Heiße Küsse auf Wolke 7
Von Carole Mortimer
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Über dieses E-Book
Seit dem ersten Treffen in der Privatlounge des Flughafens besteht zwischen Danie und dem attraktiven Arzt Jonas Noble eine unglaublich starke Anziehungskraft. Aber jedes Gespräch endet unweigerlich in einem Streit: Temperamentvoll verlangt Danie, die als Pilotin für ihren steinreichen Vater arbeitet, zu wissen, was Jonas auf dessen Anwesen eigentlich will. Sorge um ihren Vater treibt sie zu einem gewagten Plan: Sie will Jonas verführen, damit er ihr endlich die Wahrheit darüber sagt, wie es ihrem Vater wirklich geht. Und Jonas lässt sich die Verführungsversuche der rot gelockten Schönheit mit den blitzenden grünen Augen nur allzu gern gefallen...
Carole Mortimer
Carole Mortimer was born in England, the youngest of three children. She began writing in 1978, and has now written over one hundred and seventy books for Harlequin Mills and Boon®. Carole has six sons, Matthew, Joshua, Timothy, Michael, David and Peter. She says, ‘I’m happily married to Peter senior; we’re best friends as well as lovers, which is probably the best recipe for a successful relationship. We live in a lovely part of England.’
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Buchvorschau
Heiße Küsse auf Wolke 7 - Carole Mortimer
IMPRESSUM
Heiße Küsse auf Wolke 7 erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© by Caroline Mortimer
Originaltitel: „To Become a Bride"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA
Band 1503 - 2002 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Karin Weiss
Umschlagsmotive: Harlequin Books S.A.
Veröffentlicht im ePub Format in 05/2017 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733777937
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:
BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY
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PROLOG
„Mr Noble?"
Jonas war eingenickt und kam langsam wieder zu sich. Und dann blickte er in die schönsten Augen, die er jemals gesehen hatte. Sie waren so grün wie Smaragde und von dichten, langen dunklen Wimpern umrahmt.
Die junge Frau hatte eine irgendwie keck wirkende Nase, feine Haut, wunderschön geschwungene Lippen und ein energisches Kinn.
Den Rest konnte er nicht genau erkennen. Sie hatte das Haar unter einer schwarzen Baseballkappe verborgen. Zu einem weiten schwarzen Top mit Reißverschluss und Rollkragen trug sie eine schwarze Fliegerhose.
Offenbar will diese junge Frau ernst genommen werden, dachte Jonas und lächelte leicht belustigt.
„Was finden Sie denn so komisch?", fragte sie prompt.
„Nichts", versicherte er ihr rasch. Dann schwang er die langen Beine von der Sessellehne und richtete sich auf.
„Sie sind doch Mr Noble, oder?"
Er sah sich in der luxuriös ausgestatteten, menschenleeren Lounge um, ehe er die junge Frau spöttisch ansah. „Ist sonst noch jemand hier, der es sein könnte?", antwortete er schließlich ironisch.
In ihren grünen Augen blitzte es zornig auf. Sie beherrschte sich jedoch. „Da Sie Ihren Kaffee getrunken haben, begann sie mit einem Blick auf die leere Tasse vor ihm, „sind Sie wohl zum Abflug bereit.
Er wusste nicht, ob er trotz des starken Kaffees, den er vor fünfzehn Minuten getrunken hatte, überhaupt noch zu irgendetwas bereit war. Er hatte eine schlaflose Nacht hinter sich und war nicht begeistert darüber, zu einem Mann zu fliegen, den er nicht kannte.
Aber als Jerome Summer ihn am Tag zuvor angerufen hatte, hatte er eingewilligt, zu ihm zu kommen, und er hielt grundsätzlich seine Versprechen. Deshalb hatte er sich trotz seiner Müdigkeit pünktlich in der Privatlounge des Flughafens eingefunden.
