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Pakt mit dem Teufel: Die großen Western 312
Pakt mit dem Teufel: Die großen Western 312
Pakt mit dem Teufel: Die großen Western 312
eBook119 Seiten1 Stunde

Pakt mit dem Teufel: Die großen Western 312

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Über dieses E-Book

Der Autor steht für einen unverwechselbaren Schreibstil. Er versteht es besonders plastisch spannende Revolverduelle zu schildern und den ewigen Kampf zwischen einem gesetzestreuen Sheriff und einem Outlaw zu gestalten. Er scheut sich nicht detailliert zu berichten, wenn das Blut fließt und die Fehde um Recht und Gesetz eskaliert.
Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).

Das dünne geflochtene Leder der Peitsche ringelte sich im Staub wie der Leib einer Schlange. Juan Ferreras Rechte umklammerte den Stiel, daß die Knöchel weiß unter der Haut hervortraten. Das Gesicht des Banditen war eine Studie ungezügelter Wut. Wie Donnergrollen kam seine rauhe Stimme: »Eigentlich hast du den Tod verdient, Lopez. Du hast uns die Rurales auf den Hals gezogen. Wir konnten diese Hibridos nicht alle töten. Jene, die entkommen konnten, werden mit Verstärkung anrücken. Das heißt, daß wir diesen Platz aufgeben müssen.« Er bewegte die Peitsche. Ihr Ende schlängelte über den Boden und warf Staubfontänen in die Höhe. Ringsum standen die Banditen. Mitleidlos verfolgten sie, was sich anbahnte. Unter ihnen befand sich auch eine Handvoll Americanos – Kerle mit verwegenen Zügen, hartgesotten und falkenäugig. Lopez kniete drei Schritte vor Ferrera. Er hob die Hände. In seinen Zügen wühlte die Angst. »Padron«, rief er mit zitternder Stimme, »sie jagten mich. Wohin sollte ich fliehen, als in die Sierra Manquilla? Hier hoffte ich, sie abzuschütteln.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum12. Apr. 2022
ISBN9783740992125
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    Buchvorschau

    Pakt mit dem Teufel - John Montana

    Die großen Western

    – 312 –

    Pakt mit dem Teufel

    John Montana

    Das dünne geflochtene Leder der Peitsche ringelte sich im Staub wie der Leib einer Schlange. Juan Ferreras Rechte umklammerte den Stiel, daß die Knöchel weiß unter der Haut hervortraten. Das Gesicht des Banditen war eine Studie ungezügelter Wut. Wie Donnergrollen kam seine rauhe Stimme: »Eigentlich hast du den Tod verdient, Lopez. Du hast uns die Rurales auf den Hals gezogen. Wir konnten diese Hibridos nicht alle töten. Jene, die entkommen konnten, werden mit Verstärkung anrücken. Das heißt, daß wir diesen Platz aufgeben müssen.«

    Er bewegte die Peitsche. Ihr Ende schlängelte über den Boden und warf Staubfontänen in die Höhe.

    Ringsum standen die Banditen. Mitleidlos verfolgten sie, was sich anbahnte. Unter ihnen befand sich auch eine Handvoll Americanos – Kerle mit verwegenen Zügen, hartgesotten und falkenäugig.

    Lopez kniete drei Schritte vor Ferrera. Er hob die Hände. In seinen Zügen wühlte die Angst. »Padron«, rief er mit zitternder Stimme, »sie jagten mich. Wohin sollte ich fliehen, als in die Sierra Manquilla? Hier hoffte ich, sie abzuschütteln. Aber diese Spürhunde…«

    »Du hast sie in unser Lager geführt!« unterbrach ihn Ferrera gnadenlos. »Dafür muß ich dich bestrafen. Das war ein guter Platz, wir waren hier sicher vor den Rurales. Aber das hat sich geändert. Durch deine Schuld, Lopez.«

    Das Flehen im Blick des jungen Banditen rührte ihn nicht. Wieder ließ Ferrera die Peitschenschnur durch den Staub gleiten.

