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TOD IM SCHLOSSPARK: Ein Burgundkrimi
TOD IM SCHLOSSPARK: Ein Burgundkrimi
TOD IM SCHLOSSPARK: Ein Burgundkrimi
eBook134 Seiten1 Stunde

TOD IM SCHLOSSPARK: Ein Burgundkrimi

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Über dieses E-Book

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ZUM INHALT:

Lis, eine aus Franken stammende Hotelrezeptionistin, die mit ihrem Mann in Burgund lebt, findet im Schlosspark von Sainte Martine die Leiche von Pierre, dem Maître d'Hôtel. Als die Direktoren den Mord verschleiern wollen, ermittelt Lis selbst und muss bald erfahren, dass es gefährlich sein kann, Detektiv zu spielen ...

Neben der eigentlichen Handlung erfährt der Leser einiges über das Leben in Frankreich und insbesondere über Burgund.


ZUR AUTORIN:

Heike Schüller, Theologin, Sekretärin und Hotelfachangestellte, lebt mit ihrem Mann Bernhard und zwei Katzen seit 2007 in Burgund.

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum14. Aug. 2018
ISBN9783736845329
TOD IM SCHLOSSPARK: Ein Burgundkrimi

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    Buchvorschau

    TOD IM SCHLOSSPARK - Heike Schüller

    SUCHE

    Wer das erste Mal nach Burgund kommt, dem fällt zunächst die Landschaft auf: die sanften grünen Hügel, von Hecken eingegrenzten saftigen Weiden auf denen weiße Rinder friedlich grasen. Das Ganze nur hier und da durch einen einsamen Bauernhof oder ein Dorf unterbrochen. Wenn man dann durch die Dörfer fährt, fallen ins Auge die aus Naturstein gebauten Häuser, die moosigen Dächer und die oft unverputzten, ungestrichenen Gebäude, verziert jedoch durch einen reichen, vielfarbigen Blumendekor – entzückend und verträumt. Burgen und Schlösser, in ihrer Naturbelassenheit, versetzen den Beschauer zurück in die Vergangenheit und geben das Gefühl der Zeitlosigkeit und der Kontinuität. Halbverwilderte Parks laden ein zum Flanieren und Nachdenken. Weinberge künden von dem bekanntesten landwirtschaftlichen Produkt der Region – dem Burgunder Wein. Kirchen und Klöster vermitteln die Tiefe und Intensität der Frömmigkeit der Burgunder, die oft weit über die Region hinaus Bedeutung hatte und noch hat. Die einheimische Bevölkerung in ihrer rustikalen Einfachheit und verschmitzten bodenständigen Weisheit passt nahtlos in diesen Rahmen.

    Einem Betrachter jedoch, der geprägt durch gepflegte, saubere Wohnstätten, eine funktionierende, schnelllebige Großstadt-Infrastruktur und teuren, aber stets verfügbaren Service mit mitteleuropäischen Erwartungsbrillen in Burgund ankommt, wird die Umgebung wohl bald langweilig werden und er wird sie heruntergekommen oder zurückgeblieben finden. Er wird nach einer ersten Weinprobe, unzufrieden mit dem, was ihm geboten wird, weiterreisen, ohne die eigentliche Schönheit und Originalität Burgunds wahrgenommen oder seine Menschen kennengelernt zu haben.

    In einem ruhigen Tal zwischen bewaldeten Hügeln liegt das Schlosshotel Sainte Martine, umgeben von dem gleichnamigen Dorf, einer jener Orte, in der die Zeit seit dem Mittelalter stehen geblieben zu sein scheint. Die romanische Kirche, umgeben von einem Friedhof mit Grabsteinen aus dem 15. bis zum 21. Jahrhundert, die alten Häuser, die zum Teil noch das ursprüngliche Fachwerk zeigen und das Kopfsteinpflaster bilden eine Brücke zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