Jonas stand auf und bewegte die steifen Glieder. „Sie haben ja eine seltsame Uniform an", stellte er verächtlich fest. Wenn er damit gerechnet hatte, während des kurzen Fluges von einer attraktiven Flugbegleiterin verwöhnt zu werden, hatte er sich getäuscht.
„Uniform?, wiederholte die junge Frau und betrachtete ihr dunkles Outfit. „Das ist meine normale Kleidung, Mr Noble
, erklärte sie kühl.
Jerome Summer ist wohl ein ziemlich unkomplizierter Typ, überlegte Jonas. Es ging ihn nichts an, wie der andere Mann sein Personal behandelte. Doch aus eigener Erfahrung wusste er, dass es gewisse Vorschriften geben musste. Wenn man seinen Mitarbeitern zu viel durchgehen ließ, war die Katastrophe vorprogrammiert. Das beste Beispiel war Jonas’ Sekretärin Dorothy.
Mit ihren beinah fünfzig Jahren – sie war mehr als zehn Jahre älter als er – hatte sie so etwas wie eine Mutterrolle in seinem Leben übernommen. Und wie alle Mütter erwachsener Söhne glaubte sie, ihn bevormunden zu können.
Doch um Jerome Summer, der ungefähr Anfang oder Mitte fünfzig war, wie Jonas erfahren hatte, zu bemuttern, war diese Frau zu jung. Sie war höchstens Ende zwanzig. Es wäre interessant zu wissen, welche Rolle sie in Jerome Summers Leben spielt, überlegte er.
„Ich werde Jerome empfehlen, die Flugbegleiterinnen kurze Röcke und Seidenblusen tragen zu lassen, damit die Fluggäste sich noch wohler fühlen", sagte Jonas betont freundlich.
Als ihr die Bedeutung seiner Bemerkung bewusst wurde, zog sie leicht verächtlich die Augenbrauen hoch. „Von welchen Fluggästen reden Sie, Mr Noble?"
„Von mir natürlich. Er lächelte und hatte plötzlich das Gefühl, der starke Kaffee mache ihn endlich munter, denn er verspürte so etwas wie einen Adrenalinstoß. Ihm war klar, dass die Wirkung bald wieder nachlassen würde, er hoffte aber, während des Meetings hellwach zu sein. „Wo ist eigentlich Mr Summer? Sie haben doch gesagt, es könnte losgehen.
Er runzelte die Stirn. „Ist er vielleicht schon im Flieger?"
„Rome ist auf seinem Landsitz, erwiderte die junge Frau ironisch. „Wenn er in der Stadt wäre, brauchten Sie nicht zu ihm zu fliegen.
So ist das, sie nennt ihren Arbeitgeber beim Vornamen, überlegte er. Mit Rome meinte sie wahrscheinlich Jerome. Die beiden hatten offenbar einen vertrauten Umgang miteinander. Er war skeptisch.
„Ich habe von Danny Summer gesprochen, wandte Jonas ein. „Man hat mich informiert, er würde mich abholen. Er ist wohl ein Verwandter, oder?
, fügte er hinzu, als er spürte, wie sehr sich die junge Frau ärgerte.
Sie verzog die Lippen. „Richtig geraten, Mr Noble, antwortete sie spöttisch. „Haben Sie Gepäck?
„Nur diese Tasche. Er bückte sich und hob den kleinen Koffer auf, den er neben den Sessel gestellt hatte. „Ich möchte mich nicht länger als nötig auf Mr Summers Landsitz aufhalten
, fügte er energisch hinzu. „Sobald die … Sache erledigt ist, fliege ich zurück."
Wenn die anderen Mitarbeiter von Jerome Summer auch so arrogant sind wie diese junge Frau, kann es mir gar nicht schnell genug gehen, wieder zu verschwinden, schoss es ihm durch den Kopf. Er war nicht in der Stimmung, diese aggressive Person taktvoll und diplomatisch zu behandeln.
