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Wer bist du, Florian?: Der neue Sonnenwinkel 89 – Familienroman
Wer bist du, Florian?: Der neue Sonnenwinkel 89 – Familienroman
Wer bist du, Florian?: Der neue Sonnenwinkel 89 – Familienroman
eBook130 Seiten1 Stunde

Wer bist du, Florian?: Der neue Sonnenwinkel 89 – Familienroman

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Über dieses E-Book

Im Sonnenwinkel ist eine Familienroman-Serie. Schauplätze sind der am Sternsee gelegene Sonnenwinkel und die Felsenburg, eine beachtliche Ruine von geschichtlicher Bedeutung.
Mit Michaela Dornberg übernimmt eine sehr erfolgreiche Serienautorin, die Fortsetzung der beliebten Familienserie "Im Sonnenwinkel". Michaela Dornberg ist mit ganzem Herzen in die bezaubernde Welt des Sonnenwinkels eingedrungen. Sie kennt den idyllischen Flecken Erlenried und die sympathische Familie Auerbach mit dem Nesthäkchen Bambi.

Roberta konnte sich ihre Aufregung nicht erklären, die sich noch verstärkte, als der Fremde sich betont langsam zu ihr herumdrehte. Sie schauten sich an. Für einen kurzen Augenblick versanken ihre Blicke ineinander. Seine Augen waren blau, jedoch nicht so blau wie die von Lars. Dieser kurze, beinahe magische Moment, zumindest empfand Roberta es so, war schnell vorbei. Er deutete mit einem Finger auf das Doktorhaus. »Kennen Sie die Ärztin, diese Frau Dr. Roberta Steinfeld?« Roberta hätte mit allem gerechnet, mit einer derartigen Frage nicht. »Ja, ich …« Er ließ sie nicht aussprechen, sondern wollte wissen: »Ist sie nett?« Was sollte diese Fragerei? Sie nickte. »Ich …« Wieder kam sie nicht dazu, ihren Satz zu beenden. »Okay, das langt mir«, sagte er, grinste sie an. »Ich glaube, Sie sind auch eine Nette. Sie kommen sehr sympathisch herüber.« Wieder trafen sich ihre Blicke, doch diesmal lag keine Magie darin.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum26. Jan. 2021
ISBN9783740976040
Wer bist du, Florian?: Der neue Sonnenwinkel 89 – Familienroman

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    Buchvorschau

    Wer bist du, Florian? - Michaela Dornberg

    Der neue Sonnenwinkel

    – 89 –

    Wer bist du, Florian?

    Wird der geheimnisvolle Fremde Roberta glücklich machen?

    Michaela Dornberg

    Roberta konnte sich ihre Aufregung nicht erklären, die sich noch verstärkte, als der Fremde sich betont langsam zu ihr herumdrehte. Sie schauten sich an. Für einen kurzen Augenblick versanken ihre Blicke ineinander. Seine Augen waren blau, jedoch nicht so blau wie die von Lars. Dieser kurze, beinahe magische Moment, zumindest empfand Roberta es so, war schnell vorbei.

    Er deutete mit einem Finger auf das Doktorhaus. »Kennen Sie die Ärztin, diese Frau Dr. Roberta Steinfeld?«

    Roberta hätte mit allem gerechnet, mit einer derartigen Frage nicht.

    »Ja, ich …«

    Er ließ sie nicht aussprechen, sondern wollte wissen: »Ist sie nett?«

    Was sollte diese Fragerei?

    Sie nickte.

    »Ich …«

    Wieder kam sie nicht dazu, ihren Satz zu beenden.

    »Okay, das langt mir«, sagte er, grinste sie an. »Ich glaube, Sie sind auch eine Nette. Sie kommen sehr sympathisch herüber.« Wieder trafen sich ihre Blicke, doch diesmal lag keine Magie darin. »Danke übrigens für Ihre Auskunft.« Sein Grinsen verstärkte sich, dann bemerkte er: »Einen schönen Tag noch.« Nach diesen Worten ging er davon, und Roberta blieb reglos stehen und schaute ihm nach, bis er schnellen Schrittes um die Ecke verschwunden war.

    Was war das denn jetzt gewesen?

    Sie war verwirrt, und es dauerte eine Weile, ehe sie in der Lage war, ins Haus zu gehen. Im Grunde genommen war nichts passiert, ein junger Mann hatte sich nach der Ärztin erkundigt, und sie war nicht dazu gekommen, ihm zu sagen, dass diese leibhaftig vor ihm stand, und sie hatte sich auch nicht danach erkundigen können, warum er das wissen wollte, was sein Interesse am Doktorhaus, am Namensschild, überhaupt erweckt hatte. Es war im Grunde genommen eine kurze, bedeutungslose Begegnung gewesen. Warum also hatte es sie so sehr aus der Spur geworfen? Weil dieser junge Mann sie an Lars erinnert hatte? Diese selbstbewusste, selbstverständliche Art konnte man nicht erlernen, die besaß man einfach. Dazu das blonde Haar, vor allem die blauen Augen …

    Du liebe Güte!

