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Der Inder: Historischer Roman aus der Zeit Gajus Julius Caesars
Der Inder: Historischer Roman aus der Zeit Gajus Julius Caesars
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eBook399 Seiten5 Stunden

Der Inder: Historischer Roman aus der Zeit Gajus Julius Caesars

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Über dieses E-Book

Durch den Golfstrom getrieben, gelangen einige Proto-Indianer aus dem Stamm der Schlangensöhne nach Gallien, von dort nach Rom. Hier erlebt ihr Anführer Kriegsadler eine leidenschaftliche Aff äre mit der schönen Clodia, der Gattin eines einflußreichen Senators. Der betrogene Ehemann plant eine grausame Rache...
Geschickt verbindet der Roman die abenteuerlichen Geschehnisse mit der Begegnung zweier höchst unterschiedlicher Welten - des naturnahen Daseins der Schlangenkrieger und der hochentwickelten Kultur des römischen Imperiums.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum1. Dez. 2022
ISBN9783756868667
Der Inder: Historischer Roman aus der Zeit Gajus Julius Caesars
Autor

Stephan Elbern

Dr. Stephan Elbern (geb. 1957) veröffentlichte mehrere wissenschaftliche Publikationen zur römischen Geschichte, außerdem eine siebenbändige Enzyklopädie der Grabstätten historischer Persönlichkeiten. Auf zahlreichen Reisen besuchte er nahezu alle bedeutenden Stätten der antiken Welt.

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    Buchvorschau

    Der Inder - Stephan Elbern

    Für Katrin und Jonathan

    Inhalt

    Prolog

    1. Die Befreiung

    2. Das große Wasser

    3. Gerettet!

    4. Redorix

    5. Zu Ariovist

    6. In der Wagenburg

    7. Auf dem Weg zu den Römern

    8. Eine Welt der Wunder

    9. Ein Rätsel wird gelöst

    10. In Rom

    11. Eine schicksalhafte Begegnung

    12. Alte Liebe

    13. Im Herzen Roms

    14. Auf dem Kapitol

    15. Erzählungen aus einer fremden Welt

    16. Religiöse Gemeinsamkeiten?

    17. Abschied von Rom

    18. Auf der Villa rustica

    19. „toto corpore iungi"

    20. Die Orgie

    21. Ertappt!

    22. In die Arena!

    23. Volkshelden

    24. Verrat!

    Epilog

    Nachwort

    Anmerkungen

    Chronologie

    Fachbegriffe

    Handelnde Personen

    Prolog

    Die Hände hinter dem Rücken verschränkt, um die eigene Anspannung zu verbergen, spähte der Kapitän seit Tagen unentwegt von dem erhöhten Achterdeck seines Schiffes nach Westen. Irgendwann mußte doch das ersehnte Land am Horizont auftauchen – dann würde sich nach einer schier unendlichen Zeit des Wartens und des Bettelns, der Tränen und der Verzweiflung der Traum erfüllen, der ihn seit Jahren umtrieb: Er würde auf dem westlichen Seeweg in das sagenhaft reiche Indien gelangen. Das nimmermüde Studium der antiken Autoren hatte ihm diesen Gedanken eingegeben, den er zunächst am Hof von Lissabon dem portugiesischen Herrscher vortrug. Aber die dortigen Gelehrten hatten seine Pläne verworfen und aufgrund der Entfernung zwischen Europa und Asien für undurchführbar erklärt.¹

    Danach hatte er sich an den Hof von Kastilien gewandt und dort dieselbe Zurückweisung erfahren. Erst in ihrer Freude über die Eroberung von Granada – der letzten Maurenfestung auf spanischem Boden – hatte ihm Königin Isabella drei Schiffe für die Fahrt nach Indien zur Verfügung gestellt. Nun waren sie bereits nahezu zehn Wochen mit günstigem Wind nach Westen gesegelt, aber es war immer noch kein Land in Sicht! Seine furchtsame Mannschaft hatte er in kluger Voraussicht über die schon zurückgelegte Entfernung getäuscht: Während ein geheimgehaltenes Bordtagebuch – für ihn selbst und das Herrscherpaar bestimmt – die tatsächlichen Strecken festhielt, hatte er diese in einem zweiten heruntergerechnet, damit die Männer nicht an der Rückkehr in die Heimat verzweifelten.

    Immerhin kündigten allmählich untrügliche Vorboten an, daß sie sich dem Land näherten: Grasbüschel schwammen im Meer, sogar ein Zweig mit frischen Früchten; Vögel überflogen die Schiffe. Der Kapitän wußte, daß in der Zeit der Römer einige Inder – von Stürmen verschlagen – nach Europa gelangt waren. Dann mußte es doch auch auf dem entgegengesetzten Weg möglich sein, das Ziel seiner heißen Träume und Sehnsüchte zu erreichen! Oder hatte er sich vielleicht bei der Deutung der antiken Texte geirrt? Plötzlich erscholl aus dem Mastkorb der erlösende Ruf „Land! Land!" Es war zwei Uhr nachts, im Mondlicht schimmerte das Gestade einer Insel. Man schrieb den 12. Oktober 1492.

