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Mandoria - Das magische Erbe
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eBook171 Seiten2 Stunden

Mandoria - Das magische Erbe

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Über dieses E-Book

König Ramos ist geschlagen und an seiner Stelle wird Zalador der neue König von Mandoria. doch noch ist der Krieg nicht vorbei. Während Emily mit den anderen Amulettträgern um Mandoria kämpft kommen ihr dunkle Vorahnungen. Hinter Sebulon scheint eine größere Macht zu stehen - und wer auch immer es ist, er scheint ein persönliches Interesse an Emily zu entwickeln.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum21. Jan. 2014
ISBN9783847670940
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    Buchvorschau

    Mandoria - Das magische Erbe - Maria Meyer

    Prolog

    Cynthia knurrte, als sie die Hufschläge auf dem Gang hörte. Ein Gesicht erschien hinter den Gitterstäben. Es war keiner der beiden Soldaten, die sie hierher gebracht hatten. Sie bewegte sich keinen Millimeter, saß nur im Schneidersitz da, den Rücken kerzengerade, und starrte den Zentauren an. Sie wusste, dass dieser Blick vielen Leuten Angst machte. Auch in den Augen des Wachmanns vor ihrer Tür flackerte Unbehagen auf, wie sie zufrieden bemerkte.

    „Eine Vampirin", stellte er fest, machte jedoch keine Anstalten die schwere Tür zu öffnen. Sie reagierte nicht. Sie hatte sich bewusst direkt auf den Steinboden gesetzt, nicht auf das Stroh oder die Decke. Sicher würden andere Wesen auf den Steinen frieren, doch das letzte Mal als sie Kälte gespürt hatte war schon so lange her, dass sie sich kaum noch daran erinnerte wie es sich anfühlte. Wer sie sah, sollte ruhig wissen, dass sie diese menschliche Schwäche nicht mehr hatte. Vampire wurden verachtet – doch sie wurden auch gefürchtet. Niemand sollte sie für eine wehrlose Gefangene halten.

    „Zalador wird heute Abend noch zu unserem neuen König gekrönt, verkündete der Zentaur. Cynthia lachte bitter. Sie konnte fast spüren wo sich das Seil, das der Zauberer heraufbeschworen hatte, um ihren Körper zusammengezogen hatte. Wenigstens hatte man ihr das wieder abgenommen. „Was?, fragte sie spöttisch, „diese Absurdität? Ein Mensch, der zu etwas Unnormalem geworden ist? Das kommt mir so bekannt vor... Ach nein, es ist doch etwas ganz anderes. Die magische Ausbildung macht man nämlich freiwillig!"

    „Du bist nicht hier, weil du ein dreckiger Halbdämon bist. Niemand hat dir und deinen Artgenossen den Krieg erklärt", schnaubte der Zentaur. „Habt ihr etwa nicht freiwillig für Ramos gekämpft? Cynthia dachte an Tim, der ihr Freund gewesen war und sie dann als Bestie beschimpft hatte. Sie dachte an ihre Eltern, die mitten in der Nacht das Dorf verlassen hatten, wahrscheinlich um irgendwo hinzuziehen, wo niemand wusste, dass das Kind, das sie zurückließen einen streunenden Wolpertinger getötet hatte um sein Blut zu trinken. „Mir wurde hundertmal der Krieg erklärt, sagte sie. „War’s das jetzt?"

    Der Zentaur runzelte wütend die Stirn. „Ich bin nicht gekommen, um mich mit dir zu unterhalten. Der neue König lässt allen Gefangenen ausrichten, dass diejenigen, die einwilligen seine Fragen zu beantworten, sofort zu ihm geschickt und noch heute freigelassen werden. Cynthia musste fast lachen. „Und, wie viele haben bis jetzt eingewilligt? Der Zentaur schluckte. „Niemand, antwortete er. „Die anderen Gefangenen haben sich in ihren Zellen umgebracht." Natürlich hatten sie das. Es waren Dämonen und zwar nicht gerade mächtige. Es würde nicht lange dauern, bis die Unterwelt sie wieder ausspuckte.

