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Traumschloss im Wald: Das ehemalige Schloss der Freiherrn Poschinger von Frauenau
Traumschloss im Wald: Das ehemalige Schloss der Freiherrn Poschinger von Frauenau
Traumschloss im Wald: Das ehemalige Schloss der Freiherrn Poschinger von Frauenau
eBook331 Seiten1 Stunde

Traumschloss im Wald: Das ehemalige Schloss der Freiherrn Poschinger von Frauenau

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Über dieses E-Book

1875 bis 1884 – 10 Jahre lang wurde an Schloss Oberfrauenau gebaut. Architekt Albert Schmid aus München, der auch an den Entwürfen für die Schlösser des "Märchenkönigs" Ludwig II. beteiligt war, hat das "Traumschloss im Wald" im Prunkstil der Neurenaissance geplant. Erfolgreiches Wirtschaften nach dem großen Windwurf 1870 war die Grundlage dieser Investition. Zahlreiche Handwerker und Künstler fanden hier Arbeit und Entfaltungsmöglichkeit.

Ein Ort der Kunst und der Begegnung. Ein Zeugnis einer Epoche. Ein Verlust nach Krieg und Zerstörung. Ein Beispiel sich wandelnder Werte. 1959 war die Sprengung des Schlosses aus wirtschaftlicher Not ein Akt weniger Tage und Wochen. Heute unvorstellbar. Der Freistaat Bayern wollte das Schloss nicht einmal als Geschenk.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum29. Sept. 2014
ISBN9783947171354
Traumschloss im Wald: Das ehemalige Schloss der Freiherrn Poschinger von Frauenau

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    Buchvorschau

    Traumschloss im Wald - Martia Haller

    edition lichtland

    © edition Lichtland

    edition Lichtland

    Stadtplatz 4, 94078 Freyung

    Deutschland

    Gestaltung:

    Edith Döringer, Melanie Lehner

    1. Auflage 2013

    Das Werk ist urheberrechtlich geschützt.

    Jede Verwertung ist nur mit Zustimmung des Verlags zulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

    ISBN: 978-3-947171-35-4

    ISBN der gebundenen Ausgabe: 978-3-942509-27-5

    www.lichtland.eu

    Traumschloss im Wald

    Das ehemalige Schloss der

    Freiherrn Poschinger von Frauenau

    Mit Erinnerungen der Schlossbewohner

    und warum es 1959 schweren Herzens

    abgerissen werden musste.

    Am Hang des Rachels steht mächtig und stolz,

    ein Schloss, umgeben von Tannenholz.

    Es schaut hinab in die grüne Au,

    und grüßt das Kirchlein der lieben Frau.

    Heimatlied

    Egon Löfflmann 1957

    geboren 1931 in Frauenau

    Vorwort

    Schloss Oberfrauenau als einst weithin sichtbares architektonisches Wahrzeichen und Sitz meiner Familie kenne ich nur noch aus Erzählungen und von Fotos. Als ich 1971 zur Welt kam, war das Schloss bereits zwölf Jahre abgebrochen. Umso bedeutender ist vorliegendes Buch, das Geschichte und Geschichten, Zeitzeugenberichte und bislang verschollen geglaubte Fotodokumente sammelt, dem einst imposanten Gebäude ein Denkmal setzt und damit zur Kulturgeschichte des Bayerischen Waldes beiträgt.

    Leider musste mein Großvater Hippolyt Freiherr Poschinger das durch die Kriegsfolgen schwer beschädigte Schloss 1959 abtragen lassen – eine mutige und emotional bestimmt sehr schwierige Entscheidung, der ich großen Respekt zolle, hat er doch im Sinne unserer Familie, der Glasmanufaktur wie des land- und forstwirtschaftlichen Betriebs gehandelt.

    Marita Haller danke ich für ihr großes Engagement und die jahrelangen akribischen Recherchen, die diesen Band erst möglich machten. Ich wünsche dem Buch eine große und interessierte Leserschaft.

