Seewölfe - Piraten der Weltmeere 164: Die Kanonen von São Miguel
Von Roy Palmer
()
Über dieses E-Book
Ähnlich wie Seewölfe - Piraten der Weltmeere 164
Titel in dieser Serie (100)
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 17: Kap der Dämonen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeewölfe - Piraten der Weltmeere 8: Im Kugelhagel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeewölfe - Piraten der Weltmeere 6: Feind im Dunkel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeewölfe - Piraten der Weltmeere 1: Der Freibeuter aus Cornwall Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeewölfe - Piraten der Weltmeere 7/I: An Irlands Küsten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeewölfe - Piraten der Weltmeere 7/III: Das Gefecht in der Dungarvanbai Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeewölfe - Piraten der Weltmeere 22: Karibik-Piraten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeewölfe - Piraten der Weltmeere 19: Kanonendonner in der Todesbucht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeewölfe - Piraten der Weltmeere 5: Duell in der Piratenbucht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeewölfe - Piraten der Weltmeere 7: Küstenhaie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeewölfe - Piraten der Weltmeere 13: Männer in Ketten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeewölfe - Piraten der Weltmeere 7/II: In den Tod gehetzt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeewölfe - Piraten der Weltmeere 15: Blitzende Klingen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeewölfe - Piraten der Weltmeere 2: Schwarze Fracht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeewölfe - Piraten der Weltmeere 9: Kämpft, daß die Fetzen fliegen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeewölfe - Piraten der Weltmeere 16: Bordgericht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeewölfe - Piraten der Weltmeere 41: Ein Mann wird kielgeholt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeewölfe - Piraten der Weltmeere 10: In der Falle der Spanier Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeewölfe - Piraten der Weltmeere 20: Der Überfall Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeewölfe - Piraten der Weltmeere 12: Die Insel der Vögel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeewölfe - Piraten der Weltmeere 4: Jagd durch die Biskaya Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeewölfe - Piraten der Weltmeere 31: Feindliche Küsten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeewölfe - Piraten der Weltmeere 11: Die letzte Fahrt der "Isabella" Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeewölfe - Piraten der Weltmeere 27: Die Hölle von Panama Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeewölfe - Piraten der Weltmeere 44: Drei irische Freibeuter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeewölfe - Piraten der Weltmeere 28: Im Hagel der Breitseiten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeewölfe - Piraten der Weltmeere 3: Unter falscher Flagge Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeewölfe - Piraten der Weltmeere 18: Die Insel der Wilden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeewölfe - Piraten der Weltmeere 14: Teufel an Bord Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeewölfe - Piraten der Weltmeere 24: Der Mann aus Eisen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Killerschiff: Thriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Anmutige Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeewölfe - Piraten der Weltmeere 363: Kanonendonner vor Tortuga Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDER SCHARLACHROTE BIKINI: Der Krimi-Klassiker! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStar Trek - The Next Generation 06: Den Frieden verlieren Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Todsünde Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeewölfe - Piraten der Weltmeere 274: Im Kerker von Galway Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeewölfe - Piraten der Weltmeere 420: Die Rote Korsarin schlägt zu Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin glühend Messer Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Seewölfe - Piraten der Weltmeere 107: Auf fremden Meeren Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeewölfe - Piraten der Weltmeere 104: Der Schatz der Maya Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas purpurne Tuch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Legende der Drachenorden: Teil 1 - Aufbruch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeewölfe - Piraten der Weltmeere 235: Am Kap der Hölle Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie neue Erde Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeewölfe - Piraten der Weltmeere 485: Wo die Schlangen-Insel versank Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEmma erbt: Ein Teneriffa-Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDunkel ruht der See: Unheimlicher Thriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZauber der Sonneninsel: Liebesreise nach Mallorca Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMörderhitze: Ein Kroatien-Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGrab ohne Meerblick Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Inder: Historischer Roman aus der Zeit Gajus Julius Caesars Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchiffsnovelle - Herr Cassirers Reise zum Olivenbaum: Eine philosophisch-psychologische Erzählung nach wahren Motiven. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeewölfe - Piraten der Weltmeere 34: Stürmische Karibik Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Shakespeare-Mörder: Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeewölfe - Piraten der Weltmeere 259: Im Kanal des Todes Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeewölfe - Piraten der Weltmeere 419: Todesschatten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeewölfe - Piraten der Weltmeere 564: Der Höllenfürst Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCaptain Alexanders Engel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeewölfe - Piraten der Weltmeere 88: Gestrandet vor Bahia Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Kinder – Action & Abenteuer für Sie
Max und Moritz (Illustrierte Ausgabe): Eines der beliebtesten Kinderbücher Deutschlands: Gemeine Streiche der bösen Buben Max und Moritz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Aufstand Der Drachen (Von Königen Und Zauberern—Buch 1) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTagebuch eines Mega-Kriegers Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Mein Outdoor-Erlebnisbuch: Spannung, Spiele und geheime Tipps Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Abenteuer von Tom Sawyer und Huckleberry Finn: Illustrierte Ausgabe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Olchis und die Teufelshöhle Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Drachen haben nichts zu lachen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPotilla: Frecher Feen-Zauber für Kinder ab 10 Jahren Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Festmahl der Drachen (Band 3 im Ring der Zauberei) Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Die Abenteuer Tom Sawyers (Zweisprachige Ausgabe: Deutsch-Englisch) Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei) Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Tagebuch eines Kriegers Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5MARSCH DER KÖNIGE (Band 2 im Ring der Zauberei) Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Die Olchis und der Geist der blauen Berge: Büchersterne. 2./3. Klasse Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie beliebtesten Klassiker der Kinderliteratur in einem Band: Romane, Bildergeschichten, Märchen und Sagen (Illustrierte Ausgabe): Die Abenteuer Tom Sawyers, Heidi, Die Schatzinsel, Nesthäkchen, Max und Moritz, Der Struwwelpeter, Peterchens Mondfahrt, Schneewittchen, Aschenputtel, Rotkäppchen, Das Dschungelbuch, Alice im Wunderland... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie 3 vom Ast: Das Lesebuch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Vampirschwestern 1 - Eine Freundin zum Anbeißen Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Tante Olgas Windmühle Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWitch & Wizard (Band 1) - Verlorene Welt Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Die Olchis räumen auf: Büchersterne. 2./3. Klasse Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin immer noch verirrter Kater im Nether Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Kampf der Ehre (Band 4 im Ring der Zauberei) Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Tagebuch eines Giga-Kriegers Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Die Höhlenkinder: Jugendbuch-Trilogie (Alle 3 Bände): Die Höhlenkinder im Heimlichen Grund, Die Höhlenkinder im Pfahlbau & Die Höhlenkinder im Steinhaus Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRitus Der Schwerter (Band #7 im Ring der Zauberei) Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Das geheime Dinoversum Xtra (Band 2) - Gefahr für den Triceratops Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Gewicht der Ehre (Von Königen Und Zauberern—Buch #3) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Verwandte Kategorien
Rezensionen für Seewölfe - Piraten der Weltmeere 164
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 164 - Roy Palmer
10
1.
Florinda Martinez Barrero konnte nicht schlafen. Sie kauerte in dem niedrigen, fensterlosen Schiffsraum – er wurde, wie sie sich immer wieder ins Gedächtnis zurückrief, das Kabelgatt genannt – und hielt ihre Beine, die sie dicht an den Leib herangezogen hatte, mit den Armen umschlungen. Sie kaute auf ihrer Unterlippe und überlegte bedrückt, daß zwischen einem stickigen, düsteren Versteck wie diesem und einem richtigen Verlies tief unten im Kellergewölbe eines Gemäuers kein großer Unterschied bestehen konnte.
Tagsüber vermochte sie es hier unten einigermaßen auszuhalten. Dann drang etwas Licht durch die Ritzen des Schotts und an Oberdeck hantierten und lachten die Männer. Manchmal konnte sie die Stimme von Andrés heraushören. Allein ihr Klang erfüllte sie mit Freude und Zuversicht.
Die Nacht kündigte sich indessen, wie jetzt, mit dem Abebben der Geräusche an Deck an. Wenn die Finsternis wie eine große schwarze Spinne durch das Schiff kroch, fühlte sich Florinda von Schwermut, ja, von Verzweiflung befallen.
So stellten sich die dumpfen, drohenden Gedanken ein, alle jene seltsamen und bedenklichen Fragen, wie sie nur die Dunkelheit und das Alleinsein hervorrufen können. Florinda kämpfte gegen die deprimierenden Gefühle an und versuchte, sich zu bezwingen, unterlag aber immer wieder. Es war, als wollten die Geister der Nacht und der schier endlosen See sich an ihr rächen für das, was sie getan hatte.
