Ein Herz aus blutroten Rubinen: Fürstenkrone 165 – Adelsroman
Von Marianne Schwarz
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Über dieses E-Book
Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt "diese" Wirklichkeit.
"Fürstenkrone" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
Die wehende Fahne auf dem Dach von Schloß Kilianswerth verkündete die Anwesenheit des Großherzogs. Prächtig lag das Schloß auf der Höhe des langgezogenen Hanges am Strom, blickte mit seiner dem breiten Wasserlauf zugewandten Seite weit ins Land hinaus. Strahlendweiß und wie blankgeputzt waren seine Mauern. Ein freundliches Bild nicht nur bei Sonnenschein, sondern auch bei Regen. Aber heute drohte kein Regen. Die Sonne lachte vom blauen Himmel, sie ließ das vom Herbst gefärbte Laub noch farbenfroher, die Schloßmauern noch heller erscheinen. Es war geradeso, als wolle das Wetter das seine zu den allgemeinen Bemühungen dazutun; denn man rüstete zum Fest auf Schloß Kilianswerth. Großherzog Hubertus von Rauxenburg und seine Gemahlin Antoinette hatten zahlreiche bekannte Persönlichkeiten aus vielen Ländern zu einem Konzert eingeladen. Namhafte Solisten hatten sich für dieses bedeutende gesellschaftliche Ereignis zur Verfügung gestellt, und die meisten Geladenen hatten ihr Kommen zugesagt. Es waren Prominente aus Politik, Wirtschaft und Kultur, vor allem aber sollte das Konzert zu einem glanzvollen Adelstreffen werden. Nebenbei war das Ereignis auch mit einem guten Zweck verbunden. Die erwarteten Geldspenden sollten der Großherzogin-Antoinette-Stiftung zufließen. Die Großherzogin hatte diese Stiftung bereits vor einigen Jahren ins Leben gerufen. Sie diente dazu, armen, bedürftigen und kranken Kindern zu helfen, ihnen Erholungsaufenthalte und eine angemessene Ausbildung zu vermitteln. Doch diese wohltätige Absicht geriet bei den Vorbereitungen fast ein wenig in den Hintergrund. Man dachte kaum daran, das bevorstehende Fest war Mittelpunkt des allgemeinen Interesses. Da wurde geklopft und gehämmert, Girlanden, Blumenschmuck und Fahnen sollten das festliche Ereignis auch nach außen hin sichtbar machen. Lieferantenautos fuhren in den Schloßhof und brachten tausenderlei Dinge, die für irgendeinen Zweck benötigt wurden, und obwohl das Schloß fast ständig bewohnt und daher auch immer in Ordnung war, wunderte man sich, wieviel Arbeit die Hofbediensteten und die Scharen der Helfer jetzt hatten. Nichts von all dem Trubel und Lärm drang jedoch in den Fürstensaal. Dort sollte das Konzert stattfinden, und die Vorbereitungen waren bereits abgeschlossen.
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Rezensionen für Ein Herz aus blutroten Rubinen
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Buchvorschau
Ein Herz aus blutroten Rubinen - Marianne Schwarz
Leseprobe:
Das schönste Wort heißt Liebe
LeseprobeViola Maybach´s Topseller. Alles beginnt mit einem Schicksalsschlag: Das Fürstenpaar Leopold und Elisabeth von Sternberg kommt bei einem Hubschrauberunglück ums Leben. Ihr einziger Sohn, der 15jährige Christian von Sternberg, den jeder seit frühesten Kinderzeiten Der kleine Fürst
nennt, wird mit Erreichen der Volljährigkeit die fürstlichen Geschicke übernehmen müssen. Viola Maybach hat sich mit der reizvollen Serie Der kleine Fürst
in die Herzen der Leserinnen und Leser geschrieben. Der zur Waise gewordene angehende Fürst Christian von Sternberg ist ein liebenswerter Junge, dessen mustergültige Entwicklung zu einer großen Persönlichkeit niemanden kalt lässt. Viola Maybach blickt auf eine stattliche Anzahl erfolgreicher Serien zurück, exemplarisch seien genannt Das Tagebuch der Christina von Rothenfels
, Rosenweg Nr. 5
, Das Ärztehaus
und eine feuilletonistische Biografie. Der kleine Fürst
ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
Fürstenkrone
– 165 –
Ein Herz aus blutroten Rubinen
Als Prinzessin Isabel die Liebe sucht
Marianne Schwarz
Die wehende Fahne auf dem Dach von Schloß Kilianswerth verkündete die Anwesenheit des Großherzogs.
