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So sanft, so schön – und doch ein Teufel: Irrlicht - Neue Edition 21 – Mystikroman
So sanft, so schön – und doch ein Teufel: Irrlicht - Neue Edition 21 – Mystikroman
So sanft, so schön – und doch ein Teufel: Irrlicht - Neue Edition 21 – Mystikroman
eBook122 Seiten1 Stunde

So sanft, so schön – und doch ein Teufel: Irrlicht - Neue Edition 21 – Mystikroman

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Über dieses E-Book

Der Liebesroman mit Gänsehauteffekt begeistert alle, die ein Herz für Spannung, Spuk und Liebe haben. Mystik der Extraklasse – das ist das Markenzeichen der beliebten Romanreihe Irrlicht – Neue Edition: Werwölfe, Geisterladies, Spukschlösser, Hexen und andere unfassbare Gestalten und Erscheinungen erzeugen wohlige Schaudergefühle.
Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Mystik Romanen interessiert.

Cynthia ging ein bißchen spazieren, schlenderte durch den nahen Wald und konnte nicht verhindern, daß sie an Arthur Taylor dachte. Plötzlich überlief es sie eiskalt. Hinter Bäumen, zwischen Büschen hatte ein morscher Ast gekracht! Jemand war in ihrer Nähe! Und jetzt fühlte sie sich beobachtet! Wie lange war der Unbekannte schon hinter ihr? Cynthia sah eine Hand, die auf der rissigen Rinde eines Eichenstamms ruhte. Naßkalt strich der Wind vom Meer landeinwärts. Er stieß gegen die weißen Kreidefelsen, baute sich zu einer wilden Turbulenz auf und stürzte sich mit großer Kraft auf den Mann, der reglos am Klippenrand stand. Sein Blick war in die dunkle Ferne gerichtet, aber er hielt nach keinem Schiff Ausschau. Er schien nicht einmal zu wissen, wo er sich im Augenblick befand. Seine Erscheinung war stattlich, und der Pflege seines dichten schwarzen Knebelbarts widmete er täglich sehr viel Zeit. Jetzt strich er mit dem Zeigefinger darüber. Es war eine liebevolle Geste, die ihm in Fleisch und Blut übergegangen war. Er nahm sie schon lange nicht mehr wahr. Tief unter ihm brauste und donnerte die Brandung, und die Gischt erreichte, vom Wind getragen, mitunter sogar sein Gesicht. Es war eine ungemütliche Nacht, in der es den Anschein hatte, als könnten die Toten aus dem Meer zurückkehren. Davor fürchteten sich jedenfalls die abergläubischen Menschen, die im nahen Maidstone wohnten. »In einer Nacht wie dieser kann vieles passieren«, war ihre Meinung, und es sollte sich bald herausstellen, daß sie damit nicht unrecht hatten, denn der Tod näherte sich dem Mann auf den Klippen bereits auf leisen Sohlen.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum18. Okt. 2022
ISBN9783987570018
So sanft, so schön – und doch ein Teufel: Irrlicht - Neue Edition 21 – Mystikroman
Autor

A. F. Morland

A. F. Morland schrieb zahlreiche Romane und ist der Erfinder der Serie Tony Ballard.

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    Buchvorschau

    So sanft, so schön – und doch ein Teufel - A. F. Morland

    Irrlicht - Neue Edition

    – 21 –

    So sanft, so schön – und doch ein Teufel

    Diese Frau kann töten!

    A. F. Morland

    Cynthia ging ein bißchen spazieren, schlenderte durch den nahen Wald und konnte nicht verhindern, daß sie an Arthur Taylor dachte. Plötzlich überlief es sie eiskalt. Hinter Bäumen, zwischen Büschen hatte ein morscher Ast gekracht! Jemand war in ihrer Nähe! Und jetzt fühlte sie sich beobachtet! Wie lange war der Unbekannte schon hinter ihr? Cynthia sah eine Hand, die auf der rissigen Rinde eines Eichenstamms ruhte. Jetzt zuckte die Hand zurück, und Cynthias Herz übersprang einen Schlag…

    Naßkalt strich der Wind vom Meer landeinwärts. Er stieß gegen die weißen Kreidefelsen, baute sich zu einer wilden Turbulenz auf und stürzte sich mit großer Kraft auf den Mann, der reglos am Klippenrand stand.

    Sein Blick war in die dunkle Ferne gerichtet, aber er hielt nach keinem Schiff Ausschau. Er schien nicht einmal zu wissen, wo er sich im Augenblick befand.

    Seine Erscheinung war stattlich, und der Pflege seines dichten schwarzen Knebelbarts widmete er täglich sehr viel Zeit.

