings verbergen würden.
„Rosa hat mich gebeten, dich anzurufen, hörte sie eine tiefe, angenehme Stimme sagen. „Und zwar auf der Stelle. Also, wie geht es dir?
Eine Weile lang schwieg der Unbekannte. „Na dann, herzlichen Glückwunsch! Sieht so aus, als hättest du gute Gründe gehabt, nicht zur Hochzeit zu kommen." Bildete Callie sich das nur ein, oder schwangen in der Stimme plötzlich andere Gefühle mit als noch vor zehn Sekunden? Die Neugier siegte, und sie wandte sich dem Fremden zu. Er stand mitten auf dem Balkon. Da das Licht ihn von hinten anstrahlte, konnte sie nur erkennen, dass er groß war und kurzes dunkles, leicht welliges Haar hatte. In der einen Hand hielt er sein Handy, in der anderen ein Champagnerglas.
„Bitte erzähl mir das doch in allen Einzelheiten, damit ich die gesamte Familie informieren kann. Wenn ich zurück bin, rauchen wir gemeinsam eine dicke Zigarre." Sein Akzent war australisch, mit einer etwas exotischen Note.
Callie sah unschlüssig zwischen dem Unbekannten und der Balkontür hin und her. Hoffentlich beendete er sein Telefonat rasch und ging dann wieder nach drinnen! Sie brauchte ein wenig Ruhe, ein bisschen Zeit für sich selbst, ehe sie sich wieder in die Schlacht stürzte, um dieses Fiasko von einem Abend so schnell und unauffällig wie möglich wieder verlassen zu können. Schon morgen würde sie im Flugzeug zurück nach Neuseeland sitzen.
„Drück Lisa fest von uns allen." Aus dem Augenwinkel bemerkte Callie, dass der Unbekannte auf die Balkontür zuging. Doch als sie gerade erleichtert aufseufzen wollte, klingelte sein Handy erneut.
„Nick am Apparat?"
Nick. Ein starker, männlicher Name.
„Was gibt’s, Angelina?" Die Wärme, die eben noch in seiner Stimme gelegen hatte, war mit einem Mal abweisender Kälte gewichen. Der plötzliche Stimmungswechsel machte Callie wieder neugierig, und sie trat, verborgen von den Palmen, noch einen Schritt näher. Der Mann hatte auf halber Strecke zur Balkontür innegehalten. Goldenes Licht fiel auf seine breiten Schultern und seine schmalen Hüften. In seinen kräftigen Gesichtszügen, dem ausgeprägten Kiefer, der markanten Nase erkannte sie einen der Trauzeugen.
Während der endlos währenden Zeremonie hatte Callie genug Zeit gehabt, um die Hochzeitsgesellschaft eingehend zu mustern. Die hübsche, zierliche blonde Braut, die fünf in rosafarbene Rüschen gehüllten Brautjungfern und die fünf Trauzeugen des Bräutigams, allesamt gut aussehend und fast ausnahmslos dunkelhaarig, hatten ein schönes Bild abgegeben.
Schon früher am Abend hatte dieses spezielle Exemplar hier mit seiner ungezwungenen Eleganz und seinem eindringlichen Blick ihre Aufmerksamkeit erregt. War er von Natur aus so ernst, hatte er ein Problem mit der Hochzeit, oder wäre er ganz einfach, ebenso wie sie selbst, lieber woanders gewesen?
Während der Verlesung der Segenssprüche hatte sie das Gefühl gehabt, dass er für einen Moment ihren Blick suchte, so als hätte er gespürt, dass sie ihn musterte. Der kurze Blickkontakt hatte ihr kleine Schauer über den Rücken gejagt, doch Callie bezweifelte, dass es einen Grund für dieses plötzliche Gefühl der Verbundenheit gegeben hatte. Immerhin war ihr Sitzplatz am hinteren Ende der Kirche viel zu weit vom Altar entfernt gewesen, als dass der gut aussehende Fremde wirklich etwas hätte erkennen können! Zu wem er wohl gehörte? Nun ja, da er kein Freund von Jason, dem Bräutigam, war, musste er wohl von der Braut eingeladen worden sein.
„Dass du dich von mir getrennt hast, war eine gute Entscheidung, Angelina. Mir war einfach nicht klar, wie sehr sich deine Bedürfnisse geändert hatten. Langes Schweigen folgte, dann fuhr der Mann fort: „Als wir zusammengekommen sind, waren wir uns einig, dass keiner von uns diese Art von Verpflichtung, eine so enge Bindung eingehen will.
Callie richtete ihren Blick auf die funkelnden Lichter von Sydney. Auch wenn sie wusste, dass Lauschen sich nicht gehörte, wartete sie gespannt, was der Mann als Nächstes sagen würde. Diesmal war die Pause noch länger. „Tut mir leid. Sein Tonfall war freundlicher, fast schon weich geworden. „Aber meine Antwort lautet Nein. Du weißt, dass es das Beste für uns beide ist.
Mit einem tiefen Seufzen klappte er sein Handy zu. „Verdammt", fluchte er in die Nacht hinein.
Callie hatte Mitleid mit der Anruferin. Nach einigen Erfahrungen im Umgang mit Männern, die sich nicht binden wollten, kannte sie die Verzweiflung, das Gefühl der Unzulänglichkeit, die damit einhergingen. Nie wieder wollte sie so etwas erleben.
Gerade heute hatte sie beobachtet, wie der Mann, den sie hatte heiraten wollen, einer anderen das Jawort gegeben hatte.
