Karawane der Geister: Moonlight Romance 42 – Romantic Thriller
Von Helen Perkins
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Über dieses E-Book
Moonlight Romance bietet wohlige Schaudergefühle mit Gänsehauteffekt, geeignet, begeisternd für alle, deren Herz für Spannung, Spuk und Liebe schlägt. Immer wieder stellt sich die bange Frage: Gibt es für diese Phänomene eine natürliche Erklärung? Oder haben wir es wirklich mit Geistern und Gespenstern zu tun? Die Antworten darauf sind von Roman zu Roman unterschiedlich, manchmal auch mehrdeutig. Eben das macht die Lektüre so fantastisch...
Als die Karawane sich Susanne näherte, wurde aus dem scheinbar friedlichen Bild im Handumdrehen das völlige Grauen. Denn die Männer auf den Reittieren hatten keine normalen Gesichter, sondern blanke Totenschädel. Und sie hielten die Zügel in ihren Knochenhänden, die weiß aus den Ärmeln ihrer Mäntel herausragten. Susanne wich angstvoll zurück, dabei stolperte sie und fiel. Der Sand fing sie weich auf, doch sie fühlte sich in dieser liegenden Position ausgeliefert und bedroht, zumal die Berber sie plötzlich umringten. Ein geschlossener Kreis von Männern, deren weiße Totenschädel auf sie herab starrten, reglos, tot und doch zugleich von einem unheimlichen Leben erfüllt. Die junge Frau schrie um Hilfe, doch der Kreis zog sich immer enger um sie. Und als sich eine knöcherne Hand um ihren Hals legte und zudrückte, da schloss sie mit dem Leben ab. Gleißende Helligkeit und große Hitze hatten den ganzen Tag über dem ockerfarbenen Sand der Wüste gebrütet. Mit dem Sinken der Sonne und der kommenden Dämmerung wurde es schlagartig kalt. Der klare Himmel, an dem sich keine einzige Wolke zeigte, wechselte seine Farbe von einem strahlenden, hellen Blau zu einem verwaschenen Grau, in dem alle Konturen zu verwischen schienen und wurde dann über ein mattes Anthrazit zu einem tiefen Schwarz. Bald flimmerten die ersten Sterne am klaren Firmament. Unendlich weit erschien die Himmelskuppel, denn hier, mitten in der Wüste, wurde sie von keinem künstlichen Licht erhellt. Nur die Sterne spendeten matte Helligkeit, die Milchstraße glänzte wie ein Band aus ungezählten Diamanten. Groß und silbern stieg der Vollmond über die Dünen. In seinem kalten Licht erwachte das nächtliche Leben der Wüste. Skorpione tänzelten über den nun noch angenehm warmen Sand, ihren Stachel steil in die Höhe gerichtet. Wüstenrennmäuse nagten an dürren Grasstängeln, immer auf der Hut vor einer lautlos heranschleichenden Viper oder einem wendigen Wüstenfuchs. Ein leichter Wind wehte, nahm mit unsichtbaren Fingern Sandkörner auf, um sie an einem anderen Ort zu neuen Dünen zu schichten. Die Wüste war stets in Bewegung und sah niemals gleich aus.
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Rezensionen für Karawane der Geister
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Buchvorschau
Karawane der Geister - Helen Perkins
Leseprobe:
Erotische Begegnung in Irland
LeseprobeVincent Graham stand in dem großzügigen Büro seines Anwesens am Rande von Cork und ließ bedächtig den Hörer seines Telefons auf die Gabel sinken. Dass nun auch noch Agatha ausfiel, glich einer mittleren Katastrophe. Eben hatte die Haushälterin angerufen und ihm unter Tränen versichert, wie leid ihr das Dilemma tat. Sie war gestern Abend über eine Stufe gestolpert und hatte sich den Arm gebrochen. Ausgerechnet jetzt. In zwei Wochen musste er aus beruflichen Gründen für ein paar Tage nach Waterford. Es war weder möglich, diesen Termin abzusagen, noch konnte er Brenda in der Zeit allein lassen. Vincent rieb sich die Schläfen. Er brauchte eine Lösung – und zwar schnell. Er ließ sich auf den Bürostuhl aus schwarzem Leder fallen, der hinter seinem stattlichen Schreibtisch stand. Wo bekam er so rasch Ersatz für Agatha her?
