Süsse Verlockung in Mexiko
Von Patricia Kay
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Über dieses E-Book
Eine Woche in einem Luxushotel in Mexiko - und das mit dem attraktivsten Mann, den sie kennt. Dieser Verlockung kann Felicity einfach nicht widerstehen. Sie nimmt Reed Kellys verführerische Einladung an. Und sie erlebt mit dem erfahrenen Liebhaber in dem exklusiven Hotel am weißen Strand ein Feuerwerk der Lust: prickelnde Leidenschaft und zärtliche Berührungen, die sie nie mehr missen will. Plötzlich träumt sie von einer gemeinsamen Zukunft mit dem charmanten Millionär - obwohl sie sich doch nie wieder binden wollte ...
Patricia Kay
Patricia Kay hat bis heute über 45 Romane geschrieben, von denen mehrere auf der renommierten Bestsellerliste von USA Today gelandet sind. Ihre Karriere als Autorin begann, als sie 1990 ihr erstes Manuskript verkaufte. Inzwischen haben ihre Bücher eine Gesamtauflage von vier Millionen Exemplaren in 18 verschiedenen Ländern erreicht! Patricia ist die älteste von vier Schwestern und stammt aus dem amerikanischen Bundesstaat Ohio. Sie ist viel gereist und hat unter anderem in New York State, Kalifornien und Schweden gelebt, bevor sie und ihr Mann sich endgültig in Texas niederließen. Sie haben drei erwachsende Kinder und drei Enkelkinder. Ihre größten Hobbys sind Lesen und der Besuch von Musicals, vorzugsweise direkt am Broadway in New York.
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Buchvorschau
Süsse Verlockung in Mexiko - Patricia Kay
IMPRESSUM
BACCARA erscheint 14-täglich im CORA Verlag GmbH & Co. KG, 20354 Hamburg, Valentinskamp 24
© 2006 by Harlequin Books S.A.
Originaltitel: „The One-Week Wife"
erschienen bei: Silhouette Books, Toronto
in der Reihe: DESIRE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BACCARA
Band 1466 (16/1) 2007 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Roswitha Enright
Fotos: Harlequin Books S.A., Schweiz
Veröffentlicht als eBook in 07/2011 - die elektronische Version stimmt mit der Printversion überein.
ISBN: 978-3-86295-998-3
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
eBook-Herstellung und Auslieferung:
readbox publishing, Dortmund
www.readbox.net
Der Verkaufspreis dieses Bandes versteht sich einschließlich der gesetzlichen Mehrwertsteuer.
Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:
JULIA, ROMANA, BIANCA, MYSTERY, MYLADY, HISTORICAL
www.cora.de
1. KAPITEL
Felicity Farnsworth bremste ihren Toyota Highlander scharf vor dem Eingangstor der Rosedale Farm ab. Ein paar Sekunden blieb sie noch mit geschlossenen Augen hinter dem Steuerrad sitzen, um sich zu sammeln und ihre angespannten Nerven zu beruhigen. Sie hatte Angst vor der Begegnung mit Reed Kelly, aber sie konnte sie nicht länger aufschieben. Sie musste ihn aufsuchen. Denn Madeline Newhouse hatte darauf bestanden, dass die Hochzeitsfotos ihrer Tochter auf Rosedale aufgenommen werden sollten. Und wenn Madeline sich etwas in den Kopf gesetzt hatte …
Felicity seufzte. Das abzulehnen konnte sie sich nicht leisten. Ihre Agentur „Weddings by Felicity" organisierte Hochzeiten, da war der Wunsch des Kunden Befehl. Und Felicity hatte einen Ruf zu verlieren, schließlich war sie im ganzen Bezirk für ihre perfekte Planung bekannt. Die Hochzeit der jungen Newhouse musste zu einem herausragenden Event werden, denn Portia war die einzige Tochter des berühmten Schauspielers Alex Newhouse und wurde von ihren Eltern vergöttert. Und Alex Newhouse hatte eindeutig klargemacht, dass ihm für seine Tochter nichts zu teuer war.