    1. Die Befreiung

    „Wie viele Männer sind es? fragte der Anführer. „Es sind so viele Hütten, wie Finger an meiner rechten Hand, erwiderte der Späher. „In jeder leben vielleicht drei Krieger, dazu Weiber, Kinder und Alte. „Sie sind mehr als wir, stellte der Anführer fest, „wir müssen bei Nacht lautlos über sie herfallen. Sie müssen sterben, bevor sie zu sich kommen. „Und der Wächter? wandte der Kundschafter ein. „Den nehme ich auf mich. „Das ist gut, murmelte der dritte Krieger, der gemeinsam mit einem weiteren Gefährten neben den beiden am Boden kauerte. „Dein Fuß ist lautlos wie ein Fisch im Wasser und dein Messer scharf wie der Zahn des Grauen Bären. Er wird sterben, ohne einen Laut zu vernehmen. „Aber die beiden Wachhunde werden uns bemerken, versetzte der Späher. „Wir müssen uns den Hütten gegen den Wind nähern, dann können sie uns nicht wittern. Eure Pfeile werden sie töten, bevor sie den geringsten verräterischen Laut ausstoßen, wandte er sich an die beiden kauernden Gefolgsleute. „Unser Schicksal liegt in eurer Hand. Wenn uns die Hunde bemerken und anschlagen, sind wir verloren! Aber jetzt laßt uns ausruhen; vor Einbruch der Dunkelheit können wir nichts unternehmen.

    Während sich die drei Gefährten in ihre Mäntel wickelten und zu schlafen versuchten, übernahm der Anführer die Wache. Wie ein Eichkätzchen kletterte er auf den hochragenden Baum neben ihrem Rastplatz. Von dort ließ er die Augen über die Hütten und ihre Umgebung schweifen. Seinem geübten Blick würde nicht die geringste Kleinigkeit entgehen!

    Unterhalb der Anhöhe, auf der die vier Krieger lagerten, weitete sich eine Lichtung; diese durchzog der Fluß, dessen Unterlauf sie zuletzt gefolgt waren. An seinem Ufer hatten die Breitschädel fünf provisorische Sommerhütten errichtet; diese pflegten sie im Herbst aufzugeben, wenn sie in ihre sorgsamer und dauerhafter gebauten Winterdörfer übersiedelten.²Die Behausungen folgten dem Typus, den er und sein Stamm von zahlreichen Raub- oder Beutezügen kannten. Es waren Rundhütten, errichtet aus paarweise verbundenen aufrechtstehenden Baumstämmen. Dach und Zwischenräume bestanden aus ineinander verflochtenen Zweigen, über die gegerbte Tierhäute gespannt waren; eine Pflanzenmatte bildete den Zugang. Die Häuser waren so angeordnet, daß die Türöffnungen einander gegenüberlagen – so konnten sich die Bewohner im Fall eines Angriffs rasch gegenseitig zu Hilfe kommen. Sie mußten also nicht nur lautlos, sondern auch überaus schnell zuschlagen, sonst wären die Feinde sofort über ihnen. Und eines mußte man den verhaßten Breitschädeln zugestehen: Sie waren zwar häßlich und ungestalt mit ihren vom frühen Kindesalter an verformten Köpfen – aber zu Recht weithin als Krieger gefürchtet! Nicht nur, daß sie mit ihren Waffen vortrefflich umzugehen wußten – sie übertrafen auch sein eigenes Volk, die stolzen Söhne der Großen Schlange, durch ihre langgestreckten Gestalten. Sicher beherrschten seine Stammesgefährten ihre Waffen mit derselben Meisterschaft, man konnte auch die körperlichen Vorteile der Feinde durch größere Gewandtheit und die geistige Überlegenheit ausgleichen, mit der sie die Große Schlange zu Anbeginn aller Zeiten vor den anderen Völkern ausgezeichnet hatte. Aber man durfte die Breitschädel nicht als Gegner unterschätzen, so sehr man sie auch sonst zu verachten pflegte.