    Sie hatte allerdings nur ein Leben zu verlieren. „Und was passiert wenn man sich verweigert?, verlangte sie zu wissen. Der Zentaur schüttelte den Kopf. „Du hast keine Angst, weil du weißt, dass Zalador immer gegen Folter plädiert hat, was? Glaub mir, ein Zauberer hat andere Mittel und Wege aus dir herauszukriegen was er wissen will. Wenn du mitkommst, bist du noch heute frei – wenn du hier bleibst gewinnst du am Ende gar nichts.

    Cynthia bleckte ihre Fangzähne. Sie hatte seit zwei Tagen kein Blut getrunken. Nur zu gerne würde sie sich auf diesen arroganten Wärter stürzen. „Eine Sache werde ich dir verraten, meinte sie. „Arkaros ist am Leben. Der Gedanke an ihn brachte sie selbst zum Schaudern und sie hoffte er würde auch dem Zentauren Angst machen. „Ihr könnt euch weiterhin in Sicherheit wiegen, aber er lebt und er wird dich töten. Und weißt du warum? Weil du anders bist als er. Kommt dir das bekannt vor?"

    Sie lächelte, als sie den Schrecken in seinen Augen sah.

    1.

    „Verehrte Anwesende, bitte erheben sie sich!" Eine laute Fanfare ertönte und das Tor des Thronsaals wurde von zwei Zentauren mit wallenden roten Umhängen aufgerissen. Ruckartig erhob ich mich von dem aufwendig verzierten Stuhl. Gleichzeitig sprangen überall im vollbesetzten Saal Leute auf und wandten ihre Gesichter dem Tor zu. Während die Trompeten eine majestätische Melodie spielten, die den ganzen Saal erfüllte, begann eine Prozession langsam ihren Weg, zwischen den beiden Blöcken von Stuhlreihen hindurch, auf uns zu.

    Vorneweg schritt ein Soldat in reich geschmückter, goldener Rüstung und mit einer Vielzahl von glänzenden Orden an der Brust. Ihm folgte ein alter Feenmann mit gütigem Gesicht und einem schlichten, schwarzen Anzug, in dem am Rücken zwei Spalte für seine schmetterlingsähnlichen Flügel waren. Beide wurden von Elfen mit einer roten Kappe über den spitzen Ohren und einem purpurfarbenen Kissen in den Händen begleitet.

    Überall im Saal wurden die Köpfe gereckt. Auch ich lehnte mich nach rechts und schob Danny ein Stück zur Seite, um einen Blick auf die goldene Krone und das reichverzierte Schwert zu erhaschen, die auf den Kissen thronten.

    Aber dann wurde die Aufmerksamkeit der Gäste auf etwas anderes gelenkt. Hinter dem Feenmann und dem Elf folgte ein weiteres Paar: Tom, der einen schwarzen Anzug mit dunkelbraunem Einstecktuch trug, das zu seiner dunklen Haut und dem braunen Edelstein in seinem goldenen Amulett passte, und neben ihm ein weiterer Elf mit roter Kappe. Mein Herz machte einen kleinen Freudensprung, als ich Finn erkannte. Er hielt den Kopf hoch erhoben und schaute sowohl aufgeregt, als auch ziemlich selbstzufrieden drein. Auf dem Kissen, das er trug, lag ein goldenes Amulett mit einem makellosen, funkelnden Diamanten, der den ganzen Saal in matten Glanz tauchte – das Amulett des Lebens.

    Ich schaffte es nicht, das Lächeln von meinem Gesicht zu wischen. Finn sah so stolz aus. Und er hatte es wirklich verdient. Ich wusste, dass so sein Mut und seine Aufopferungsbereitschaft geehrt wurden. Auch Lucy neben mir hatte den Elfen erkannt. Sie fing meinen Blick auf und lächelte.

    Lucy sah wunderschön aus. Sie trug ihre schwarzen Haare in einer lockeren Hochsteckfrisur und das blassblaue, knielange Kleid passte perfekt zu ihren Augen. Eigentlich sahen alle Amulettträgerinnen unglaublich aus. Während die männlichen Amulettträger schwarze Anzüge mit unterschiedlichen Einstecktüchern trugen, hatte man uns in extra für diesen Anlass gefertigte Kleider gesteckt. Hier im Palast waren wir eingekleidet worden. Als ich mich danach im Spiegel gesehen hatte, hatte ich mich selbst kaum wiedererkannt. Ich trug ein bodenlanges Kleid aus silbrig-weißem, unglaublich leichtem Stoff, in dem sich das Licht in den Regenbogenfarben brach, genau wie in dem Edelstein auf meiner Brust. Meine hellbraunen Haare, die von Natur aus ein wenig lockig waren, waren mit silbernen Spangen verziert. Selbst die hässliche Wunde an meinem Arm war dank der Heilkunst der Elfen und Feen inzwischen nicht mehr als eine feine, weiße Narbe. Zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich das Gefühl atemberaubend schön zu sein.