    Benedikt Freiherr Poschinger von Frauenau

    Inhalt

    TRAUMSCHLOSS IM WALD DER FREIHERRN POSCHINGER VON FRAUENAU

    Der Erbauer des Schlosses

    Das Traumschloss im Wald

    Der Edelsitz wird zum Übungsprojekt

    Die Sprengung des großen Turms galt als „Attraktion"

    AUFZEICHNUNGEN VON JOSEF SEDLMEIER

    Fast schon makaber

    Technische Schlossdaten

    Schäden an der Schlossanlage

    Bericht des Bayerwald Boten vor dem Abbruch

    Bericht der Bayerischen Waldzeitung nach dem Abbruch

    HOCHSTEHENDE GÄSTE BESUCHTEN DAS SCHLOSS

    Dann soll’n se ihren Dregg alleene mach’n

    Kennen Sie mich? Ich bin Ihr König!

    Die Zwieseler Kunstmalerin Betty Heldrich

    Weitere Einträge im Gästebuch der Freiherrn Poschinger

    WAS ALTE WANDERFÜHRER ÜBER DAS SCHLOSS ERZÄHLEN

    WAS DIE SCHLOSSBESITZER ERLEBTEN

    Geburtstagsfestschießen

    Der Spionage verdächtigt

    Nachkomme der Hl. Elisabeth

    UNENTBEHRLICHE SCHLOSSGEISTER

    Die gute Kammerjungfer Lina

    Der treue Diener Franz Glas

    ERINNERUNGEN VON EHEMALIGEN SCHLOSSBEWOHNERN

    Erzählungen von Marianne Ruderer

    Das Leben im Schloss zwischen 1948 und 1955

    Die Reithalle war scheusam

    Das Leben auf dem Schloss im Winter

    Mit dem Schlitten über die Freitreppe

    Die Wäsche wurde im eisigen Bach gewaschen

    Um ein Haar ertrunken

    Ein riesiger Adventskranz und Teufelsmasken

    Das Leben auf dem Schloss im Sommer

    Vergissmeinnicht zum Muttertag und rote Lichter zur Maiandacht

    Aus den Steckdosen sprühten Funken

    Der Rösselmann und d’Hodern-Kathl

    Erntezeit

    Stock gegen Unrat

    Es wird still im Schloss

    Die Zimmer hatten eigene Namen

    Die Bediensteten wohnten im Dachgeschoss

    Das Schloss

    Erzählungen von Gert Abram, Haan

    Das Schloss, so wie wir es vorfanden

    Meine Mutter fuhr Moped

    Furcht einflößende Kreuzottern

    Faschingsfreuden

    Dampfwalze in Not

    Eisstockschießen bei Flutlicht

    Motorradunfall beschert gebrochenes Bein

    Holzhacken und Holzscheidl knien

    Wasserbecken zur Schlossversorgung

    Die Turbine brummte Tag und Nacht

    Reithalle und Plumpsklo

    Obstklau mit Panik

    Versteckspielen

    Skispringen

    Rehe und Hirsche auf Nahrungssuche

    Eis sägen

    Millwegerl

    Feuerwehrübung

    Erinnerungen von Barbara (Betty) Hoffmann (+), Frauenau

    Erinnerungen von Familie Nachlinger, Frauenau

    Erinnerung von Mathilde Bauer, Griesbach-Zwiesel

    Erinnerungen von Fini Hackl, Frauenau

    Erinnerungen von Christa Steger, Riedlhütte

    Erinnerung von Margarete Dötsch, Zwiesel

    Erinnerung von Katharina Resch, Spiegelau

    Erzählungen von Franz Kerschbaum, Frauenau

    Stinkende Geißböcke

    Der König von Montenegro

    Der Ochsenknecht Keilhofer

    I war liaba a Kua

    In der Not reich beschenkt

    Trinksüchtige Männer wurden bestraft

    Die geizige Schlossherrin

    Der Wald hat Ohren

    Die krampfige Sau

    Eine tote Sau als Alibi

    ERINNERUNGEN VON STEPHAN FREIHERR POSCHINGER, FRAUENAU

    Prunk und Pracht

    Nacht des Schreckens

    Die neuen Schlossbewohner

    Vom Gewissen geplagt

    Kunstobjekte im Holzhauer Unterkunftshaus

    Lustige Erinnerungen

    Erste Erfahrungen mit dem Kindermädchen

    Skispringen

    Spielplatz im Schlossgang

    DIE HÜTTENHERREN ZU FRAUENAU

    EHEMALIGE BEWOHNER

    WEITERE SCHLOSSANSICHTEN AUF POSTKARTEN

