Alissa sucht das Glück: Der neue Dr. Laurin 41 – Arztroman
Von Viola Maybach
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Über dieses E-Book
Die Familiengeschichte des Klinikchefs Dr. Leon Laurin tritt in eine neue Phase, die in die heutige moderne Lebenswelt passt.
Da die vier Kinder der Familie Laurin langsam heranwachsen, möchte Dr. Laurins Frau, Dr. Antonia Laurin, endlich wieder als Kinderärztin arbeiten. Somit wird Antonia in der Privatklinik ihres Mannes eine Praxis als Kinderärztin aufmachen.
Damit ist der Boden bereitet für eine große, faszinierende Arztserie, die das Spektrum um den charismatischen Dr. Laurin entscheidend erweitert.
Die Studentin Mia Bernhardt ist, wie viele andere, in einen ihrer Professoren verliebt, den noch ziemlich jungen Manuel Wörth. Ihrem besten Freund Joshua Graumann schwärmt sie vom Professor regelmäßig vor. Dass Joshua sie liebt und diese Gespräche kaum erträgt, ahnt sie nicht. Irgendwann kündigt er ihr die Freundschaft. Dr. Laurin hat bei Joshuas Mutter Brustkrebs entdeckt, sie muss sich dringend operieren lassen. Mia hatte Joshuas Kummer darüber nicht einmal bemerkt. Jetzt sind sie beide unglücklich, jeder auf seine Weise. Mia merkt, wie wichtig ihr Joshua ist. Auf einer Studentenparty betrinkt sie sich so sehr, dass der Abend für sie ein böses Ende nimmt …
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Der neue Dr. Laurin
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Rezensionen für Alissa sucht das Glück
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Buchvorschau
Alissa sucht das Glück - Viola Maybach
Der neue Dr. Laurin
– 41 –
Alissa sucht das Glück
Eine Operation hat ihre Folgen
Viola Maybach
Alissa Nielsen fragte sich, ob Thorsten Fröder, den sie erst in der Woche zuvor kennengelernt hatte, anders war als andere Männer – in dem einen bestimmten Punkt, der sie vor allem interessierte. Sie hoffte es, aber sie blieb, aus Erfahrung klug geworden, vorsichtig.
Thorsten sah nett aus mit seinen blonden Haaren und den irgendwie unschuldig wirkenden blauen Augen, und er konnte sehr unterhaltsam sein. Sie hatten sich bei einer gemeinsamen Bekannten getroffen und gleich einen guten Draht zueinander gehabt. Aber wie oft war ihr das schon passiert? Wie oft hatte sie schon gedacht, sie, Alissa, sei gemeint – und nicht jene besondere Beschaffenheit ihres Körpers, von der sie mittlerweile wusste, dass sie bestimmte Männer magisch anzog?
Sie hatte einen übermäßig großen Busen, der ihr im Laufe ihrer Teenagerzeit gewachsen war und den sie von Anfang an verwünscht hatte, sehr zur Verwunderung anderer Frauen.
»Ich wäre froh, wenn ich so viel Busen hätte wie du! Guck mich an! Weißt du, was ein Mann mal zu mir gesagt hat? Ich hätte zwei Spiegeleier an der Stelle, wo andere Frauen Brüste hätten! Ein anderer hat sie sogar mal als Wespenstiche bezeichnet. Ich sage dir, so etwas ist sehr demütigend. Also beklag dich bloß nicht über deinen großen Busen!« Wie oft hatte sie solche und ähnliche Reden schon hören müssen? Unzählige Male!
Aber Alissas Brüste waren immer größer und schwerer geworden. Zu Beginn hatte sie noch versucht, den wahren Umfang irgendwie zu verstecken, aber das war längst nicht mehr möglich. Ihr Busen war einfach unübersehbar, auch wenn sie weit geschnittene Blusen oder Hemden trug, um ihn wenigstens nicht noch zu betonen.
Ein Dekolleté leistete sie sich schon lange nicht mehr, aber sie hätte gern mal wieder ein schmales Kleid oder einen etwas knapper geschnittenen Pullover getragen, doch das konnte sie sich abschminken, ihr Busen passte einfach nicht mehr hinein. Dabei war sie sonst schmal gebaut, weshalb sich die Konfektionsgröße ihrer oberen Hälfte stark von der ihrer unteren unterschied. Und aus diesem Grund kaufte sie nur noch sehr ungern ein. Röcke in Größe sechsunddreißig, Blusen in Größe …
Nein, sie mochte die Zahl nicht einmal denken.
Aber es war zweifellos besser, sich obenherum zu verhüllen, als ihre große Oberweite noch extra zu betonen, auch ohne enge Kleidung wurde sie oft genug belästigt. Für manche Männer war ein großer Busen offenbar etwas Unwiderstehliches. Leider interessierten sie sich dann nur dafür und nicht für den Menschen Alissa. Das, dachte sie manchmal, war mindestens so demütigend wie die dummen Bemerkungen über Spiegeleier und Wespenstiche.
