Das Geheimnis des Milliardärs
Von Anna DePalo
()
Über dieses E-Book
Gage Lattimer, ich komme dir noch auf die Schliche, denkt Jacinda, während sie das Staubtuch schwingt. Eigentlich ist sie PR-Beraterin, aber jetzt arbeitet sie als Haushälterin in einkalkuliert: die unwiderstehliche Anziehungskraft, die der Milliardär auf sie ausübt! Wenn er sie nur flüchtig berührt oder so geheimnisvoll anlächelt … Nach einer Cocktailparty erkennt Jacinda, dass er unschuldig sein muss. Und seine Küsse machen süchtig! Aber was, wenn Gage entdeckt, wer sie wirklich ist?
Anna DePalo
Die USA Today-Bestsellerautorin Anna DePalo ist Harvard-Absolventin, ehemalige Anwältin und lebt mit ihrem Mann, ihrem Sohn und ihrer Tochter in ihrer Heimatstadt New York. Sie schreibt sexy und humorvolle Bücher, die in mehr als zwanzig Ländern veröffentlicht wurden. Ihre Romane wurden mit dem RT Book Reviews Reviewers' Choice Award, dem Golden Leaf, dem Book Buyer's Best und dem New England Readers' Choice ausgezeichnet.
Mehr von Anna De Palo lesen
Bianca Exklusiv
Ähnlich wie Das Geheimnis des Milliardärs
Titel in dieser Serie (100)
Dieses unwiderstehliche Verlangen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZurück in den Armen des Prinzen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMehr als nur ein sinnlicher Traum? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSüßes blondes City-Girl Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnd plötzlich warst du wieder da Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin reizvolles Angebot Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDiesen Cowboy muss ich küssen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSo lang davon geträumt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSo küsst nur ein Millionär Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf einem Maskenball verführt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Unmoralische Angebot des Prinzen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKüss mich, lieb mich - heirate mich! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeirate mich, Prinzessin! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTexas Queen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStürmisches Verlangen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerliebt in den Feind? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSo sexy, so verführerisch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNoch immer Dein Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKüss mich, Cowgirl! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDich und sehr viel Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn es Nacht wird in Miami Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNur eine Nacht voll Zärtlichkeit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeute will ich alles Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZeig mir, was Liebe ist Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStille meine Sehnsucht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerwirrend heiße Gefühle Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHimmlische Küsse Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNacht der Verführung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLady, ich will dich! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSehnsucht und Erfüllung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
3 besondere Romantic Thriller Oktober 2022 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn aus Sünde Liebe wird Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMörderisches Kärnten: 11 Krimis und 125 Freizeittipps Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Sommer zum Verlieben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen8 Ausgewählte Krimis September 2023: Krimi Paket Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn ein Milliardär dich küsst Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Fall für Brody Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBlack Jack - Spiel mit der Liebe: Digital Edition Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRB 005: Eine ganz verflixte Lady: „In diesem Buch sind aus der laufenden Heftroman-Serie RED BOOK die Bände 27 bis 43 enthalten!“ Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKrimi & Co.: Spannende Kurzgeschichten für unterwegs Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHast du Zeit heut Nacht? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Meister der Fäden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNur du weckst diese Leidenschaft Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBöses Netz: Steiners vierter Fall Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHerzversagen: Kriminalroman Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Nur eine Nacht voller Glück Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTaubendreck: Kriminalroman Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Einmal ist nicht genug! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerdammte Erinnerung: Hauptkommissar Pytliks zweiter Fall Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPikanter Liebesdeal mit dem Milliardär Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Haus Zamis 60 - Bluternte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAngeschwärzt: Katinka Palfys 13. Fall Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTausendundeine Nacht mit meinem Traummann Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenArkanes Hamburg: Fluch aus der Tiefe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTod in Wolfsburg Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin gefährliches Feuer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAgatha Christie: Biografie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIn jedem Traum spür ich dich neu Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGaslicht 30: Erbe des Schreckens Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDrei Romantic Thriller - Dunkle Flüche #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Romanzen für Sie
