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Trubel im Schlosshotel: Fürstenkrone Classic 67 – Adelsroman
Trubel im Schlosshotel: Fürstenkrone Classic 67 – Adelsroman
Trubel im Schlosshotel: Fürstenkrone Classic 67 – Adelsroman
eBook141 Seiten2 Stunden

Trubel im Schlosshotel: Fürstenkrone Classic 67 – Adelsroman

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Über dieses E-Book

Nun gibt es eine exklusive Sonderausgabe – Fürstenkrone Classic
In der völlig neuen Romanreihe "Fürstenkrone" kommt wirklich jeder auf seine Kosten, sowohl die Leserin der Adelsgeschichten als auch jene, die eigentlich die herzerwärmenden Mami-Storys bevorzugt.
Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt "diese" Wirklichkeit.

Stolz thronte das schöne, im Renaissancestil erbaute Schloss Rüdenshausen am Ufer des idyllischen Sees, der, umgeben von hohen Berggiganten, wie eine Oase der Ruhe wirkte. Sanfte Wellen kräuselten den glasklaren Wasserspiegel. Segelboote kreuzten im lauen Wind. Ein einsamer Schwimmer, den die um Mitte Mai noch kühle Temperatur des Sees nicht abschreckte, zog seine Bahn, und auf dem gepflegten englischen Rasen aalten sich die Gäste im Liegestuhl. Kein lautes Wort, kein Autolärm oder das Lachen eines Kindes störte die Stille, nur das Zwitschern der Vögel und das Säuseln des Windes in den Bäumen war zu hören. Das zum Hotel umgebaute Schloss befand sich im Besitz Graf Wolframs von Rüdenshausen und war ein Geheimtipp der illustren Gesellschaft. Nur Personen von Rang und Namen hatten hier Zutritt, wobei Familien mit Kindern nicht so gern gesehen waren. Man war nicht kinderfeindlich, wollte aber vermeiden, dass sich die meist älteren Herrschaften vom Lärm spielender Kinder gestört fühlen könnten. Außerdem war das Hotel vom Erdgeschoss bis unters Dach vollgestopft mit edlem Porzellan und kostbaren Skulpturen, die allzu leicht Kinderhänden zum Opfer fallen konnten. Auch die antiken Möbel und Dekorationen, wie blinkende Ritterrüstungen in den Ecken oder Waffen an den Wänden, waren alles andere als kindergerecht, machten aber das besondere Flair des noblen Hauses aus. Es gab nur wenige, die sich mokierten, wenn sie wegen ihres Nachwuchses diskret auf ein anderes Hotel verwiesen wurden, das nicht weit entfernt ebenfalls am See lag. Jenes Haus war mit seiner heiteren Atmosphäre sowie der familiengerechten Ausstattung das genaue Gegenteil zu dem altehrwürdigen Schloss. Dort speiste man in hellen, freundlichen Räumen und nicht im Rittersaal unter den strengen Blicken der Ahnen, deren Gemälde an den Wänden prangten. Dort verwehrten auch keine schweren Brokatvorhänge der Sonne den Eintritt oder dicke Teppiche schluckten jeden Schall. Trotz dieser altväterlichen Atmosphäre war das Hotel aber ständig ausgebucht. Baron Gustav von Trentow ließ sich jedoch nicht so leicht abweisen. Er hatte für sich und seine Gattin Ariane im Hotel eine Suite reserviert und brachte nun wider Erwarten seinen fünf Jahre alten Enkel Maximilian mit. Baroness Eleonore von Stein, die Hotelmanagerin, blickte über den Rand ihrer Designerbrille leicht indigniert auf den Jungen an der Hand des Großvaters. »Aber Baron Trentow, Sie wissen doch …«, begann sie verwirrt.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum22. Sept. 2020
ISBN9783740971519
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    Buchvorschau

    Trubel im Schlosshotel - Britta von Meierhofen

    Fürstenkrone Classic

    – 67 –

    Trubel im Schlosshotel

    Wie frischer Wind in alten Mauern Einzug hielt

    Britta von Meierhofen

    Stolz thronte das schöne, im Renaissancestil erbaute Schloss Rüdenshausen am Ufer des idyllischen Sees, der, umgeben von hohen Berggiganten, wie eine Oase der Ruhe wirkte. Sanfte Wellen kräuselten den glasklaren Wasserspiegel. Segelboote kreuzten im lauen Wind. Ein einsamer Schwimmer, den die um Mitte Mai noch kühle Temperatur des Sees nicht abschreckte, zog seine Bahn, und auf dem gepflegten englischen Rasen aalten sich die Gäste im Liegestuhl. Kein lautes Wort, kein Autolärm oder das Lachen eines Kindes störte die Stille, nur das Zwitschern der Vögel und das Säuseln des Windes in den Bäumen war zu hören. Das zum Hotel umgebaute Schloss befand sich im Besitz Graf Wolframs von Rüdenshausen und war ein Geheimtipp der illustren Gesellschaft.