Moonlight Romance
– 42 –
Karawane der Geister
Sie kündet mitten in der Wüste von einem unfassbar uralten Fluch
Helen Perkins
Als die Karawane sich Susanne näherte, wurde aus dem scheinbar friedlichen Bild im Handumdrehen das völlige Grauen. Denn die Männer auf den Reittieren hatten keine normalen Gesichter, sondern blanke Totenschädel. Und sie hielten die Zügel in ihren Knochenhänden, die weiß aus den Ärmeln ihrer Mäntel herausragten. Susanne wich angstvoll zurück, dabei stolperte sie und fiel. Der Sand fing sie weich auf, doch sie fühlte sich in dieser liegenden Position ausgeliefert und bedroht, zumal die Berber sie plötzlich umringten. Ein geschlossener Kreis von Männern, deren weiße Totenschädel auf sie herab starrten, reglos, tot und doch zugleich von einem unheimlichen Leben erfüllt. Die junge Frau schrie um Hilfe, doch der Kreis zog sich immer enger um sie. Und als sich eine knöcherne Hand um ihren Hals legte und zudrückte, da schloss sie mit dem Leben ab.
Gleißende Helligkeit und große Hitze hatten den ganzen Tag über dem ockerfarbenen Sand der Wüste gebrütet. Mit dem Sinken der Sonne und der kommenden Dämmerung wurde es schlagartig kalt.
Der klare Himmel, an dem sich keine einzige Wolke zeigte, wechselte seine Farbe von einem strahlenden, hellen Blau zu einem verwaschenen Grau, in dem alle Konturen zu verwischen schienen und wurde dann über ein mattes Anthrazit zu einem tiefen Schwarz.
Bald flimmerten die ersten Sterne am klaren Firmament. Unendlich weit erschien die Himmelskuppel, denn hier, mitten in der Wüste, wurde sie von keinem künstlichen Licht erhellt. Nur die Sterne spendeten matte Helligkeit, die Milchstraße glänzte wie ein Band aus ungezählten Diamanten.
Groß und silbern stieg der Vollmond über die Dünen. In seinem kalten Licht erwachte das nächtliche Leben der Wüste. Skorpione tänzelten über den nun noch angenehm warmen Sand, ihren Stachel steil in die Höhe gerichtet. Wüstenrennmäuse nagten an dürren Grasstängeln, immer auf der Hut vor einer lautlos heranschleichenden Viper oder einem wendigen Wüstenfuchs.
Ein leichter Wind wehte, nahm mit unsichtbaren Fingern Sandkörner auf, um sie an einem anderen Ort zu neuen Dünen zu schichten. Die Wüste war stets in Bewegung und sah niemals gleich aus. Sie veränderte sich so schnell, dass selbst Einheimische, die ihr ganzes Leben hier verbracht hatten, sich nicht an Landmarken orientierten, sondern stets an den Gestirnen oder der vorherrschenden Windrichtung.
Es war eine fremde Landschaft voller exotischem Zauber, auf den ersten Blick unbewohnt und lebensfeindlich, erwachte in der Dunkelheit das Leben stets aufs Neue. Die Asketen im Tierreich fristeten hier ihr Dasein und bewegten sich nur im Schutze der Nacht. In ihrem Schutz aber geschahen auch noch andere Dinge. Dinge, die nicht natürlichen Ursprungs waren. Das erlebte Susanne Althoff in dieser Nacht.
Staunend schaute sie sich um und fragte sich, wie sie hierher gekommen war und was sie hier tat. Es dauerte nicht lange, bis sie bemerkte, wie die kühle Brise ihr Nachthemd aufblähte. Und da wurde ihr auch bewusst, was dies alles zu bedeuten hatte: Sie träumte!