Prächtig lag das Schloß auf der Höhe des langgezogenen Hanges am Strom, blickte mit seiner dem breiten Wasserlauf zugewandten Seite weit ins Land hinaus. Strahlendweiß und wie blankgeputzt waren seine Mauern.
Ein freundliches Bild nicht nur bei Sonnenschein, sondern auch bei Regen. Aber heute drohte kein Regen. Die Sonne lachte vom blauen Himmel, sie ließ das vom Herbst gefärbte Laub noch farbenfroher, die Schloßmauern noch heller erscheinen.
Es war geradeso, als wolle das Wetter das seine zu den allgemeinen Bemühungen dazutun; denn man rüstete zum Fest auf Schloß Kilianswerth.
Großherzog Hubertus von Rauxenburg und seine Gemahlin Antoinette hatten zahlreiche bekannte Persönlichkeiten aus vielen Ländern zu einem Konzert eingeladen.
Namhafte Solisten hatten sich für dieses bedeutende gesellschaftliche Ereignis zur Verfügung gestellt, und die meisten Geladenen hatten ihr Kommen zugesagt.
Es waren Prominente aus Politik, Wirtschaft und Kultur, vor allem aber sollte das Konzert zu einem glanzvollen Adelstreffen werden.
Nebenbei war das Ereignis auch mit einem guten Zweck verbunden. Die erwarteten Geldspenden sollten der Großherzogin-Antoinette-Stiftung zufließen.
Die Großherzogin hatte diese Stiftung bereits vor einigen Jahren ins Leben gerufen. Sie diente dazu, armen, bedürftigen und kranken Kindern zu helfen, ihnen Erholungsaufenthalte und eine angemessene Ausbildung zu vermitteln.
Doch diese wohltätige Absicht geriet bei den Vorbereitungen fast ein wenig in den Hintergrund. Man dachte kaum daran, das bevorstehende Fest war Mittelpunkt des allgemeinen Interesses.
Da wurde geklopft und gehämmert, Girlanden, Blumenschmuck und Fahnen sollten das festliche Ereignis auch nach außen hin sichtbar machen.
Lieferantenautos fuhren in den Schloßhof und brachten tausenderlei Dinge, die für irgendeinen Zweck benötigt wurden, und obwohl das Schloß fast ständig bewohnt und daher auch immer in Ordnung war, wunderte man sich, wieviel Arbeit die Hofbediensteten und die Scharen der Helfer jetzt hatten.
Nichts von all dem Trubel und Lärm drang jedoch in den Fürstensaal.
Dort sollte das Konzert stattfinden, und die Vorbereitungen waren bereits abgeschlossen.
Der große Saal mit den hohen Fenstern, den wertvollen Gemälden an den Wänden, den zahlreichen aus Marmor geschnittenen Bildnissen, die in Wandnischen ihren Platz hatten, und den aus zierlichen, goldenen Sesselchen im Rokokostil bestehenden Stuhlreihen diente jetzt den Künstlern für ihre Proben.
Adrian Erland, der berühmte Opernsänger, war gerade dabei, seiner beabsichtigten Darbietung den letzten Schliff zu geben. Er hatte sich ausbedungen, dabei ganz allein im Saal sein zu können. Die Begleitmusik kam von einem Tonbandgerät.
So hielt es der Künstler vor jedem Auftritt, denn nur so erlangte er vollste Konzentration.
Voller Inbrunst, mit ausgebreiteten Armen und halbgeschlossenen Augen sang er Lohengrins Worte:
Elsa, soll ich dein Gatte heißen, soll Land und Leut’ ich schirmen dir, soll nichts mehr wieder von dir reißen, mußt eines du geloben mir: Nie sollst du mich befragen, nach Wissens Sorge tragen, woher ich kam der Fahrt, noch wie mein Nam’ und Art!
Der Sänger schien selbst dem letzten Klang seiner herrlichen Stimme nachzulauschen.
Da gab es im Zuschauerraum zwischen den zierlichen goldenen Stühlen ein häßliches Gepolter, und einer der Sessel stürzte um.
Sofort war die feierliche Stimmung verflogen, und der Sänger wurde aus dem Bann der Musik gerissen.
Wütend wandte er sich um.
»Himmeldonnerwetter!« schrie er in den Saal hinein. »Kann man denn in diesem Tollhaus nicht mal zehn Minuten Ruhe haben? Das ist ja zum Wahnsinnigwerden.«
»Entschuldigen Sie…«, kam von unten eine erschrockene Stimme, doch Adrian Erland hörte so schnell nicht auf, wenn er einmal zu schimpfen begonnen hatte.
