Schön wie Cinderella
Von Dixie Browning
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Über dieses E-Book
Seit dem Tod ihrer Eltern führt Cindy im Haus ihrer Tante ein Aschenputtel-Dasein. Als man sie auf der Hochzeit ihrer Cousine beschuldigt, gestohlen zu haben, ist Cindys Geduld am Ende. Hals über Kopf flüchtet sie und trifft unterwegs auf John Hitchcock, ihren heimlichen Jugendschwarm. Der attraktive Junggeselle bietet ihr an, bei ihm zu wohnen, bis sie eine Unterkunft gefunden hat. Und Cindy sagt nicht Nein - sollte das ihre Chance sein, doch einmal Glück im Leben zu haben?
Dixie Browning
Dixie Browning, Tochter eines bekannten Baseballspielers und Enkelin eines Kapitäns zur See, ist eine gefeierte Malerin, eine mit Auszeichnungen bedachte Schriftstellerin und Mitbesitzerin einer Kunstgalerie in North Carolina. Bis jetzt hat die vielbeschäftigte Autorin 80 Romances geschrieben – und dabei wird es nicht bleiben - sowie einige historische Liebesromane zusammen mit ihrer Schwester Mary Williams, wobei sie als Pseudonym Bronwyn Williams benutzen. Ihre Gemälde hängen in öffentlichen Museen und privaten Sammlungen, und man findet ihren Namen sogar im Who’s Who in American Art. Sie war Mitbegründerin der North Carolina Watercolor Society, deren Präsidentin sie auch einige Zeit lang war. Über ihre Acrylfarbentechnik wurde von der Philadelphia Academy of Fine Arts ein Video gedreht. Dixie Brownings Karriere als Autorin begann, als sie für eine Zeitung regelmäßig Kunstkolumnen verfasste. Das Schreiben machte ihr Freude, also versuchte sie sich an Liebesromanen, die auf Anhieb gefielen. Seitdem bietet sie regelmäßig auf Autoren-Kongressen Workshops zum Thema Schreiben von Romances an. Ihre schönste Belohnung dabei ist es, so viele erfolgreiche Autorinnen zu treffen. Neben Auszeichnungen für ihre Gemälde hat Dixie Browning auf viel Anerkennung als Autorin erhalten. Die Wurzeln ihrer eigenen Familie reichen bis ins 17. Jahrhundert auf die Insel Hatteras Island vor der Küste Nord Carolinas zurück. Schon das allein bietet ihr und ihrer Schwester endlosen Nachschub an Ideen für sowohl zeitgenössische als auch historische Romances. Dixie Browning ist seit über 40 Jahren verheiratet und hat einen Sohn, eine Tochter und zwei Enkelkinder. Vor kurzem ist sie auf ihre Heimatinsel zurückgezogen, nachdem sie viele Jahre auf dem Festland wohnte. Im Moment versucht sie zu malen, zu schreiben, Kisten auszupacken, einzuräumen und Zeit zu finden, die vielen neuen Bücher zu lesen, die sie wider besseren Wissens einfach kaufen musste. Ihre vielfältigen Hobbys sind Gitarre spielen, töpfern. Schmuck herstellen, Steine sammeln, segeln, angeln, nähen u.v.m. Wie sie selbst sagt: „Egal was, ich habe es wahrscheinlich irgendwann probiert." Momentan ist ihre Zeit ausgefüllt mit Lesen, Schreiben und dem Versuch, den hohen, windverwehten Sandberg auf der Insel gärtnerisch zu gestalten.
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Buchvorschau
Schön wie Cinderella - Dixie Browning
IMPRESSUM
Schön wie Cinderella erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2000 by Dixie Browning
Originaltitel: „Cinderella’s Midnight Kiss"
erschienen bei: Silhouette Books, Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BIANCA
Band 1288 - 2001 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Gisèle Bandilla
Umschlagsmotive: GettyImages_Grape_vein_504530866
Veröffentlicht im ePub Format in 04/2018 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733756574
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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PROLOG
Dies ist mein erstes Tagebuch, und ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Mama hat immer eins geführt, ich bislang nicht. Sie sagte, ich sollte ihres lesen, wenn sie mal nicht mehr da wäre, dann würde ich vieles verstehen. Aber ich hatte lange keine persönlichen Dinge von ihr.