    Nur Personen von Rang und Namen hatten hier Zutritt, wobei Familien mit Kindern nicht so gern gesehen waren. Man war nicht kinderfeindlich, wollte aber vermeiden, dass sich die meist älteren Herrschaften vom Lärm spielender Kinder gestört fühlen könnten. Außerdem war das Hotel vom Erdgeschoss bis unters Dach vollgestopft mit edlem Porzellan und kostbaren Skulpturen, die allzu leicht Kinderhänden zum Opfer fallen konnten. Auch die antiken Möbel und Dekorationen, wie blinkende Ritterrüstungen in den Ecken oder Waffen an den Wänden, waren alles andere als kindergerecht, machten aber das besondere Flair des noblen Hauses aus.

    Es gab nur wenige, die sich mokierten, wenn sie wegen ihres Nachwuchses diskret auf ein anderes Hotel verwiesen wurden, das nicht weit entfernt ebenfalls am See lag. Jenes Haus war mit seiner heiteren Atmosphäre sowie der familiengerechten Ausstattung das genaue Gegenteil zu dem altehrwürdigen Schloss. Dort speiste man in hellen, freundlichen Räumen und nicht im Rittersaal unter den strengen Blicken der Ahnen, deren Gemälde an den Wänden prangten. Dort verwehrten auch keine schweren Brokatvorhänge der Sonne den Eintritt oder dicke Teppiche schluckten jeden Schall. Trotz dieser altväterlichen Atmosphäre war das Hotel aber ständig ausgebucht.

    Baron Gustav von Trentow ließ sich jedoch nicht so leicht abweisen. Er hatte für sich und seine Gattin Ariane im Hotel eine Suite reserviert und brachte nun wider Erwarten seinen fünf Jahre alten Enkel Maximilian mit.

    Baroness Eleonore von Stein, die Hotelmanagerin, blickte über den Rand ihrer Designerbrille leicht indigniert auf den Jungen an der Hand des Großvaters. »Aber Baron Trentow, Sie wissen doch …«, begann sie verwirrt.

    »Natürlich ist uns bekannt, dass Kinder in Ihrem Hotel nicht unbedingt erwünscht sind«, erwiderte der Baron, ein gemütlicher Mann um die siebzig. »Aber bei treuen Gästen wie uns, die jedes Jahr in Ihrem Hotel urlauben, machen Sie doch sicher eine Ausnahme.« Er lächelte verbindlich.

    »Unser Enkel wollte unbedingt mitkommen«, mischte sich nun die Baronin ein, während sie dem verdrossen dreinblickenden Jungen aufmunternd über die blonden Haare strich. Sie war trotz ihrer auffallenden Eleganz eine mütterliche Frau, der man die abgöttische Liebe zu ihrem Enkel ansah. Sie wandte sich wieder der Managerin zu. »Seine Eltern mussten überraschend verreisen, da wollte er mit dem Kindermädchen nicht allein zu Hause bleiben, und uns ist auch wohler, wenn wir ihn unter Aufsicht haben. Er ist ein lieber Junge, Sie werden ihn kaum spüren.«

    »Daran zweifele ich nicht«, erwiderte Eleonore von Stein und nestelte unbehaglich an ihrer Bluse. Hilfesuchend sah sie sich nach Graf Wolfram um. Doch dieser war nicht in Sicht. Sie atmete tief durch. »Trotzdem muss ich Sie um Verständnis bitten, dass ich die Regeln unseres Hauses nicht so einfach umstoßen kann«, fuhr sie mit spröder Stimme fort. »Wenn ich bei Ihnen Nachsicht übe, werden auch andere Gäste ihre Kinder und Enkel mitbringen wollen. Aber das …« Sie hob erschrocken die Hände. »Oh, bitte nicht!«

    Doch da klirrte es schon.