Wenn also Portias Hochzeitsfotos auf Rosedale aufgenommen werden sollten, dann musste Felicity es ermöglichen, denn nur dann würde Madeline sie und ihre Agentur bei ihren reichen Freundinnen weiterempfehlen.
Felicity atmete tief durch und fuhr langsam durch das geschwungene Tor auf die Ranchgebäude zu. Doch sosehr sie sich auch bemühte, ihr Herz schlug wie verrückt, als sie sich dem Haupthaus näherte, in dem sich Reeds Büro befand.
Seit ihre beste Freundin Emma Dearborn die Verlobung mit ihm gelöst hatte, hatte Felicity ihn nicht gesehen. Emma hatte sich in ihren Jugendfreund Garrett Keating verliebt und rechtzeitig gemerkt, dass das, was sie für Reed empfand, für eine Ehe nicht ausreichte. Aber wie hatte Reed diesen Schlag verkraftet? Vielleicht war er am Boden zerstört. Das konnte Felicity ihm nicht einmal übel nehmen.
So unbehaglich sich Felicity auch wegen des Wiedersehens mit Reed fühlte, sie musste sich eingestehen, dass sie auch eine ungewohnte Erregung empfand. Es war wirklich eine Ironie des Schicksals, dass der einzige Mann, der sie seit der Scheidung interessierte, ausgerechnet Reed war. Da ihr Exmann sie belogen und betrogen hatte, hatte sie lange nichts mehr für einen Mann empfinden können und nur sehr oberflächliche Beziehungen gehabt. Aber während der Vorbereitungen zu Emmas Hochzeit hatte sie sich plötzlich sehr zu Reed Kelly hingezogen gefühlt. Es hatte gefunkt, zumindest bei ihr. Und auch wenn sie sich immer wieder sagte, dass sie von dem Verlobten ihrer besten Freundin die Finger lassen musste, konnte sie nicht leugnen, dass sie den Mann sehr sexy fand.
Aber nun war Reed nicht mehr mit Emma verlobt. Das bedeutete, er war frei.
Aber ich will nichts mit ihm anfangen, auf keinen Fall …
Nach ihrer Scheidung hatte Felicity sich hoch und heilig versprochen, dass sie sich in Zukunft nur noch um ihre Karriere kümmern wollte. Und damit basta. Denn offenbar hatte sie keinerlei Menschenkenntnis, was Männer betraf. Was sie damals bei ihrem Mann für Liebe gehalten hatte, war in Wahrheit der reine Egoismus gewesen. Er hatte sich von ihr aushalten lassen und hatte sie nach Strich und Faden ausgenutzt. Das würde ihr nie wieder passieren, das hatte sie sich geschworen.
Sosehr du also auch von Reed Kelly beeindruckt bist, weil er so sexy ist, vergiss ihn und konzentrier dich auf das, was du dir vorgenommen hast. Und dazu gehört keinesfalls so etwas wie eine feste Beziehung oder gar eine Ehe.
Vor dem Hauptgebäude brachte Felicity das Fahrzeug zum Stehen. Sie zauberte ein Lächeln auf ihr Gesicht, sprang aus dem Wagen, lief die drei flachen Stufen hinauf und stieß die Tür zu Reeds Büro auf.
„Oh, hallo, Mrs. Farnsworth."
Felicity nickte dem hübschen jungen Mädchen vor dem Computer zu. Das war sicher eine von Reeds zahlreichen Nichten. Sie wusste nur nicht, welche. „Guten Tag! Ist Reed da?"
Das Mädchen, das wahrscheinlich nicht älter als fünfzehn oder sechzehn war, sah sie lächelnd an. „Ja, er ist draußen bei den Ställen. Soll ich ihn rufen?"
„Nein, das ist nicht nötig. Ich gehe selbst hin." Felicity wollte Reed lieber allein sprechen, vor allem, wenn er möglicherweise so abweisend auf ihr Erscheinen reagierte, wie sie befürchtete.
Sie ging zu den Ställen hinüber. Glücklicherweise war der Hof gepflastert, sodass sie ihre geliebten und sündhaft teueren Pumps von Jimmy Choo nicht ruinierte, die einen großen Teil ihres letzten Monatsverdienstes verschlungen hatten. Sie hatte einen Schuhtick, denn sie besaß bereits achtzig Paar – was sie allerdings nicht davon abhielt, ständig neue zu kaufen.