    Aber da erhielt Lopez Costilla Hilfe von einer Seite, von der sie niemand vermutet hätte. Juanita Ferrera trat neben ihren Vater hin und sagte mit dunkler, klingender Stimme: »Laß ihn, Padre, er hat wohl wirklich keinen Ausweg gesehen. Nur hier konnte er Hilfe gegen seine Verfolger erwarten. Du und deine Männer – ihr habt ein halbes Dutzend Rurales erschossen. Außerdem wolltest du sowieso über die Grenze gehen, um dich zuerst mit El Triador, dem Verräter, und dann mit Thunder Crow, dem Apachen-Bastard, den du deinen guten Amigo nennst, zu treffen. Wir hätten diesen Schlupfwinkel ohnehin früher oder später aufgegeben.«

    Juan Ferrera winkte ab. »Unsere Sicherheit ist gefährdet. Unser Gesetz fordert dafür Strafe. Darum werde ich Lopez meine Peitsche spüren lassen. Und dann lassen wir ihn den Rurales.«

    »Das Gesetz!« rief Juanita entrüstet. »Por Dios, Padre, dieses Gesetz hast du gemacht.« Sie warf den Kopf in den Nacken. Ihre schwarzen rückenlangen Haare flogen. Ihre roten sinnlichen Lippen sprangen auseinander und die Reihe ihrer weißen, ebenmäßigen Zähne wurde sichtbar. »Dieses Gesetz ist nichts wert, denn es kennt nur Gewalt. Lopez war immer ein guter Compañero. Er ist jung. Eines Tages hätten die Rurales diesen Schlupfwinkel sowieso aufgespürt. Und dann wären wir vielleicht nicht gewarnt gewesen, wenn sie über uns hergefallen wären wie die Teufel. Gib Lopez eine Chance, Padre. Er wird es dir danken.«

    Ferreras Brauen hatten sich zusammengeschoben wie schwarze Raupen. »Du hast zuviel Herz, Juanita.« Er grunzte unheilvoll und unerbittlich. »Ist er etwa dein Geliebter, weil du dich so für ihn einsetzt? Habe ich dir nicht schon tausendmal erklärt, daß du dich niemals in meine Angelegenheiten einmischen darfst? Geh zur Seite. Lopez hat Glück, daß ich ihn nicht eigenhändig umbringe. Wenn wir verschwinden, hat er seine Chance. Es kann ein Tag vergehen, vielleicht verstreichen auch zwei Tage, bis die Rurales hier eintreffen. Diese Zeit hat Lopez, um sich vor ihnen in Sicherheit zu bringen.«

    »Irgendwann läuft dir auch der letzte Mann davon«, murmelte Juanita und sah ihren Vater fest an. »Sie sind nicht deine Leibeigenen, mit denen du umspringen darfst, wie es dir gefällt. Sie haben sich dir angeschlossen, weil du ihnen versprochen hast, ihre Armut zu beenden. Die Reichen und Mächtigen haben sie unterdrückt und gedemütigt. Aber du bist noch schlimmer.«

    »Maldito! Geh in deine Hütte!« brüllte Ferrera wutentbrannt. »Oder willst du dich neben Lopez in den Staub knien? Sabe dios, ich lasse auch dich die Peitsche spüren. Ungehorsam kann ich nicht dulden. Noch viel weniger nehme ich in Kauf, daß du meine Autorität untergräbst.«

    Er war außer sich vor Zorn. Plötzlich wurden seine Augen eng. Sein Kopf stach vor wie der Kopf eines Raubvogels.

    »Sag, Tochter, ist Lopez dein Geliebter?«

    »Nein!« erwiderte sie. »Muß er mein Geliebter sein, nur weil ich nicht will, daß du ihn schlägst?«

    »Ich glaube dir. Sein Glück! Denn wenn er seine dreckigen Hände nach dir ausgestreckt und dich beschmutzt hätte, würde ich ihm die Ohren abschneiden. – Verschwinde jetzt. Adelante, geh!«

    Das kriegerische Funkeln in Juanitas Blick wich einem Ausdruck hilfloser Ohnmacht, vermischt mit düsterer Schwermut. Sie wandte sich Lopez zu, sah ihn bedauernd an, und ihr entging nicht, daß er zitterte. Aber sie konnte nichts mehr für ihn tun. Ihre rassigen Züge muteten wie erstarrt an. Plötzlich setzte Juanita sich in Bewegung. Sie ging langsam auf eine der Hütten zu und verschwand in der Düsternis.

