Flammendheiße Leidenschaft
Von Charlotte Maclay
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Über dieses E-Book
Wieder liegt Charity in Garretts Armen! Erneut zeigt er ihr, dass nur er sie auf den Gipfel der Lust führen kann. Aber genau wie damals versucht sein Vater, ein immens reicher und mächtiger Unternehmer, sie auseinander zu bringen. Fast gelingt es ihm, bis Garrett sich entschließt, für die Liebe alles aufs Spiel zu setzen …
Charlotte Maclay
Charlotte Maclay hatte immer Geschichten in ihrem Kopf. In der dritten Klasse erfanden sie und eine Freundin Bambi – Geschichten und führten sie als kleine Theaterstücke auf. Ihre Freundin spielte Bambi – sie war Thumper, der Hase aus dem Disney – Film. Eines Tages zog ihre Freundin weg, aber Charlotte erfand weiterhin Geschichten. Jahre später gab ihr ihr Ehemann ein kleines Lehrbuch, wie man Romane schreibt. 1987 veröffentliche sie ihren ersten Roman. 4 Jahre und ein Dutzend unverkaufte Manuskripte später verkaufte sie das erste Mal eines ihrer Bücher an Harlequin. Mittlerweile hat sie eine anschauliche Zahl von Büchern geschrieben und schreibt eine wöchentliche Kolumne in einer Zeitung. Charlotte und ihr Ehemann haben 2 verheiratete Töchter und zwei Enkelkinder.
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Buchvorschau
Flammendheiße Leidenschaft - Charlotte Maclay
IMPRESSUM
Flammendheiße Leidenschaft erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 1998 by Charlotte Lobb
Originaltitel: „The Hog-Tied Groom"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe COLLECTION BACCARA
Band 222 - 2005 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Petra Löffler
Umschlagsmotive: Foremniakowski / GettyImages
Veröffentlicht im ePub Format in 04/2018 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733756451
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
Wenn Charity Arden das Geld nicht so dringend gebraucht hätte, hätte sie den Auftrag, Garrett Keeleys Hochzeit zu fotografieren, niemals angenommen.
Nicht, dass er nicht fotogen gewesen wäre. Charity wusste nur zu genau, dass sich sein markantes Gesicht und sein schelmisches Lächeln auf den Bildern immer gut machten. Und nicht nur die Kameralinse schien ihn zu lieben, sondern auch die Frauen.
Sie vergewisserte sich, dass sie genügend Filme eingesteckt hatte, um seine Eheschließung mit Hailey Olson von Anfang bis Ende dokumentieren zu können. Wenn aber dasselbe passierte wie bei den letzten zwei Hochzeiten in diesem Monat in Grazer’s Corners und noch einmal eine Braut von Unbekannten aus der Kirche wer weiß wohin verschleppt wurde, dann gab es für Charity wieder kein Honorar.
„Wenn das so weitergeht, bin ich in einem Monat pleite", murmelte Charity, während sie das Objektiv ihrer Kamera überprüfte.
Die Morgensonne schien durch die Spitzenvorhänge des alten Farmhauses, in dem sie wohnte. In der Scheune nebenan hatte sie ihr Fotostudio und die Dunkelkammer eingerichtet.
Diese Hochzeitskatastrophen kosteten Charity ein Vermögen an verknipsten Filmen, die keinen mehr interessierten. Allerdings hatte ihr die Grazer Gazette einen Schnappschuss von Jordan Grazer abgekauft, auf dem diese sich in weißem Brautkleid und Schleier hinter einen unglaublich attraktiven Kerl in Lederjacke aufs Motorrad schwingt – Name des Mannes unbekannt.
Dieses Foto auf dem Titelblatt des Wochenmagazins bildete die perfekte Fortsetzung zu der etwas unscharfen Ablichtung eines Unbekannten, die ihr eine Woche zuvor gelungen war, als der neu gewählte Sheriff der Stadt, Kate Bingham, von jenem Mann verschleppt wurde.
Aber keines der beiden Bilder hatte ihr ein so gutes Honorar eingebracht, wie es zwei komplette Alben mit Hochzeitsfotos getan hätten.
Allerdings war der Einzige, der auf die Idee kommen könnte, Hailey Olson zu entführen, Charitys Bruder Bud. Doch so unvernünftig würde er wohl nicht sein. Bud und Hailey waren vor ein paar Jahren ein Paar gewesen, doch Haileys Eltern hatten etwas gegen diese Verbindung gehabt und dafür gesorgt, dass die Romanze der beiden ein Ende fand.
Es war nicht einfach, die gesellschaftlichen Grenzen in Grazer’s Corners zu überschreiten. Und Bud und Charity standen mit ihrer Schweinefarm ganz bestimmt auf der falschen Seite.
Sie warf einen Blick auf die Uhr und fragte sich, wo besagter Bruder nur stecken konnte. Schließlich wollte er zu Hause sein, wenn Charity zur Kirche fahren musste.
