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Die Rosenkönigin: Der neue Dr. Laurin 66 – Arztroman
Die Rosenkönigin: Der neue Dr. Laurin 66 – Arztroman
Die Rosenkönigin: Der neue Dr. Laurin 66 – Arztroman
eBook97 Seiten1 Stunde

Die Rosenkönigin: Der neue Dr. Laurin 66 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Diese Serie von der Erfolgsschriftstellerin Viola Maybach knüpft an die bereits erschienenen Dr. Laurin-Romane von Patricia Vandenberg an.
Die Familiengeschichte des Klinikchefs Dr. Leon Laurin tritt in eine neue Phase, die in die heutige moderne Lebenswelt passt.
Da die vier Kinder der Familie Laurin langsam heranwachsen, möchte Dr. Laurins Frau, Dr. Antonia Laurin, endlich wieder als Kinderärztin arbeiten. Somit wird Antonia in der Privatklinik ihres Mannes eine Praxis als Kinderärztin aufmachen.
Damit ist der Boden bereitet für eine große, faszinierende Arztserie, die das Spektrum um den charismatischen Dr. Laurin entscheidend erweitert.

Der neue Dr. Laurin Nr. Die beiden Frauen, noch nicht wirklich alt, aber doch schon auf der Schwelle zu einem gewissen Alter, saßen unter einer ausladenden Rotbuche auf einer Bank. Eine von ihnen war bereits seit langem grau, die andere trotzte den Zeichen der Vergänglichkeit, indem sie ihre Haare noch immer dunkel färbte. Insgeheim fand sie, dass sie deutlich jünger aussah als ihre gleichaltrige Bekannte, die sie nur an diesem Ort traf. Sonst sahen sie sich nie, hier aber trafen sie sich fast täglich. »Da ist er wieder«, sagte die Dunkelhaarige und machte eine knappe Kopfbewegung nach links. Die Grauhaarige nickte. »Ja, ich habe ihn schon gesehen. Armer Kerl.« »Er wird nie darüber hinwegkommen, sagt meine Nachbarin. Du weißt schon, sie kennt die Eltern.« »Nach all den Jahren, und immer noch kommt er regelmäßig hierher.« Sie verfielen in Schweigen, während sie den jungen Mann beobachteten, der tat, was er immer tat, wenn er herkam. Er blieb eine Viertelstunde, dann entfernte er sich langsam, mit gesenktem Kopf. Er hatte nicht ein einziges Mal in ihre Richtung gesehen, aber auch das kannten sie schon. Er war immer so in Gedanken versunken, dass er seine Umgebung nicht wahrzunehmen schien. Beide Frauen sahen ihm nach. »Manchmal stelle ich mir vor, dass er auch als alter Mann noch hierherkommt«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum25. Jan. 2022
ISBN9783740989446
Die Rosenkönigin: Der neue Dr. Laurin 66 – Arztroman

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    Buchvorschau

    Die Rosenkönigin - Viola Maybach

    Der neue Dr. Laurin

    – 66 –

    Die Rosenkönigin

    Wenn die Vergangenheit lange Schatten wirft

    Viola Maybach

    Die beiden Frauen, noch nicht wirklich alt, aber doch schon auf der Schwelle zu einem gewissen Alter, saßen unter einer ausladenden Rotbuche auf einer Bank. Eine von ihnen war bereits seit langem grau, die andere trotzte den Zeichen der Vergänglichkeit, indem sie ihre Haare noch immer dunkel färbte.

    Insgeheim fand sie, dass sie deutlich jünger aussah als ihre gleichaltrige Bekannte, die sie nur an diesem Ort traf. Sonst sahen sie sich nie, hier aber trafen sie sich fast täglich.

    »Da ist er wieder«, sagte die Dunkelhaarige und machte eine knappe Kopfbewegung nach links.