    Der Junge hatte sich heimlich von den Großeltern entfernt und neugierig eine kostbare chinesische Vase von einem Podest genommen. Diese war jedoch so schwer, dass sie seinen kleinen Händen entglitt und zu Boden fiel, wo sie zersprang.

    Die achtunddreißigjährige Managerin stöhnte genervt. »Begreifen Sie nun, was ich meine«, sagte sie mühsam beherrscht und läutete dem Hausmädchen, damit es die Scherben wegfegte, bevor sich noch jemand verletzte. »Unser Haus ist einfach nicht kindergerecht eingerichtet.«

    »Selbstverständlich komme ich für den Schaden auf«, versicherte der Baron und blickte tadelnd zu dem Enkel, der schuldbewusst seine Schuhspitzen fixierte. »Wird auch nicht mehr vorkommen. – Nicht wahr, Maximilian?« Der Junge nickte zerknirscht.

    Trotzdem blieb Eleonore von Stein unbeugsam. »Ich werde Sie im Hotel Kronen unterbringen, dort ist noch eine Suite frei, wie ich weiß. Es ist ebenfalls am See gelegen und für Familien bestens geeignet. Dort wird sich der Kleine bestimmt wohler fühlen. Da ist er nicht allein, findet Spielkameraden, mit denen er herumtollen kann, und ein Spielplatz ist auch vorhanden. Hier bei uns ist es doch für ein Kind nur langweilig.« Sie lächelte dem Jungen zu, wobei ihr jedoch die Wärme fehlte.

    Maximilian erwiderte ihr Lächeln nicht, blickte sie nur scheu an und klammerte sich wieder an die Hand des Großvaters.

    »Da haben Sie Recht«, pflichtete der Baron, nun einsichtig geworden, bei. »Wenn das Hotel unserem Standard entspricht, bin ich einverstanden.«

    »Ich hatte mich aber bereits auf unser Turmzimmer gefreut und den Wellnessbereich«, seufzte Baronin Ariane und blickte nun ihrerseits verdrossen drein.

    Die beiden romantischen Turmzimmer im alles überragenden Burgfried waren etwas Besonderes und bei den Gästen sehr begehrt. Es waren eigentlich keine Zimmer, sondern Suiten, die aus einem Schlafraum mit Badezimmer und einem gemütlichen Salon bestanden. Dank der vielen Fenster rundum hatte man einen wunderbaren Blick auf die Berge und den See. Zudem verfügte das Schlosshotel über einen modernen Wellnessbereich, der sich in einem verglasten Gebäude im Außenbezirk befand und die sonst strenge Atmosphäre auflockerte. Nach der Sauna oder dem Dampfbad konnte man sich im Liegestuhl bei einem Buch entspannen oder einfach nur die schöne Landschaft genießen. Daneben bemühten sich fachkundige Masseure um das körperliche Wohlergehen der Gäste, und im romanischen Hallenbad mit exotischen Pflanzen, Wasserfällen und Wellengang konnte man von der Südsee träumen. Ein großzügig angelegter Golfplatz auf dem riesigen Areal des Schlosses sorgte zusätzlich für Zerstreuung.

    Graf Wolfram von Rüdenshausen wusste, was er seinen Gästen schuldig war und wie er sein Haus voll bekam. Er war der modernen Zeit aufgeschlossen und ein cleverer Geschäftsmann. Deshalb hatte er auch den alten Kasten, wie er sein Erbe respektlos betitelte, zu dem exklusiven Hotel umbauen lassen. Anders hätte er das Schloss, das Unsummen an Unterhalt verschlang, nicht finanzieren können.

    »Auf der großen Wiese am See kann unser Enkel genauso gut herumtollen«, setzte die Baronin fast ein wenig trotzig hinzu. »Ich bin nicht davon begeistert, in diesem Familienhotel Urlaub zu machen, benötige trotz allem meine Ruhe. Maximilian ist ein stilles Kind, das sich auch mal selbst beschäftigen kann, was leider heutzutage nur noch selten der Fall ist. Außerdem legen wir noch großen Wert auf ein ansprechendes gesellschaftliches Ambiente, sonst würden wir nicht im Schlosshotel logieren.« Sie musterte die Managerin ärgerlich, dass diese ihr unbedingt das fremde Hotel aufdrängen wollte.