    Unweit der Kirche findet sich ein wunderschönes altes Portal, das ebenso wie die sich anschließende Natursteinmauer mit drei Metern Höhe, nicht nur für die Schönheit gemacht wurde, sondern auch die vielen Kriegshorden, die in der Vergangenheit durch Burgund zogen, draußen halten sollten. Wer heute mit dem Auto durch das Portal fährt, nähert sich dem Schloss auf einem asphaltierten Weg, der zu einem Parkplatz führt, der vor dem Turm liegt, der den Zugang zum Schlossinnenhof bildet. Der mit Kopfsteinpflaster versehene Innenhof wird in U-Form umgeben durch die Schlossgebäude, der offene Teil des Vierecks erlaubt den Zugang zu Wirtschaftsgebäuden und zum Park. Der romantische Schlosspark, zum Teil versehen mit von Büschen und Bäumen durchsetzten Rasenflächen, teils auch bewaldet, wird bewohnt von vielerlei Getier: Hirsche, Rehe, Pfaue, Pferde, Esel und Enten, Schwäne, usw. Im Zentrum des Parks liegt ein Teich, dessen Ufer zum Teil dicht bewachsen, zum Teil aber auch mit Spazierwegen umgeben ist. In Hotelnähe befindet sich ein Erholungsareal mit Swimming-Pool, Liegeflächen, Boule-Terrain und Tenniscourt.

    Das Schloss selbst stammt eigentlich aus dem Mittelalter, davon übrig geblieben ist jedoch nur noch ein Turm, der Hotelzimmer beherbergt, die an das Mittelalter erinnern sollen, jedoch mit allem Komfort versehen sind. Die übrigen Teile des Schlosses wurden nach der Französischen Revolution neu gebaut und beherbergen im Erdgeschoss die Rezeption, verschiedene Wirtschaftsräume, Konferenzräume sowie Salons, die als Aufenthaltsräume und als Teesalon dienen. Eine Terrasse, die einen guten Ausblick auf den Schlosspark sowie die Umgebung erlaubt, ist von der Rezeption und von den Salons aus zugänglich. Im ersten Stock des Hotels befinden sich dann Suiten und größere Zimmer, eingerichtet mit historischen Möbeln aber hypermodernen Badezimmern. Im zweiten Stock befinden sich dann kleinere, weniger gut ausgestattete aber noch immer komfortable Räume sowie einige Familienzimmer, deren Ausstattung zwischen romantisch und praktisch modern liegt.

    Im Kellergeschoss, das über eine breite Treppe zugänglich ist, die von der Rezeption nach unten führt, befindet sich das Restaurant sowie Küchen- und Vorratsräume. Nebenräume, die aus alten Kellergewölben ausgebaut wurden, können für die Verköstigung von Gruppen gemietet werden.

    Das Personal für diese Anlage stammt hauptsächlich aus dem Dorf Sainte Martine oder aus den umliegenden Dörfern oder Kleinstädten. Drei Zimmermädchen, angeleitet durch die Hausdame, sorgten für Ordnung in den Hotelräumen. Für die Rezeption waren zwei Vollzeitkräfte und eine Aushilfskraft beschäftigt. Ein Maître d’Hôtel war gleichzeitig Oberkellner und Direktionsassistent und überwachte zwei Kellner (Chef de Rang) und einen Auszubildenden zum Restaurantfachmann. Die Küche war in der Hand eines Chefkochs und eines zweiten Kochs. Das Restaurant selbst war in der ganzen Gegend bekannt und geschätzt als Gourmet-Restaurant.

    Es war ein herrlicher Herbsttag, die Bäume im Park schimmerten in allen Farben, der Schlossteich spiegelte einen wolkenlosen, sehr blauen Himmel wieder, doch die morgendliche Kühle ließ den nahen Winter erahnen. Als ich morgens auf dem Parkplatz neben der Schlossmauer ankam, fror ich doch ziemlich und beeilte mich, den Code zur Öffnung des Nebeneingangs einzugeben, der in einen kleinen Vorraum führte, in dem sich in der Schublade einer mittelalterlichen Kommode der Hauptschlüssel befand. Wie üblich öffnete ich die Türen der Rezeption und der Salons, fuhr den Rezeptions-Computer hoch, schaltete den Drucker-Kopierer ein und ging erst einmal Kaffee trinken. Die Hausdame war inzwischen eingetroffen und hatte das Frühstück für die Gäste vorbereitet, so dass wir gemeinsam in Ruhe unser Angestelltenfrühstück genießen konnten. Die Verantwortliche für die Hauswirtschaft war ein kleines, zierliches Energiebündel, etwa dreißig Jahre alt, mit kurzgeschnittenen Haaren, lebhaften schwarzen Knopfaugen und begabt mit einem Mutterwitz, der Seinesgleichen suchte. Nachdem wir fröhlich und nett geklönt hatten, ging ich wieder an meine Rezeptionsaufgaben und sie begab sich an ihre Arbeit.