So hatte sie nur selten geschlafen, seit sie Cadiz verlassen hatten. Entsprechend war es um ihren Gemütszustand bestellt. Sie erzählte Andrés, der jede unbeobachtete Minute wahrnahm, um sie zu besuchen, jedoch kaum etwas davon, denn sie wollte ihm die Sache nicht noch schwerer machen, als sie ohnehin schon war.
Andrés – seinetwegen hatte sie es getan. Aus Liebe zu ihm hatte sie den elterlichen Hof heimlich verlassen und war durchgebrannt, wie man sagte. Was sie für ihn empfand, mußte echte Liebe sein, denn sonst hätte sie es niemals auch nur bis hierher durchgehalten, soviel war ihr klar.
Ein neunzehnjähriges Mädchen an Bord eines Schiffes, als „blinder Passagier" unter einer Meute von rauhen Männern – das war ungeheuerlich und verwegen zugleich. Aber es war auch weitaus weniger abenteuerlich und romantisch, als Florinda es sich daheim ausgemalt hatte. Mittlerweile hatte sie Furcht vor ihrer eigenen Courage bekommen.
Sie preßte die Lippen zusammen.
Durchhalten, sagte sie sich, du mußt durchhalten, um jeden Preis! Nur jetzt nicht verrückt spielen!
Das Knarren und Knacken im Schiffsleib war allgegenwärtig, das Rauschen des Wassers nahm sich bei Nacht überlaut aus. Irgendwo raschelte und knirschte es, und Florinda fragte sich voll Entsetzen, ob das wieder eine Ratte sei – wie jene, die gestern oder vorgestern durch das Kabelgatt gehuscht war.
Ratten greifen auch erwachsene Menschen an, dachte sie.
Du bist albern, sagte sie sich dann.
Sie versuchte, an etwas anderes zu denken. Die wievielte Nacht war dies nun? Sie hatte aufgehört, die Tage zu zählen und konnte sie nur noch schätzen. Eine Woche mochte seit dem Auslaufen aus dem Hafen von Cadiz vergangen sein, vielleicht waren es auch anderthalb Wochen – oder gar schon zwei?
Wie viele Wochen noch, um die Neue Welt, diesen rätselhaften, faszinierenden Kontinent, zu erreichen? Viele Wochen. Zwei oder drei Monate. Manchmal konnten auch vier daraus werden, je nach Wetterlage. Andrés hatte es ihr gesagt, damit sie sich mit entsprechender Geduld für die Reise wappnete.
Er hatte ihr auch Einzelheiten über den Kurs des Schiffes, der „Gran Duque de Almeria", mitgeteilt, wenn sie sich im Kabelgatt heimlich getroffen hatten, aber sie, Florinda, konnte sich der meisten Details nicht mehr entsinnen, weil ihr die erdkundlichen und nautischen Begriffe zu fremd waren.
Nur eins hatte sie behalten: daß die Galeone in dieser Nacht die Azoren passierte.
Florinda sehnte den Augenblick herbei, in dem Andrés zu ihr in das unbequeme Versteck schlüpfen würde, um ihr mitzuteilen: „Die Neue Welt ist in Sicht!"
Daran richtete sie sich innerlich auf. Es war ihre einzige seelische Hilfe. Die Hoffnung war ein großer weißer Schwan, der vor der „Gran Duque" dahinrauschte und zielsicher auf die Küsten der Zukunft zustrebte.
Florinda überlegte, ob sie die Apfelsine essen solle, die sie sich aufbewahrt hatte, ganz einfach nur, um etwas zu tun. Sie gelangte aber zu dem Schluß, daß das Obst dazu viel zu wertvoll war. Die letzte andalusische Apfelsine, die sie mit an Bord des Schiffes genommen hatte – Florinda wollte sie doch lieber so lange wie möglich aufbewahren. Sie wußte ja nicht, wieviel Zeit noch verstreichen würde, bis sie wieder so etwas zu essen erhielt.
Die Verpflegung an Bord der Galeone bestand größtenteils aus Dörrfleisch und hartem Schiffszwieback. Andrés, der in unregelmäßigen Zeitabständen erschien und nie genau sagen konnte, wann er zurückkehrte, brachte stets etwas davon mit. Sie wußte, er sparte sich diese Bissen im wahrsten Sinne des Wortes vom Mund ab, denn sie waren Bestandteil der Mahlzeiten, die er täglich wie alle anderen als Ration empfing.
