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Eine fast perfekte Familie
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eBook156 Seiten2 Stunden

Eine fast perfekte Familie

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Über dieses E-Book

Verflixte kleine Lügen! Ganz Heron Point glaubt, dass die hochschwangere Nancy verheiratet ist. Nur der Radiologe Jave weiß, dass sie ebenso geschieden ist wie er. Zu gern möchte er mit ihr und seinen beiden Söhnen eine neue Familie gründen. Aber zuvor muss Nancy ihm endlich gestehen, dass sie ihn liebt!

SpracheDeutsch
HerausgeberCORA Verlag
Erscheinungsdatum2. Juni 2018
ISBN9783733757427
Eine fast perfekte Familie
Autor

Muriel Jensen

So lange Muriel Jensen zurückdenken kann, wollte sie nie etwas andere als Autorin sein. Sie wuchs in einer Industriestadt im Südosten von Massachusetts auf und hat die Menschen dort als sehr liebevoll und aufmerksam empfunden. Noch heute verwendet sie in ihren Romances Charaktere, die sie an Bekannte von damals erinnern. Als sie zehn Jahre alt war, zog ihre Familie nach Los Angeles. Mit 17 Jahren, direkt nach der High School, nahm sie ihren ersten Job bei einer Telefongesellschaft an. Als der Drang zu schreiben in ihr wuchs, wurde sie Sekretärin bei der Los Angeles Times und besuchte abends Schreibseminare. Ihren zukünftigen Ehemann Ron traf sie dort an einem Kopierer (von denen es damals im ganzen Gebäude nur zwei gab!). 1968 heirateten sie und Ron. Während der ersten Ehejahre arbeitete Ron als Redakteur bri mehreren kleinen Zeitungen, denen stets eins gemeinsam war: Sie waren immer unterbesetzt. Muriel half ihm manchmal und fand schnell heraus, dass das definitiv nicht der richtige Job für sie war. Die Herausgeber hatten überhaupt kein Verständnis für ihre Neigung, in den Artikeln etwas hinzuzudichten. Also beschloss sie: wenn schreiben, dann Romane. 1973 zogen sie und ihr Mann nach Oregon und adoptierten drei Kinder. Plötzlich musste Muriel ganz neue Prioritäten setzen, aber trotzdem konnte sie den Wunsch, endlich Bücher zu schreiben, nicht länger ignorieren. Zeit dafür fand sie abends. 1983 hieß es, der kanadische Verlag Harlequin habe in New York ein Büro aufgemacht und suche nach Manuskripten von amerikanischen Autorinnen für amerikanische Leserinnen. Damals leitete Muriel eine Buchhandlung und hatte, wenn keine Kundinnen im Laden waren, an einem Roman geschrieben. Sie überarbeitete ihn und schickte ihn Harlequin zu. Mittlerweile sind ihre Kinder erwachsen, die Schar der Enkelkinder wird ständig größer, und zur Familie gehören außerdem vier Katzen und ein Labrador Retriever namens Amber. Vor ungefähr zehn Jahren beschloss Ron, an der Universität Kunst zu studieren. Er baute den Keller ihres Hauses zu einem Atelier um. Inzwischen verkauft er seine Werke regelmäßig an zwei Galerien. Muriel und Ron leben in einem alten viktorianischen Haus, das auf einem Hügel liegt, von dem man einen herrlichen Blick auf den Columbia River hat. Es vergeht kein Tag, an dem Muriel nicht von dort aus Lastkähne, Boote der Küstenwache, Yachten und Fischerboote beobachtet und über die Menschen an Bord nachdenkt – eine ständige Quelle der Inspiration.

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    Buchvorschau

    Eine fast perfekte Familie - Muriel Jensen

    IMPRESSUM

    Eine fast perfekte Familie erscheint in der HarperCollins Germany GmbH

    © 1995 by Muriel Jensen

    Originaltitel: „Mommy On Board"

    erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto

    Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

    © Deutsche Erstausgabe in der Reihe COLLECTION BACCARA

    Band 178 - 2001 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg

    Übersetzung: Monika Paul

    Umschlagsmotive: GettyImages_nd3000

    Veröffentlicht im ePub Format in 06/2018 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.

    E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

    ISBN 9783733757427

    Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.

    CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

    Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:

    BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY

    Alles über Roman-Neuheiten, Spar-Aktionen, Lesetipps und Gutscheine erhalten Sie in unserem CORA-Shop www.cora.de

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    1. KAPITEL

    „Alles in Ordnung, junge Frau?"

    Nancy Malone konzentrierte sich noch einen Augenblick auf den Schmerz in ihrem Unterleib, der ihr für einen Moment den Atem geraubt hatte. Der Krampf ließ allmählich nach, trotzdem machte sie sich Sorgen. Beunruhigt strich sie über den Bauch, ehe sie sich wieder dem stämmigen Mann zuwandte, der einen alten gepolsterten Drehstuhl auf die Ladefläche ihres Kleintransporters hievte.

    „Geht schon, danke." Mit einem tapferen Lächeln schloss sie die Klappe des Wagens.

    Offenbar glaubte er ihr nicht. Er warf einen Blick auf die kleine, aber unübersehbare Wölbung ihres Bauches und mahnte: „Wirklich? In Ihrem Zustand sollten Sie keine Möbel mehr schleppen. Beim Abladen hilft Ihnen doch sicher jemand!"

    Nein, aber das muss ich Ihnen ja nicht auf die Nase binden, dachte sie, sagte aber nur: „Sicher, vielen Dank, Sam. Und wie gesagt, wenn Sie noch einen richtig großen Schreibtisch auftreiben, sagen Sie mir gleich Bescheid."

    Sam kramte in den Taschen seines Overalls nach dem Zettel mit Nancys Telefonnummer. „Ich melde mich sofort, versprach er. „Soll ich auch nach Babymöbeln Ausschau halten?

    Oh nein! Für mein Kind kommt nur eine nagelneue Kombination ganz in Weiß infrage. Aber Nancy hatte sich erst vor Kurzem nach dem Preis für eines dieser traumhaften Babyzimmer erkundigt und wusste, dass sie sich das nicht ohne einen Gewinn im Lotto leisten konnte. Deshalb nickte sie und kletterte in ihren Transporter. Sie winkte Sam zum Abschied und ließ den Wagen an. Im selben Moment spürte sie einen neuen Krampf im Unterleib.

    Sie bekam Angst und musste sich laut Mut zusprechen: „Nur keine Panik. Du hast dir in der letzten Zeit zu viel zugemutet, aber damit ist Schluss. Zu Hause legst du die Füße hoch, dann geht es dir gleich besser."

    Langsam ebbte der Schmerz ab, und Nancy atmete tief durch. Dann legte sie den Gang ein und verließ den Parkplatz von „Sams Super-Secondhand-Laden". Der Verkehr auf der Straße, die Heron Point, eine kleine Stadt am Columbia River, mit der Küstenstraße verband, floss leicht dahin. Nancy konnte also in aller Ruhe überlegen, ob sie in ihr gemütliches Haus am Strand zurückkehren oder lieber in die Stadt fahren und ihren Arzt, Dr. McNamara, aufsuchen sollte, der im Riverview-Krankenhaus seine Praxis betrieb.

    Sie fuhr nach Hause. Erst vor wenigen Wochen war sie von New York an die Westküste gezogen. Die Wehen gingen sicher auf das Konto des anstrengenden Umzugs und der Arbeiten an ihrem Haus. Zu Hause würde sie den Stuhl erst mal auf dem Wagen lassen, es sich bei einem Krimi und einer Tasse Kräutertee gemütlich machen, und alles würde wieder gut werden. Entschlossen kurbelte sie das Fenster herunter, drehte das Radio lauter und genoss die Fahrt entlang der Küstenstraße.

    Die nächste Wehe traf sie völlig unvorbereitet, und sie konnte gerade noch auf dem Seitenstreifen anhalten. Nancy keuchte und betete, dass der Schmerz nachließe, aber vergebens. Mit einer Tasse Tee war es wohl doch nicht getan, sie brauchte dringend Hilfe, wenn sie ihr Baby nicht gefährden wollte. Also beschloss Nancy kleinlaut, ins Krankenhaus zu fahren.