    Es war erst vier Wochen her, dass ich in diesem Hotel eine Anstellung gefunden hatte. Geboren und aufgewachsen im schönen Frankenland (Nordbayern) waren mein Mann, Günther Kugler, und ich, Elisabeth, genannt Lis, vier Jahre zuvor nach Burgund gezogen, weil uns Land und Leute dort sehr zusagten. Ich hatte mehrere befristete Anstellungen als Fremdsprachensekretärin und Hotelempfangssekretärin gehabt, bis ich diese Anstellung als Rezeptionistin ergatterte. Da die Arbeit nicht sehr kompliziert war, fand ich mich schnell zurecht. Die Kolleginnen waren sehr nett und hilfsbereit und ich fühlte mich in dem rustikal-vornehmen Ambiente durchaus wohl.

    Es war etwa eine Stunde später als Madame mich anrief. „Madame" war die Lebensgefährtin des Hoteldirektors; als solche war sie die Direktionsassistentin und kümmerte sich hauptsächlich darum, für das Hotel Gäste zu finden. Ihren eigentlichen Namen, Bernadette, fand sie ganz schrecklich und bestand darauf, nur Madame genannt zu werden, was nicht nur ihren Namen umging, sondern auch ihren Status als Direktionsmitarbeiterin betonte. Sie war ein Original, in schreiend bunten Kleidern mit ebenso farbenfrohen Hüten und knallrot gefärbten Haaren herumlaufend, liebte sie Tiere mehr als alles. Im Schlosspark lebten jede Menge Viehzeug, ein Esel, mehrere Kängurus, Pfauen, Rehe, Hirsche, diverses Geflügel und anderes Getier, um das sie sich selbst kümmerte. Darüber hinaus hatte sie einen aus dem Nest gefallenen Sperling adoptiert und präsentierte sich gerne mit dem Spatz auf der Schulter den Hotelgästen. Papageien und Wellensittiche im Direktionsbüro komplettierten die exzentrische Menagerie.

    Als Madame mich anrief, klang sie sehr besorgt. Sie hatte schon seit Tagen nur eines von den beiden Eichhörnchen, Trick und Track, gesehen, und wollte wissen, ob ich denn nicht in den letzten zwei Tagen beide zusammen gesehen hätte. Fast hatte ich Lust einfach ja zu sagen, damit Madame Ruhe gäbe, wollte aber dann doch nicht lügen. Also sagte ich wohlerzogen, dass es mir leidtäte, aber nein, ich hätte sie nicht gesehen. Noch mehr beunruhigt als ohnehin schon, hielt sie mir einen ganzen Vortrag über die Gefahren, die ein Eichhörnchen in einem völlig friedlichen Park einging, um Nahrung zu finden. Gelangweilt hörte ich zu, gab jedoch höfliche Laute von mir, um zu zeigen, dass ich noch am Telefon war. Schließlich fuhr ich entsetzt auf, als Madame auch noch von mir verlangte, ich solle den Park nach den beiden Tierchen absuchen. Obwohl ich auch tierlieb bin, hatte ich wirklich keine Lust die Rezeption und die Hotelgäste sich selbst zu überlassen, nur um zwei Eichhörnchen suchen zu gehen, die sich wahrscheinlich in dem großen Schlosspark in aller Ruhe amüsierten. Madame versprach jedoch, dass Monsieur, der Hoteldirektor und Eigentümer des Hotels, sich persönlich um die Rezeption kümmern würde. Mir standen bei dem Gedanken die Haare zu Berge, aber ich konnte sie nicht überzeugen, von dem Gedanken doch Abstand zu nehmen. Schließlich willigte ich ein, mehr damit Madame endlich zur Ruhe käme, als wegen der Sorge um die Nager.

    Widerwillig zog ich kräftige Schuhe an, holte meine Jacke, nahm mein Handy, um erreichbar zu sein, und verließ das Hotel, nicht ohne Monsieur genau gezeigt zu

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