    Die Grauhaarige nickte. »Ja, ich habe ihn schon gesehen. Armer Kerl.«

    »Er wird nie darüber hinwegkommen, sagt meine Nachbarin. Du weißt schon, sie kennt die Eltern.«

    »Nach all den Jahren, und immer noch kommt er regelmäßig hierher.«

    Sie verfielen in Schweigen, während sie den jungen Mann beobachteten, der tat, was er immer tat, wenn er herkam. Er blieb eine Viertelstunde, dann entfernte er sich langsam, mit gesenktem Kopf. Er hatte nicht ein einziges Mal in ihre Richtung gesehen, aber auch das kannten sie schon. Er war immer so in Gedanken versunken, dass er seine Umgebung nicht wahrzunehmen schien.

    Beide Frauen sahen ihm nach. »Manchmal stelle ich mir vor, dass er auch als alter Mann noch hierherkommt«, sagte die Grauhaarige. »Gestützt auf einen Stock oder einen Rollator. Vielleicht sitzt er auch im Rollstuhl, aber er kommt immer noch her, und immer noch sieht er nicht nach rechts und nicht nach links.«

    »Ich glaube nicht, dass ich ihm das wünsche«, murmelte ihre Bekannte. »Er tut mir einfach nur leid. Aber was für eine treue Seele!«

    Die Grauhaarige nickte, und dann schwiegen sie wieder, denn es gab nichts mehr zu sagen, zumindest nicht zu diesem Thema.

    *

    Valentina Rosenthal ging langsam durch eines ihrer Gewächshäuser. Es gab Tage, an denen sie es noch immer nicht glauben konnte, dass es ihr gelungen war, sich ihren Kindertraum zu erfüllen: Sie besaß ihre eigene Gärtnerei, deren Schwerpunkt die Rosenzüchtung war.

    Es gab natürlich unendlich viele Witze darüber, dass sie angesichts ihres Namens ›Rosenthal’ ausgerechnet Rosenzüchterin geworden war. Sie nahm sie lächelnd zur Kenntnis. Vielleicht hatte der Name ›Rosenthal‹ ja tatsächlich etwas mit ihrer Berufswahl zu tun, ganz ausschließen konnte sie das nicht. Tatsache war jedenfalls, dass sie es schon als Kind geliebt hatte, im Garten ihrer Eltern zu arbeiten. Sie hatte Samen in der Erde versenkt und fasziniert beobachtet, wie daraus etwas gewachsen war.

    Ihre Mutter war eine leidenschaftliche Gärtnerin, von ihr hatte sie viel gelernt, und irgendwann, während ihrer Teenagerzeit, hatte sie angefangen, sich für Rosen zu interessieren, vor allem für die alten englischen Sorten mit ihrem betörenden Duft. Es gab kein Buch über Rosen, das sie nicht verschlungen hätte, auch während ihrer Ausbildung hatte sie nur immerzu weiter gelesen.

    Vor zwei Jahren hatte sie dann endlich aus ihrem Hobby, ihrer großen Leidenschaft, den Beruf machen können, von dem sie immer geträumt hatte. Natürlich wusste sie, dass sie bereits einen Spitznamen hatte. Man nannte sie ›die Rosenkönigin‹. Sie empfand den Namen als Ehrentitel und hatte sich geschworen, ihm gerecht zu werden. An Massenproduktion war sie nicht interessiert, zu ihr sollten Leute kommen, die Rosen liebten, so wie sie selbst.

    Sie hatte auch einen kleinen Laden, in dem sie Schnittblumen verkaufte, darunter ein paar robuste Rosensorten, die sich gut für die Vase eigneten.

    Ihre wahre Liebe aber gehörte den Rosenstöcken, die sich die Leute für ihre Gärten oder Terrassen kauften. Sie hegte und pflegte sie, bis sie die Rosenstöcke, so wie Eltern ihre Kinder, ihre eigenen Wege gehen ließ.