    Seit mehr als einem Mond war er mit seinen drei Gefährten auf ihrer Spur. Geschickt hatten die Feinde eine günstige Gelegenheit genutzt – fast alle Krieger aus dem Dorf der Schlangensöhne waren auf der Jagd gewesen, nur wenige als Wache zurückgeblieben. Bei der Rückkehr von der erfolgreichen Pirsch hatten sie nur noch ihre Leichen vorgefunden. Immerhin waren sie im tapferen Kampf gestorben; hoffentlich hatten sie ihren Tod noch an den siegreichen Gegnern gerächt. Diese hatten jedoch die eigenen Gefallenen – wenn es sie denn gegeben hatte – ihrer Sitte folgend mitgenommen, um sie in der Heimat würdig zu bestatten. Schlimmer war es den Alten ergangen, den Frauen und Kindern; ihre Körper wiesen die blutigen Spuren furchtbarer Qualen auf. Wenigstens waren ihnen die tagelangen Martern erspart geblieben, für die man die Breitschädel fürchtete und haßte. Die Feinde hatten keine Zeit für ihre üblichen sadistischen Spiele gehabt, da sie jederzeit mit der Heimkehr der Jäger rechnen mußten.

    Diese waren tatsächlich wenig später zurückgekommen und hatten die übel zugerichteten Toten aufgefunden. Auch die Spuren der Räuber waren noch deutlich erkennbar. Mit Schaudern erinnerte er sich an den ersten Schrecken, der ihn damals befallen hatte. Wo war Schönes Haar? Er hatte seine Braut nicht unter den aufgetürmten Leichen entdeckt; auch in den Hütten lag sie nicht. Das ließ nur einen Schluß zu: Die blutgierigen Breitschädel hatten sie mitgeschleppt! Kein Wunder – sie war das schönste Mädchen des ganzen Stammes: Ihr schlanker Wuchs, die langen schwarzen Zöpfe, das ebenmäßige Antlitz und die kohlefunkelnden Augen hatten ihn schon bei der ersten Begegnung in den Bann gezogen. Aber auch sie hatte ihm später eingestanden, daß ihr seine hochgewachsene kraftvolle Kriegergestalt nicht verborgen geblieben war.

    Freilich gab es mehrere junge Männer, die sich um die Gunst des Mädchens bewarben, und ihr Vater Grauer Wolf war ein hochangesehenes Mitglied des Stammes: In jungen Jahren durch seine kriegerischen Taten weithin berühmt, hatte auch er ein schönes Mädchen heimgeführt. Als das Alter seinen Tribut forderte, war er zu einem der angesehensten Ratgeber der Häuptlinge aufgestiegen. Die langjährige Erfahrung im Kampf und bei der Jagd, ein wohlüberlegtes, kluges Urteil sowie die unbestechliche Redlichkeit als Schlichter in zahllosen Streitigkeiten – bei dem eigenen Stamm ebenso wie im Verkehr mit auswärtigen Händlern oder sogar benachbarten Gruppen – hatten ihm höchste Achtung eingetragen; es gab wohl keinen Anführer in Krieg und Frieden, der sich leichtfertig über seinen erprobten Rat hinweggesetzt hätte.

    Obwohl sich der junge Mann bereits durch einige mutige Taten hervorgetan hatte, war er dennoch nur zögerlich gefolgt, als ihn der Alte kürzlich an das Feuer des großen Gemeinschaftshauses rief. Dort hatte er ihm eröffnet, daß er seinen Aufstieg zu einem der bewährtesten jungen Krieger des Schlangenvolkes mit Wohlgefallen beobachtet habe: „Ich sehe, wie deine Blicke meiner Tochter folgen – und wie der ihre auf dich fällt. Ich bin ein alter Mann, und ich will, daß unsere Sippe fortlebt. Daher möchte ich, daß sie dir dereinst in dein Haus folgt. Wie viele Feinde hast du schon getötet? „Zwei, hatte er wahrheitsgemäß erwidert, und ihm war klar, daß es in den Augen des alten Helden lächerlich scheinen mochte. Grauer Wolf nickte jedoch nachdenklich mit dem Kopf: „In deinem Alter hatte ich nicht mehr erlegt, du hast noch Zeit. Und ich erinnere mich – es waren starke Gegner, außerdem hast du dich als Kundschafter ausgezeichnet. Du bist mutig und besonnen zugleich, ein guter Läufer und Schwimmer, sicher mit Messer und Beil. Ich werde dir meine Tochter geben. Als Geschenk magst du ihr an jenem Tag den Schädel eines weiteren Feindes überreichen. Der bezwungene Geist des Toten, seine Kraft, Gewandtheit und Schnelligkeit werden auf euren erstgeborenen Sohn übergehen. Wähle ihn also gut aus! Meine Tochter kann erwarten, daß du ihr ein Siegeszeichen bringst, das ihrer Schönheit, dem betagten Vater und eurem Sohn Ehre einträgt."

    Nun aber war sie geraubt worden – von den Breitschädeln, deren Häßlichkeit ihn nur noch mehr erbitterte. Sollte sich ausgerechnet einer von ihnen in den jungfräulichen Schoß von Schönes Haar drängen? Allein dieser Gedanke ließ ihn erschauern!