»Gar nichts entschuldige ich!« brüllte er mit seinem vollen, geschulten Organ. »Und ich werde auch nichts entschuldigen. Das hier ist ein Konzertsaal und keine Rumpelkammer. Trampeltiere haben hier nichts verloren. Also raus hier, aber schnellstens!«
Wenn er geglaubt hatte, den Störenfried nun gründlich eingeschüchtert zu haben, so irrte Adrian Erland sich.
Ein fröhliches, helles Lachen antwortete ihm, und ein junges Mädchen, das bisher in einer der hinteren Reihen gesessen hatte, kam nun nach vorn.
Normalerweise wäre der Sänger bei diesem Anblick sicherlich besänftigt gewesen, denn das Mädchen war ausgesprochen hübsch. Es war zwar ein wenig schlaksig in einen viel zu weiten Pullover und in eine enge lange Hose gekleidet, aber trotzdem konnte man erkennen, daß es eine gute, rassige Figur hatte.
Das Gesicht war fein geschnitten, wenn die kleine Stupsnase auch nicht nur süß aussah, sondern auch auf eine gewisse Keckheit hinzudeuten schien.
Groß und neugierig, aber keinesfalls schüchtern blickten die rehbraunen Augen, und das lange silberblonde Haar fiel wie unfrisiert bis auf die Schultern.
»Auch Trampeltiere sollten die Möglichkeit bekommen, sich entschuldigen zu dürfen, großer Meister«, sagte das Mädchen und blinzelte übermütig. »Ich gebe ja zu, daß es unverzeihlich war, einen Stuhl umzuwerfen, als Sie so herrlich sangen. Sicher werden Sie es nicht glauben, wenn ich feierlich beteuere, daß ich es nicht mit Absicht getan habe.«
Überraschend nüchtern und sachlich antwortete der Sänger. »Gut, ich glaube Ihnen, und ich akzeptiere auch die Entschuldigung. Aber nun möchte ich Sie wirklich dringend bitten, liebes Fräulein, mich allein zu lassen. Die Probezeit ist ohnehin nur kurz bemessen.«
»Warum müssen Sie denn überhaupt noch proben? Sie können doch schon singen.«
»O heilige Einfalt, womit habe ich das verdient?«
Adrian Erland rang theatralisch die Hände.
»Ich muß proben, weil die Raumverhältnisse und die Akustik in jedem Saal anders sind. Außerdem brauche ich höchste Konzentration, um mich auf jeden Auftritt vorzubereiten. Doch wer weiß schon etwas davon. Man glaubt, ein Sänger könne sich einfach hinstellen, den Mund aufmachen und singen, basta. Nein, mein Kind, so einfach ist das nicht.«
»Entschuldigen Sie«, sagte das Mädchen. »So habe ich es nicht gemeint. Ich wollte Sie natürlich nicht kränken.«
»Gut, gut. Dann tun sie mir jetzt bitte den Gefallen und halten Sie mich nicht länger von meiner Arbeit ab.«
»Darf ich nicht bleiben? Bitte, ich setze mich ganz still in eine Ecke und werde Sie bestimmt nicht mehr stören.«
»Nein, zum Donnerwetter!« rief Adrian Erland, und er schien wieder nahe daran, die Beherrschung zu verlieren. »Ich gebe kein Solokonzert, sondern ich probe. Dazu muß ich allein sein, verstehen Sie? Allein! Ich will Sie ja schließlich auch nicht bei Ihrer Arbeit beobachten und stehe nicht im Büro oder in der Küche herum oder weiß der Himmel, wo Sie arbeiten.«
»Im Stall, großer Meister«, sagte das Mädchen und warf mit einer etwas hochmütigen Geste das lange blonde Haar zurück. »Im Stall ist mein Arbeitsplatz. Ich bin nämlich das Gänseliesel.«
Damit wandte sie sich um und lief mit einem leisen Lachen zu einer Seitentür, durch die sie wohl eben auch unbemerkt hereingekommen war.
*
Als Prinzessin Isabel auf den Schloßhof traf, stellte sie mit einem Blick auf ihre Armbanduhr erschrocken fest, daß es höchste Zeit war, sich zum Mittagessen umzukleiden.
Dieses Umkleiden behagte ihr gar nicht, aber in dieser Beziehung waren ihre Eltern fest geblieben.
Sie erlaubten ihrer einzigen Tochter wohl