    Jetzt strich er mit dem Zeigefinger darüber. Es war eine liebevolle Geste, die ihm in Fleisch und Blut übergegangen war. Er nahm sie schon lange nicht mehr wahr.

    Tief unter ihm brauste und donnerte die Brandung, und die Gischt erreichte, vom Wind getragen, mitunter sogar sein Gesicht.

    Es war eine ungemütliche Nacht, in der es den Anschein hatte, als könnten die Toten aus dem Meer zurückkehren. Davor fürchteten sich jedenfalls die abergläubischen Menschen, die im nahen Maidstone wohnten.

    »In einer Nacht wie dieser kann vieles passieren«, war ihre Meinung, und es sollte sich bald herausstellen, daß sie damit nicht unrecht hatten, denn der Tod näherte sich dem Mann auf den Klippen bereits auf leisen Sohlen.

    Er war ahnungslos, der Welt entrückt und hörte nichts. Trotz seiner fünfundvierzig Jahre sah Arthur Taylor noch sehr gut aus.

    Er hatte jetzt ein bißchen Speck an den Rippen, war nicht mehr so mager wie früher, fühlte sich aber wohl und liebte das Leben, das nur noch wenige Augenblicke währen sollte.

    Taylor war wohlhabend und ver-gnügte sich gern mit jungen hübschen Frauen. Da er sehr witzig und charmant sein konnte, hatte er nie Schwierigkeiten, mit einer Frau bekannt zu werden, und die Vielzahl seiner Amouren trug ihm den Ruf eines Don Juan ein.

    Näher, immer näher kam das Unheil!

    Arthur Taylors Lider flatterten kurz. Seine Gedanken kehrten von weither zurück, und er schaute zu der vom Mondlicht erhellten Brandung hinunter.

    Das Meer schien zu kochen und zu brodeln. Zwischen Felsenritzen pfiff gepreßte Luft, gurgelte zurückflutendes Wasser.

    Trotz des Lärms, den das Meer machte, vernahm Arthur Taylor plötzlich ein Geräusch hinter sich. Ein Knirschen war es, kaum wahrnehmbar.

    Er drehte sich langsam um, und über sein Gesicht breitete sich ein erfreutes Lächeln, das jedoch gleich wieder verschwand und einem entsetzten Ausdruck Platz machte, denn zwei Hände legten sich in diesem Moment auf seine Brust, und dann bekam er den Stoß, der ihn in den sicheren Tod beförderte…

    *

    Ein langgezogener, markerschütternder Schrei flog durch die Nacht und riß Cynthia Jackson aus tiefstem Schlaf.

    Ruckartig setzte sie sich auf. Zunächst glaubte sie, im Traum jemanden schreien gehört zu haben, doch der Schrei war immer noch zu hören, und jetzt war sie wach.

    Plötzlich… Stille!

    Cynthia glaubte zu wissen, was das zu bedeuten hatte. Ein eisiger Schauer durchlief sie, mit einem Satz war sie aus dem Bett und schlüpfte hastig in ihren Schlafrock.

    Die Klippen! Wie vielen Menschen mochten sie schon Unglück gebracht haben? Schön und gefährlich waren diese Kreidefelsen, und wer nicht aufpaßte, den holten sie in den Tod.

    Cynthia schüttelte ihr langes blondes Haar, kämmte es rasch mit den Fingern und eilte aus ihrem Zimmer.

    Auf dem Flur begegnete sie Mrs. Shankland, der wohlbeleibten Haushälterin. Rita Shankland trug eine Betthaube auf ihrem grauen Kopf, und ihre großen Kulleraugen waren starr auf Cynthia gerichtet.

    »Haben Sie diesen entsetzlichen Schrei auch gehört, Miss Jackson?«

    »Ja.«

    »Er weckte mich, obwohl ich wie ein Murmeltier geschlafen habe.«

    Carl, der Butler, erschien. Jetzt standen sie schon zu dritt auf dem Flur. Carl Mason hatte sich in aller Eile angezogen.

    Sein Blick pendelte zwischen Cynthia und Mrs. Shankland hin und her. »Das kam von den Klippen.«

    »Also, wenn Sie mich fragen, da stürzte jemand in den Tod«, sagte die Haushälterin.

    »Nicht so laut«, sagte der Butler gedämpft. »Wollen Sie Miss Carney aufwecken?«

    »Sie müßte durch den grauenvollen Schrei aufgewacht sein.«

    »Sie hat sich eine Schlaftablette geben lassen«, sagte Carl.

    »Dann wird sie auch durch meine Stimme nicht wach«, sagte die Haushälterin barsch.