    Sie verließ das Gewächshaus und eilte hinüber zu dem kleinen Laden, denn Nana war ganz allein dort, und die Anzahl der Autos auf dem Parkplatz ließ darauf schließen, dass einiges los war. Sie konnte bestimmt Hilfe gebrauchen.

    Nana hatte eines Tages vor ihr gestanden und gefragt: »Könnte ich für dich arbeiten? Ich brauch nicht viel Geld, aber ich würde alles machen, was hier so anfällt. Wenn ich nur mein Zelt hier auf dem Gelände aufstellen könnte …«

    Valentina lachte in sich hinein, als sie daran dachte. Nana war ein Jahr jünger als sie, sie hatte keine Ausbildung, war mit siebzehn aus der Pflegefamilie ausgerissen, in die man sie nach dem Unfalltod ihrer Eltern gegeben hatte, und um die Welt gereist. Irgendwie hatte sie sich durchgeschlagen und war nach mehreren Jahren nach München zurückgekehrt – mit vielen schönen, aber auch mit einigen weniger schönen Erfahrungen im Gepäck, und auf der Suche nach einer Arbeit, die sich mit ihrem unbändigen Freiheitsdrang vereinbaren ließ. Längst wohnte sie nicht mehr in ihrem Zelt, sondern sie hatte sich eine alte Garage auf dem Gelände der Gärtnerei umgebaut, ganz allein, ohne Hilfe. Es war eine richtig gemütliche Wohnung geworden, sogar mit Bad.

    Zuerst hatte Valentina das Gelände gepachtet, aber nun brauchte der Besitzer Geld und war bereit, es zu verkaufen. Ihre Eltern würden ihr eine größere Summe leihen, trotzdem blieb es ein gewagtes Unterfangen, aber je länger sie darüber nachdachte, desto klarer wurde ihr, dass sie es riskieren wollte. Die Lage war ideal, nicht weit von München entfernt, mit guter Verkehrsanbindung. Sicherlich, die Umgebung war nicht eben schön, es war eine Art Industriepark, der sich hier angesiedelt hatte, aber sie hätte mehr Sicherheit für ihr junges Unternehmen, wenn sie nicht immer mit der Angst leben müsste, dass ihr demnächst der Mietvertrag gekündigt werden könnte und sie sich etwas Neues würde suchen müssen.

    Sie betrat den Laden und erfasste die Lage nach Nanas erleichtertem Blick sofort. Das Geschäft war voll, ihre Freundin brauchte dringend Unterstützung. Sie wandte sich liebenswürdig an die nächste Kundin, und innerhalb von zwanzig Minuten hatten sie den ›Rückstau‹ abgearbeitet.

    »Ich war drauf und dran, dich anzurufen«, sagte Nana. »Jetzt brauch ich erstmal einen Kaffee. Plötzlich kam eine ganze Gruppe hier rein, und ich wusste nicht mehr, wo mir der Kopf stand.«

    Sie war eine kompakte, nicht sehr große Frau mit wuscheligen braunen Haaren und großen, ebenfalls braunen Augen. Ihre Stimme war oft etwas zu laut, ihr Lachen schien tief aus ihrem Körper zu kommen, es platzte wie eine Urgewalt aus ihr heraus. Manchmal sah sie Valentina an und sagte Dinge wie: »Neben dir komme ich mir vor wie ein Elefant im Porzellanladen. Du siehst aus wie eine Elfe, du bewegst dich wie eine und du sprichst auch wie eine.«

    »Ich möchte mal wissen, woher du weißt, wie Elfen sprechen!«, sagte Valentina dann etwa, weil sie immer verlegen wurde, wenn Nana so etwas sagte.

    Dabei fanden auch andere, dass Valentina etwas Elfenhaftes hatte, weil sie groß und sehr schmal war und sich so leicht und elegant bewegte wie eine Tänzerin. Ihre hellblonden Haare fielen ihr bis weit über die Schultern, was den Eindruck von Länge noch verstärkte.

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