    Auch wenn statistisch festgestellt worden war, dass weltweit immer weniger Kinder mit blauen Augen geboren wurden, musste man sich noch keine Sorgen deswegen machen, dass sie bald schon eine Seltenheit sein würden.

    Nein, es waren nicht die blauen Augen, sie wurde bei diesem Fremden insgesamt an Lars erinnert. Es war seine Persönlichkeit, seine Aura, die dafür verantwortlich war. Was sie jetzt nachdenklich stimmen musste, war die Tatsache, dass sie über Lars lange noch nicht hinweg war. Es musste nur eine Kleinigkeit sein, die sie an ihn erinnerte, und schon kochte alles wieder hoch, vor allem der Schmerz, ihn verloren zu haben.

    Sie war, wie man so schön sagte, durch den Wind. Und es war wohl auch nicht ihr Tag. Die innere Zufriedenheit, die sie nach der Ruderei auf dem See verspürt hatte, war wie weggewischt. Dazu hatte in erster Linie dieser grässliche Kollege Lantermann beigetragen. Es war zu dumm, dass sie sich begegnet waren. Und sein Ansinnen fand sie unmöglich. Auf der einen Seite verunglimpfte er sie, auf der anderen Seite erwartete er von ihr, dass sie ihm Patientinnen und Patienten zuschanzte, statt sie zu Untersuchungen ins Krankenhaus nach Hohenborn zu schicken. Roberta war sehr kollegial eingestellt, war der Meinung, dass man einander helfen sollte. Mit Lantermann ging es nicht. Sie hielt einfach nichts von seinen Qualitäten als Arzt. Und er zeigte immer wieder, dass es ihm einzig und allein darauf ankam, das große Geld zu machen. Und er differenzierte nicht, für ihn waren alles Patienten, Leute, deren Namen man sich nicht einmal merken musste. Es waren durchlaufende Posten.

    Sie holte sich etwas zu trinken, doch ehe sie sich hinsetzte, nahm sie eines der Fotos von Lars mit. Ihr wurde bewusst, dass sie an ihren unangenehmen Kollegen Lantermann dachte, um keinen Gedanken an diesen Fremden zu verschwenden. Es war beunruhigend, wie sehr sie von ihm beeindruckt gewesen war. Es war nicht nur beeindruckend, korrigierte sie sich sofort, sondern es war geradezu beängstigend. Sie musste darüber alarmiert sein. Roberta gehörte nicht zu den Frauen, die beim Anblick eines interessanten Mannes sofort hemmungslos entflammten. Das beste Beispiel für solche Frauen war Nicki.

    Was also hatte der Fremde an sich, was sie in diese Stimmung versetzt, was sie sofort an Lars erinnert hatte?

    Sie schaute auf das Foto von Lars, versank in Erinnerungen, in Träume, die sich mit der Realität verwischten. Doch eines wurde ihr sehr schnell klar. Es bestand keinerlei äußerliche Ähnlichkeit zwischen Lars und diesem jungen Mann. Jung war er gewesen, zumindest einige Jährchen jünger als sie. Doch welche Rolle spielte das schon … keine!

    »Lars, Liebster, ich kann dich halt nicht vergessen«, murmelte sie. »Und wenn ich einen Mann sehe, der etwas von deiner Art hat, muss ich an dich denken, und dann gerate ich aus der Spur … es wird wohl niemals aufhören. Lars, mein Liebling, du fehlst mir so sehr.«

    Roberta wurde von der Vergangenheit eingeholt. Und das immer wieder. So heftig wie heute war es allerdings lange schon nicht mehr gewesen.

    Was war bloß los mit ihr?

    Es war doch überhaupt nichts passiert. Ein fremder Mann hatte vor dem Doktorhaus gestanden und sich erkundigt, was für eine Person diese Frau Doktor war. Und aus seiner Frage hatte nicht einmal ein übermäßiges Interesse herausgeklungen. Und dass er sie als eine Nette eingestuft hatte. Verflixt noch mal, aus so etwas drehte man doch keinen Film. Es war nicht mehr als eine Nettigkeit gewesen. Ein völlig harmloses Kompliment. Nicht mal eine Anmache. Kein Annäherungsversuch.

    Da war Roberta sich ganz sicher!

