Der Prinz und die Skandal-Komtess: Fürstenkrone Classic 83 – Adelsroman
Von Corinna Sandberg
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Über dieses E-Book
In der völlig neuen Romanreihe "Fürstenkrone" kommt wirklich jeder auf seine Kosten, sowohl die Leserin der Adelsgeschichten als auch jene, die eigentlich die herzerwärmenden Mami-Storys bevorzugt.
Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt "diese" Wirklichkeit.
Das schnittige Motorboot raste über das Wasser. Fast schien es über die Wellen zu fliegen. Prinz Dieter hielt das Steuer mit sicherer Hand, lenkte geschickt und gab in der Zielgeraden vor der Hafeneinfahrt von Cannes noch einmal Vollgas. Er überholte das Motorboot seines schärfsten Konkurrenten, des Venezianers Juan Asanto, im letzten Moment. Asanto hatte buchstäblich das Nachsehen. Aus den Lautsprechern ertönte der Name des Siegers der Superklasse-Regatta: Prinz Dieter von Glochow, Allemagne/Deutschland. Kurz darauf stand der braungebrannte dunkelblonde Prinz mit den strahlend blauen Augen auf dem Siegerpodest. Die Menge jubelte ihm zu. Eine bildschöne brünette Frau brachte den Siegerkranz sowie den Pokal und die Medaille. Sie war rank und schlank, mit einer Figur, die jeden Mann hinreißen musste, sinnlichen grünen Nixenaugen und einem verlockenden Mund. Sie konnte höchstens fünfundzwanzig sein und ohne Zweifel Französin. Prinz Dieter schaute ihr in die Augen. Es war wie ein Blitzschlag. Ein Funke der Leidenschaft sprang zwischen den beiden über. Der Prinz hörte die Stimme des Rennleiters zwar noch, der die Laudatio auf ihn hielt, verstand die Worte aber nicht mehr, obwohl er fließend französisch konnte. Bis er den Namen der Schönen vernahm: »Komtess Pascale d'Aurincourt, meine bezaubernde Nichte, wird dem Sieger jetzt Kranz und Pokal überreichen.« Der hochgewachsene Prinz stieg vom Podest herunter und bückte sich, damit Pascale ihm die Medaille umhängen konnte. Die Komtess war mittelgroß. Der Hauch ihres verführerischen Parfüms drang Prinz Dieter in die Nase. »Sie sind ein Held, mon cher prince«
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Der Prinz und die Skandal-Komtess - Corinna Sandberg
Fürstenkrone Classic
– 83 –
Der Prinz und die Skandal-Komtess
Kann ihre Liebe eine Zukunft haben?
Corinna Sandberg
Das schnittige Motorboot raste über das Wasser. Fast schien es über die Wellen zu fliegen. Prinz Dieter hielt das Steuer mit sicherer Hand, lenkte geschickt und gab in der Zielgeraden vor der Hafeneinfahrt von Cannes noch einmal Vollgas. Er überholte das Motorboot seines schärfsten Konkurrenten, des Venezianers Juan Asanto, im letzten Moment.
Asanto hatte buchstäblich das Nachsehen. Aus den Lautsprechern ertönte der Name des Siegers der Superklasse-Regatta: Prinz Dieter von Glochow, Allemagne/Deutschland.
Kurz darauf stand der braungebrannte dunkelblonde Prinz mit den strahlend blauen Augen auf dem Siegerpodest. Die Menge jubelte ihm zu. Eine bildschöne brünette Frau brachte den Siegerkranz sowie den Pokal und die Medaille. Sie war rank und schlank, mit einer Figur, die jeden Mann hinreißen musste, sinnlichen grünen Nixenaugen und einem verlockenden Mund.
Sie konnte höchstens fünfundzwanzig sein und ohne Zweifel Französin. Prinz Dieter schaute ihr in die Augen. Es war wie ein Blitzschlag. Ein Funke der Leidenschaft sprang zwischen den beiden über. Der Prinz hörte die Stimme des Rennleiters zwar noch, der die Laudatio auf ihn hielt, verstand die Worte aber nicht mehr, obwohl er fließend französisch konnte.
Bis er den Namen der Schönen vernahm: »Komtess Pascale d’Aurincourt, meine bezaubernde Nichte, wird dem Sieger jetzt Kranz und Pokal überreichen.«
Der hochgewachsene Prinz stieg vom Podest herunter und bückte sich, damit Pascale ihm die Medaille umhängen konnte. Die Komtess war mittelgroß. Der Hauch ihres verführerischen Parfüms drang Prinz Dieter in die Nase.
»Sie sind ein Held, mon cher prince«, flüsterte sie. »Sie hätten sich bei der Zieleinfahrt den Hals brechen können.«
Bei den mehrere hundert PS starken Bootsmotoren und den hohen Geschwindigkeiten, die damit erzielt wurden, war das ohne Weiteres möglich. Dieter lächelte.
»Um von Ihnen zum Sieger gekürt zu werden, Comtesse, wage ich alles. Darf ich Sie jetzt schon um den ersten Tanz bei der Siegesfeier im Casino bitten?« Pascale nickte. In ihren meergrünen Augen tanzten im Sonnenlicht goldene Fünkchen. »Und jetzt will ich den Kuss für den Sieger!«, rief Dieter und fasste sie um die gertenschlanke Taille.