Manchmal hatte sie direkt ein schlechtes Gewissen, weil sie so viel Geld für Luxusschuhe ausgab. Dann aber schüttelte sie diesen Gedanken sehr schnell ab. Schließlich arbeitete sie hart und hatte es verdient, sich ein bisschen zu verwöhnen. Immerhin gab sie ihr eigenes Geld aus und nicht das ihres Ehemannes.
Bei uns war es genau andersherum. Sam gab mein Geld mit vollen Händen aus. Immer noch stieg die Wut in ihr hoch, wenn sie daran dachte, wie lange sie sich das hatte gefallen lassen. Na ja, so lange, bis das Erbteil der Eltern weg war, ganz einfach.
„Felicity!"
Sie hob den Kopf. Sie war so in Gedanken versunken, dass sie gar nicht bemerkt hatte, wie Max Weldon ihr entgegenkam. Max, ein ehemals bekannter Jockey, arbeitete jetzt als Pferdetrainer und Reeds Assistent. Er war klein und zierlich wie alle Jockeys, hatte aber eine tiefe Stimme.
„Hallo, Max!" Ihr Vater und Max waren gute Freunde gewesen trotz ihres Altersunterschieds.
Max hatte immer für Felicity geschwärmt. Auch jetzt leuchteten seine Augen auf, als er ihrem Blick begegnete. „Wir haben uns ja ewig nicht gesehen. Weshalb bist du gekommen? Willst du ein Pferd kaufen?"
„Um Himmels willen, nein. Zum Reiten habe ich gar keine Zeit mehr. Ich muss mit Reed etwas Geschäftliches besprechen."
„So? Offenbar wollte Max zu gern wissen, worum es sich handelte, aber er war zu höflich, um direkt zu fragen. „Reed ist in den Ställen.
„Danke. Grüß Paulette von mir." Paulette war Max’ Frau.
„Werde ich tun. Bis später."
„Auf Wiedersehen, Max."
Während sie sich den Ställen näherte, hörte Felicity ein leises Wiehern, dann eine tiefe Männerstimme.
Felicity trat aus dem hellen Sonnenlicht in den Schatten des großen Stalles. Es roch nach Hafer und Heu, nach Holzspänen und der speziellen Sattelseife, die Reed und seine Männer verwendeten. Felicity atmete tief durch. Früher war sie selbst eine begeisterte Reiterin gewesen, doch sie hatte jetzt schon viele Jahre nicht mehr auf einem Pferd gesessen. Ihr Exmann hatte gemeint, Reiten und alles, was zu diesem Sport dazugehörte, sei Verschwendung von Zeit und Geld. Und leider hatte es eine Zeit gegeben, in der alles, was Sam sagte, für Felicity Gesetz gewesen war. Aber jetzt erinnerten die vertrauten Gerüche und Geräusche sie nur daran, wie sehr sie Pferde und das Reiten geliebt hatte.
Reed stand etwa dreißig Meter von ihr entfernt und sprach leise mit einem wunderschönen schwarzen Wallach, den er locker am Halfter hielt. Was für ein Bild! Felicity stockte der Atem, und sie wusste nicht, wen sie mehr bewundern sollte, das Pferd oder Reed.
Emma war verrückt gewesen, dieses Prachtstück von einem Mann laufen zu lassen. Er war mindestens eins fünfundachtzig groß, hatte kräftiges braunes Haar und trug zur eng sitzenden dunklen Reithose ein weißes Polohemd, das seine breiten Schultern betonte und die gebräunten muskulösen Unterarme frei ließ. Emma hatte behauptet, dass sie Reed nicht so lieben konnte, wie eine Frau ihren Ehemann lieben sollte, vor allem, seit sie ihre Jugendliebe Garrett wiedergetroffen hatte. Aber wie eine Frau Reed Kelly nicht lieben oder zumindest nicht begehren konnte, war Felicity ein Rätsel.