Lieb mich so heiß wie damals Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFleh‘ mich an Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJulia Ärzte zum Verlieben Band 9: Verliebt in den Arzt aus Italien / Zu spät für das Glück? / Dr. Knight - retten Sie mein Herz / Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMit dir auf der Insel der Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNord gegen Süd: Historischer Abenteuerroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTouch of Sin: 9 erotische Geschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Weg zum eigenen Sklaven: Ein Leitfaden für die dominante Frau Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenToskanische Liebesmelodie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWilhelm Meisters Lehrjahre Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Dem Paradies so nah Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWie erobert man einen Earl? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerführt am Valentinstag?: Digital Edition Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Arbeiter des Meeres Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Leiden des jungen Werther Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Reigen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDu hast mich wachgeküsst Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKleines Biest | Kurzgeschichte: Der etwas andere Bar-Besuch Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Der Duke, der mein Herz stahl Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Herzog und seine geliebte Feindin Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Unter Feuer: Band 4: Unter Feuer, #4 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHistorical Exklusiv Band 8: Höchster Einsatz: Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEntzückt von einem Herzog: Sagenhafte Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWicked Little Princess Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnbedarft: Raw, #1 Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Perlefter: Die Geschichte eines Bürgers Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Historical Gold Band 251: Im Bann des irischen Kriegers / Eroberung und Verführung / Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeliehenes Glück Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Wicked Little Price Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Erbin und ihr geliebter Verräter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Das Geheimnis des Milliardärs
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Das Geheimnis des Milliardärs - Anna DePalo
Anna DePalo
Das Geheimnis des Milliardärs
IMPRESSUM
BACCARA erscheint im CORA Verlag GmbH & Co. KG,
20350 Hamburg, Axel-Springer-Platz 1
© 2008 by Harlequin Books S. A.
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V., Amsterdam
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BACCARA
Band 1589 2009 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Ute Launert
Fotos: Harlequin Books S.A.
Veröffentlicht im ePub Format im 01/2011 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 978-3-86295-551-0
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Führung in Lesezirkeln nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages. Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte übernimmt der Verlag keine Haftung. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
PROLOG
Vor 5 Monaten
Er hatte den unnachgiebigen Gesichtsausdruck eines Geschäftsmannes, der gewohnt war, seinen Willen um jeden Preis durchzusetzen.
Aber war er auch ein Mörder?
Jacinda Endicott betrachtete ihn aufmerksam und prägte sich jede Einzelheit ein: das dichte dunkelbraune Haar, den wachsamen Blick, das ausgeprägte Kinn. Der Smoking, den er trug, betonte seine breiten Schultern sehr vorteilhaft, und beinah nachlässig hielt er das Champagnerglas in einer Hand. Er strahlte die Eleganz eines Cary Grants oder George Clooneys aus.
Doch lächelte er nicht, sondern wirkte im Gegenteil sehr ernst und nachdenklich. Er sah direkt in die Kamera, und zwischen ihm und den anderen schien eine gewisse Distanz zu herrschen. Mit seiner stattlichen Erscheinung überragte er sowohl das Paar zu seiner Rechten als auch die beiden Männer, die links von ihm standen.
Jacinda konnte den Blick nicht von ihrem Computerbildschirm abwenden.
Gage Lattimer ließ in der Tat Frauenherzen höher schlagen. Unwillig gestand sie sich ein, dass selbst sie sich seiner Ausstrahlung nicht zu entziehen vermochte.
Der unnahbare Gesellschafter und Geschäftsführer der Risikokapitalfirma Blue Magus Investments gab nur wenig von sich in der Öffentlichkeit preis, bestach aber durch sein selbstbewusstes Auftreten. Er gehörte zu jener Art von Männern, von denen sich Marie angezogen gefühlt haben musste … bevor diese Affäre sie das Leben gekostet hatte.
Der Gedanke an ihre jüngere Schwester versetzte Jacindas Herzen einen Stich.
Obwohl es nun schon zwei Wochen her war, fiel es ihr immer noch schwer zu glauben, dass Marie für immer von ihnen gegangen war. Jacinda hoffte, der Albtraum würde einfach enden, aber jeden Morgen wurde ihr die Realität schmerzhaft bewusst, noch bevor sie die Augen öffnete.
