Kleine Jenny – großes Abenteuer: Mami 2019 – Familienroman
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»Wo bekommt man einen Zauberstab? Das möche ich auch lernen!« Die Stimme von Jenny Hillersen klang wehmütig. Das kleine Mädchen hockte, wie schon oft vorher, auf dem kleinen Hocker am Schmökertisch in der Buchhandlung von Björn König, dem sympathischen Mittdreißiger. Der erfolgreiche Buchhändler hatte eine Vorliebe für Kinder, die hier nach Herzenslust in den Büchern lesen durften – und ganz besonders hatte er Jenny ins Herz geschlossen. Das Mädchen las für sein Leben gern, und sie verstand es auch, die Figuren aus den Büchern in ihren Erzählungen lebendig werden zu lassen. Björn machte das Spaß, denn er war der Meinung, daß Bücher die besten Freunde sein konnten. Aus diesem Grunde hatte er in seinem Geschäft überhaupt diese Leseecke eingerichtet, jeder hatte so die Möglichkeit, sich Bücher, die er vielleicht kaufen wollte, erst einmal näher anzusehen. »In den Zauberkästen, die man im Spielwarengeschäft…« »Ach nee, Herr König, so was meine ich doch nicht«, unterbrach ihn das Mädchen empört. »Ich rede nicht von so einem Kinderkram. Das ist doch kein Zaubern. Und außerdem sind das alles nur Tricks, die schummeln mit. Ich will so einen richtigen Zauberstab, mit dem man was tun kann, was…« Sie brach ab, stockte und drehte dann den Kopf weg. Die Blicke des Mannes aus braunen warmen Augen richteten sich fragend, aber auch verständnisvoll auf die Kleine. Schon längst hatte er bemerkt, daß Jenny offensichtlich daheim Probleme hatte, sie wirkte oft bedrückt und unglücklich. Und das waren dann die Zeiten, in denen sie hier noch länger saß als sonst und die Bücher fast in Rekordzeit verschlang. Im Grunde ging ihn das nichts an, er bedauerte nur, daß ein so aufgewecktes und meist auch fröhliches Mädchen wie Jenny darunter leiden mußte, daß ihre Eltern Streit hatten miteinander.
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Buchvorschau
Kleine Jenny – großes Abenteuer - Margarete Saltzmann
Mami
– 2019 –
Kleine Jenny – großes Abenteuer
Was sagt der Papa dazu?
Margarete Saltzmann
»Wo bekommt man einen Zauberstab? Das möche ich auch lernen!« Die Stimme von Jenny Hillersen klang wehmütig. Das kleine Mädchen hockte, wie schon oft vorher, auf dem kleinen Hocker am Schmökertisch in der Buchhandlung von Björn König, dem sympathischen Mittdreißiger. Der erfolgreiche Buchhändler hatte eine Vorliebe für Kinder, die hier nach Herzenslust in den Büchern lesen durften – und ganz besonders hatte er Jenny ins Herz geschlossen. Das Mädchen las für sein Leben gern, und sie verstand es auch, die Figuren aus den Büchern in ihren Erzählungen lebendig werden zu lassen.
Björn machte das Spaß, denn er war der Meinung, daß Bücher die besten Freunde sein konnten. Aus diesem Grunde hatte er in seinem Geschäft überhaupt diese Leseecke eingerichtet, jeder hatte so die Möglichkeit, sich Bücher, die er vielleicht kaufen wollte, erst einmal näher anzusehen.
»In den Zauberkästen, die man im Spielwarengeschäft…«
»Ach nee, Herr König, so was meine ich doch nicht«, unterbrach ihn das Mädchen empört. »Ich rede nicht von so einem Kinderkram. Das ist doch kein Zaubern. Und außerdem sind das alles nur Tricks, die schummeln mit. Ich will so einen richtigen Zauberstab, mit dem man was tun kann, was…« Sie brach ab, stockte und drehte dann den Kopf weg.
Die Blicke des Mannes aus braunen warmen Augen richteten sich fragend, aber auch verständnisvoll auf die Kleine. Schon längst hatte er bemerkt, daß Jenny offensichtlich daheim Probleme hatte, sie wirkte oft bedrückt und unglücklich. Und das waren dann die Zeiten, in denen sie hier noch länger saß als sonst und die Bücher fast in Rekordzeit verschlang.
Im Grunde ging ihn das nichts an, er bedauerte nur, daß ein so aufgewecktes und meist auch fröhliches Mädchen wie Jenny darunter leiden mußte, daß ihre Eltern Streit hatten miteinander.
»Weißt du«, versuchte Björn sie jetzt zu trösten. »Manchmal hilft es schon, wenn man sich ganz stark etwas wünscht. Dann geht das auch ohne Zauberstab in Erfüllung.«
»Wünschen kann ich mir viel, aber ich weiß, daß ich nicht im Märchen lebe«, erklärte sie altklug. »Aber wenn ich will, kann ich in den Geschichten leben, die ich lese, das kann auch ganz toll sein. Und jetzt muß ich nach Hause, sonst schimpft meine Mutter, wenn ich zu spät komme. Sie glaubt nämlich, ich bin bei einer Freundin.«
Sie packte ihre Tasche und lief nach einem kurzen Gruß davon.