    Die Schmerzen waren vorüber. Nancy lag in dem abgedunkelten Raum und wartete auf die Ultraschalluntersuchung. Die Schwestern der Notaufnahme hatten ihren Gynäkologen verständigt und ihr nach seiner Anweisung ein Medikament verabreicht, das die Wehen gestoppt hatte. Im Stillen hatte sie sich verflucht und sich geschworen, in Zukunft vorsichtiger zu sein. Das hatte sie nun davon: Jetzt musste sie eine Menge Untersuchungen über sich ergehen lassen und eine Nacht zur Beobachtung im Krankenhaus verbringen.

    Die Tür ging auf, und ein großer, gut gebauter Mann im Arztkittel betrat den Raum. Er brachte einen frischen Duft von draußen mit herein.

    „Guten Tag! Er lächelte Nancy an, und seine weißen Zähne schimmerten im Halbdunkel. „Haben die Wehen aufgehört?

    „Ja. Ich habe einen ordentlichen Schrecken bekommen."

    Der Arzt nickte. „Verständlich. Na, dann schauen wir mal, wie es dem Kleinen jetzt geht."

    „Es ist ein Mädchen", korrigierte Nancy, während der Arzt ihren Bauch frei machte.

    Neugierig blickte er auf. „Wissen Sie das, oder raten Sie nur?"

    Im schwachen Licht der medizinischen Gerätschaften konnte Nancy ihn jetzt deutlicher sehen. Es war ganz unglaublich: Dieser Arzt war Harry Boeneke, dem Kommissar aus Portland, Oregon, wie aus dem Gesicht geschnitten. Diese Tatsache war umso erstaunlicher, als Boeneke eine Gestalt aus dem Kriminalroman war, an dem Nancy gerade schrieb. Er existierte also nur in ihrer Fantasie. Aber sein Haar hatte genau denselben warmen, goldbraunen Ton wie das des Mannes vor ihr, seine haselnussbraunen Augen blickten mit der gleichen Gelassenheit in die Welt. Nase und Kinn waren genauso ausgeprägt, sein Mund ebenso schön geformt. Ja nicht einmal die kleine Narbe am Kinn fehlte, die die Privatdetektivin Geneva Frisco, die Heldin des Krimis, so bewunderte.

    „Äh, nein. Oder doch, ja. Nancy fand nur mit Mühe in die Wirklichkeit zurück. „Im vierten Monat wurde eine Ultraschalluntersuchung vorgenommen, aber ich wollte damals gar keine Bestätigung. Ich weiß es einfach.

    Dr. med. J. V. Nicholas, dieser Name stand auf dem Namensschild an seinem Kittel, blickte Nancy überrascht an. „Sie wissen es zwar, aber Sie verzichten auf die Bestätigung durch einen Arzt?", wiederholte er.

    „Genau, ich liebe nämlich Überraschungen."

    Welch seltsame Auswirkungen eine Schwangerschaft haben kann, dachte Jave, wie Dr. J. V. Nicholas überall genannt wurde, belustigt und widmete sich wieder seinen Apparaten. Er vermutete, dass diese Frau nicht verheiratet war. Nach zehn Jahren als Radiologe durchschaute er seine Patienten fast ebenso gut wie seine Apparate. Ledige Mütter verrieten sich durch die Angst in ihren Augen. Auch wenn sie sich auf ihre Babys freuten, immer entdeckte er in ihren Augen Angst vor der Geburt und davor, alles allein durchstehen zu müssen.

    Auch Nancy R. Malone hatte diesen Blick – nicht zu Unrecht, wie sich heute herausgestellt hatte.

    „Sie haben angegeben, dass Ihre Mutter DES eingenommen hat, als sie mit Ihnen schwanger war." DES, Diethylstilbestrol, war ein Medikament, das man schwangeren Frauen vor vielen Jahren verschrieben hatte, um Fehlgeburten zu verhindern. Neue Studien hatten ergeben, dass die Töchter dieser Frauen häufig Schwierigkeiten hatten, Kinder zu empfangen oder sie vollständig auszutragen.

    „Richtig, antwortete Nancy ruhig. „Mein Arzt meinte aber, dass ich keine Probleme hätte, abgesehen von einer Veranlagung zu vorzeitigen Wehen.

    Jave nickte und fuhr mit seinen Vorbereitungen fort. „Dann haben Sie also gut auf sich aufgepasst, brav Ihr Mittagsschläfchen gehalten und sich nicht überanstrengt?"

    „Na ja, vor dem Umzug schon!"