    Doch was war es dann?

    Sie stellte das Foto weg, aber nur so weit, dass sie es weiterhin im Blick hatte. Und sie überlegte gerade, ob sie sich in eine Krankenakte vertiefen sollte, weil sie so etwas immer ablenkte, doch in diesem Augenblick klingelte ihr Telefon. Ihr privates Telefon wohlgemerkt.

    Nicki?

    Sie hatte nichts mehr von ihrer Freundin gehört und war deswegen ziemlich beunruhigt. Immerhin befand sich Nicki nicht auf einer Urlaubsreise, sondern sie war in New York, wo sie ein kleines dreijähriges Mädchen in Empfang nehmen wollte, das künftighin ein fester Bestandteil ihres Lebens werden sollte.

    Sie sprang auf, raste zum Telefon, meldete sich fast atemlos.

    Zunächst war es still, dann erkundigte sich eine besorgt klingende Frauenstimme: »Habe ich dich bei etwas gestört? Entschuldige bitte, das wollte ich nicht.«

    Es war nicht Nicki, die anrief, sondern Katja Diewald, die als Patientin zu ihr gekommen war und mit der sie sich mittlerweile richtig angefreundet hatte. Sie fand Katja sehr sympathisch, und obwohl die auf dem Millionenhügel wohnte, wie man das Neubaugebiet nannte, wirkte sie erfrischend normal. Roberta unterhielt sich gern mit ihr. Und manchmal wünschte sie sich mehr Zeit, die sie gern mit Katja verbringen würde. Katja war so ganz anders als ihre allerbeste Freundin Nicki, und wie viel Zeit sie auch miteinander verbringen würden, so wie mit ihr und Nicki würde es niemals werden, mit niemandem. Doch das war auch gut so. Man konnte nicht nur allerbeste Freundinnen haben.

    »Hallo, Katja, du störst nicht. Ich dachte nur, Nicki würde sich endlich melden.«

    »Tut mir leid, dass nur ich es bin.«

    Roberta lachte.

    »Katja, nun ist es aber gut. Wenn das jetzt ein fishing for compliments war, dann kann ich nur sagen, es ist wirklich schön, dass du anrufst. Mit einem Anruf von dir hätte ich allerdings heute nicht gerechnet, sondern dich an der Seite deines Ehemannes gesehen.«

    Katja ging darauf nicht ein.

    »Hast du Lust, etwas mit mir zu trinken und zu plaudern?«, erkundigte Katja sich stattdessen. »Entweder bei mir oder bei dir.«

    Roberta besuchte Katja gern in dieser beeindruckenden Penthousewohnung, von der aus man einen Rundumblick hatte, ganz besonders auch auf die Felsenburg. Und Katja war eine hervorragende Gastgeberin. Außerdem konnte ein kleiner Spaziergang zu Katja nicht schaden. Bewegung tat gut, das predigte Roberta ihren Patientinnen und Patienten beinahe gebetsmühlenartig. Daran hielt sie selbst sich allerdings nicht so oft. Und als Entschuldigung konnte sie ihre Überarbeitung und mangelnde Zeit vorbringen. Das nahm man ihr ab. Was hätte man auch sonst tun sollen.

    »Katja, uns zu treffen, das ist eine wunderbare Idee.« Sie sagte nicht, dass sie dann wenigstens nicht mehr an diesen Fremden denken musste. »Heute allerdings habe ich mein Pensum bereits hinter mir. Stell dir vor, ich konnte mich tatsächlich aufraffen, endlich mal ein Ruderboot zu mieten. Es hat unglaublich viel Spaß gemacht. Ich sitze noch in meinen Sportklamotten herum, und du weißt ja, wie die Leute reden. Komm doch einfach zu mir.«

    Damit war Katja sofort einverstanden.

    »Prima, du sorgst für die Getränke, und ich bringe kleine Leckereien mit, die besser gemeinsam schmecken als allein.«

    Ihr Mann war also tatsächlich nicht daheim. Doch ehe sie dazu etwas sagte, fuhr Katja fort: »Ich mache mich sofort auf den Weg.«

    Und das war Roberta sehr recht. Sie freute sich, Katja zu sehen, und ehe sie sich jetzt Gedanken machte, würde sie gleich erfahren, warum der Ehemann nicht daheim war. Arndt Diewald war ein umtriebiger Geschäftsmann, und große Deals wickelte man meistens nicht während der normalen Geschäftszeiten ab. Das hatte sie mittlerweile durch den Umgang mit den Diewalds mitbekommen.

    Aber warum rief Nicki nicht an?

    Sie versuchte ihre Freundin zu erreichen, und es

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