Sie fragte sich insgeheim, ob die Dinge jemals wieder ihren normalen Lauf nehmen würden. Schenkte man den Worten der Polizei Glauben, hatte sich Marie vom Dach ihres eleganten New Yorker Apartments in der Park Avenue in den Tod gestürzt. Selbstmord, davon gingen die ermittelnden Beamten aus.
Jacinda weigerte sich jedoch zu glauben, dass sich ihre hübsche und lebensfrohe Schwester das Leben genommen haben sollte. Es war beispielsweise kein Abschiedsbrief gefunden worden – und gab es denn nicht immer einen? Außerdem waren keine Spuren von Drogen in Maries Blut nachgewiesen worden.
Nachdenklich schüttelte Jacinda den Kopf. Das alles ergab einfach keinen Sinn.
Ihre abenteuerlustige Schwester hatte an der Universität von St. Andrews studiert und war unmittelbar nach ihrem Abschluss allein nach New York gezogen. Es war ihr nicht schwergefallen, ihre Familie in England zurückzulassen, da sie von der Sehnsucht nach einem glamourösen Leben im Stil von Sex and the City getrieben worden war. In New York hatte Marie dann zunächst als Angestellte bei einem Immobilienmakler gearbeitet, sich aber bald mit einer eigenen Firma selbstständig gemacht, und das sehr erfolgreich: Mit Disziplin und ihrer einnehmenden Persönlichkeit war es ihr rasch gelungen, einige überaus lukrative Aufträge an Land zu ziehen.
Und jetzt war Marie tot. Sie war nur fünfundzwanzig Jahre alt geworden.
Gleichgültig, was die Polizei ihr weismachen wollte, Jacinda glaubte nicht daran, dass ihre Schwester gesprungen war. Sie war in den Tod gestoßen worden.
Doch von wem? Und vor allem: warum?
Den ersten Hinweis dafür hatte Jacinda zufällig erhalten, in New York gefunden. Ihre Eltern, ihr Bruder und sie waren mit dem ersten Flug angereist, nachdem Detective Arnold McGray vom New Yorker Police Department sie von Maries tragischem Tod in Kenntnis gesetzt hatte.
Im Büro ihrer Schwester hatte Jacinda eine Maklerin getroffen, Maries ehemalige Geschäftspartnerin, die jetzt die Büroräume übernommen hatte. Die Frau erwähnte beiläufig, Marie habe eine Affäre mit einem zurückgezogen lebenden, allerdings sehr reichen und mächtigen Mann gehabt. Zwar hatte Marie sich offenbar nicht über die Identität ihres Geliebten geäußert, aber die Maklerin wusste, dass es sich um einen großen, dunkelhaarigen Mann mit Grübchen und faszinierenden Augen handelte.
Jacinda wurde sofort hellhörig und fühlte sich gleichzeitig übergangen, weil Marie ihr nichts über ihre Beziehung zu dem Mann erzählt hatte.
Sie war zu dem Schluss gekommen, dass ihre Schwester einen guten Grund dafür gehabt haben musste. Vermutlich hatte sie geglaubt, Jacinda würde das Verhältnis – warum auch immer – missbilligen.
Natürlich, dachte sie. Ich wäre eingeschritten, hätte ich auch nur den leisesten Verdacht gehegt, dass Maries Geliebter zu Gewalttätigkeiten neigte.
Marie war ein Freigeist gewesen und manchmal ungestüm. Ihr Highschool-Freund hatte einen Nasenring getragen, ein späterer Lover sogar einen Irokesenschnitt. Trotzdem hätte Jacinda ihrer jüngeren Schwester ein besseres Gespür zugetraut, was Männer betraf.