    „Sie sind umgezogen?"

    „Aus New York. Ich habe ein paar Kilometer außerhalb der Stadt ein kleines Strandhaus gekauft. Vielleicht habe ich mich ein bisschen übernommen, als ich versucht habe, es wohnlich herzurichten. Der Nesttrieb, verstehen Sie? Heute habe ich zum Beispiel einen Schreibtischstuhl gekauft, plauderte sie weiter. „Ich werde einen Bestseller schreiben und einen Edgar gewinnen.

    „Ist das so etwas wie der Nobelpreis?"

    „Eher der Oskar für Kriminalromane. Nancy seufzte. „So kann ich wenigstens weiterarbeiten, wenn sie auf der Welt ist.

    Jave konnte jetzt das Baby auf seinem Bildschirm erkennen, schwarz-weiße Umrisse, in deren Mitte ein kleines Herz gleichmäßig pochte. Er war erleichtert. „Da ist es ja."

    „Wo? Nancy richtete sich auf. Ihre Augen leuchteten vor Aufregung. Mit sanftem Druck brachte Jave sie wieder in die richtige Position. „In der Regel kann man mehr erkennen, wenn die Patientin nicht in das Gerät klettert.

    Mit ihren großen Augen, die goldbraun waren wie ein guter Whiskey, blickte sie ihn direkt an. Ihre zierlichen Hände umklammerten seine Unterarme, als er sie behutsam auf das Untersuchungsbett zurücklegte.

    „Entschuldigung, murmelte sie. „Können Sie sie sehen?

    „Es zeigt uns gerade die kalte Schulter, erklärte der Arzt schmunzelnd und zog die Konturen des Kindes mit einem Stift nach. „Wahrscheinlich ist es sauer auf Sie, weil Sie es heute so schlecht behandelt haben.

    Nancy lachte. „So früh schon ein angespanntes Mutter-Tochter-Verhältnis? Können Sie erkennen, ob ihr die Aufregungen geschadet haben?"

    „Ihr Gynäkologe wird Ihnen alles erklären. Aber Herzschlag und Bewegungen sind normal. Sieht so aus, als würde es sich ganz normal entwickeln."

    Eine kleine Hand mit deutlich ausgebildeten Fingern bewegte sich auf dem Bildschirm. „Da, es winkt! Ich mache schnell ein Foto. Sie können es unter dem Titel ‚Hallo, Mama‘ in Ihr Album kleben", sagte er und drückte den entsprechenden Knopf auf dem Gerät.

    Nancy war selig. „Gott sei Dank, stammelte sie. „Ich hatte solche Angst um sie.

    Jave stellte das Gerät neu ein. „Nicht das Baby hat ein Problem, meinte er, während er das Bild auf dem Schirm kontrollierte. „Sie haben eines. Sie alleine können das Wohlergehen Ihres Babys beeinflussen.

    Wollte er damit andeuten, sie ginge zu sorglos mit dem Leben ihres Babys um? Nancy wurde wütend. „Ich fühlte mich bisher so gut, dass ich mich vielleicht etwas überanstrengt habe, aber das geschah ohne Absicht."

    „Ich wollte Ihnen keinen Vorwurf machen. Nur denken Sie immer daran, dass Arbeiten, die vor Ihrer Schwangerschaft ganz selbstverständlich für Sie waren, Ihnen beiden nun großen Schaden zufügen können."

    Jetzt hatte Nancy aber genug. Seit Monaten musste sie sich von allen Seiten anhören, was sie tun und lassen sollte. „Ihre Ratschläge können Sie sich sparen!, verteidigte sie sich. „Schließlich sind Sie nicht mein Arzt. Ich weiß sehr genau, was ich tue.

    Jave verkniff sich ein Lächeln. Ihr Kampfgeist würde ihr in der nächsten Zeit helfen. Und sie hatte recht: Er war nicht ihr Arzt. Nur weckten alleinstehende Mütter automatisch seinen Beschützerinstinkt.

    Ehe er antworten konnte, läutete das Telefon. Während Jave sprach, betrachtete Nancy den schlanken Mann in der grauen Hose. Manche Männer sehen toll aus, schoss es ihr durch den Kopf. Aber wenn es darauf ankommt, stellt sich in der Regel schnell heraus, dass man vom

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