Mein Name ist Cynthia Danbury. Ich bin vierzehneinhalb Jahre alt.
Vierzehneinhalb. Das war also vor zehn Jahren. Wie jung ich damals war, dachte Cindy und las weiter.
Ich werde dauernd losgeschickt, um Dinge zu erledigen. Sollte jemand das hier lesen, möchte ich, dass er weiß, dass mein Daddy Erfinder war. Er starb, bevor er etwas ausreichend Wichtiges erfand, dass Leute dafür Geld bezahlt hätten. Aber das will nicht heißen, dass er zu gar nichts gekommen wäre. Mama hat in der Lastwagenkneipe hart gearbeitet, um das Geld für Daddys Experimente zu verdienen. Sie war überhaupt keine Vorstadtschlampe, die einen anständigen Jungen verdorben hat, wie Tante Stephenson mal zu Onkel Henry gesagt hat. Darum schreibe ich dies auch auf. Damit jeder es weiß.
Cindy konnte sich noch genau daran erinnern, wie sie Tante Stephenson, die Schwester ihres Vaters, zum ersten Mal getroffen hatte. Sie war damals ungefähr sieben Jahre alt gewesen, und sie waren gerade nach Mocksville gezogen. Ihr Vater hatte sie in ein großes, weißes Haus mitgenommen, das eine mächtige Eingangstür mit Glasscheiben hatte. Dort hatte sie Tante Lorna kennengelernt.
In der Halle stellte ihr Vater sie einer großen Frau in schwarzem Kleid vor und erklärte ihr, dass das ihre Tante Lorna sei.
„Sie nennt mich besser Mrs. Stephenson, hatte die Frau ihn kühl korrigiert, was ihren Vater sehr verärgerte. Cindy erinnerte sich daran, dass sie sich hinter ihm versteckt und sich an seine Hand geklammert hatte. Über die Jahre fanden sie einen Kompromiss: Cindy nannte die Schwester ihres Vaters nun „Tante S.
.
Sie nahm das Tagebuch wieder auf und blätterte ein paar Seiten weiter.
Mama begleitete uns nie bei diesen Besuchen. Den Grund dafür verstand ich erst Jahre später. Nach ihrem Unfall. Als ich ihr Tagebuch fand.
Der Unfall passierte, als Daddy und ich sie zur Arbeit fuhren. Ein Reifen platzte, und wir überschlugen uns. Daddy war sofort tot. Mein Becken war gebrochen. Ich hätte ein neues Hüftgelenk gebraucht, aber das bekam ich nicht. Mama und ich waren beide im Krankenhaus, ich konnte nicht mal zu Daddys Beerdigung gehen. Tante S. kümmerte sich um alles. Dafür müsste ich ihr wohl dankbar sein. Aber ich denke nicht gern an damals, und deshalb fällt es mir schwer, dankbar zu sein.
Cindys Becken war nie ganz ausgeheilt. Wenn sie müde war, humpelte sie noch immer ein wenig, aber die Narben waren kaum noch zu sehen. Der Unfall geschah im November, als sie elf war. Im folgenden Mai bekam sie ihre Periode. Sie dachte sofort, es hätte etwas mit dem Bruch zu tun, bis ihre Mutter ihr alles erklärte.
Mama wunderte sich, dass ich es noch nicht wusste, oder jedenfalls nicht genau. Man lernt das in der Schule, aber wenn es einem dann selbst passiert, ist es irgendwie anders. Ich entwerfe immer Hüte, wenn ein Thema aufkommt, das mir peinlich ist. Große, verrückte Hüte. Romantische Hüte, mit ganz vielen Blumen drauf.
Das tat Cindy noch immer. Jetzt allerdings nicht mehr nur in Gedanken. Sie blätterte weiter und dachte daran, wie naiv sie vor zehn Jahren noch gewesen war.