Selbstverständlich war Jacinda sofort zur Polizei gegangen, nachdem sie von der Affäre ihrer Schwester erfahren hatte. Doch hatte man ihr mitgeteilt, dass es schon ein wenig mehr als vage Vermutungen brauchte, um aus einem möglichen Lover einen potenziellen Mörder zu machen. Deshalb hatte Jacinda beschlossen, Maries Nachlass zu durchsuchen, allerdings ohne etwas Besonderes zu finden. Wie die Polizei bereits festgestellt hatte, gab es keine verdächtigen E-Mails oder Telefonverbindungen. Rein gar nichts. Die angebliche Affäre war also entweder nur ein Hirngespinst oder aber das große Geheimnis eines Liebhabers, der um jeden Preis unentdeckt bleiben wollte.
In dem verzweifelten Wunsch, doch noch etwas herauszufinden, hatte Jacinda weitergesucht und war im Büro ihrer Schwester auf einen Anhaltspunkt gestoßen: eine Akte über die Firma Blue Magus Investments. Offenbar war Marie damit beauftragt gewesen, neue Büroräume für die Risikokapitalgesellschaft zu finden.
Als Jacinda die Papiere durchgesehen hatte, war sie über den Namen Gage Lattimer gestolpert. Daneben hatte ihre Schwester in ihrer ordentlichen Handschrift an den Rand geschrieben: Milliardär, gute Beziehungen, öffentlichkeitsscheu. Und Jacinda waren sofort die Worte eingefallen, mit denen die Maklerin den geheimnisvollen Liebhaber beschrieben hatte: reich, mächtig, zurückgezogen.
Nachdem sie in ihr Hotelzimmer zurückgekehrt war, hatte sie im Internet recherchiert.
Jacinda betrachtete erneut das Foto von Gage Lattimer. Rein äußerlich traf die Beschreibung ihrer Schwester zu. Er schien die anderen Menschen nicht nur körperlich zu überragen. Obwohl er nicht direkt lächelte, glaubte Jacinda, die Andeutung eines Grübchens auf seinem Gesicht zu erkennen.
Er war fünfunddreißig, geschieden und finanziell eine gute Partie. Über ein Online-Personenverzeichnis fand Jacinda schnell heraus, dass Gage in der 721 Park Avenue lebte. Das war auch die letzte Adresse ihrer Schwester gewesen.
Volltreffer, dachte sie. Das konnte nun wirklich kein Zufall mehr sein.
Zumindest sie ging davon aus, die Polizei würde wahrscheinlich nicht so leicht zu überzeugen sein. Jacinda war klar, dass sie konkrete Beweise vorlegen musste, damit man den Todesfall ihrer Schwester näher untersuchte. Und wenn sie einen mächtigen und zurückgezogen lebenden Milliardär des Mordes bezichtigte, würde sie bei der New Yorker Polizei nicht gerade auf großes Verständnis stoßen.
Jacinda wandte den Blick vom Monitor ab und blickte aus dem Fenster. Doch sie sah die Dächer und Geschäftsgebäude des Londoner Finanzdistrikts Canary Wharf nicht, sondern starrte auf ihr Spiegelbild. Klassisch schön geschnittene Gesichtszüge spiegelten sich im Glas wider. Ihre grünen Katzenaugen, wie ihre Mutter sie nannte, waren von dunklen, dichten Wimpern umrahmt. Gerade Nase, volle Lippen. Das braun gelockte Haar hatte Jacinda mit einer kristallbesetzten Spange hochgesteckt.
Marie hatte ihr sehr geähnelt, war jedoch um einiges kleiner gewesen.
Da die Polizei offensichtlich kein Interesse daran hatte, den Mörder zu finden, und auch an keine geheime Affäre glaubte, musste Jacinda eben selbst die Wahrheit ans Tageslicht bringen. Das schuldete sie Marie. Denn Marie würde nicht mehr die Welt bereisen, konnte weder Brautjungfer bei Jacindas Hochzeit sein noch ihre zukünftigen Nichten und Neffen kennenlernen. Sie konnte nicht heiraten, keine Kinder bekommen.
Jacinda hatte das Gefühl, dass der Tod ihrer Schwester ihrem Leben eine vollkommen neue Bedeutung verliehen hatte. Plötzlich wollte sie alles auf einmal – einen Ehemann, Kinder, ein erfülltes Leben. Denn wer konnte schon sagen, wie viele Tage ihr noch vergönnt waren. Worauf wartete sie noch?