Die junge Frau warf ihm einen Blick von der Seite zu, als sie das Gebäude verließen und auf den Privatjet zueilten, der nur wenige Meter vor ihnen auf der Rollbahn stand. „In welcher Branche sind Sie tätig, Mr Noble?", fragte sie beiläufig.
Zu beiläufig für Jonas’ Geschmack. Bisher schien sie keinen Wert auf Höflichkeiten gelegt zu haben. Weshalb änderte sie plötzlich ihre Taktik? Er war auf der Hut.
„Ich mache jedenfalls keine illegalen Geschäfte, das kann ich Ihnen versichern", antwortete er ausweichend.
Sie rümpfte die Nase. „Das ist mir klar, sonst wären Sie bestimmt nicht auf dem Weg zu Rome", erklärte sie verächtlich.
Jonas hatte alles Mögliche über Jerome Summer gelesen und gehört, und er stimmte der Frau insgeheim zu. Der Mann war so etwas wie eine lebende Legende. Als Sohn eines Arztes hatte er hart und zielstrebig daran gearbeitet, sich ein riesiges Firmenimperium aufzubauen.
Dennoch hatte Jonas nicht die Absicht, den Zweck seines Besuchs mit dieser unhöflichen jungen Frau zu besprechen.
„Das freut mich." Er lächelte und stieg vor ihr in den Jet.
Jonas war an einen gewissen Luxus gewöhnt. Aber das, was ihn in dem Privatflieger erwartete, überraschte ihn. Er kam sich vor wie in einem elegant eingerichteten Wohnzimmer – mit dem einzigen Unterschied, dass es an dem Ledersofa und den Ledersesseln Sicherheitsgurte gab.
Nachdem sie die Tür zugemacht und verriegelt hatte, erklärte die Frau: „Wir haben genug zu essen und zu trinken an Bord. Sie können sich an der Bar bedienen, sobald wir in der Luft sind. Obwohl heute nur wenige Luftturbulenzen gemeldet sind, rate ich Ihnen, damit zu warten, bis wir genügend Höhe gewonnen haben." Dann ging sie an ihm vorbei.
Er zog die Augenbrauen hoch. „Und was machen Sie, während ich mich bediene, wie Sie es ausgedrückt haben?"
Sie drehte sich an der offenen Tür zum Cockpit um. „Was soll ich schon machen? Ich fliege diese Maschine, Mr Noble", erwiderte sie betont unschuldig.
Sie war Pilotin? Jonas war mehr als verblüfft. Nie wäre er auf die Idee gekommen, sie …
Vorsicht, mein Lieber, das ist Chauvinismus, mahnte er sich. Er war sich jedoch sicher, dass er kein Chauvinist war, denn er respektierte starke Frauen. Sie gefielen ihm sogar.
Diese junge Frau hatte offenbar seine Gedanken erraten. Deshalb hatte sie ihn absichtlich im Ungewissen gelassen und freute sich jetzt über sein Erstaunen, wie ihr zufriedenes Lächeln verriet.
Was hatte sie eigentlich gegen ihn? Als sie in die Lounge gekommen war, hatte sie noch nicht einmal gewusst, wer er war. Nur weil außer ihm dort niemand gesessen hatte, hatte er ihrer Meinung nach der Mann sein müssen, den sie abholen sollte. Was hatte er ihr in den wenigen Minuten ihrer Bekanntschaft getan? Weshalb behandelte sie ihn so aggressiv und beinah feindselig?
Er war sich keiner Schuld bewusst. Es sei denn …
„Ist Danny Summer heute Morgen verhindert?", fragte er betont unbekümmert. Wenn man die junge Frau kurzfristig gebeten hatte, ihren freien Tag zu opfern und für jemand anders einzuspringen, könnte das ihr seltsames Verhalten erklären.