    Wochenlang war er mit drei Gefährten den Spuren der Mörder und Entführer gefolgt. Zunächst war dies ganz leicht gewesen, denn das Mitführen der eigenen Gefallenen hatte deren Geschwindigkeit erheblich beeinträchtigt. Aber dann hatten sie offenbar die Leichen irgendwo am Wege vergraben, um sie später heimzuholen und in einem ihrer Grabkegel beizusetzen. Danach war es ihm nur mit Mühe gelungen, der Fährte zu folgen. Vielleicht wären ihnen die Feinde längst entkommen, aber er vermutete, daß Schönes Haar alles Menschenmögliche versuchte, um ihren Marsch zu verlangsamen. Sie brauchte ja nicht zu befürchten, daß die Breitschädel sie verstümmelten oder sonstwie blutig bestraften, wie sie es in solchen Fällen häufig taten. Sie würden doch den Wert einer so ansehnlichen und kostbaren menschlichen Beute nicht mindern! Und daß man sie vielleicht hungern und dürsten ließ – das nahm seine Braut mit Sicherheit gern auf sich, wenn sie ihm nur mit weiblicher List ermöglichte, die Feinde einzuholen und sie zu befreien.

    Vielleicht war einer der Entführer auch ein angesehener Krieger – und dessen abgetrennter Kopf das Siegeszeichen, das sein künftiger Schwiegervater von ihm gefordert hatte. Für einen kurzen Moment erfüllte ihn stille Sehnsucht – die Geliebte in die Arme zu schließen, die Freude in ihren Augen strahlen zu sehen, aber auch danach, vor den Ältesten des Stammes von der gelungenen Befreiung zu berichten – mit dürren, zurückhaltenden Worten, wie es einem wahren Krieger geziemte, aber in dem stolzen Bewußtsein, daß ihm die ehrwürdigen Väter des Schlangenvolkes wohlgefällig lauschten und sich sein Ruhm weiterhin mehrte. Die jungen Frauen würden mit Bewunderung auf ihn blicken – das galt es bei aller Zuneigung für Schönes Haar zu genießen! –, die Kinder zu ihm aufschauen und bei ihren Kriegsspielen dem Besten seinen Namen geben.

    Aber nur für einen flüchtigen Augenblick ließ er sich ablenken, dann wandte er die Aufmerksamkeit wieder ganz den Feinden zu. Nach Einbruch der Dunkelheit würde er ihr Dorf erkunden. Mit einem zufriedenen Lächeln fiel sein Auge auf die drei Kameraden. Die Strapazen der letzten Wochen hatten ihren Tribut gefordert; sie waren eingeschlafen, voll Vertrauen auf seine Wachsamkeit. Wie viele erfolgreiche Raubzüge hatte er mit den bewährten Freunden schon erlebt! Sie hatten sich als treu bis zur Selbstaufgabe erwiesen, außerdem als hervorragende Krieger: Tödlicher Pfeil war ein Meister mit dem Bogen; er traf den Vogel im Flug, niemand wußte das todbringende Geschoß so weit zu entsenden. Großer Biber – der Name sagte es – war ein vorzüglicher Schwimmer, der zudem lange Zeit unter Wasser bleiben konnte. Wie oft hatte er feindliche Siedlungen oder gegnerische Raubscharen auf dem Marsch ausgespäht; dabei verbarg er sich geschickt unter der Wasseroberfläche, den Körper schwarzbemalt und dadurch unsichtbar, im Mund ein Schilfrohr, das ihn mit Atemluft versorgte. Sein engster Gefährte aber war der Schnelle Hirsch – ein ausdauernder Läufer und gefürchteter Kämpfer mit dem schweren Kriegsbeil. Mit solchen Kameraden konnte man schon einiges wagen!

    Aber im Urteil der Stammesgenossen stand er, Kriegsadler, noch weit über den Freunden. Dies beruhte weniger auf seinen körperlichen Fähigkeiten, auch wenn er ihnen darin durchaus gleichkam. Es war vielmehr ein fast untrüglicher Sinn für den günstigen Augenblick zum tödlichen Schlag, aber auch dafür, wenn es galt, sich klug zurückzuziehen, bis sich eine bessere Gelegenheit zu kühner Tat bot. Deshalb hatte er auf seinen Unternehmungen noch nie einen der Gefährten im Kampf verloren, sie hatten auch nur wenige, zudem leichte Wunden davongetragen. Ihm zu folgen, verhieß Ruhm und Ehre, außerdem reiche Beute und kriegerische Trophäen.