    Sie hatte den Butler nicht gerade in ihr Herz geschlossen. An manchen Tagen schien sie ihn nicht ausstehen zu können, doch das störte Carl Mason nicht. Die Animosität beruhte auf Gegenseitigkeit.

    »Wir sollten hier nicht herumstehen, sondern nachsehen, was passiert ist«, sagte Cynthia.

    »Ich hole ein Windlicht«, sagte Rita Shankland. »Sie sollten sich noch etwas überziehen, mein Kind, sonst holen Sie sich dort draußen eine Lungenentzündung.«

    Carl eilte die düstere Treppe des großen Herrenhauses hinunter. Er wartete weder auf Cynthia noch auf Mrs. Shankland. Auf die schon gar nicht.

    Während er zum Klippenrand lief, zog Cynthia rasch einen Trenchcoat an. Daß die Haushälterin gar mit einem Wintermantel auf dem Flur erschien, fand das blonde Mädchen etwas übertrieben, schließlich war noch Sommer.

    Gemeinsam stiegen Cynthia und Mrs. Shankland die Marmorstufen hinunter.

    »Augenblick«, sagte die Haushälterin unten. »Das Windlicht!«

    Cynthia glaubte nicht, daß sie 
es brauchten, denn es war eine 
sternenklare Nacht, aber sie sagte nichts.

    Eine Minute verging, dann war Rita Shankland mit der leuchtenden Lampe zur Stelle. Das Licht, das von unten ihr Gesicht beleuchtete, schuf fremde Schatten.

    Direkt unheimlich sieht sie aus, dachte Cynthia Jackson.

    Dabei war die Haushälterin alles andere als unheimlich. Rita Shankland war die Seele von einem Menschen und konnte keiner Fliege etwas zuleide tun.

    »Kommen Sie, Miss Jackson«, keuchte die rundliche Frau. »Meine Güte, sind das Aufregungen mitten in der Nacht.«

    Sie liefen durch die Dunkelheit. Carl stand am Klippenrand und blickte in die Tiefe. Der Wind zerrte an seiner Kleidung.

    »Himmel, wie knapp steht der denn an der Felsenkante? Will er auch abstürzen?« keuchte die Haushälterin.

    Sie erreichten den Butler und folgten seinem Blick mit den Augen. Auf den nassen Felsen, die immer wieder von hochgischtendem Wasser überspült wurden, lag eine Gestalt.

    »Ein Mann? Ist es ein Mann?« fragte Rita Shankland. »Ohne Brille sehe ich das nicht.«

    »Ja«, sagte Carl Mason ernst, »und ich gehe jede Wette ein, daß er tot ist.«

    »Wie können Sie das so gelassen sagen, Carl?« stieß die Haushälterin erregt hervor.

    Cynthia spürte, wie sich ihr Inneres zusammenzog. Der Mann lag mit seltsam verrenkten Gliedern dort unten.

    Gab es soviel Glück, daß er den Sturz aus dieser Höhe überlebt hatte? War das überhaupt möglich? Wie viele Schutzengel brauchte man, um sein Leben nach so einem Absturz behalten zu können?

    »Vielleicht ist er nur schwer verletzt«, sagte sie leise.

    Carl schüttelte den Kopf. »Dem Mann ist nicht mehr zu helfen.«

    »Heißt das, Sie wollen ihn einfach dort unten liegen lassen?« fragte Rita Shankland empört. »Wir müssen ihn heraufholen. Irgendwie. Unter Umständen hat Miss Jackson recht. Es geschehen manchmal Wunder. Solange wir nicht hundertprozentig sicher sind, daß der Mann dort unten tot ist, müssen wir so tun, als wäre er noch am Leben.«

    »Ich kann da nicht hinunterklettern«, sagte Carl Mason kopfschüttelnd. »Ich bin fast fünfzig.«

    »Miss Carneys Geländewagen hat eine Seilwinde«, sagte Cynthia schnell. »Glauben Sie, daß Sie hinunterkommen, wenn ich Sie abseile?«

    »Das könnte gehen.«

    »Ich hole den Wagen!« sagte Cynthia und rannte los.

    »Nehmen Sie das Windlicht mit!« rief ihr die Haushälterin nach. »Sie brechen sich sonst noch auf diesem unebenen Boden den Fuß.«

    »Sie sehen wohl immer schwarz, wie?« sagte der Butler.

    »Ich bin nur vorsichtig«, erwiderte die Haushälterin spitz. »Dafür sind meine Knochen noch alle heil. Ich wette, das können Sie von sich nicht behaupten.«

    Cynthia erreichte das Haus mit den hohen matten Säulen. Es paßte nicht in diese

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