Ihr Lächeln verschwand, und sie presste die Lippen zusammen. „Ich bin Danie Summer, Mr Noble, stellte sie kühl fest. „Jerome Summer ist mein Vater. Zu Ihrer Beruhigung: Ich bin ausgebildete Pilotin. Es ist mein Beruf, und ich beherrsche ihn perfekt.
Jonas war sprachlos. Sie war nicht nur eine entfernte Verwandte, sondern Jerome Summers Tochter. Er hatte nicht ahnen können, dass sie nicht Danny, sondern Danie hieß und eine Frau war und kein Mann. Diese Danie Summer hat sich lange genug auf meine Kosten amüsiert, sagte er sich irritiert.
„Dann rate ich Ihnen, endlich zu starten. Seine Stimme klang hart. „Meine Zeit ist kostbar und die Ihres Vaters auch, soweit mir bekannt ist.
Danie schien etwas erwidern zu wollen, überlegte es sich jedoch anders. Sie atmete tief ein, ehe sie ins Cockpit ging und die Tür hinter sich zumachte.
Verdammt! dachte Jonas und ließ sich in einen Sessel sinken. Er war müde und bereute, überhaupt eingewilligt zu haben, den Mann an einem Samstag zu treffen. Am allerwenigsten wollte er sich mit einer Frau auseinandersetzen, die ihre Gleichberechtigung betonen musste, obwohl er sie gar nicht infrage gestellt hatte. Doch halt, stimmte das wirklich? Hatte er nicht angenommen, sie sei Flugbegleiterin?
„Schnallen Sie sich bitte an, Mr Noble, forderte sie ihn in dem Moment kühl über die Sprechanlage auf. „Wir heben in wenigen Sekunden ab.
Jonas fühlte sich nicht ganz wohl bei dem Gedanken, dass sein Leben jetzt in den Händen von Danie Summer lag, die ihn zu verachten schien.
1. KAPITEL
Wer war Jonas Noble?
Bis vor zwei Stunden hatte Danie geglaubt, sie könnte ihren freien Samstag genießen. Sie hatte vorgehabt, mit ihrer älteren Schwester Harrie und deren Mann, Quinn McBride, zu frühstücken und anschließend in die Stadt zum Einkaufen zu fahren.
Dann hatte überraschend ihr Vater angerufen und sie trotz ihrer Einwände mit seinem Charme und diplomatischem Geschick überredet, Jonas Noble mit dem Privatjet auf seinen Landsitz zu fliegen.
Rome hatte ihr wenig verraten über seinen Besucher. Freundlich, aber bestimmt war er jeder Frage ausgewichen.
Danie liebte diese Geheimniskrämerei nicht. Jonas Noble war auch nicht kooperativer als ihr Vater. Er hatte sich nicht zu dem Grund seines Besuchs äußern wollen. Sein Auftreten und seine Erscheinung ließen keine Rückschlüsse zu, wer und was er sein könnte.
Der Mann wirkte jedenfalls nicht wie ein Geschäftsmann, dazu war sein dunkles Haar etwas zu lang. Auch seine wenig formelle Kleidung – er trug schwarze Jeans, ein schwarzes Seidenhemd und ein graues Jackett – war ganz anders als die der Geschäftsleute, mit denen ihr Vater normalerweise verhandelte. Nur ihr Vater war eine Ausnahme. Er nahm keine Rücksicht mehr auf sein Image und kleidete sich, wie er wollte. Das konnte er sich auch erlauben.
War Jonas Noble etwa in derselben Lage? Danie schüttelte den Kopf, während sie die Funktionen der Bordeinrichtungen überprüfte. Von einem Jonas Noble hatte sie noch nie etwas gehört. Wenn sein Foto in den Wirtschaftsmagazinen ihres Vaters erschienen wäre, würde sie sich an ihn erinnern. Er war kein Mann, den man so leicht vergaß.
Er war nicht unbedingt schön mit dem breiten und energischen Kinn und