    Ein kalter Windhauch streifte ihn; es begann Abend zu werden. Nun wurde es im Dorf lebendig; die Frauen bereiteten das Essen vor. Die Krieger versammelten sich um einige Feuer, der Rauch ihrer Tabakspfeifen stieg in die Luft. Diese Barbaren mißbrauchten die kostbare Gabe der himmlischen Mächte zu jeder Gelegenheit – anders als die Schlangensöhne, bei denen dieser Genuß besonderen Anlässen vorbehalten war, etwa um die Götter des Stammes oder hochverdiente Krieger zu ehren. Aber sie würden die gebührende Strafe erhalten! Haß und Abscheu stiegen in Kriegsadler auf – und erneut die Furcht (ja, hier konnte sie auch den tapfersten Mann befallen!), einer der Breitschädel könnte sich an seiner schönen Braut vergehen.

    Nun brachten die Frauen die Tongefäße zu den Feuern; der Duft von gebratenem Fleisch stieg auf. Die Umgebung war reich an jagdbarem Wild – am Fluß hausten Waschbären, Biber errichteten ihre kunstvollen Dämme, Hirsch und Elk stillten hier den Durst, auch der schwarze Bär, dem man zwar besser aus dem Weg ging, den aber die verhaßten Breitschädel – Feiglinge waren sie nicht! – dennoch tapfer angingen. Mißmutig kaute Kriegsadler an dem harten Trockenfleisch, das sie als eiserne Ration mit sich führten. Auf dem Weg hatten sie sich überwiegend von Waldfrüchten und Nüssen ernährt, manchmal auch ein Tier erlegt, das ihnen zu spät ausgewichen war und dadurch zur raschen Beute wurde. Nichts durfte die Verfolgung der Räuber und Mörder aufhalten! Immerhin hatten sie in dieser wasserreichen Gegend niemals dürsten müssen. Eine alte Frau erregte seine Aufmerksamkeit; sie humpelte zu einer kleinen Hütte, ein Tongefäß in den Händen. Vor dem hölzernen Bau hockte ein Bewaffneter; er hatte seinen Speer, das Kriegsbeil sowie Bogen und Köcher neben sich gelegt und schien sich zu langweilen. Das hätte sich keiner von Kriegsadlers Stammesgenossen erlaubt – auf der Wacht war die höchste Aufmerksamkeit geboten! Auch wenn die Breitschädel zweifellos bärenstark und tapfer im Kampf waren, hatten sie sich doch nie die unbedingte Manneszucht angeeignet, die allein auf Dauer zum Erfolg führte. Der nachlässige Wächter hob die Türmatte und ließ die Alte eintreten. Kriegsadler erfaßte die Situation blitzschnell: In der Hütte wurde Schönes Haar gefangengehalten, man ließ sie offensichtlich nicht hungern. Der schläfrige Aufpasser sollte ihn nicht hindern, die Geliebte zu befreien! Doch zunächst mußte die Dunkelheit eintreten; dann würde er die Gegend sorgsam auskundschaften – und zuletzt entschlossen zuschlagen.

    Das Abendessen war beendet; erneut brannten die männlichen Dorfbewohner ihre Pfeifen an, man erahnte die Laute der Unterhaltung. Allmählich suchten sie die Hütten auf, Stille senkte sich über die Siedlung. Jetzt war seine Stunde gekommen! Kriegsadler legte den Mantel ab, ebenso den Speer – er wäre beim Kriechen auf dem Boden nur hinderlich. Sorgfältig prüfte er den Sitz der kupfernen Brustplatte, des Feuersteinmessers und des schweren Kriegsbeils. „Ihr unternehmt nichts, bevor ich zurückkomme! schärfte er den drei Gefährten ein, die inzwischen aufgewacht waren und sich ebenfalls mit Trockenfleisch gestärkt hatten. „Wenn ich nicht bis morgen früh wieder bei euch bin, haben mich die Feinde getötet. Sollten sie mich fangen, werdet ihr es beobachten. Dann könnt ihr auch Schönes Haar nicht mehr befreien, denn die Breitschädel sind gewarnt. Kehrt in unser Dorf zurück und meldet, daß ich als Krieger der Großen Schlange einen würdigen Tod gefunden habe – entweder im tapferen Kampf oder durch die Martern der Feinde.

    Lautlos verschwand er zwischen den Bäumen, seine weichen Lederschuhe verursachten nicht das geringste Geräusch. Er war ein Meister im Anschleichen; das hatte schon mancher Feind – und zahlreiche Wildtiere – zu ihrem eigenen Verderben erfahren. Zunächst wandte er sich flußabwärts und forschte nach möglichen Fluchtwegen. Auch der tapferste Krieger konnte gezwungen sein, vor einer feindlichen Übermacht zu weichen, um später über--raschend zurückzukehren und den tödlichen Streich zu führen. Kriegsadler lächelte, als er unterhalb des Dorfes einige langgestreckte Boote am Ufer sah. Sie waren unbewacht, daher konnte er überprüfen, wo sich die Paddel befanden. Sie lagen jeweils in den Einbäumen, wie er befriedigt feststellte.