    Eine weitere Fanfare ertönte und hinter Tom und Finn erschien Zalador, flankiert von der königlichen Leibwache, vier Männern mit dunklen edelsteinbesetzten Brustpanzern. Seine weißen Gewänder waren mit goldenen Mustern verziert. Ein Edelstein – ein Diamant – wiederholte sich hier immer wieder. Das Symbol für das Amulett des Lebens – das Symbol des Königs von Mandoria.

    Zalador nickte freundlich lächelnd nach rechts und links, während die kleine Prozession den Gang durchquerte und schließlich vor dem Thron stand. Der Zauberer hielt vor der Plattform auf der der Thron stand an und wandte sich der Menge zu. Der Rest der Prozession verteilte sich rechts und links von ihm.

    Finn hatte mich entdeckt und zwinkerte mir zu. Er schwebte zwischen dem Thron und uns, den Amulettträgern, in der Luft. Auf der anderen Seite des Thrones saßen die Mitglieder des Rates auf Stühlen, die ebenso kunstvoll verziert waren wie unsere. Oder zumindest hatten sie gesessen. Denn jetzt standen alle aufrecht und beobachteten, wie ein Satyr mit einem silbernen Stock und einer Schriftrolle in der Hand vortrat. Zur Feier des Tages hatte er seinen schwarzen Umhang gegen einen weißen eingetauscht. Es war nämlich genau der Satyr, der noch heute Morgen mein Todesurteil verlesen hatte. Aber als ich sah, dass ihm von der Schlacht mit den Dämonen ein dicker Verband um den Kopf geblieben war, konnte ich ihm das schnell verzeihen.

    Der Satyr klopfte zweimal mit dem Stock auf den Boden, dessen Mosaike an manchen Stellen noch aufgebrochen waren, und begann, die Schriftrolle vorzulesen. Sie erzählte die Geschichte Mandorias: Wie die alten Zauberer aus zwölf Edelsteinen die Amulette geschmiedet und mit dem Amulett des Lebens den ersten König von Mandoria gekrönt hatten. „Heute, sagte der Satyr, „wird unser neuer König gekrönt, als der rechtmäßige Nachfolger von König Grimor dem Dritten.

    Noch einmal stieß er seinen Stock auf den Boden und die Gäste im Saal applaudierten. Dann trat der Soldat vor und wandte sich Zalador zu. „Als Zweiter Offizier des mandorischen Heeres, begann er, „und stellvertretend für den Ersten Offizier, übertrage ich euch die Befehlsgewalt über die Streitkräfte Mandorias. Ich warf Sam einen kurzen Blick zu und merkte, dass so ziemlich alle Amulettträger das taten. Er sah weiterhin geradeaus und fixierte den zweiten Offizier, als ob ihm das gar nicht auffiel.

    Dieser nahm das Schwert mit dem goldenen Griff vom Kissen, ließ sich auf ein Knie nieder und hob es mit beiden Händen hoch. Zalador nahm die kostbare Waffe, hielt sie mit beiden Händen hoch, wie um sie der Menge zu zeigen und sprach die Worte, die zur Krönungszeremonie gehörten: „Ich nehme diese Ehre an und schwöre, die Feinde Mandorias mit all meiner Macht zu bekämpfen."

    Ich wollte applaudieren, aber ließ die Hände schnell wieder sinken, als ich sah, dass noch niemand klatschte. Stattdessen schwebten der alte Feenmann und der Elf mit der Krone nach vorn. „Im Namen des Rates der Weisen, sagte der Feenmann und hob vorsichtig die Krone von dem roten Kissen, „kröne ich euch und mache euch neben dem Rat zum obersten Richter und Gesetzgeber.