Björn schaute ihr nach. So eine Tochter hätte er sich auch gewünscht. Aber bisher hatte es der sympathische Mann noch nicht einmal geschafft, sich die Frau seiner Träume zu suchen, stets war die Arbeit vorgegangen. Er hatte das Geschäft aufbauen müssen, das sein Vater vor seinem Tod doch sehr vernachlässigt hatte. Und dann hatte ihn die Arbeit auch weiterhin festgehalten. Selbst wenn er ab und zu eine Frau traf, die ihn interessierte, so war diese meist gebunden. Und mittlerweile besaß Björn schon drei Geschäfte, die ihn forderten – da mußte es schon ein unglaublicher Zufall sein, wenn er auf den ersten Blick die richtige Frau für ihn treffen sollte.
Aber die Arbeit füllte ihn aus, und er war nicht unglücklich dabei. Nur in solchen Momenten wie diesen, da er bei Jenny fühlte, wie unglücklich sie war, erfaßte auch ihn die Sehnsucht nach einer Familie, einer Frau, die Wärme und Liebe geben konnte, und ein oder zwei Kindern, deren Lachen durch das Haus klang, in dem er jetzt meist allein war, abgesehen von der Haushaltshilfe.
Björn seufzte, und im nächsten Moment forderten wieder die Kunden und Angestellten seine Aufmerksamkeit, der Augenblick der Sehnsucht verging so schnell, wie er gekommen war.
*
Jenny ging mit langsamen Schritten durch den Vorgarten. Schon von hier draußen hörte sie die Stimmen ihrer Eltern, die sich wieder miteinander stritten. Das heißt, Streit konnte man das eigentlich kaum nennen; Alexander Hillersen, Jennys Vater, beschuldigte wieder einmal lautstark seine Frau, sich mit anderen Männern abzugeben, und Kirsten, ihre Mutter, schwieg – auch wie fast immer. Es hätte auch wenig Sinn gemacht zu antworten. Wenn Alexander in dieser Stimmung war, hörte er nicht zu, wollte er nicht zuhören. Soviel hatte das Mädchen jetzt schon begriffen. Nur, warum ihr Vater immer wieder mit solchen Anschuldigungen ankam, verstand sie nicht. Ihre Mutter schaute nie einen anderen Mann an, mochte er auch noch so attraktiv sein, sie war ihrem Ehemann treu. Nur hatte ihr Vater sich derart in seine Eifersucht gesteigert, daß er vernünftigen Argumenten nicht mehr zugänglich war.
Heute war jedoch alles ein bißchen anders, wie das Mädchen gleich darauf feststellte, als es das Haus betrat.
»Es reicht jetzt, Alex«, sagte Kirsten plötzlich bestimmt, und Jenny stand mucksmäuschenstill da und spitzte die Ohren.
Ihr Vater hielt plötzlich verblüfft inne, denn Widerspruch war er von seiner Frau nicht gewohnt.
»Ich bin deine ewigen grundlosen Verdächtigungen leid. Ich kann ja nicht einmal mehr einkaufen gehen, ohne daß du mir nachspionierst und behauptest, ich hätte mit dem Mann an der Kasse geflirtet. Wir waren einmal glücklich, Alex, aber du bist dabei, alles zu zerstören. Ich kann nicht mehr, ich bin deine Eifersucht leid, und ich kann und werde nicht zulassen, daß du Jenny immer wieder mit hineinziehst in diesen Argwohn.«
Für einen Augenblick herrschte Stille, dann war der Stimme des Mannes Verblüffung anzuhören. »Aber ich liebe dich doch, Kirsten. Glaube mir, ich will uns das Leben nicht schwermachen, aber ich könnte es nicht ertragen, dich zu verlieren.«
»Du hast eine sehr seltsame Art, deine Liebe zu zeigen, denn du benimmst dich eher wie ein Gefängniswärter. Und weil ich so nicht weiterleben kann, halte ich es für das Beste, wenn wir uns eine Weile trennen.«
»Was soll das heißen?« fragte er fassungslos.
»Jenny und ich werden einige Zeit ausziehen«, verkündete Kirsten jetzt, und Jenny gab es einen Stich ins Herz, dann aber nickte das Mädchen. Vielleicht gab es dann keinen Streit mehr, so hoffte sie.
»Das heißt konkret, daß Jenny und ich zu meiner Mutter ziehen, zunächst einmal. Du kannst dann in Ruhe darüber nachdenken, was du hier falsch machst. Alex, wir haben uns einmal geliebt, und wir waren glücklich miteinander. Du hast jetzt eine allerletzte Chance, das alles wieder in Ordnung zu bringen. So will ich nicht mehr mit dir leben.«
»Das kannst du nicht tun!« brüllte Jennys Vater jetzt. »Du kannst mich nicht einfach verlassen.«
Ein Schrei von Kirsten ertönte, und jetzt hielt es Jenny nicht mehr in ihrem Versteck. Sie sprang hervor und sah mit angstvoll geweiteten Augen, daß ihr Vater ihre Mutter an den Armen gefaßt und gegen die Wand gestoßen hatte.
Jenny begann zu weinen. »Papa, was tust du mit Mama? Wenn ihr euch nicht mehr lieb habt, dann hat Mama recht, dann gehen wir lieber zu Oma. Aber tu ihr nicht weh, bitte!«
Abrupt ließ Alexander seine Frau los, schaute verwirrt auf seine Tochter und dann voller Abscheu auf seine Hände. »Ich – es tut mir leid – ich wollte nicht – nein, Jenny, ich will deiner Mama nicht weh tun. Ich habe sie doch lieb. Aber…« Er wandte sich ab und verließ mit schweren Schritten das Haus.
Kirsten zog ihre Tochter in die Arme und barg den Kopf an der Brust, dabei selbst krampfhaft die Tränen unterdrückend.
Schließlich hob Jenny den Kopf