    Von dort näherte er sich auf dem Bauch kriechend der Siedlung; verächtlich zog er die Oberlippe hoch: „Sie halten wirklich keine Kriegszucht, murmelte er bei sich. „Keine Palisade, kein Wall. Sie müssen sich hier vollkommen sicher fühlen. Zwischen den hölzernen Behausungen flackerte im Dunkel der Nacht ein kleines Feuer, an dem ein Wächter hockte. Er hatte den Speer über die Schenkel gelegt, Bogen und Pfeile waren in Griffweite. Hinter einer Hütte hatten sich zwei struppige Hunde faul ausgestreckt. Wie eine Schlange – der Schutzgeist seines tapferen Volkes – kroch Kriegsadler zu dem kleinen Holzbau, in dem er Schönes Haar vermutete. Verstohlen spähte er durch eine Ritze, konnte aber in dem finsteren Innenraum nichts erkennen. Leises Stöhnen verriet ihm, daß sich die Bewohnerin fürchten mochte oder unter ihren Fesseln litt. Hier mußte die Geliebte sein!

    Ohne von dem Posten oder den Hunden bemerkt zu werden, schlich er zu der flußaufwärts gelegenen Seite des Dorfes. Am Rande der Siedlung sah er die typischen konischen Grabhügel emporragen. Sie ähnelten denen seines eigenen Volkes, erreichten aber nicht deren eindrucksvolle Ausmaße. „Es sind eben Barbaren, dachte er abschätzig. Zufrieden schlug er den Rückweg ein. Die Kameraden erwarteten ihn ungeduldiger, als einem Krieger zukam; aber sie zeigten es wenigstens nicht. Zunächst beschrieb er ihnen die Lage der Häuser und der Langboote, dann entwarf er seinen Schlachtplan: „Wir müssen die Hunde töten, bevor sie Laut geben können. Das ist deine Aufgabe, Tödlicher Pfeil! „Und wie soll ich gleichzeitig beide erlegen? Einen Schuß übernehme ich gern, aber dann wird der zweite Köter schon losbellen, entgegnete der Meisterschütze. „Aber ich weiß, daß du mir mit dem Bogen gleichkommst, Kriegsadler. „Abgemacht! Und wer nimmt den Wächter auf sich? „Ich werde ihn von hinten erdrosseln, erklärte Schneller Hirsch. „Danach schleichen wir zu der kleinen Hütte, fuhr der Anführer fort „– oder laufen, wenn wir entdeckt werden. Wir befreien Schönes Haar und eilen zu den Booten. Nachdem er alle Einzelheiten seines Plans dargelegt hatte, gab er das Zeichen zum Aufbruch. Trotz aller kriegerischer Erfahrung verspürte er eine gewisse Anspannung: Heute nacht ging es nicht nur um einen erfolgreichen Schlag gegen die verhaßten Feinde des Schlangenvolkes, sondern um das Schicksal seiner Braut und ihre gemeinsame Zukunft!

    In einiger Entfernung von den Hütten gingen Kriegsadler und Tödlicher Pfeil kauernd in Stellung. Zwei gefiederte Geschosse schnellten durch die Luft, mit leisem Winseln sanken die Hunde nieder. Das fiel jedoch dem Posten auf. Er schlug keinen Alarm – dafür war das Geräusch zu leise gewesen –, aber er stand auf und spähte in die Dunkelheit. Wie ein Schatten erhob sich hinter ihm der Schnelle Hirsch. Ein Lederriemen schlang sich um den Hals des Wächters, mit geschicktem und kraftvollem Griff brach ihm der Gegner das Genick. Er zog den erschlafften Körper in den Schatten einer Hütte, dann versammelten sich die drei Freunde. Großer Biber war etwas zurückgeblieben; er sollte ihnen im Notfall unbemerkt von den Feinden zu Hilfe kommen.