Sie küssten sich lange und stürmisch. Prinz Dieter spürte, wie sich Pascale weich an ihn schmiegte. Er fühlte die Formen ihres Körpers. Das Blut raste durch seine Adern. Wildes Begehren erfüllte ihn, und er wusste instinktiv, dass sie dasselbe fühlte. Es war eine stürmische, schicksalhafte und wilde Liebe – vom ersten Moment an. Die beiden küssten sich so lange, bis die Zuschauer oh, là là schrien und klatschten. Die Franzosen waren von jeher ein Volk, das für l’amour viel Verständnis aufbrachte. Die Zurufe brachten den Prinzen und die Komtess wieder zu sich.
Sie lösten sich voneinander. Pascale d’Aurincourt atmete schneller. Bisher waren Männer für sie wie Spielzeuge gewesen, und sie hatte ihre Liebhaber beherrscht. Prinz Glochow, der Deutsche, würde keine Ausnahme sein. Weder sein Adelstitel, noch seine Bildung und Intelligenz schützten ihn davor.
»Bis später«, sagte sie und trat zurück.
Der Rennleiter, ihr Onkel, ein französischer Graf, näherte sich dem Prinzen, der noch den weißen Rennfahrerdress trug. Pascale im schulterfreien, champagnerfarbenen Sommerkleid beobachtete, wie er Prinz Dieter die Hand schüttelte und dann dem Zweiten und Dritten des Bootsrennens gratulierte.
Diese zwei brauchte sie nicht zu küssen. Sie überreichte ihnen jedoch die Pokale. Juan Asanto, der Boots- und Autorennfahrer, der Zweite, schaute verstimmt drein. Prinz Dieter hatte ihm den Sieg und die Schau gestohlen und, wie es aussah, sämtliche Chancen bei der schönen Komtess d’Aurincourt, die er von Jetset-Festivitäten schon länger kannte. Asanto, der Playboy, musste sich auf allen Gebieten als zweiter Sieger betrachten. Eine Rolle, die ihm absolut nicht gefiel.
Offizielle und hochrangige Zuschauer umdrängten die ersten drei. Das Fernsehen war da. Fernsehkameras liefen, und Pressefotografen schossen ihre Fotos. Prinz Dieter schwenkte den Siegerpokal. Jemand öffnete eine Flasche Champagner und drückte Dieter die wie eine Fontäne sprühende Flasche in die Hand.
Er bespritzte die ihn Umgebenden, was sich nicht vermeiden ließ. In dem Moment wirkte er viel ausgelassener, als er in Wirklichkeit war.
Die drei Gewinner legten sich die Arme um die Schultern und stellten sich zu einem gemeinsamen Foto auf. Strahlend jung sahen sie aus.
Dieter sah Pascale im Hintergrund bei der Tribüne. Ihre Blicke trafen sich noch einmal. Dann verlor er sie aus den Augen. Obwohl es nur für kurze Zeit sein würde, kam das dem Prinzen wie ein Verlust vor.
Prinz Dieter beeilte sich, der Menge zu entrinnen und zu den Umkleidekabinen zu gelangen. Sie befanden sich in einem Gebäude des Yacht- und Bootssportclubs an der Croisette, der berühmten Uferpromenade von Cannes. Beim Duschen und in der kühlen, dämmrigen Kabine, die strikt vor Reportern und Neugierigen abgeschirmt wurde, entspannte er sich.
Er streckte sich auf der Bank aus, ein Handtuch um die Hüften, und ließ das Bootsrennen vor seinem geistigen Auge noch einmal Revue passieren. Das tat er immer.
Doch diesmal konnte er sich nicht konzentrieren. Pascales Bild drängte sich immer wieder in seine Gedanken.
Mein Gott, dachte Dieter, ich bin bis über beide Ohren verliebt. Es war ganz anders als sonst, wenn ihm ein Mädchen gefiel, viel stärker und intensiver.
Er zog sich schleunigst an.
Prinz Dieter wollte die schöne Komtess wiedersehen. Ganz dunkel erinnerte er sich, dass er ihren Namen schon mehrmals gehört hatte.
Es musste im Zusammenhang mit verschiedenen Skandalen gewesen sein. Wenn Dieter sich recht erinnerte, wurde Pascale die »Komtess scandaleuse« genannt, die Skandal-Komtess. Doch das musste man ja nicht für bare Münze nehmen.
*
Wenig später schlenderte Prinz Dieter die Croisette, eine der schönsten Straßen der Welt, entlang. Prachtvolle Palmen und exotische Gewächse säumten die Uferstraße von Cannes mit ihren vielen Luxushotels, Restaurants, Straßencafés und eleganten Läden. Die Croisette, hier eine reine Fußgängerzone, war sehr beliebt. Passanten erkannten Prinz Dieter als Sieger des Bootsrennens und sprachen ihn an.
Sie beglückwünschten ihn, wollten sich mit ihm unterhalten und baten um Autogramme. Besonders die Frauen, alle sommerlich bunt und knapp bekleidet, schwärmten für den gut aussehenden, stattlichen Prinzen. Er hätte zahlreiche Chancen gehabt.
Doch er dachte nur an die Komtess d’Aurincourt und wollte so schnell wie möglich zum Palm-Beach-Casino auf der Landzunge Pointe de la Croisette. Ohne unhöflich zu sein, wimmelte er seine Fans ab. Bald schon eilte er die Stufen zu den pompösen, um die Jahrhundertwende erbauten Casino hinauf.
Der Regattaball, wie er hieß, fand im großen Ballsaal hinter den Spielsälen statt. Livrierte Lakaien öffneten Prinz Dieter die