Playboy-Milliardäre küssen besser
Von Sharon Kendrick und Petra Pfänder
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Über dieses E-Book
Ein feuriger Blick aus tiefschwarzen Augen und alle Sorgen sind verflogen! Als der atemberaubend souveräne Santiago Tevez sie auf Bali in einer noblen Cocktailbar anspricht, erlebt Kindermädchen Kitty zum ersten Mal, wie erregend es ist, begehrt zu werden! Aber dem Playboy-Milliardär ihre Unschuld zu schenken ist eine Sache, seinen Heiratsantrag anzunehmen, nur weil sie seinen Erben erwartet, dafür ist auch Kitty zu stolz. Doch in seinem luxuriösen Tropenresort zeigt sich der erfolgsverwöhnte Hotelier plötzlich von einer völlig neuen Seite …
Sharon Kendrick
Fast ihr ganzes Leben lang hat sich Sharon Kendrick Geschichten ausgedacht. Ihr erstes Buch, das von eineiigen Zwillingen handelte, die böse Mächte in ihrem Internat bekämpften, schrieb sie mit elf Jahren! Allerdings wurde der Roman nie veröffentlicht, und das Manuskript existiert leider nicht mehr. Sharon träumte davon, Journalistin zu werden, doch leider kam immer irgendetwas dazwischen, und sie musste sich mit verschiedenen Jobs über Wasser halten. Sie arbeitete als Kellnerin, Köchin, Tänzerin und Fotografin – und hat sogar in Bars gesungen. Schließlich wurde sie Krankenschwester und war mit dem Rettungswagen in der australischen Wüste im Einsatz. Ihr eigenes Happy End fand sie, als sie einen attraktiven Arzt heiratete. Noch immer verspürte sie den Wunsch zu schreiben – nicht einfach für eine Mutter mit einem lebhaften Kleinkind und einem sechs Monate alten Baby. Aber sie zog es durch, und schon bald wurde ihr erster Roman veröffentlicht. Bis heute folgten viele weitere Liebesromane, die inzwischen weltweit Fans gefunden haben. Sharon ist eine begeisterte Romance-Autorin und sehr glücklich darüber, den, wie sie sagt, "besten Job der Welt" zu haben.
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Buchvorschau
Playboy-Milliardäre küssen besser - Sharon Kendrick
IMPRESSUM
JULIA erscheint in der Verlagsgruppe HarperCollins Deutschland GmbH, Hamburg
© 2022 by Sharon Kendrick
Originaltitel: „Penniless and Pregnant in Paradise"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
in der Reihe: MODERN ROMANCE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA, Band 2553 07/2022
Übersetzung: Petra Pfänder
Abbildungen: Harlequin Books S. A., alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 07/2022 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783751509817
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY
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1. KAPITEL
Es war wie in einem dieser Albträume, in denen alle anderen angezogen sind, nur man selbst nicht.
Kitty fühlte sich bloßgestellt. Nackt.
Als wüsste jeder, dass sie eine Betrügerin war, die sich in die geheiligten Gefilde der Superreichen eingeschlichen hatte. Ihr Herz klopfte, als sie sich in der Bar umsah. Die anderen Frauen trugen enge Seidenkleider und hochhackige Schuhe, die ihre durchtrainierten Beine zur Geltung brachten.
Was in aller Welt hatte sie dazu bewogen, ein weites Baumwollkleid und ein Paar billige Espadrilles anzuziehen?
Weil es das einzige Kleid ist, das du hast. Das einzige Outfit, das auch nur entfernt dazu geeignet ist, um darin in einem der exklusivsten Nachtclubs in Bali teure Cocktails zu trinken.
Wenigstens hatte sie ausnahmsweise ihr krauses Haar glatt geföhnt, sodass sie nicht aussah, als hätte sie einen Finger in die Lampenfassung gesteckt. Trotzdem sammelten sich vor Nervosität kleine Schweißperlen auf ihrer Stirn.
Kitty war kein Mensch, der alleine in eine Bar ging. Vor allem nicht in eine so exklusive wie diese. Doch Sophie, die in der Nachbarvilla als Kindermädchen arbeitete, hatte Kitty zu einem Drink mit einigen Freunden eingeladen.