Wer ich wohl bin? Sollte ich eines Tages mal Kinder haben, und sollten die etwas über ihre Herkunft wissen wollen, kann ich ihnen nicht viel sagen. Mamas Familie, die Scarboroughs, kommen von der Küste, aber da gibt es höchstens noch einen Cousin dritten Grades. Mama war sehr traurig nach Daddys Tod, sie konnte das nie verwinden. Und dann bekam sie Leukämie. Als sie im Krankenhaus war, wohnte ich in der Zeit bei einer Nachbarin. Wenn ich sie besuchte, tat sie immer so, als würde bald alles wieder gut, aber wir wussten beide, dass das nicht stimmte.
Das waren wirklich schlimme Zeiten. Ich weiß noch, dass wir im Krankenhaus oft Karten gespielt und Trickfilme im Fernsehen angesehen haben. Manchmal saßen wir nur da und hielten uns die Hände. Ein Mal haben wir schrecklich über meinen komischen Geschmack gelacht, und sie sagte, das müsste ich wohl von ihr geerbt haben, denn auch sie liebte riesige Hüte mit vielen künstlichen Blumen drauf.
Cindy griff nach der gerahmten Fotografie auf ihrem Nachttisch, dem leicht unscharfen Schnappschuss von einer jungen Frau in enger Dreiviertelhose, einem Oberteil mit Trägern, mit blumengeschmücktem Hut und glücklichem Lächeln. Mama mit neunzehn, im Arm ihre geliebte Gibson-Gitarre.
Über das alles kann ich nicht sprechen, weil es noch so wehtut, aber wenn irgendjemand das hier liest, soll er wissen, dass Aurelia Scarborough Danbury die liebste und beste Frau der Welt war.
Nach Mamas Tod kam ich zu Tante Stephenson, zu Onkel Henry und zu meinen Stiefcousinen Maura und Stephanie. In einer kleinen Stadt, wo jeder jeden kennt, selbst wenn manche in großen feinen Häusern wohnen wie Tante S. und andere in Wohnwagen, wie wir es taten, wissen alle, wer zu wem gehört. Als die vom Jugendamt sagten, wenn die Stephensons mich nicht aufnehmen würden, müsste man eine Pflegefamilie für mich finden, hatte die arme Tante S. wohl keine Wahl. Ihr wäre sicher eine Entschuldigung eingefallen, aber die Leute hätten darüber geredet, und anständige Menschen sorgen dafür, dass man nicht über sie tratscht, wie Tante S. immer sagt.
Onkel Henry kommt mir mehr vor wie Familie als Tante S. Eigentlich sind sie ja gar keine richtige Familie, du weißt schon, wie ich das meine. Wegen meiner Haare nennt er mich immer Radieschen, und zu Weihnachten schenkt er mir Schokolade und einen Zwanzig-Dollar-Schein. Die Hälfte spare ich, vom Rest kaufe ich Geschenke. Aber die Schokolade ist immer schon alle, bevor die Feiertage zu Ende sind. Steff und Maura essen gern Süßes.
Ich bin nicht gern bei ihnen, weiß aber nicht, wo ich sonst hin soll. Und wenn man erst zwölfeinhalb ist, nimmt einen niemand ernst. Maura und Steff sind eigentlich ganz nett. Maura ist zwei Jahre älter als ich, Steff dreieinhalb. Wir haben wenig gemeinsam. Da ich kleiner bin als sie, muss ich mir wenigstens keine Gedanken über Kleidung machen. Maura kauft ihre Jeans immer eine Nummer zu klein, und wenn Tante S. sie damit erwischt, bekomme ich sie. Genauso ist es mit den T-Shirts. Ganz eng. Maura zeigt gern ihren Busen. Aber ich habe noch keinen. Jeans mag ich eigentlich nicht besonders. Im Sommer sind sie zu warm, im Winter zu kalt. Aber sie sind praktisch.
Steff trägt nie Jeans. Sie gibt mir die Kleider, die sie nicht mag. Die muss man reinigen lassen, und das kostet Geld. Zum Glück kann ich ganz gut nähen und Flecke rauswaschen. Die Sachen sind immer fleckig, wenn ich sie bekomme.
Dir ist vielleicht schon aufgefallen, dass ich gern dies und jenes erzähle. Mama sagte immer, ich hätte einen Verstand wie ein üppiger Blumengarten. Und dass unter all dem Unkraut auch Gutes wächst.
Um das mal zu sagen: Ich bin Tante S. wirklich dankbar. Darum kann ich auch nicht einfach weglaufen und alleine leben, auch wenn ich es noch so gern möchte.
