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Mona macht eine Entdeckung: Toni der Hüttenwirt 249 – Heimatroman
Mona macht eine Entdeckung: Toni der Hüttenwirt 249 – Heimatroman
Mona macht eine Entdeckung: Toni der Hüttenwirt 249 – Heimatroman
eBook112 Seiten1 Stunde

Mona macht eine Entdeckung: Toni der Hüttenwirt 249 – Heimatroman

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Über dieses E-Book

Diese Bergroman-Serie stillt die Sehnsucht des modernen Stadtbewohners nach einer Welt voller Liebe und Gefühle, nach Heimat und natürlichem Leben in einer verzaubernden Gebirgswelt.
"Toni, der Hüttenwirt" aus den Bergen verliebt sich in Anna, die Bankerin aus Hamburg. Anna zieht hoch hinauf in seine wunderschöne Hütte – und eine der zärtlichsten Romanzen nimmt ihren Anfang. Hemdsärmeligkeit, sprachliche Virtuosität, großartig geschilderter Gebirgszauber – Friederike von Buchner trifft in ihren bereits über 400 Romanen den Puls ihrer faszinierten Leser.

Charlotte parkte ihren bunten Jeep im Innenhof und stieg aus. »Da bist du ja, Madl«, rief der alte Künstler. »Komm rein in die Halle! Der Kaffee ist fertig. Meine Frau hat uns einen Kuchen gebacken, als sie hörte, du kommst vorbei.« Charlotte strahlte Hans Jäger an. Er war ein älterer Freund ihres Großvaters, Wilhelm Wetter. »Schön, Sie zu sehen! Ich freue mich auch, Herr Jäger.« Hans Jäger tätschelte Charlottes Wange. »Madl, des mit dem Sie, des lässt du jetzt sein. Ich war doch immer der Onkel Hans für dich. Und des bin ich weiterhin.« »Danke!« »Dann zeige mir mal deine Gipsmodelle!« Charlotte öffnete den Kofferraum ihres Jeeps. Sie hatte drei Gipsfiguren dick in Luftpolsterfolie gepackt. Gemeinsam trugen sie sie in die Halle und stellten sie auf den großen Arbeitstisch mitten im Raum. Charlotte packte vorsichtig aus.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum28. Jan. 2020
ISBN9783740960742
Mona macht eine Entdeckung: Toni der Hüttenwirt 249 – Heimatroman

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    Buchvorschau

    Mona macht eine Entdeckung - Friederike von Buchner

    Toni der Hüttenwirt

    – 249 –

    Mona macht eine Entdeckung

    Die Spurensuche verändert nicht nur ihr Leben

    Friederike von Buchner

    Charlotte parkte ihren bunten Jeep im Innenhof und stieg aus.

    »Da bist du ja, Madl«, rief der alte Künstler. »Komm rein in die Halle! Der Kaffee ist fertig. Meine Frau hat uns einen Kuchen gebacken, als sie hörte, du kommst vorbei.«

    Charlotte strahlte Hans Jäger an. Er war ein älterer Freund ihres Großvaters, Wilhelm Wetter.

    »Schön, Sie zu sehen! Ich freue mich auch, Herr Jäger.«

    Hans Jäger tätschelte Charlottes Wange.

    »Madl, des mit dem Sie, des lässt du jetzt sein. Ich war doch immer der Onkel Hans für dich. Und des bin ich weiterhin.«

    »Danke!«

    »Dann zeige mir mal deine Gipsmodelle!«

    Charlotte öffnete den Kofferraum ihres Jeeps. Sie hatte drei Gipsfiguren dick in Luftpolsterfolie gepackt. Gemeinsam trugen sie sie in die Halle und stellten sie auf den großen Arbeitstisch mitten im Raum.

    Charlotte packte vorsichtig aus. Sie prüfte die Figuren mit geschultem Blick.

    »Alles ist gut gegangen. Keine Beschädigung!«, sagte sie erleichtert.

    Hans Jäger betrachtete die Figuren.

    »Das sind schöne Arbeiten, Lotte. Du hast deine ganze Seele hineingelegt. Der große Engel hat einen wunderbaren Gesichtsausdruck.«

    Charlotte lächelte und errötete leicht.