    Die Peitsche in Juan Ferreras Faust zuckte hoch. Juanita hörte das Klatschen und den Aufschrei Lopez Costillas. Sie preßte die Hände gegen die Ohren und stöhnte. Der schmerzerfüllte, gepeinigte Aufschrei traf Juanita bis ins Mark.

    *

    Deadlock verhielt den Falben. Im Norden wolkte dunkler Rauch über die zerklüfteten Felsgrate. Deadlock kam von Cananea herauf und war auf dem Weg nach Tucson. Er überlegte, was mitten in der Felswüste brennen mochte. Der Qualm ballte sich über den Felsen und wurde nur langsam vom Wind zerpflückt.

    Deadlock trieb den Falben wieder an. Er lenkte das Tier durch Schluchten und Senken, über tafelflache, felsige Ebenen, bis er ein Plateau erreichte, das nach etwa zweihundert Yards schroff abbrach. Ein Canyon spaltete auf eine Breite von über hundert Yards das flache Terrain, und über die schroffen Ränder wogte der Rauch. Scharf stieg der Brandgeruch Deadlock in die Nase.

    Er saß ab, ließ den Falben zurück und lief zum Rand der steil abfallenden Felswand. Auf dem Bauch schob er sich so weit nach vorn, daß er in die Tiefe blicken konnte. Da unten brannten fast ein Dutzend Hütten, die aus dünnen Baumstämmen und Zweigen errichtet worden waren. Reiter in dunklen Uniformen trieben ihre Pferde durch das Chaos. In ihren Fäusten blitzten Colts und Säbel. Asche und Funkengarben wurden aufgewirbelt. Rauhe Rufe steilten an den Felswänden in die Höhe und erreichten Dead­locks Gehör. Außer den Rurales konnte Deadlock keinen Menschen sehen.

    Vor dem engen Einlaß in den Canyon verharrten zwei Reiter auf ihren Pferden. An den Rangabzeichen identifizierte Deadlock sie als Offiziere. Ein Capitan und ein Leutnant. Der Capitan köpfte wie in einem Anfall von Jähzorn mit seinem Säbel einen Kaktus, brüllte irgendeinen Befehl, stieß ungeduldig den Säbel in die Scheide und trieb sein Pferd ein Stück nach vorn.

    Deadlock ahnte, daß dies eine Banditensiedlung gewesen war, die Renegaten aber rechtzeitig die Flucht ergriffen hatten.

    Er beobachtete weiter. Unten sanken die Hütten zusammen. Sie waren zumeist an den Felswänden errichtet worden. Die hochschlagenden Flammen schwärzten das Gestein. Durch den Canyon wand sich ein schmales Rinnsal, das sich in der Mitte zu einem kleinen See verbreitete. Ringsum gab es Gras und Büsche. Die Einzäunung eines Stangencorrals war von den Säbeln der Rurales regelrecht zu Kleinholz zerhackt worden. Es hatte den Anschein, als machten die Grenzpolizisten ihrem Zorn und ihrer Enttäuschung Luft.

    Auf einen scharfen Befehl des Capitans hin sammelten sie sich. Gleich darauf ritten sie in klirrendem Trab davon. Die Schlucht lag hernach wie ausgestorben vor Deadlocks Blick. Der Hufschlag der Ruralespferde entfernte sich. Als Deadlock ihn nicht mehr hören konnte, lief er zu seinem Pferd.

    Er suchte sich einen Weg nach unten. Er war beschwerlich, und Dead­lock mußte alle Reitkunst aufwenden. Stellenweise mußte er absitzen und den Falben führen. Das Tier scheute vor dem Abgrund, stemmte die Beine gegen das Gefälle, schnaubte erregt.

    Als Deadlock einmal in die Tiefe schaute, sah er den Mann. Auf allen vieren kroch er aus einer engen Felsspalte, die von Sträuchern nahezu verdeckt wurde. Das Hemd des Burschen war zerfetzt. Sein Rücken war rot von eingetrocknetem Blut. Er fiel auf den Bauch, vergrub das Gesicht im Staub, schob sich weiter auf den Bach zu, gelangte auf den Streifen Gras und blieb keuchend liegen, als müßte er erst wieder Kraft schöpfen, um die wenigen Schritte zum Wasser zu überwinden.

    Deadlock erreichte die Sohle des Canyon. Knacken, Knistern und Bersten erfüllte den Platz zwischen den Felswänden.

    Der Bursche mit dem zerschlagenen Rücken lag nun am

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