    Ohne jedes Geräusch schlängelten sie sich zu der kleinen Hütte, in der sie Schönes Haar vermuteten. Durch die Ritzen und seitlich der Türmatte drang Fackelschein nach außen. Mit einer Handbewegung gebot Kriegsadler den Gefährten Einhalt. „In drei Tagen bist du mein Weib, verkündete triumphierend eine männlich tiefe Stimme. „Du wirst deinen Stamm nicht wiedersehen. Aber ich werde dich gut behandeln. Schließlich hat nicht jeder Krieger das Glück, ein so junges und schönes Mädchen zu erbeuten. Kriegsadler verstand ihn gut – der Feind gebrauchte nicht die Mundart seines eigenen Volkes, sondern das Wörtergemisch aus den Sprachen der Schlangensöhne und der Breitschädel, das in dem gesamten Gebiet der großen Ströme im weiten Waldland allgemein verstanden wurde, auch wenn man die Worte mitunter durch Gesten verdeutlichen mußte. „Lieber ersteche ich mich – mit Freude und Sorge zugleich vernahm er die Stimme der Geliebten. „Dann werde ich mir wohl am besten schon jetzt das nehmen, was mir ohnehin bald gehören wird, höhnte der Mann. „Ich werde schreien, daß mich das ganze Dorf hört! „Glaubst du wirklich, dummes Kind, daß irgendjemand hier Drei Bären hindern wird, nach seinem Willen zu tun?

    Kriegsadler konnte einen leisen Laut des Erstaunens nicht unterdrücken. Drei Bären – jedermann in dem dunklen Waldland kannte diesen Namen, den der Häuptling der Breitschädel einer seiner zahllosen Heldentaten verdankte: Er hatte einst in einem furchtbaren Kampf auf Leben und Tod eine riesige Bärin erlegt, die ihre Jungen mit Zähnen und Klauen erbittert verteidigte, und danach die beiden Kleinen abgetan, die freilich ebenfalls schon eine stattliche Höhe erreicht hatten. Viele Feinde waren dem grausamen Stammesführer zum Opfer gefallen, dessen Einfallsreichtum beim Ersinnen teuflischer Martern weithin ebenso berühmt war wie der meisterhafte Umgang mit allen Arten von Waffen. Sofort fuhr ihm sein Ziel durch den Sinn – der Schädel dieses Gegners würde ihm nicht nur die höchste Gunst des künftigen Schwiegervaters einbringen, sondern ihn außerdem zum größten Helden unter den Schlangensöhnen erheben. Drei Bären mußte von seiner Hand fallen!

    Langsam und bedächtig schob er die Türmatte beiseite, ohne das leiseste Geräusch zu verursachen. Aber es hätte dieser Vorsicht nicht bedurft, denn Drei Bären wandte ihm den muskulösen Rücken zu; er hatte sich über seine Gefangene gebeugt, die mit Händen und Füßen durch lederne Riemen an vier kurze Pfosten gefesselt war und ihn angstvoll anstarrte. Mit einem kraftvollen Ruck riß er die Felldecke von ihrem Leib, die linke Hand umfaßte sein aufgerichtetes Glied, das Lendentuch hatte er abgestreift. Geschickt nutzte Kriegsadler die Sorglosigkeit des Feindes, dessen Gedanken nur auf das wehrlose Mädchen und die eigene Lust gerichtet waren. Lautlos erhob sich der Schlangensohn, das schwere Feuersteinbeil in der Rechten. Gleich mußte ein furchtbarer Hieb den Gegner treffen!

    Da unterlief Schönes Haar ein verhängnisvoller Fehler: Sie erkannte den Geliebten, für einen winzigen Moment überzog ein freudiges Zucken ihr Antlitz. Das veränderte Mienenspiel des Mädchens entging dem erfahrenen Krieger nicht; mit einer blitzschnellen Bewegung wandte er sich um. Sein Feind hatte bereits das Beil zum tödlichen Schlag erhoben, die Waffe sauste auf Drei Bären nieder – freilich nicht auf dessen Haupt, sondern auf die rechte Schulter. Mit einem häßlichen dumpfen Geräusch zersplitterten die Knochen unter dem furchtbaren Hieb. Der Schwerverwundete versuchte, nach Kriegsadlers Kehle zu fassen; gleichzeitig rief er mit lauter Stimme die Stammesgenossen um Hilfe. Zu spät! Ein zweiter Schlag zerschmetterte seinen breiten Schädel, mit einem Wehlaut sank Drei Bären tödlich getroffen zu Boden.

    Vier rasche Schnitte der rasiermesserscharfen Feuersteinklinge lösten die Bande der Geliebten. Schon erhob sich bedrohlicher Lärm aus den umliegenden Hütten. „Schnell, zu den Booten", raunte er den Gefährten zu. Glücklicherweise hatte man Schönes Haar nicht so scharf gefesselt wie einen männlichen Gefangenen. Dadurch war der Blutkreislauf nicht gehemmt, sie konnte laufen – allerdings nicht so schnell wie ihre Befreier. Kriegsadler blieb an der Seite der Geliebten, Großer Biber und Tödlicher Pfeil sicherten den Weg. Schneller Hirsch war bereits enteilt, in uneinholbarem Lauf strebte er den Booten zu.