Kitty war spät dran, und während sie sich jetzt nach Sophie und den anderen umsah, klammerte sie sich an ihre kleine Basttasche.
Wo waren die anderen bloß, sie war doch gar nicht viel zu spät …
Vielleicht würden die anderen ja noch kommen. Sie beschloss, noch etwas zu warten. Und wenn sie schon einmal hier war, konnte sie auch das Beste daraus machen.
Sie nahm ihren Mut zusammen und bestellte sich einen lächerlich teuren Cocktail. Dann verbrachte sie eine Ewigkeit damit, daran zu nippen.
Plötzlich war ihr, als würde sie jemand beobachten.
Es war seltsam. Als würde sie von einer unwiderstehlichen Kraft gezwungen, wandte sie sich um. Auf der anderen Seite der Bar saß ein Mann mit einer Zeitung vor sich auf dem Tresen. Seine dunklen Augen hatte er fest auf sie gerichtet, und der Ausdruck auf seinem Gesicht war mehr als kühl.
Sie musste an Winter denken. An Dunkelheit. Sie wusste nicht, was sie dazu brachte, seinen Blick zu erwidern.
Irgendetwas an seinem Anblick machte es ihr fast unmöglich, wegzusehen. Vielleicht lag es an seinen breiten Schultern oder der kühlen Schönheit seiner gleichmäßigen Züge, dass ihre Haut zu prickeln begann. Ihr war, als würde sie ihn wiedererkennen. Doch wie konnte das sein, wenn sie ihn noch nie zuvor gesehen hatte?
Verwirrt über ihre eigene Reaktion, wandte Kitty sich hastig wieder ab. Sie konnte sich die Hitze in ihrem Inneren nicht erklären. Warum zum Teufel starrte sie einen fremden Mann in einer Bar an?
Sie würde Sophie eine SMS schreiben und herausfinden, wohin sie gegangen waren. Sie mussten doch irgendwo hier in der Nähe sein – schließlich war das Langit Biru eines der größten Resorts in ganz Bali und bestimmt das exklusivste.
In diesem Moment begann ihr Handy zu vibrieren. Sie wollte es gerade aus ihrer Handtasche ziehen, als eine weibliche Stimme ihre Gedanken unterbrach.
„Entschuldigen Sie?"
Die Frau schien aus dem Nichts aufgetaucht zu sein. Ihr glänzendes Haar war ordentlich im Nacken aufgesteckt, und ein dezenter goldener Anstecker an ihrem schlichten schwarzen Kleid wies sie als Managerin aus.
Ihr Gesichtsausdruck war freundlich, aber Kitty besaß ein feines Gespür für Situationen wie diese. Sie war aufgewachsen mit Menschen, die sie immer wieder hatten wissen lassen, dass sie nicht dazugehörte. Nicht willkommen war – unerwünscht.
„Sie wissen, dass diese Bar nur für Gäste des Resorts ist?"
Die Stimme der Frau klang freundlich, aber ihr weltgewandtes Auftreten steigerte Kittys Unsicherheit. Es fühlte sich an wie der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Das unrühmliche Ende eines Tages, der angefüllt gewesen war mit unangenehmen Zwischenfällen und Irritationen.
Camillas abfällige Bemerkungen. Ruperts Schlamperei. Zerquetschte Banane in ihrem Haar. All diese Dinge, die einem niemand erzählte, wenn man sich für die Stelle als Kindermädchen bei einem reichen Ehepaar bewarb.
Plötzlich wusste Kitty, dass sie auf der Stelle gehen musste. Ein Rausschmiss war das Letzte, was sie jetzt verkraften konnte. Ihre SMS würde sie eben draußen schreiben.
„Nein, das wusste ich nicht, sagte sie mit der einstudierten Ruhe, die sie sich durch die Arbeit mit kleinen Kindern angeeignet hatte. „Aber machen Sie sich keine Sorgen. Ich gehe.
Ihr Herz hämmerte, als sie sich an den niedrigen Tischen vorbeischlängelte. Am Ausgang warf sie einen Blick zurück zur Bar. Als sie bemerkte, dass der Mann mit den breiten Schultern verschwunden war, verspürte sie ein albernes Gefühl der Enttäuschung.