»Von einer Frau wie dir habe ich immer geträumt«, sagte Thorsten in ihre Gedanken hinein. »Ich hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben, sie jemals zu finden.«
»Eine Frau wie mich?«, fragte sie. »Was meinst du denn damit?«
Einige Sekunden lang hoffte sie, er werde sagen: ›Mir gefällt einfach alles an dir. Ich mag es, wie du aussiehst, ich höre dir gern zu, wenn du redest, und ich lache gern mit dir.‹
Die Hoffnung zerstob schnell, denn Thorsten unterlief der verräterische Blick, auf den Alissa, eher unbewusst, schon gewartet hatte. Dieser Blick verirrte sich von ihrem Gesicht über ihren Hals noch ein Stückchen abwärts und ruhte dann auf ihrem Busen, bevor er, fast schuldbewusst, zu ihrem Gesicht zurückkehrte. Dann erst sagte Thorsten den Satz, den er vor diesem Blick hätte sagen sollen: »Mir gefällt einfach alles an dir, das war von Anfang an so.«
Alissa seufzte. In anderen Situationen hatte sie an dieser Stelle Streit gesucht, dem betreffenden Mann auf den Kopf zugesagt, wofür er sich in Wahrheit interessierte, aber das machte sie schon lange nicht mehr, denn es führte zu nichts.
»Ich glaube, mir geht es nicht so, Thorsten«, sagte sie ganz ruhig. »Tut mir leid, aber ich möchte dir keine falschen Hoffnungen machen.«
Er sah aus, als hätte sie ihn geschlagen, und einen Moment lang tat er ihr fast leid. Er erholte sich jedoch überraschend schnell, wurde aggressiv und beschimpfte sie als ›arrogante Ziege, die sich offenbar für etwas Besseres hielt‹. Sie war so verblüfft über diesen rasanten Wechsel in Tonfall und Haltung, dass sie einfach gar nichts erwiderte. Sie blieb auch sitzen, als er schließlich so heftig aufsprang, dass er seinen Stuhl umwarf, und aus dem Café stürmte.
Gleich darauf stand Charlie neben Alissa. »Wieder einer?«, fragte sie, während sie den Stuhl aufstellte.
Alissa nickte.
»Schade, er sah eigentlich nett aus.« Charlie war die Bedienung im Café. Da gerade nicht viel los war, setzte sie sich für einen Moment zu Alissa an den Tisch. »Mach dir nichts draus, das sind alles Idioten, Ali. Eines Tages kommt ein Mann, dem es um dich geht und nicht um deine Oberweite.«
Alissa war sehr gut mit Charlie befreundet, deshalb wusste Charlie Bescheid.
»Glaubst du das im Ernst?«, fragte Alissa. Sie fühlte sich plötzlich sehr müde, obwohl die Erfahrung, die sie gerade gemacht hatte, ihr ja beileibe nicht neu war. Dennoch: Jedes Mal wieder hoffte sie, es werde endlich einmal anders sein als sonst. Und jedes Mal wurde sie enttäuscht.
»Ja, das glaube ich im Ernst!«, antwortete Charlie mit fester Stimme.
Alissa lächelte unwillkürlich. Charlie war eine heimliche Romantikerin, was man ihr nicht ansah. Sie trug großflächige Tattoos auf einem Arm und am Hals, dazu viele glitzernde Steine in beiden Ohren und auf beiden Nasenflügeln, und sie färbte sich die Haare bevorzugt in Farben, die in der Natur für Haare nicht vorgesehen waren. Derzeit waren sie blau – so blau wie ihre Augen, was einen eigenartigen Effekt hervorrief. Natürlich kleidete sie sich schwarz. Sie war sehr hübsch, fand Alissa, aber sie gab sich Mühe, ihr gutes Aussehen unter der wilden Aufmachung mehr oder weniger zu verstecken.
»Ach, Charlie!«, sagte sie.
Charlie beugte sich vor und tätschelte ihren Arm. »Das wird schon!«, sagte sie und klang dabei wie eine liebe alte Tante, die ihre kleine Nichte tröstet.
Erschrocken bemerkte Alissa, dass ihr die Tränen kamen. Dabei ging es nicht um Thorsten speziell, sondern um diese elende Erfahrung, die sie einfach immer wieder machte, dass Männer sich fast nie für sie interessierten, dafür, was sie dachte, fühlte, sich wünschte. Immer und immer wieder ging es nur um das Eine … Sie war es so leid!
»Hey, du wirst doch wegen diesem blöden Kerl nicht weinen!«
»Nicht wegen dieses einen Kerls«, sagte Alissa, während sie gewaltsam ihre Tränen hinunterschluckte. »Sondern wegen all der blöden Kerle, die sich schon so oder so ähnlich verhalten haben.«
»Sie sind nicht alle so!« Wieder sprach Charlie mit großer Entschiedenheit. »Du weißt ja, meine Erfahrungen sind auch nicht die besten, aber es gibt Ausnahmen. Man muss sie nur finden.«
Alissa nickte. Charlie hatte ja Recht, aber sie hatte keine Lust mehr, zu suchen. Sie war vierundzwanzig Jahre alt, besaß ihre eigene kleine Brotbäckerei, die hervorragend lief, und sie