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Séance der Nacht: Roman
Séance der Nacht: Roman
Séance der Nacht: Roman
eBook182 Seiten2 Stunden

Séance der Nacht: Roman

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Über dieses E-Book

"Es war Blut im Holz?"
Ein junger Handwerker erhält den Auftrag, den Tisch eines merkwürdigen Kabinetts zu restaurieren. Schon bald geschehen unheimliche Ereignisse.

Eine Erzählung für düstere Stunden in der Tradition des klassischen Schauerromans.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum23. Okt. 2019
ISBN9783748254539
Séance der Nacht: Roman

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    Buchvorschau

    Séance der Nacht - Elisabeth Waterfeld

    EINS

    1

    Frau von Warnberg? - „Herr Kerensky, sind Sie das?" Ihre melodische Stimme zog ihn sogar am Telefon in ihren Bann. Er wusste, dass es aussichtslos gewesen war, diesen Auftrag abzulehnen, auch wenn diese Entscheidung sicher ungeahnte Abenteuer mit sich bringen würde. Simón hatte den Auftrag nicht unbedingt gebraucht, aber ein paar Euro mehr waren bestimmt eine Bereicherung in der ewig klammen Betriebskasse.

    „Ja, ich bin Ihnen noch eine Antwort schuldig – wann soll ich anfangen?" Der junge Tischler wirkte unsicher. Ob das Angebot überhaupt noch stand? Während er mit ihr sprach, ging ihm wieder dieses fremde Gesicht durch den Kopf. Es war eine Frau gewesen. Sie war einfach so aufgetaucht und hatte der edlen Hausherrin von Warnberg zum Verwechseln ähnlich gesehen. Entrückt, aus der Zeit gefallen.

    „Danke, vielen herzlichen Dank, Herr Kerensky. Ich bin froh, dass Sie die Arbeit übernehmen. Es gibt im ganzen Umkreis niemanden, dessen Renommee uns als derart positiv beschrieben wurde. Von Herzen Dank!" Eine nette Geste, von ihrer Seite ein Lob zu erhalten.

    Simón konnte hören, dass sie es ernst meinte, dass sich ihre Stimme deutlich erhellte und dass sie erleichtert darüber schien, dass er die Arbeit übernahm. Ob es nun mit seinem Renommee in direkter Verbindung stand oder ob es andere Gründe gab, warum gerade er hier gefragt war – alles wirkte sonderbar an diesem Fall, der doch keiner war.

    „Wenn Sie mögen, dann treffen wir uns morgen in meiner Werkstatt. Ich zeige Ihnen Lasuren und Möglichkeiten, wie wir das Malheur beheben können." Ein Vorschlag zur Güte. Für ihn ein neutraler Boden und sein eigenes Reich, bei dem er mit offenen Karten spielen konnte.

    „Das ist wunderbar." flötete die junge Stimme am anderen Ende und bedankte sich wieder für die schnelle Entscheidung. Simón hatte noch immer einen schweren Kopf vom Vorabend, hatte zu viel getrunken und wünschte sich, er hätte es nicht getan.

    Eigentlich hätte er gut entschieden, wenn er sich von dem großen Haus und seinen sonderbaren Bewohnern ferngehalten hätte. Diese Hochwohlgeborenen waren es schon immer, die es ihm auf komische Weise angetan hatten und bei denen er irgendwann enttäuscht worden war.

    Das war schon während seiner Schulzeit so gewesen, als er das Handwerk von seinem Vater erlernt und andere als Berufssöhne einen schönen Tag gehabt hatten. Simón hatte vielleicht der Ehrgeiz erfasst. Dieses Haus und dieses Zimmer zogen ihn in einen magischen Bann und er wünschte sich, dass er den Schaden des riesigen Flecks in dem merkwürdigen Kabinett beheben konnte.

    Und wer weiß? Wo ein guter Auftrag lauerte, kamen vielleicht noch mehrere hinzu? So wäre er sicher bald gemeinsam mit seinem Kollegen Martin ein Gespann der besseren Gesellschaft.

    Nun musste er es ihm nur noch erklären, der ihn wie so oft auslachen und schlussendlich behaupten würde, dass er doch selbst nur die Zukunft begucken mochte in dem ehrwürdigen Gemäuer. Er bereute jetzt schon, dass er seinen besten Freund und Mitarbeiter von seinen Erlebnissen berichtet hatte und hoffte, dass er Stillschweigen im Ort wahrte. Das Dorf hörte schließlich zu gern mit.

    „Simón, mein Bester, es ist nicht Dein Ernst." Schon kam das Echo auf seinen Eintrag in den großen Kalender. Martin machte ein erstauntes Gesicht, pfiff dann aber anerkennend durch die Zähne:

    „Naja, die Kohle ist uns sicher. Seit langem mal wieder und wenn ich so durchblättere -" Martin zeigte auf die Aufträge der neuen Fenster und Türrahmen, die bei dem Sturm jetzt im Frühling unbedingt nötig gewesen waren, deren Besitzer aber bisher noch mit Unsummen bei der Firma Außenstände hatten.

    „Ja, um die müssen wir uns noch kümmern. Danke, Martin." Der Fall war für Simón damit geklärt. Nur wenig beleidigt zog Martin von dannen. Er respektierte die Entscheidung seines Chefs und Freundes.

    Als Simón mit dem Auftragsbuch jedoch allein war, musste er der Realität ins Auge sehen. Scheinbar unbewusst war es eine Entscheidung für seine Firma gewesen und nicht so sehr für den Glanz des Geldes, den dieser neue Auftrag

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