Hatte sie auf einen letzten Blick gehofft, etwas, das sie während der kommenden dunklen Wochen an ihre letzte Nacht auf Bali erinnern würde?
Kitty tat so, als wüsste sie, wohin sie wollte, und ging zielstrebig an zwei riesigen Steindrachen vorbei. Plötzlich fand sie sich in einem langen, schattigen Korridor wieder, der offensichtlich zum Resort gehörte. Zum Glück war er verlassen. Sie stand einen Moment da, um wieder zu Atem zu kommen, dann zog sie ihr Handy aus der Tasche.
Sophies Nachricht war kurz:
Habe das Warten aufgegeben. Getränke viel zu teuer und das Personal unverschämt! Nach Kuta gegangen. Nimm dir ein Taxi und komm JETZT!
Kitty starrte auf den Bildschirm. Was sollte sie antworten? Sollte sie wirklich auf die andere Seite der Insel fahren und sich den drei Frauen anschließen, die schon ein paar Cocktails hinter sich hatten? Oder sollte sie nicht besser auf Nummer sicher gehen und früh nach Hause fahren?
Sie biss sich auf die Lippen. Was war, wenn sie später Schwierigkeiten hatte, ein Taxi zu bekommen, und Camilla und Rupert störte? War dieses Treffen heute Abend wirklich diesen Ärger wert, vor allem, wenn die Stimmung zwischen ihnen sowieso schon angespannt war?
Sie zuckte zusammen, als sie ein leises Geräusch hörte. Ihr Herz raste, als sie erkannte, wer auf sie zukam. Es war der Mann aus der Bar.
Sie sollte nicht hier sein. Das wusste sie, und er wusste es zweifellos auch.
Aber sie starrte ihn nicht nur aus Angst an. Sie konnte einfach nichts außer ihm wahrnehmen. Als er näher kam, beherrschte er den Korridor genauso, wie er die Bar beherrscht hatte. Allein schon seine Größe und sein muskulöser Körperbau hoben ihn von jedem Mann ab, den sie je gesehen hatte.
Kitty konnte den Blick nicht von seinem markanten Kinn und den hohen Wangenknochen abwenden. Sein zerzaustes Haar war rabenschwarz, genau wie seine Augen – sie sahen aus, als wären sie aus Obsidian gehauen. Dicht unter seiner nahezu perfekten Oberfläche lag etwas Hartes, Undurchdringliches.
Sie wusste, sie sollte etwas sagen – irgendetwas –, aber die Worte blieben ihr im Hals stecken. Stattdessen überließ sie es ihm, das Gespräch zu eröffnen.
„Dieser Bereich ist privat, sagte er nicht weiter überraschend. Seine Stimme klang arrogant. „Kann ich Ihnen helfen?
In gewisser Weise war Kitty für seine unfreundliche Bemerkung fast dankbar, das machte es ihr leichter, genauso cool zu antworten, anstatt mit etwas Verrücktem herauszuplatzen – zum Beispiel, wie gerne sie mit ihren Fingern die Linien seiner Lippen nachzeichnen würde, oder wie es sich anfühlen mochte, sie zu küssen.
Aber Kitty war immer höflich. Sie hatte die letzten zwei Wochen damit verbracht, selbst dann höflich zu bleiben, wenn sie wie ein Stück Dreck behandelt wurde.
„Ich kann sehr gut lesen, antwortete sie. „Ich wollte nur an einem ruhigen Ort eine SMS senden, nachdem ich aus der Bar geworfen wurde.
„Wirklich? Sie wurden rausgeworfen? Seine dunkle Stimme klang ungläubig. „Die Managerin ist für ihre Diplomatie bekannt.
Kitty seufzte. „Nun, diplomatisch war sie allerdings, räumte sie ein. „Ich weiß nur nicht, warum diese Bars nicht für alle geöffnet sind. Warum gibt es so lächerliche Richtlinien?
Er musterte sie aus zusammengekniffenen Augen, als würde er überlegen, ob sie das ernst meinte. Als würde er sonst keine Menschen kennen, die diese Regeln nicht verstanden.