    »Die beiden kleinen Engel sind Kundenaufträge. Den großen Engel will ich verschenken.«

    »Das ist ein wertvolles Geschenk. Wem willst du es schenken??«

    Charlotte erröte und schaute verlegen auf ihre Schuhspitzen. Eigentlich wollte sie nicht darüber sprechen. Aber es drängte sie, ihr zu Herz erleichtern.

    Hans Jäger erkannte, dass Charlotte etwas auf der Seele lag.

    »Es kommt mir so vor, als läge ein schweres Bleigewicht auf dir?«, bemerkte er.

    Charlotte seufzte. »Bist ein guter Menschenkenner, Onkel Hans.«

    Er bat sie, sich zu setzen. Er schenkte ihr Kaffee ein und legte ihr ein großes Stück Kuchen auf den Teller.

    »Also«, sagte Charlotte, »alle Figuren sollen in Metall gegossen werden. Die beiden kleineren Engel werden im Haus stehen, der große wird im Freien stehen, auf dem Friedhof.«

    »Das wird ein schöner Grabschmuck. Willst du mir nicht sagen, für wessen Grab er bestimmt ist? Du musst den Menschen sehr geliebt haben.«

    Charlotte strich sich verlegen eine Haarsträhne hinter das Ohr. Ihre Augen wurden feucht.

    Hans Jägers Herz schmolz vor Mitleid dahin. Er kannte Charlotte nur als fröhlichen Menschen.

    »Lotte, du kannst mir vertrauen, wenn du mir dein Herz ausschütten willst. Du weißt, dass ich verschwiegen bin. Vor ein paar Jahren, als du dich nach dem Abitur für eine Stuckateurlehre entschieden hast, bist wochenlang jeden Tag zu mir in die Werkstatt gekommen, und wir haben geredet. Habe ich zu irgendjemand ein Wort gesagt?«

    »Ich zweifle deine Verschwiegenheit nicht an, Onkel Hans. Es ist nur so, dass ich Angst habe, dass ich weinen muss, wenn ich darüber rede.«

    »Tränen reinigen die Seele und das Herz. Das ist wie beim Regen. Wenn die Regenwolken ausgeregnet haben, ist der Himmel wieder blau. Nun rede schon!«

    »Mir ist mein ganzes Leben lang verschwiegen worden, dass Papa doch noch Verwandte hat. Mein Großvater lebt. Ich habe ihn kennengelernt, heimlich. Meine Großmutter, Hedwig Holzer, ist leider verstorben. Den Engel mache ich für das Familiengrab.«

    Hans Jäger unterbrach Charlotte nicht. Sie erzählte ihm die ganze Geschichte von Anfang an. Die Worte sprudelten nur so aus ihr heraus. Der Unterton in ihrer Stimme wechselte von traurig bis empört.

    »Onkel Hans, ich bin so wütend. Wenn Papa und Onkel Harry sich mit Großvater gestritten haben, dann ist das noch lange kein Grund, ihn mir vorzuenthalten. Unsere Familiengeschichte ist eine Lüge. Meinem Cousin und meiner Cousine wurde das gleiche Lügenmärchen aufgetischt. Kuno und Sophie sind genauso ahnungslos. Ich habe noch nicht mit ihnen darüber gesprochen.«

    Charlotte wischte Tränen aus den Augen.

    »Ich liebe meinen Vater und meine Mutter. Ich frage mich, warum sie mich belogen haben? Wie soll ich ihnen jemals wieder vertrauen? Am liebsten würde ich nichts sagen und weiter das falsche Spiel mitspielen. Das wäre einfach, da niemals über die Berghütte und meinen Großvater gesprochen wird. Aber mache ich mich damit nicht auch schuldig? Aber wenn ich sie zur Rede stelle, dann zerstöre ich unsere Familie. Nichts wird wieder so sein wie vorher.«

    Hans Jäger rieb sich das Kinn.

    »Armes Madl, du steckst wirklich in einer Zwickmühle. Wie du es auch machst, wird es dich belasten.«

    »Wie soll ich meinen Eltern und Onkel Harry je verzeihen, dass sie so gelogen haben?«

    »Es hat dich bis ins Mark erschüttert. Das verstehe ich.«

    Hans trank einen Schluck Kaffee und schenkte Charlotte nach.