Sie dachte lange darüber nach, was es wohl für Konsequenzen hätte, wenn sie sich von ihrer Position als Anzeigenleiterin bei dem renommierten Unternehmen Baker & Winter beurlauben ließ. Aber letztendlich blieb ihr keine Wahl, wenn sie den Plan, der allmählich in ihr reifte, in die Tat umsetzen wollte. Jacinda musste ganz einfach Maries Mörder zur Strecke bringen. Sonst würde sie keinen Frieden finden. Sonst könnte sie nicht wieder in ihr Leben zurückfinden.
Ihre Eltern und Andrew waren natürlich genauso am Boden zerstört, seit die Nachricht von Maries Tod sie erreicht hatte. Sie hatten seit jeher ein enges Verhältnis gehabt. Und das Einkommen, das ihre Eltern mit ihrem kleinen Geschäft erwirtschafteten, hatte ausgereicht, um alle drei Kinder auf angesehene Internate zu schicken.
Aber jetzt war Marie von ihnen gegangen. Für immer.
Im Gegensatz zu Jacinda akzeptierten ihre Eltern und ihr Bruder die Annahme der Polizei, dass Marie sich das Leben genommen hatte. Immerhin schien es keine konkreten Anhaltspunkte für einen Mord zu geben.
Doch Jacinda hatte ihre Zweifel. Sie und ihre Schwester hatten sich so nahgestanden, wie es Geschwister nur konnten. Marie hatte sie in all ihre Träume und Geheimnisse eingeweiht. Sie konnte niemals … Nein, auf gar keinen Fall glaubte Jacinda daran, dass Marie Selbstmord begangen hatte.
Sie wandte sich um und sah wieder auf den Bildschirm.
Gage Lattimer. War er der Schlüssel zur Aufklärung des Verbrechens?
Kurz entschlossen griff sie zum Telefonhörer und wählte die Nummer des exklusiven Apartmenthauses, in dem ihre Schwester gewohnt hatte. Die Durchwahl zur Rezeption in der Empfangshalle hatte Jacinda aus dem Telefonbuch.
Nach dem dritten Klingeln meldete sich eine Männerstimme: „721 Park Avenue."
Der Mann sprach mit ausgeprägter New Yorker Betonung, und Jacinda ermahnte sich im Stillen, ihren britischen Akzent zu unterdrücken. Sie räusperte sich. „Hallo. Ich rufe im Auftrag von Gage Lattimer an. Er ist einer Ihrer Wohnungseigentümer."
„Ja?" Er klang misstrauisch.
Sie ging davon aus, dass sie mit einem Pförtner sprach. Mit Sicherheit hatte er Marie gekannt, schließlich war sie im vergangenen Jahr in die Park Avenue gezogen. Jacinda war bisher nur einmal dort gewesen, und zwar kurz nach Maries Tod. Allein und in Verkleidung hatte sie sich in die Wohnung ihrer Schwester geschlichen, nachdem ihre Eltern und ihr Bruder dort gewesen waren. Jacinda hatte das Apartment nicht mit ihnen zusammen betreten wollen. In jener Nacht war bereits ihr Plan in ihr herangereift.
„Mr. Lattimer wird bald wieder nach New York zurückkehren und würde gern seine Haushälterin kontaktieren, damit das Penthouse bei seiner Anreise fertig ist, sagte sie und hoffte, überzeugend zu wirken. „Er wird mit einigen Gästen eintreffen.
„Sie sind …?"
Sie kreuzte zwei Finger. „Seine persönliche Assistentin."
„Und dann haben Sie Theresas Telefonnummer nicht?", erkundigte sich der Pförtner skeptisch.
„Nein, erwiderte sie betont gelassen. „Ich bin neu.
„Warten Sie mal", murmelte er verstimmt.
Jacinda hielt den Atem an. Sie hatte richtig geraten, die Angestellten der Park Avenue 721 wussten, wie sie die Haushaltshilfen der Bewohner im Notfall erreichen konnten.
Plötzlich meldete sich der Mann am anderen Ende der