Sie griff nach ihrer khakifarbenen Weste, die auf dem alten Eichentisch lag, und füllte die zahlreichen kleinen Taschen mit Filmrollen, Linsen und Filtern. Sie würde ein paar Aufnahmen im Freien vor der Kirche machen, und anschließend …
Motorengeräusche ließen sie aufhorchen. Der Kies, mit dem die Einfahrt bestreut war, knirschte unter den Rädern von Buds altem, verbeultem Lieferwagen.
Kurz darauf waren Schritte auf der Veranda zu hören. Doch seltsamerweise klangen sie anders als sonst. Irgendwie schwerer, langsamer. Die Stufen knarrten lauter als gewöhnlich, und die Holzplanken quietschten.
Charity sah auf, als ihr Bruder zur Tür hereinkam. „Warum um alles in der Welt schleppst du den Futtersack ins Wohnzimmer? Bring ihn schleunigst wieder raus und …"
Vor Schreck blieben ihr die Worte im Hals stecken.
Zwei Beine lugten aus dem Sack hervor, den Bud über die Schulter geworfen hatte – und sie waren mit einem dicken Seil zusammengebunden. Sie steckten in einer feinen Stoffhose, die vermutlich zu einem Smoking gehörte und dessen Träger auf Hochglanz polierte, elegante Lederschuhe anhatte. Von der Größe her könnten sie jemandem passen, der genauso groß und stark wie Bud war, also einem mehr als ein Meter achtzig messenden Mann.
Charity gefiel die Sache ganz und gar nicht.
„Was hast du angerichtet, Bud?"
Aus dem Sack drangen unverständliche Laute.
„Du musst mir helfen, Schwesterherz."
Sie schüttelte den Kopf. „Kommt nicht infrage." Geschwisterliebe hatte ihre Grenzen. Auf Entführung stand schließlich eine langjährige Freiheitsstrafe. Und sie wurde das ungute Gefühl nicht los, dass genau das gerade vor ihren Augen ablief.
Bud warf seine Last nicht gerade sanft auf das Wohnzimmersofa. Es handelte sich dabei um ein ziemlich unbequemes Teil, die Polsterung wurde schon klumpig und ein oder zwei Federn drohten den Bezug zu durchbohren.
Der Sack stöhnte auf.
„Das kannst du doch nicht tun, Bud!"
„Hailey und ich haben alles genau geplant. Ihr Bruder richtete sich auf und straffte die Schultern – breite, muskulöse Schultern eines Mannes, der nach seinem Job in der Fabrik noch die harte Farmarbeit erledigte. „Sie hinterlässt ein Schreiben an ihre Eltern und behauptet, dass Garrett und sie es nicht mehr erwarten konnten und diesem formellen Hochzeitskram aus dem Wege gehen wollten. Im Klartext, dass sie sich aus dem Staub machen.
Sie? Charity nahm an, dass Hailey und Bud miteinander durchbrennen wollten.
Sie warf einen Blick auf den Futtersack. „Das ist doch Garrett, der da drin steckt, oder?"
Der Sack grunzte zustimmend.
„Du musst ihn hier festhalten, Schwesterherz. Für zwei oder drei Tage."
Tage?! Bud musste den Verstand verloren haben. „Das kommt überhaupt nicht infrage!"
„Bitte! Wir brauchen nur eine Chance, um in Las Vegas zu heiraten und dann … Ihr Bruder errötete. „… na, du weißt schon, die Ehe zu vollziehen. Danach haben ihre Eltern keine Chance mehr, was dagegen zu tun …
„Und wenn sie zur Polizei gehen und dich für den Rest deines Lebens wegen Entführung hinter Gitter stecken?"
Der Sack gab erneut zustimmende Laute von sich. Und zwar ziemlich nachdrücklich.
„Ich werde Hailey nicht entführen. Sie will mich heiraten."
„Du hast aber Garrett gekidnappt, Bud, stöhnte sie. „Dafür kommst du ins Gefängnis …
„Es gibt hier zurzeit keinen Sheriff. Und wenn sich alles erst einmal etwas beruhigt hat, werde ich die Sache mit Garrett klären … Der Sack schüttelte energisch den Kopf und bewegte dabei den ganzen Oberkörper mit. „… und natürlich auch mit Haileys Eltern. Alles wird gut, du wirst sehen.
Charity dachte da ganz anders.
Vorsichtig näherte sie sich dem Entführungsopfer. Er hatte die Arme auf den Rücken gebunden und konnte deshalb nur mit den Beinen um sich kicken. Sie zog so lange an dem Futtersack, bis sie Garretts Kopf befreit hatte.
Garrett hatte unverschämt schöne Augen mit langen, sandfarbenen Wimpern. Normalerweise waren sie haselnussbraun mit grünen Flecken, doch jetzt funkelten sie so zornig, dass sie fast schwarz wirkten.
Er gab ein paar wütende Laute von sich, die glücklicherweise von dem hellen Klebstreifen über seinem Mund gedämpft wurden. Aber Charity konnte ihn auch so gut verstehen.
Er würde Bud bei der ersten sich bietenden Gelegenheit umbringen. Und sie vermutlich auch.