    Jetzt kniete Zalador nieder und der Feenmann hob die goldene Krone auf seinen Kopf. „Ich nehme diese Ehre an, sagte Zalador, als er sich wieder erhob, „und schwöre, in Krieg und Frieden ein weiser und gerechter König zu sein.

    Auch der Feenmann zog sich zurück und stellte sich auf die linke Seite des Thrones, zu den anderen Mitgliedern des Rates. Jetzt wandten Tom und Finn sich Zalador zu. Toms tiefe Stimme wurde durch den ganzen Saal getragen: „Im Namen der Amulettträger überreiche ich euch das Amulett des Lebens und mache euch zum König von Mandoria. Er nahm das Amulett von Finns Kissen und legte es Zalador um. Als es seine Brust berührte, verströmte es weißen Glanz. „Ich nehme diese Ehre an, sagte Zalador, „und schwöre, dass mein Herz rein ist, wie der Diamant, der über meinem Herzen ruhen soll, bis zu meinem Tod."

    Jetzt brach die Menge in Applaus und Jubel aus. Ich selber klatschte so laut, dass meine Hände wehtaten. Unter einer erneuten, ohrenbetäubenden Fanfare erklomm der neue König die Stufen und ließ sich auf seinem Thron nieder. Der Satyr mit dem weißen Umhang stieß mit seinem Stock auf den Boden und rief: „Lang lebe Zalador der Erste! Lang lebe der König!" „Lang lebe der König!", schrie der ganze Saal, auch ich. Und die Rufe ebbten erst ab, als Zalador sich erhob.

    „Bürger von Mandoria, sagte er mit seiner ruhigen, klaren Stimme, die wie immer alle zum Verstummen brachte, „ich fühle mich geehrt und gerührt, von diesem Thron zu euch sprechen zu dürfen. Durch die Glaskuppel des Saales entdeckte ich plötzlich ein farbiges Leuchten vor dem sich bereits verdunkelnden Himmel. Ich reckte den Kopf nach oben und sah genauer hin. Mehr als zwanzig Elfen schwebten in einem Kreis über dem Dach des Palastes. Zwischen ihnen war eine glitzernde Projektion Zaladors zu sehen, die sie anscheinend durch Magie entstehen ließen. Der neue König sprach nicht nur zu den Anwesenden, sondern zu der ganzen Stadt.

    Die im Saal versammelten Wesen nahmen wieder Platz und lauschten aufmerksam der Rede. Tom hatte sich zu uns gesetzt, auf den letzten freien Stuhl zur Rechten des Thrones.

    Zalador sprach allen Bürgern, die gegen die Dämonen in den Kampf gezogen waren, seinen Respekt aus und versprach, alles zu tun, um Sebulon zu finden und Mandoria wieder sicher zu machen. „Hört nicht auf das, was Sebulon versucht uns weiszumachen!, beschwor er die Zuhörer. „Arkaros ist tot. Wer etwas anderes behauptet tut das nur um Panik zu stiften. Ich kannte Arkaros und ich würde sein Werk erkennen, wenn ich es sehe. Ich wüsste es, wenn er noch am Leben wäre.

    Während er sprach, kam mir ein schrecklicher Verdacht. In meinen Träumen war immer wieder etwas anderes aufgetaucht, als der ältere Sohn König Grimors. Eine Stimme, die keinen Körper zu haben schien, eine Stimme, der alle anderen gehorchten. Zweimal hatte ich diese Stimme gehört, und beide Male hatte sie zu einem echsenartigen Wesen gesprochen und ihm befohlen: „Tötet sie alle!" Beim Gedanken daran lief mir ein kalter Schauer über den Rücken. Aber es konnte nicht Arkaros sein. Ich hatte keinen Grund Sebulon oder seinem Verräterbruder mehr zu glauben als Zalador. Doch auch ein anderer, mächtiger Dämon würde gefährlich sein. Ich würde Zalador so schnell wie möglich davon erzählen. Wenn jemand mit diesen Horrorvisionen etwas anfangen konnte, dann wohl er.

    Die Menge brach erneut in Jubel aus. Lucy und Danny neben mir klatschten wie verrückt. Während ich meinen Gedanken nachgehangen hatte, hatte Zalador seine Rede offenbar beendet, denn er und die gesamte Prozession verließen den Saal durch den Mittelgang und die versammelten Leute begannen langsam, ihnen zu folgen. „Jetzt wird

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