Sie war ihm unendlich dankbar und himmelte ihn an. Wie er sie in Cadiz an Bord geschmuggelt hatte – allein das war ein Meisterstück gewesen. Wie rührend er um ihr Wohlergehen bemüht war und wie er sie verehrte! Sie würde ihm seinen Mut und sein aufopferndes Verhalten nie vergessen. Sie wußte, daß er sein Leben riskierte. Die Strafen für ein Mannschaftsmitglied, das einem blinden Passagier eines Segelschiffes half, waren drakonisch. Sie hörte nicht auf, es sich vor Augen zu halten.
Aber bei allem, was sie für Andrés Nortes de Checa empfand, würde sie sich an dieses Gefängnis nie gewöhnen können. Der unerlaubte Aufenthalt an Bord war für sie gleichsam ein Schlüsselerlebnis. Sie würde dieses Schiff und die ganze Seefahrt immer hassen und niemals vertraut werden, mit diesen schwankenden Bewegungen und der Übelkeit, die sie hervorriefen, mit dem Knarren der Blöcke und Rahen, dem Schwappen und Gurgeln der Fluten an den Bordwänden. Sie war für dieses Leben nicht geboren. Auch in einer gemütlichen Kammer des Achterkastells stellte sie sich eine solche Überfahrt kaum erfreulicher vor.
Aber welche andere Wahl hätte sie gehabt? Ihre Eltern hatten ihr den Umgang mit Andrés, dem Abkömmling eines verarmten Adelsgeschlechts aus Algeciras, strikt verboten.
„Dieser Hidalgo! hatte ihr Vater gerufen. „Dieser Nichtsnutz, dieser andalusische Schweinehirt! Er kann dir keine Zukunft bieten, er wird dich nur noch auf die schiefe Bahn bringen!
Ja, es stimmte: Andrés hatte wirklich keinen einzigen Escudo oder Real in der Tasche gehabt, als sie ihren Plan geschmiedet hatten. Das hatte ihn aber nicht seiner Tollkühnheit beraubt. Wenn er selbst kein Schiff in die Neue Welt ausrüsten konnte, so heuerte er eben irgendwo als kleiner, unbedeutender Decksmann an – auf der „Gran Duque de Almeria" beispielsweise. In der Neuen Welt Amerika musterte er dann wieder ab und ging seine eigenen Wege.
Auf legale Weise hätte er Florinda niemals mitnehmen können, auch dann nicht, wenn sie verheiratet gewesen wären. Die Anwesenheit von Frauen auf einem Kauffahrteifahrer wie diesem war eine Ungesetzlichkeit. „Weibsbilder" hatten hier nichts zu suchen. Nicht einmal der Kapitän durfte seine Frau während der Überfahrt im Achterkastell einquartieren. Sie hatte gefälligst zu Hause zu bleiben.
Nur hin und wieder wurde ein Konvoi mit Siedlern in die Neue Welt geschickt. Auf den Schiffen dieser Geleitzüge befanden sich Männer, Frauen und Kinder, die das spanisch-portugiesische Kolonialreich mit ausbauen sollten. Aber Florindas Vater hätte es zu verhindern gewußt, daß sich seine Tochter an Bord eines solchen Seglers begab. Die Ausreise aus Spanien hatte nur heimlich geschehen können, es war der einzige Weg gewesen.
Florinda hob den Kopf.
Schritte näherten sich dem Kabelgatt, langsame, etwas schlurfende Schritte. Gelbliches dämmriges Licht drang durch die Ritzen des Schotts. Jemand näherte sich mit einer Öllampe und verhielt direkt vor dem Schott.
Florinda wollte den Namen ihres Geliebten aussprechen, bremste sich aber im letzten Moment. Diese Schritte, diese schleppende Gangart! Unmöglich konnte es sich um Andrés handeln, es sei denn, er wollte ihr einen Streich spielen.
Florinda wartete nicht, bis der Besucher mit der Lampe das Schott aufgeriegelt hatte. Sie erhob sich, schlich durch das Dunkel, tastete sich an Taurollen und zusammengelegten Tampen vorbei und über sie hinweg und erreichte eine große Seekiste, in der nach Auskunft