Charity seufzte. Wenn jemand die ganze Wahrheit gekannt hätte, wäre allen vermutlich klar, dass sie über Garretts Heirat mit Hailey genauso unglücklich war wie ihr Bruder. Aber aus anderen Gründen.
„Das können wir nicht tun, Bud."
Garrett starrte erst Bud, dann Charity böse an. Das tat weh! Begriff er denn nicht, dass sie ihrem Bruder die ganze Sache auszureden versuchte?
„Tut mir leid, Schwester. Mir tut vieles leid. Bud warf Garrett einen Blick zu und wandte sich wieder an Charity. „Aber Hailey und ich lieben uns. Wir haben keine andere Wahl.
Er holte ein Paar Fußketten hervor, wie sie besonders gefährlichen Sträflingen angelegt wurden, und kniete sich vor Garrett hin.
„Wo hast du die denn her?", rief Charity erstaunt.
Garrett riss die Augen auf, und er stieß mit den Füßen nach Bud.
„Aus dem Büro des Sheriffs. Das steht ja neuerdings leer, und die Tür war offen."
„Nein, Bud!, schrie Charity und packte ihren Bruder an den breiten Schultern. Sie zog und zerrte an ihm, doch ohne Erfolg. „Du treibst es jetzt zu weit!
Eine schwere Fußschelle schnappte um Garretts rechten Knöchel zu. Die gut einen halben Meter lange Kette rasselte.
„Um Himmels Willen, Bud, du kannst doch nicht …"
Die zweite Schelle rastete um ihren linken Knöchel herum ein.
„Nein! Bist du verrückt geworden?"
„Ich liebe dich, Schwesterherz. Drei Tage. Bud stand auf und küsste sie kurz auf die Wange. „Mehr brauche ich gar nicht. Und vielleicht … na ja, vielleicht klären sich so auch noch ein paar andere Dinge.
„Was meinst du denn damit? Das kannst du nicht machen! Gib mir die Schlüssel, Bud. Du gehst entschieden zu weit!" Sie wollte nicht an Garrett Keeley gekettet werden – nicht für drei Minuten, geschweige denn für drei Tage!
„Tut mir wirklich leid, Chary. Es ist genügend Futter für die Schweine in der Scheune. Du musst also nicht in die Stadt fahren, und deshalb habe ich auch dein Auto außer Gefecht gesetzt. Das Telefon übrigens auch." Er zuckte verlegen die Achseln und marschierte zur Tür hinaus.
„Bud!"
Sie rannte ihm nach – und schaffte ganze zwei Schritte, bevor sie stolperte und der Länge nach hinfiel, mit dem linken Knöchel immer noch an Garrett gekettet.
Garrett schaffte es irgendwie, auf die Beine zu kommen. Er gab wilde Laute von sich, die nach einer Art von Befehlen klangen, und hüpfte Bud nach. Doch Charity schnappte noch immer nach Luft und lag ausgestreckt auf dem Boden. Als die Kette sich straffte, ging Garrett in die Knie.
Er drehte sich um und funkelte sie wütend an. Offenbar gefiel ihm die ganze Situation genauso wenig wie ihr. Verständlicherweise. Aber Bud hatte sie in seinem ganzen Leben noch nie um irgendetwas gebeten. Ihr großer Bruder war stets ihr Beschützer und Freund gewesen, auf den sie sich in jeder Situation hatte verlassen können. Er kümmerte sich um sie, seit ihre Mutter sie verlassen hatte und sie später als Waisen zur Farm ihrer Großeltern zurückgekehrt waren.
Und jetzt wollte Bud ihre Hilfe, ohne in vollem Umfang zu wissen, was er da tatsächlich von ihr verlangte. Denn sie hatte ihm nie von ihrem Geheimnis erzählt.
Jetzt ist es zu spät, um Nein zu sagen, dachte sie grimmig.
„Am besten nehme ich erst einmal den Klebstreifen ab", schlug sie vor, um Garretts Zorn zu dämpfen.
Er nickte zustimmend.
„Aber schrei mich nicht an. Das war ganz bestimmt nicht meine Idee. Ich bin hier auch ein Opfer, wie du siehst."
Sein Brummen klang etwas weniger wütend.
Ihre Finger zitterten, als sie nach dem Rand des Klebstreifens fasste. Sie war Garrett seit acht Jahren nicht mehr so nahe gekommen. Er musterte sie abschätzend, und seine Augen funkelten noch immer voller Zorn. Inzwischen trug er das Haar etwas länger als früher. Es war perfekt geschnitten und betonte die leichten Naturlocken, die sich am Nacken kräuselten. Locken weich wie Samt, wie sie sich erinnerte.
Sie riss das Band mit einem Ruck von seinem Mund.
„Autsch! Verdammt! Er hob die Schultern und wischte sich den Mund an seinem teuren Hemd ab. „Du hättest mir nicht auch noch gleich die Haut abziehen müssen!
„Sieh es doch positiv, gab sie zurück. „Du hast gerade eine saubere Enthaarung deines Oberlippenbarts bekommen. Frauen zahlen viel Geld für so …
„Wenn ich deinen Bruder zwischen die Finger bekomme, bringe ich ihn um!", unterbrach sie Garrett.
Sie