Die junge Frau wunderte sich trotzdem, denn sie konnte sich nicht daran erinnern, jemals einen solchen Traum gehabt zu haben. Gewiss war es weder unmöglich, noch allzu weit her geholt, denn Susanne war weitgereist. Als Reisekauffrau hatte sie schon viele Länder gesehen. Nach Beendigung ihrer Ausbildung hatte sie sich ein ganzes Jahr Auszeit genommen, um einige Länder besser kennen zu lernen. Sie wollte ihren Kunden gegenüber schließlich Kompetenz zeigen. Doch in der Wüste war sie in dieser Zeit nicht gewesen. Die Landschaft erschien ihr fremd, auch wenn sie eine gewisse Faszination auf die Träumende ausübte.
Zunächst schien es, als sei Susanne in dieser geträumten Umgebung ganz allein. Sie lief ein paar Schritte, folgte einem Weg, der einzig durch die tiefen Abdrücke der Dromedarhufe in den Sand geprägt war. Dabei fragte sie sich, wohin dieser Weg wohl führte, und welcher Sinn sich hinter ihrem Traum verbarg. Noch konnte sie sich dies nicht erklären. Doch sie war bereit, sich von ihrer Phantasie leiten zu lassen und abzuwarten.
Eine ganze Weile lang geschah nichts. Susanne folgte weiter dem Weg, der offenbar ins Nirgendwo führte. Denn je weiter sie ging, desto weiter dehnte sich der Pfad, wie dies in Träumen ja oft der Fall war. Immer neue Dünen ragten vor ihr auf, die Landschaft veränderte sich, blieb aber in gewisser Weise immer gleich. Als Susanne sich bereits an diese ermüdende Gleichförmigkeit gewöhnt hatte, geschah plötzlich etwas.
Vor ihr flackerte ein goldener Schein über dem Sand. Er stammte von einem offenen Feuer. Und dies war in einem Lager der umherziehenden Wüstenstämme entfacht worden, der so genannten Berber. Susanne spähte nach vorn, denn nun sah sie auch die traditionellen Zelte und daneben, großen, dunklen Flecken im Sand gleich, die ruhenden Dromedare. Es war eine Szene wie aus einem alten Film, exotisch und fremd.
Susanne blieb stehen, um das Ganze zu betrachten. Stille lag über den Zelten, die Menschen schienen bereits zu schlafen. Womöglich war dies eine Karawane von Handelsleuten, wie sie über viele Jahrhunderte die Menschen in entlegenen Dörfern und Oasen mit wichtigen Gütern versorgt hatten. Die junge Frau hatte darüber gelesen und es faszinierte sie, dies nun beobachten zu können, wenn auch nur in einem Traum.
Als Susanne noch näher herangehen wollte, hörte sie plötzlich etwas. Reiter kamen. Sie näherten sich rasch, und bereits wenige Augenblicke später herrschten Lärm und Tumult im Lager. Menschen wurden aus ihren Zelten gezerrt, Schreien und Wehklagen erfüllte die Luft. Die Szenen, die sich nun abspielten, waren grausig.
Die Träumende wandte sich ab. Sie wollte das nicht sehen, lief in die entgegen gesetzte Richtung davon, um den Überfall nicht miterleben zu müssen.
Eine Weile rannte Susanne durch den kühlen Sand, dann änderte sich unvermittelt alles. Die Sonne stieg rasch höher, ihr Licht riss die Wüste aus ihrem Zustand dunkler Stille. Helligkeit und Wärme trafen Susanne wie ein Schock. Sie beschattete die Augen mit einer Hand, hielt Ausschau nach einem Platz, an dem sie vor der Gluthitze Schutz suchen konnte. Da sah sie das Berberlager wieder. Die Zelte standen im hellen Tageslicht, aber die Tiere waren fort und niemand ließ sich blicken. Das Lager wirkte verlassen. Zögernd ging die junge Frau näher. Hinter den Zelten, etwas abseits stand etwas. Es sah aus wie ein hohes Gestell aus Holz. Susanne hielt darauf zu. Als sie es fast erreicht hatte, blieb sie stehen, als sei sie vor eine Wand gelaufen.
Das Holzgestell, das hier offenbar