    Wieder blickte sich Eleonore nach dem Grafen um. Sonst war sie um Antworten nie verlegen. Aber der vermögende, in der Gesellschaft hoch angesehene Baron war einer ihrer besten Kunden. Den durfte sie nicht verärgern, weshalb sie die heikle Angelegenheit lieber Graf Wolfram überlassen wollte.

    Die Managerin atmete erleichtert auf, als sie nun den Grafen näher kommen sah. Er verneigte sich vor der Baronin, nahm ihre rechte Hand und hauchte einen Kuss darauf. »Es ist mir eine Ehre, Baronin von Trentow«, sagte er mit seiner sonoren Stimme, die vielen Damen einen wohligen Schauer verursachte.

    Auch sonst hätte er die Damenwelt mit seinem attraktiven Äußeren in Entzücken versetzen können, denn er war dunkelhaarig, von schlanker, groß gewachsener Gestalt und hatte ein markantes Gesicht. Aber er war steif vom Scheitel bis zur Sohle. Mit seiner überkorrekten Erscheinung wurde er dem Klischee des vornehmen Schlossherrn in allen Punkten gerecht. So trug er selbst bei größter Hitze elegante dunkle Anzüge mit passender Weste und Krawatte und sah in seinem Monokel, das hin und wieder in seinem rechten Auge klemmte, ein Statussymbol. Ebenso zog er die goldene Taschenuhr seines Vaters, die mit einer Kette am Gürtel befestigt war, einer modernen Armbanduhr vor. Selbst sein Lächeln schien einstudiert, liebenswürdig-freundlich, aber immer distanziert.

    Es umgab ihn eine seltsame Aura. Einerseits zuvorkommend und stets darauf bedacht, es seinen Gästen recht zu machen, wirkte er auch unnahbar und stolz, weshalb ihn nicht wenige als selbstgefällig und blasiert bezeichneten. Zudem war er ein notorischer Nörgler, fand immer ein Haar in der Suppe. Wiederum war er gerecht, hatte für jeden ein offenes Ohr und verlor auch in der größten Hektik nie seine sprichwörtliche Gelassenheit, weshalb ihn seine Angestellten trotz allem achteten. Anders Eleonore von Stein, die aufgrund ihres herrschsüchtigen Verhaltens und ihrer kalten Reserviertheit beim Personal nicht sonderlich beliebt war.

    Der Graf hatte die Worte der Baronin gehört. Er lupfte leicht die rechte Augenbraue und warnte besorgt: »Es ist für ein kleines Kind am See nicht ungefährlich, verehrte Baronin. Wie Sie wissen, fällt das Ufer steil ab und ist für Nichtschwimmer eine ernste Gefahr, weshalb wir auch diesmal keine Ausnahme machen können. So leid es uns tut.«

    Die Baronin wollte einen Einwand anbringen, doch er fuhr eifrig fort: »Ich versichere Ihnen, Baronin, Sie werden nicht enttäuscht sein. Das kürzlich renovierte Hotel Kronen verfügt nicht nur über gemütliche Suiten sowie über einen großzügigen Wellnessbereich, der dem unseren nahe kommt. Es wird auch viel für die kleinen Gäste getan. Es gibt ein kindergerechtes Menü, das Ufer des Sees ist angeböscht, und ausgebildete Erzieherinnen sorgen in Spielgruppen dafür, dass es den Kleinen nicht langweilig wird. Dadurch haben Eltern und Großeltern Muße, ihren Urlaub zu genießen.« Er lächelte gewinnend.

    Die Baronin verzog jedoch abermals unwirsch die dezent geschminkten Lippen. »Ich habe das Gefühl, man will uns mit allen Mitteln loswerden«, mokierte sie sich. Sie trat näher an den Grafen heran und blickte ihm spöttisch in die Augen. »Unser Enkel schwimmt bereits wie ein Fisch, verehrter Graf. Mir sind die Gefahren des Sees durchaus bekannt, weshalb ich schon selbst von einem Quartier in Ihrem Schloss Abstand genommen hätte, müsste ich mir hier Sorgen um Maximilian machen. Auch wäre das Kindermädchen mitgekommen, würden wir auf eine Betreuung des Jungen Wert legen. Wir wollen aber die Zeit mit unserem Enkel genießen und uns selbst um ihn kümmern.«

    Als der Graf sich entschuldigen wollte, winkte sie herrisch ab. »Nachdem Sie uns das Hotel Kronen wie sauer Bier angeboten haben, ziehe ich es vor, Ihrem Rat zu

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