Jeder Tag ist neu
Von Lise Gast
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Buchvorschau
Jeder Tag ist neu - Lise Gast
Titine
»Jetzt rufe ich das fünfte Mal bei dir an«, sagt meine Schwester, und ich höre über die vielen, vielen Kilometer hinweg die herzliche Sorge in ihrer Stimme. Ich höre sie so deutlich, als stünde Titine neben mir. »Und niemand meldet sich. Sag bloß, was ist bei euch los?«
»Bei uns?« Ich überlege eine Sekunde. »Bei uns – gar nichts. Jedenfalls nichts Besonderes. Sie sind gesund und munter, alle meine Lieben.«
Ich habe das oft geantwortet. Nichts Besonderes, nichts Schlimmes. Daß ich fünfmal vergeblich angerufen wurde, kann die verschiedensten Ursachen haben: einmal war ich im Stall, da hört man das Telefon nicht; einmal brachte idi die Kinder in die Schule, vermutlich; einmal war der Esel ausgerissen und ich hinter ihm her; und die andern Male – ich weiß nicht mehr.
»Nein, wirklich, kein Grund zur Besorgnis«, wiederhole ich, »nur ...«
Nur. Nur dies und das und jenes. So geht es jeder Frau, die Kinder hat und Enkel und Tiere und Gäste – und auch noch einen Beruf. Der Tag ist wild und bunt auf unserem Ponyhof, der abseits der großen Straßen im grünen Herzen Württembergs liegt.
Dieser Ponyhof befindet sich auf einem Wiesenhang am Bach und ist ein winziges Holzhaus, daran angebaut ein Stall, unterm Holunderbaum das Waschbärengehege mit Kletterbaum und Sitzbrett darin. Bewacht wird das Ganze von zwei Wolfspitzen, einem großen alten Vernünftigen, der stets anschlägt, wenn jemand Fremdes kommt, und einem kleinen frechen Nachwüchsling. Und meine Lieben – das sind außer meiner Familie die Ponys, die Waschbären, zwei Eselchen, die beiden Hunde und eine Anzahl Kater. Manchmal gehören auch noch Goldhamster, Haselmäuse, die besonders zahm werden, oder, wie gerade jetzt, ein halbes Dutzend Igel dazu. Oder wir haben Pensionsponys – es wechselt. Immer aber ist etwas los.
Unser Tag fängt in aller Herrgottsfrühe an und endet oft erst kurz vor Mitternacht oder gar danach. Das aber ist meine eigene Schuld. Wer jedoch, so frage ich, würde sich nach getaner Arbeit ins Bett legen, wenn die großen Kinder heimkommen und von der Türkei erzählen oder von Schottland, wenn sie junge Freunde mitbringen oder Schallplatten auflegen, alte und neue Musik, wenn sie ihre Gedanken austauschen und diskutieren?
Keiner. Keine Mutter. Lieber steht man am Morgen wieder ein bißchen eher auf und räumt zusammen, was man abends nicht mehr zu Ende brachte, weil man zuletzt eben doch fertig war, fertig, gesättigt vom Tage, an dem man so vieles bewältigen mußte, Schönes und Schwieriges.
»Nein, zum großen Glück: nichts Schlimmes«, sage ich zu meiner Schwester und streichle sie durchs Telefon, die immer teilnehmende, geliebte Seele, der meine Kinder genauso am Herzen liegen wie ihre eigenen, »gar nichts Schlimmes, nicht die Spur. Überhaupt: nichts Besonderes!«
Ich gehöre zu den glücklichen Menschen, die keinen Wecker benötigen. Jeder Tag ist neu für mich, jeder bringt mir etwas, worauf ich mich freue, worauf ich zulebe, begierig und erwartungsvoll. Meist weckt mich der Esel. Klein-Esi wohlgemerkt, denn Mutter Esi, schon bejahrt, lieb und sanft, schreit so gut wie gar nicht mehr. Anfangs ja, da hörten wir ihre Stimme, und einer der Schrebergärtner oberhalb unseres Grundstückes, der in Zoologie vielleicht nicht ganz sattelfest ist, sagte damals: »Die Frau Gast hat jetzt einen Gaul, der schreit wie ein Esel.« Aber es heißt, Esel schreien nur, wenn sie hungrig sind oder sich ärgern. Und natürlich, wenn sie noch jung sind, um zu üben. Klein-Esi übt also.
Ich blinzle durch die offenstehende Verandatür nach Osten zu. Noch keine Sonne, es ist demnach noch früh. Die Baumspitzen am Hang gegenüber heben sich von einem weißlichen Himmel ab. So leise wie möglich stehe ich auf und schließe vorsichtig die Tür zum Kinderzimmer. Nur nicht zu früh wecken!
Von der Veranda aus kann ich die Waschbären beobachten. Sie laufen in ihrem Gehege auf und ab und betteln, zwar lautlos, aber unübersehbar. Ich steige zu ihnen hinunter. Wenn nicht gerade Freitag ist – ein Hungertag in der Woche bekommt jedem Tier, das nichts leistet –, stopfe ich ihnen erst einmal die Mäulchen. Jeder von ihnen kriegt einen Zwieback. Philipp, der älteste, leicht bräunlich gefärbt und ein bißchen dicker als erlaubt, macht Männchen und angelt mit den niedlichen schwarzen Händen nach der Leckerei. Ihn schenkte uns einmal eine baltische Dame, die viel mit ihm spielte. Wir können ihn