    SCHLOSS INNENAUFNAHMEN MIT VERANDA

    LEBEN RUND UM DAS SCHLOSS IN FOTOS

    PLÄNE SCHLOSSANLAGE

    AUTORIN

    NACHWORT

    Anmerkungen

    Traumschloss am Rachelhang – Postkarte Sammlung

    Monika Nachlinger

    Katasterplan vom Neubau des Schlosses aus dem Jahr 1876: Schloss mit

    Gewächshaus, Verbindungsgang, Stallung, Remise, Kutscherwohnung, Schlosshof und Vorplatz-Vermessungsamt Zwiesel

    Traumschloss im Wald

    der Freiherrn Poschinger von Frauenau

    Einst stand am Rachelhang ein prunkvolles „Märchenschloss". Schon von weitem sah man es aus dem dunklen Wald herausragen. Selbst Monarchen hat es einst beherbergt. Das Schloss war die Krönung der seit Jahrhunderten äußerst erfolgreich arbeitenden Glashüttenherren von Poschinger, deren Stammsitz noch heute in Frauenau ist. Das Schloss wurde Opfer der schweren Zeit nach dem zweiten Weltkrieg, als Arbeitsplätze kostbarer waren als luxuriöser Besitz.

    Der Erbauer des Schlosses

    Der Bauherr des Schlosses war Georg Benedikt II. Reichsritter und Edler von Poschinger². Schon mit 19 Jahren musste er das Erbe seines Vaters antreten, denn dieser war in der heutigen Kreisstadt Regen durch einen tragischen Unfall mit der Postkutsche ums Leben gekommen³. Georg Benedikt II. war ein erfolgreicher Geschäftsmann. Er erwarb sich große Verdienste u.a. um die Verkehrserschließung des Bayerischen Waldes durch die Eisenbahn und den daraus resultierenden wirtschaftlichen Aufschwung der Glashütten im Zwieseler Winkel.

    Der dynamische Reichsrat wohnte im eher schlichten Herrenhaus der Familie, das um 1750 im einfachen Barockstil erbaut worden war. Durch außerordentlich erfolgreiches Wirtschaften nach dem großen Windwurf von 1870 und nach Spekulationsgewinnen aus Wertpapieren gelangte er zu den Mitteln, die es ihm ermöglichten, sich am Hang des Berges Rachel ein Traumschloss zu erbauen.

    Reichsrat Georg Benedikt II. von Poschinger (1845 bis 1900) – Pastellbild von Betty Heldrich, Zwiesel/München – Archiv Poschinger

    Das Traumschloss im Wald

    10 Jahre lang – von 1875 bis 1884 – dauerte der aufwendige Bau des vornehmen Wohnsitzes. Schon die Erstellung des großen Baugeländes am steilen und dicht bewaldeten Rachelhang war äußerst mühsam und kostspielig. Architekt Dr. Albert Schmid aus München, der auch an Entwürfen für die Schlösser des „Märchenkönigs Ludwig II. beteiligt war, erarbeitete die Pläne für das im Prunkstil der Neurenaissance erschaffene und eingerichtete dreitürmige Schloss. Zahlreiche Erker und Gauben bestimmten das Gesicht des Gebäudes. Der stolze Schlossbesitzer hielt sich im Schlosshof einen ausgewachsenen Wolf als „Wachhund.

    Beilage zum Operat 106 / 1879:

    Schlossanlage mit Freitreppe, Verbindungsgang zum Gewächshaus, Stallung, Remise (Wirtschaftsgebäude), Kutscherwohnung, Schlosshof und Vorplatz – Vermessungsamt Zwiesel

    Text auf Planentwurf 1876 von Architekt Dr. Albert Schmid, München – Archiv Poschinger „Das genaue Höhenmaß ist in Natur nochmals zu bestimmen, weil die Gangbelege um den Anschlag höher als die Zimmerparqurts zu liegen kommen. Den 15. Januar 1876."

    Kunstmaler Ludwig Lesker⁴ aus München, der im Jahr 1885⁵ im Auftrag von König Ludwig II. auch das Treppenhaus von Schloss Herrenchiemsee malerisch gestaltete, zeichnete ebenso in Frauenau für die eindrucksvollen Deckengemälde und die großen

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