Oh, wie oft war Cindy versucht gewesen, davonzulaufen! Aber bald würde sie es wirklich schaffen.
So, liebes Tagebuch, jetzt kommt etwas Schwieriges. Es betrifft etwas, was Tante S. schon immer wusste, was ich aber erst erfuhr, nachdem ich Mamas Tagebuch gelesen hatte. Darum schreibe ich auch selbst eins, damit meine Kinder und Enkel wissen, was los war.
Ich bin keine richtige Danbury. Mein leiblicher Vater war Pilot beim Militär und stürzte vor meiner Geburt bei einem Aufklärungsflug ab. Mama sagt, sein Name war Bill Jones. Er stammte von irgendwoher in Virginia.
Als Daddy Mama heiratete, gab er mir seinen Namen. Nur darum nahm Tante S. mich schließlich bei sich auf. Onkel Henry hatte nichts dagegen. Er trägt immer einen Anzug mit Weste, geht jeden Morgen ins Büro und kommt nachmittags, um eine Zigarre zu rauchen, was zu trinken und ein Schläfchen zu machen. Maura sieht ihm sehr ähnlich, ist aber nicht so nett wie er.
Seufzend legte Cindy das Tagebuch beiseite und schaute aus dem Fenster zum gegenüberliegenden Haus. Hitch würde bald kommen, John Hale Hitchcock, der Mann ihrer Jungmädchenträume. Vermutlich hatte sie deshalb ihr altes Tagebuch hervorgekramt.
Als Mac ihr erzählte, dass Hitch sich bereit erklärt hätte, Trauzeuge bei seiner Hochzeit zu sein, war Cindy ganz anders geworden. Sie würde vor Scham sterben, wenn er das je herausfände, aber vermutlich würde er sie gar nicht wieder erkennen! Er hatte sie damals kaum beachtet. Cindy dagegen sah ihn noch vor sich, als sei es gestern gewesen.
Natürlich würde er sich verändert haben, war vielleicht sogar verheiratet – obgleich Mac nichts von einer Ehefrau gesagt hatte. Schließlich hatte Cindy sich seit diesen schwärmerischen Tagen ebenfalls verändert. Nicht sehr, aber zumindest war sie nicht mehr platt wie ein Bügelbrett.
Cindy fuhr mit der Hand über das abgegriffene Tagebuch und schaute bei ihrem 18. Geburtstag hinein.
Onkel Henry hat mir ein Auto geschenkt! Ich kann es kaum glauben! Nun muss ich all die Erledigungen montags nicht mehr mit dem Fahrrad machen. Vielleicht sollte ich an die Tür ein Reklameschild hängen. Zum Beispiel: „Cindy erledigt alles schnell, zuverlässig und billig". Tante S. würde einen Anfall kriegen.
Noch vor ihrem nächsten Geburtstag war Onkel Henry gestorben. Cindy vermisste ihn noch immer. Ich glaube, Tante S. weiß es, hatte sie damals geschrieben. Der Grund dafür, dass sie nichts sagt, ist der, dass sie mir dann Geld für all das geben müsste, was ich brauche. Ich habe mir große Mühe gegeben, mich all die Jahre selbst zu versorgen, indem ich mich nützlich mache. Aber eins sage ich dir, liebes Tagebuch, ich werde nie mehr zulassen, dass Maura oder Steff noch mal eine Verabredung für mich arrangieren. Lieber ende ich als alte Jungfer! Der Typ im vergangenen Monat hat mir beinahe mein Kleid zerrissen. Der von der letzten Woche hat immer schmutzige Witze erzählt und sich halb totgelacht, wenn ich rot wurde. Und der von gestern Abend war so langweilig, dass ich beinahe eingeschlafen wäre, als er mir von jedem Job erzählte, den er mal gehabt hat, vom Tütenträger bis zum Produktmanager. Ich bin weder reich, noch aus gutem Haus oder besonders hübsch, aber ich verdiene Besseres als das.
Das gehört zu den Dingen, die sich nicht geändert haben, dachte Cindy und legte das Tagebuch zur Seite. Sie verdiente etwas Besseres. Sobald Steffs Hochzeit vorbei wäre, würde