Sie sah über ihre Schulter und bemerkte, dass Nick an die Balkonbrüstung getreten war. Eine warme Brise fuhr ihr durchs Haar, und sie nahm einen Schluck Champagner, während sie wieder zum Hafen hinunterschaute.
„Sind Sie hier, weil Sie einsam sind oder einfach, weil Sie allein sein wollen?"
Nick sprach so leise, dass Callie im ersten Moment nicht sicher war, ob die Worte an sie gerichtet waren. Sie wandte sich dem Fremden zu, der sie mit seinen durchdringenden dunklen Augen nachdenklich betrachtete. Was sollte sie auf so eine seltsame Frage nur antworten?
Ein Satz, den ihre Mutter immer gesagt hatte, geisterte ihr durch den Kopf: „Wenn du die Wahl zwischen Einsamkeit und schlechter Gesellschaft hast, entscheide dich immer für Letzteres." Von all den Lebensweisheiten ihrer Mutter war dies wohl die Einzige, mit der Callie etwas anfangen konnte.
Der Mann musterte sie noch immer, jetzt eher neugierig als nachdenklich. „Hat meine Frage Sie gekränkt?"
Ob er wohl wusste, dass sie die Exfreundin des Bräutigams war? Dass sie nur hier war, weil Jason und sie beschlossen hatten, Freunde zu bleiben? „Schon mal drauf gekommen, dass ich nur hier sein könnte, weil ich einen Anruf entgegennehmen wollte?"
Ein winziges Lächeln umspielte seine Lippen. Mit amüsiertem Blick musterte er sie von oben bis unten. Plötzlich fühlte Callie sich in ihrem ärmellosen roten Kleid, das ihre weichen Kurven betonte, nackt. Nie im Leben hätte sie so ein Kleid angezogen, wenn sie noch mit Jason zusammen gewesen wäre. Er mochte gedämpfte Farben und ein eher konservatives Auftreten. Wie auch immer, ihre Handtasche hatte sie drinnen neben dem Tisch liegen lassen, und ihr Kleid hatte keine Taschen, in dem sie ein Handy hätte verstecken können. Anerkennend hob Nick die Brauen. „Muss ein winziges Gerät sein. Die Wunder der Technik …"
Widerwillig lächelte Callie. „Vielleicht wollte ich ja auch nur etwas frische Luft schnappen." Heimlich unterzog sie ihr Gegenüber einer eingehenden Musterung. Nicks Anzug schien maßgeschneidert zu sein und schmiegte sich an seinen trainierten Körper wie eine zweite Haut.
„Geben Sie es zu, Sie wollten allein sein."
Jetzt lächelte sie ihn ganz offen an. „Erwischt."
Er sah ihr in die Augen und hob seine Champagnerflöte. Durch die Glastür fiel Licht in die goldene Flüssigkeit und brach sich in den winzigen Perlen, die wie Diamanten funkelten. „Auf das Alleinsein."
Sie prostete ihm zu, obwohl sie es schon etwas seltsam fand, zu zweit auf das Alleinsein anzustoßen.
Während er einen Schluck nahm, beobachtete Callie das Hüpfen seines Adamsapfels, doch als sie sich selbst dabei ertappte, sah sie schnell wieder weg. Eine Zeit lang schwiegen sie und lauschten den gedämpften Partygeräuschen und dem gelegentlichen Aufheulen eines Motorbootes im Hafen.
„Und, wartet drinnen jemand sehnsüchtig auf Ihre Rückkehr?", fragte er schließlich.
Sein unverhohlenes Interesse schmeichelte ihr. „Nein." Zum ersten Mal an diesem Abend bedauerte sie es nicht mehr, dass ihr Kollege Marc in letzter Sekunde abgesagt hatte. Die Vorstellung, allein auf dieser Hochzeit auftauchen zu müssen, hatte sie in einen Zustand schlichten Grauens versetzt.
„Dann schlage ich vor, dass wir noch einmal anstoßen. Auf Neuanfänge. Und auf die Freiheit."
So fühlte er sich, nachdem er gerade eine Frau verlassen hatte? Callie hob ihr Glas. „Auf die Freiheit."
„Leider bin ich heute Abend nicht ganz so frei, wie ich gern wäre. Er warf einen bedauernden Blick auf die Balkontür. „Die Pflicht ruft.
Mit drei großen Schritten war er bei der Tür. Mit der Hand auf dem Knauf hielt er inne und drehte sich noch einmal zu Callie um. „Tanzen Sie später vielleicht mit mir?"
„Vielleicht." Ihr neuer Bekannter erweckte den Eindruck, dass er nur selten einen Korb bekam.
Als er lächelte, blitzten seine Zähne weiß in der Nacht auf, und seine Augen reflektierten das Licht, das durch die Scheiben fiel. Sie sah ihn zum ersten Mal lächeln und musste nach Luft schnappen. Mit ernster Miene war er ja schon äußerst anziehend gewesen, doch nun sah er einfach umwerfend aus. Er hatte sogar ein Grübchen, eines nur, unten an seiner linken Wange. Mit Sicherheit hatte dieser Mann eine ganze Menge Fehler, aber sein Aussehen war makellos.
Nick öffnete die Tür und verschwand im Getümmel. Wie erstarrt sah Callie ihm nach, dann schüttelte sie kurz den Kopf, um sich von diesem Zauber zu befreien.
Vielleicht. Das hatte gar nichts zu sagen. Sie konnte jederzeit gehen. Sie war gekommen, hatte zugesehen, wie