    »Lotte, jetzt mal neutral betrachtet, es ist eine Kette von falschen Entscheidungen, die aus übersteigerter Liebe so getroffen wurden.«

    »Wie meinst du das?«, fragte Charlotte erstaunt.

    »Das ist einfacher, als es sich anhört. Dein Onkel Harry war in Karola verliebt. In seinem Herzen stand sie an erster Stelle. Er hielt kritiklos zu ihr. Das war eine falsche Entscheidung. Karola hatte deine Großeltern beleidigt und sehr gekränkt, mit ihren herzlosen und geldgierigen Plänen. Harry hätte sie in ihre Schranken weisen sollen. Das hat er nicht getan – aus falsch verstandener Liebe. Er stellte sich uneingeschränkt auf ihre Seite und riskierte den Bruch mit seinen Eltern. Dein Vater Emil hing sehr an seinem älteren Bruder. Das war auch eine übersteigerte Liebe. Er hätte ihm die Stirn bieten müssen und ihm erklären müssen, dass es so nicht geht. Aber stattdessen schlug er sich auf Harrys Seite. Er zog zu ihm nach München, noch während er in die Lehre ging. Das heißt, er war von Harry und Karola abhängig. ›Wessen Brot ich esse, dessen Lied ich sing.‹ Das ist ein uralter Spruch, der bis heute seine Gültigkeit hat. Dann heiratete dein Vater. Deine Mutter spielte bei der ganzen Geschichte mit, weil sie deinen Vater liebt. So schließt sich der Kreis. Das soll keine Entschuldigung sein, Lotte. Ich versuche dir nur zu erklären, was dahintersteckt. Da ist aus falsch verstandener Solidarität eine Lawine losgetreten worden, die keiner mehr aufhalten konnte.«

    »Es war Unrecht«, stieß Charlotte heraus.

    »Ja, es war Unrecht. Sie hätten euch Kindern sagen müssen, dass es einen Streit gegeben hatte. Dann hättet ihr selbst entscheiden können, ob ihr Kontakt zu euren Großeltern haben wollt oder nicht.«

    »Oma Hedwig kann ich nicht mehr kennenlernen. Dazu ist es zu spät«, sagte sie und sah traurig hinüber zu dem Engelsmodell.

    »Sie schaut vom Himmel herab, Lotte. Sie wird sich über den Engel freuen. Ich gieße dir den Engel aus Metall. Wie wäre es mit einem schönen Steinsockel?«

    »Die Rechnung kann ich doch bei dir abstottern?«, fragte Lotte.

    Er lachte. »Nix da, es wird nix abgestottert! Ich schenke dir die Figur, und ich dulde keine Widerrede.«

    Charlotte schaute ihn mit großen Augen an. Dann lächelte sie und bedankte sich.

    Hans Jäger holte seinen Terminkalender. Er nannte das ungefähre Datum der Fertigstellung.

    »Was würdest du an meiner Stelle machen, Onkel Hans?«

    Er seufzte. »Das ist eine schwierige Frage. Ich kann sie dir nicht beantworten, Lotte. Auf jeden Fall musst du nichts überstürzen. Die Sache ist noch ganz frisch. Deine Empörung verstehe ich. Ich kann dir höchstens einen Rat geben: Lass dir Zeit! Wenn sich deine Aufregung und deine Empörung etwas gelegt haben, findest du bestimmt die passenden Worte. Es kommt auch immer auf die Situation an. Du musst einen günstigen Moment abwarten. Der richtige Augenblick ist wichtig.«

    »Stimmt! Es widerstrebt mir, die Eltern zu kritisieren und zu tadeln.«

    »Das ist verständlich. Jeder Mensch hat im Leben schwierige Situationen zu meistern. Meistens weiß er nicht gleich, wie er damit umgehen soll. Ich habe es immer so gemacht, dass ich nie Vorwürfe geäußert habe. Ich habe Fragen gestellt. Es gab Erschütterungen in meinem Leben,

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