    Trotz der gebotenen Eile hielten sich die Schlangensöhne stets im Schatten, so daß sie den Verfolgern kein sicheres Ziel boten. Diese beabsichtigten offenbar ohnehin, die Fliehenden lebend zu ergreifen. Niemand wollte das schöne Mädchen verletzen, und der qualvolle Martertod der Gefangenen würde nicht nur Drei Bären rächen, sondern auch den Ruhm des Stammes mehren – und zugleich ein willkommenes Schauspiel bieten. Dagegen wandten sich Tödlicher Pfeil und Großer Biber immer wieder um; wenn ihre gefiederten Geschosse auch nicht trafen, hielten sie doch die Breitschädel in respektvollem Abstand.

    Nur noch wenige Schritte, dann war das Ziel erreicht. Schneller Hirsch wartete am Ufer und hatte bereits eines der Boote zu Wasser gelassen. Sicher wäre es klug gewesen, auch die anderen in den Fluß zu schieben, um die Feinde an der weiteren Verfolgung zu hindern. Aber es hätte nicht nur erhebliche Kraft, sondern auch geraume Zeit erfordert, die schwerfälligen Einbäume in Bewegung zu setzen oder gar zu versenken – zumal für einen einzelnen Mann. Schneller Hirsch schien die Gedanken seines Anführers zu erahnen: „Seid unbesorgt, ich habe alle Paddel in unser Boot geworfen. Sie können uns nicht folgen!"

    Etwas unsanft stieß Kriegsadler seine Braut in das Fahrzeug, dann sprang er mit zwei der Kameraden hinterher. Großer Biber tauchte unter und gab dem Einbaum noch einen letzten kraftvollen Stoß, langsam nahm er Fahrt auf. Jetzt hatten die Feinde das Ufer erreicht; man hörte ihre wütenden Schreie, als sie das Fehlen der Paddel bemerkten. Eine Verfolgung war unmöglich – nun galt es, die Schlangensöhne aus der Ferne zu töten, auch wenn ihnen dadurch die ersehnte grausame Rache entging. Für die Speere war die Entfernung bereits zu groß, aber ein kraftvoller Pfeilschuß konnte das Boot noch erreichen. Kriegsadler erhob sich und hielt seinen schweren Fellmantel empor; in diesem beweglichen Schild verfingen sich etliche Geschosse – freilich nicht alle. Großer Biber zuckte zusammen; ein Pfeil war ihm in den Arm gedrungen. Trotzdem paddelte er kraftvoll weiter, obwohl das Blut aus der Wunde strömte. Plötzlich schrie Schönes Haar gellend auf – auch sie war getroffen. Dennoch verharrte Kriegsadler unbeirrt auf seinem Posten. Von Jugend an hatte man ihm eingeschärft, alle persönlichen Empfindungen hintanzusetzen, wenn es um das Wohl und Wehe der gesamten Gruppe ging. Das galt auch, wenn die eigene Braut leiden oder gar sterben sollte; schließlich war er ebenso für seine drei Gefährten verantwortlich. Sollten sie umkommen, war Schönes Haar ohnehin gleichfalls dem Tod oder einem schlimmeren Schicksal geweiht.

    2. Das große Wasser

    Langsam verklangen die Rufe der Breitschädel in den Flußnebeln. Kriegsadler ließ den Mantel auf den Boden des Einbaums gleiten und wandte sich der Geliebten zu. Sie war schwerverwundet, das sah man sofort. Ihr Gesicht war weiß wie der Schnee in den langen Wintermonden, ein gequältes Lächeln spielte um die Lippen: „Das war Rettung in höchster Not, ächzte sie, der Gedanke an die drohende Vergewaltigung durch den häßlichen Breitschädel ließ sie auch jetzt noch erschauern. „Hast du starke Schmerzen? fragte Kriegsadler besorgt. „Die Mädchen unseres Volkes haben gelernt, nicht zu jammern und zu klagen. Ich will dir einen starken und mutigen Sohn schenken – kann er so werden, wenn seine Mutter schwachherzig ist? Vorsichtig schnitt er das Gewand der Verwundeten an der Seite auf; der Pfeil stak in ihrer Lunge. Glücklicherweise trat nur wenig Blut aus. „Ich bin kein Medizinmann, flüsterte Kriegsadler, „aber ich werde dir ein wenig Erleichterung schaffen, mehr kann ich nicht tun. Sei jetzt stark! Mit einem energischen Ruck brach er den hölzernen Schaft des Geschosses kurz vor dem Rücken ab; die Spitze blieb freilich in ihrem Leib. „Meine tapfere Braut, lobte er, als sie keinen Schmerzenslaut von sich gab. Dann schnitt er einen Streifen von ihrem Gewand und reichte ihn Schönes Haar. „Drücke ihn fest auf die Wunde! Es soll nicht noch mehr von dem Lebenssaft entweichen."

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