„Weil die meisten unserer Hotelgäste nicht von neugierigen Besuchern belästigt werden wollen, die all ihre Rupien gespart haben, hier einen ganzen Abend zu sitzen und einen einzigen Cocktail zu trinken, antwortete er zynisch. „Unter unseren Gästen sind Konzernchefs und europäische Royals. Sie schätzen es, dass sie sich bei uns ungestört entspannen können, ohne dass jemand mit seinem Handy heimlich Fotos macht und sie an die Medien verkauft.
Kitty fragte sich, in welche Kategorie er sie einordnete. Auf keinen Fall hätten sie oder ihre Freundinnen heimlich Fotos von berühmten Gästen gemacht!
Oder doch? Ihr fiel wieder ein, dass Sophie die Bar gewählt hatte, weil ein Formel-Eins-Weltmeister im Hotel wohnte. Hatte sie gehofft, ein Selfie mit ihm zu machen und es als Profilbild in sozialen Netzwerken zu verwenden?
Kitty überlegte, wer der Fremde vor ihr war. In der Bar hatte sie angenommen, er wäre ein Gast. Doch er sprach, als gehörte er zum Resort. Sein Seidenhemd und die dunkle Hose, die seine schmalen Hüften umspannte, sahen teuer aus, und an der Bar hatte er die Sicherheit der Reichen und Privilegierten ausgestrahlt.
Aber vielleicht hatte sie das falsch verstanden. Vielleicht gehörte er zum Sicherheitsdienst und trug die teure Kleidung, um wie ein wohlhabender Gast auszusehen und nicht aufzufallen.
„Sie wissen eine Menge über das Resort, sagte sie misstrauisch. „Arbeiten Sie hier?
Santiago zögerte den Bruchteil einer Sekunde, bevor er ihre Frage beantwortete. „Ja, das tue ich", antwortete er ohne Schuldgefühle.
War es nicht schließlich Auslegungssache? Ja, er war der Besitzer dieses Resorts – und einiger anderer auch. Aber er steckte mehr Arbeitsstunden in das Unternehmen als jeder auf seiner Gehaltsliste. Also ja, natürlich arbeitete er hier!
Santiago gab nicht gerne etwas von sich preis. Das war schon immer so gewesen. Zuerst aus Notwendigkeit und dann aus Gewohnheit. Er redete nie über sich selbst, es sei denn, es gab keinen anderen Weg.
In seinem Leben hatte man ihm schon eine Menge vorgeworfen. Über nichts aber beschwerten sich Menschen, die ihn kennenlernten, mehr als über seine Gleichgültigkeit. Sein angeblich kaltes Herz. Sein mangelndes Interesse an einer tiefen Bindung. Natürlich hatte er das vor allem seine Geliebten sagen hören.
Doch er wollte damit nicht nur heiratswütige Frauen in Schach halten. Sein tiefes Bedürfnis nach Einsamkeit war echt, war Teil seines Wesens. Er gab, wozu er fähig war, und nicht mehr. Und wenn das jemandem wehtat – nun ja, daran trug er keine Schuld.
Er spürte, wie sich sein Herz schmerzhaft zusammenzog.
Schuld. Hatte er sich davon nicht genug für ein ganzes Leben aufgeladen?
Er begegnete dem Blick der Rothaarigen. „Wussten Sie wirklich nicht, dass Sie die falsche Bar gewählt haben?", fragte er leise.
Er sah, wie sich ihre Schultern anspannten, und als die Bewegung seine Aufmerksamkeit auf ihre Brüste lenkte, spürte er einen seltsamen Stich im Brustkorb. Denselben Stich, den er in der Bar gespürt hatte, als sich ihre Blicke durch den großen Raum getroffen hatten. Dasselbe Gefühl hatte ihn dazu gebracht, aufzustehen und ihr zu folgen, als hätte sie einen Zauber über ihn gelegt. Was ebenso verrückt wie unerklärlich war.
„Normalerweise gehe ich nie alleine in eine Bar, erwiderte sie. „Obwohl es absolut keinen Grund gibt, warum eine Frau nicht alleine in eine Bar gehen sollte
, ergänzte sie schnell.
Er hielt die Handflächen in gespielter Verteidigung hoch. „Das