Ihrer Meinung nach war Reed der ideale Mann, sofern es so etwas überhaupt gab. Denn er sah nicht nur fantastisch aus, er war sexy, witzig und außerdem auch noch nett. Herzlich und großzügig, war er bei Männern und Frauen ausgesprochen beliebt. Und dann züchtete er auch noch Pferde …
Wenn er mein Verlobter gewesen wäre …
Aber er war es nicht gewesen, und er würde es nie sein. Denn sie hatte den Männern abgeschworen.
„Hallo, Felicity", sagte er, als er sie erblickte.
Sie schrak zusammen. Immerhin, es hörte sich nicht so an, als sei er ärgerlich auf sie.
„Tag, Reed." Verdammt, warum konnte sie nicht einmal diese zwei Worte mit ruhiger Stimme herausbringen? Sie war doch dafür bekannt, immer gelassen und kühl zu bleiben. Manche nannten sie die Eisprinzessin, wogegen sie im Prinzip nichts einzuwenden hatte. Denn der Ruf half ihr, mit den Hysterikern umzugehen, mit denen sie es oft genug in ihrem Beruf zu tun hatte. Immer ruhig bleiben, nie die geringste Unsicherheit zeigen, das war so etwas wie ihr Mantra geworden.
„Warum bist du denn gekommen? Willst du dich lustig machen?"
Wie kam er bloß auf diese Idee?
„Lustig machen? Worüber denn?"
Er antwortete nicht gleich, sondern kraulte dem Pferd noch einmal liebevoll die Mähne. Dann kam er auf Felicity zu, die ihren ganzen Mut zusammennehmen musste, um nicht zurückzuweichen. „Sicher redet doch die ganze Stadt über mich und bedauert den armen verlassenen Mann, oder etwa nicht?"
Jetzt stand er dicht vor ihr, und sie sah in seine blauen Augen. Du liebe Zeit, sie hatte nie gewusst, dass blaue Augen Funken sprühen konnten. „Nein, natürlich nicht", log sie ohne Überzeugungskraft. Denn selbstverständlich redete jeder über ihn. Die geplatzte Verlobung von Emma und Reed war das Gesprächsthema in Eastwick, Connecticut. Delia Forrester tat sich da besonders hervor, weil sie hoffte, in Zukunft die Klatschspalte von Bunny Talbot fortführen zu können, die vor Monaten so plötzlich verstorben war.
„Mach mir nichts vor, Felicity. Reed runzelte unwillig die Stirn. „Ich weiß genau, dass sich alle hier in der Gegend über mich das Maul zerreißen. Ich weiß genau, was sie sagen: ‚Mit Reed Kelly muss ja einiges verkehrt sein, wenn Emma Dearborn ihn nicht heiraten will.‘
„Ach, Reed. Felicity war ungeheuer erleichtert, dass er nicht wütend auf sie war. Er war nur sehr getroffen und offensichtlich in seinem Stolz verletzt. Ohne nachzudenken, berührte sie seinen Arm. Er zuckte zusammen, wich aber nicht zurück. Spontan legte sie ihm die Hände auf die Schultern und zog ihn an sich. „Es tut mir alles so leid.
Für einen Augenblick wurde er ganz steif in ihren Armen, und Felicity hatte schon Sorge, zu weit gegangen zu sein. Doch dann nahm er sie einfach in die Arme. Felicity schloss die Augen. Ihm so nah zu sein, auch wenn es nur eine Umarmung unter Freunden war, fühlte sich wunderbar an. Schon lange war sie nicht mehr von einem Mann, der ihr sehr gut gefiel und dem sie tiefen Respekt entgegenbrachte, umarmt worden. Und der außerdem noch so gut aussah wie Reed.
Sie stöhnte leise, trat einen halben Schritt zurück und blickte zu ihm hoch. Wenn sie nur wüsste, wie sie ihn trösten könnte. „Reed …"
Jetzt begegneten sich ihre Blicke, und in diesem Moment geschah etwas Magisches zwischen ihnen. Bevor Felicity wusste, wie ihr geschah, beugte Reed sich über sie und küsste sie.
Sie erstarrte, dann schmiegte