Roter Teppich, Champagner und du
Von Carole Mortimer
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Über dieses E-Book
Die Gerüchte in Hollywood überschlagen sich: Jaxon Wilder ist nicht allein zur Premiere gekommen, sondern in Begleitung einer umwerfenden Schönheit! Wer ist diese Stazy Bromley? Die neue Affäre des Stars - oder mehr?
Carole Mortimer
Carole Mortimer was born in England, the youngest of three children. She began writing in 1978, and has now written over one hundred and seventy books for Harlequin Mills and Boon®. Carole has six sons, Matthew, Joshua, Timothy, Michael, David and Peter. She says, ‘I’m happily married to Peter senior; we’re best friends as well as lovers, which is probably the best recipe for a successful relationship. We live in a lovely part of England.’
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Buchvorschau
Roter Teppich, Champagner und du - Carole Mortimer
IMPRESSUM
Roter Teppich, Champagner und du erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2012 by Carole Mortimer
Originaltitel: „The Talk of Hollywood"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA EXTRA
Band 352 - 2012 by CORA Verlag GmbH, Hamburg
Übersetzung: Julia Hummelt
Umschlagsmotive: Harlequin Books S.A.
Veröffentlicht im ePub Format in 05/2017 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733777982
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY
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1. KAPITEL
„Dein Gast scheint endlich eingetroffen zu sein, Großpapa", erklärte Stazy übellaunig, während sie aus dem Erkerfenster in den Hof hinabschaute. Der glänzende schwarze Sportwagen rollte langsam über die mit Kies bestreute Hofzufahrt von Bromley House, dem Anwesen ihres Großvaters im südenglischen Hampshire. Das Gesicht des Fahrers war hinter den getönten Scheiben des Wagens nicht zu erkennen. Doch Stazy war sicher, dass es sich nur um Jaxon Wilder handeln konnte, den englischen Schauspieler und Regisseur, der seit mehr als zehn Jahren als einer der angesagtesten Hollywoodstars galt.
„Sei nicht so streng mit dem jungen Mann, Stazy. Er ist bloß fünf Minuten zu spät, obwohl er den weiten Weg aus London hinter sich hat", schimpfte ihr Großvater von seinem Sessel am anderen Ende des Salons.
„Zumindest hätte er seine Reise ein bisschen besser planen können, damit wir nicht noch auf ihn warten müssen."
Stazy bemühte sich erst gar nicht, ihre Abneigung gegen Jaxon Wilder zu verbergen. Für sie war sein Vorhaben, einen Film über das Leben ihrer verstorbenen Großmutter zu drehen, absolut inakzeptabel. Zu ihrem Leidwesen hatte Stazy es jedoch nicht geschafft, ihren Großvater davon zu überzeugen, wie absurd die Idee eigentlich war. Und nun parkte der Sportwagen des Schauspielers vor dem Haus.
Schnell trat Stazy einen Schritt vom Fenster zurück, als der Mann aus dem Auto stieg. Sie wusste ohnehin bereits, wie er aussah. Jaxon Wilder war auf der ganzen Welt bekannt. Gerade erst hatte er mit seinem neuesten Werk wieder einmal sämtliche Filmpreise abgeräumt.
Der Mittdreißiger war groß, schlank, hatte kräftige, breite Schultern, langes dunkles Haar, stahlgraue Augen und eine aristokratische Nase, die seinem Gesicht in Kombination mit dem energischen Kinn einen markanten, sehr männlichen Zug verlieh. Spätestens seine sinnlich geschwungenen Lippen und die tiefe Stimme ließen die Herzen aller Frauen höher schlagen. Obendrein war Jaxon Wilder bekannt als einer der bestbezahlten Schauspieler und Regisseure. Die Zeitschriften waren voll vom neuesten Klatsch über ihn und seine Affären mit den schönsten Frauen der Welt.
Und heute würde er erneut seinen Charme spielen lassen – um ihren Großvater dazu zu bringen, ihm die Einwilligung für den Film über das abenteuerliche Leben der Anastasia Romanski, Stazys Großmutter, zu geben. Eine Frau, die als Kind mit ihrer Familie vor der Russischen Revolution nach England geflohen war und später zu einer der vielen geheimen Heldinnen ihres neuen Heimatlandes geworden war.
Vor zwei Jahren war Anastasia im Alter von vierundneunzig Jahren gestorben. Ihr Nachruf in der Zeitung hatte die Aufmerksamkeit eines gewitzten Reporters geweckt, der Anastasia Bromleys Leben recherchiert und schnell herausgefunden hatte, dass weit spannendere Informationen über sie existierten, als offiziell bekannt gegeben. Das Ergebnis seiner Nachforschungen war eine reißerische Biografie über Anastasia gewesen, die vor einem halben Jahr veröffentlicht worden war. Das Aufsehen, das dieses Buch erregt hatte, hatte bei Stazys Großvater zu einem leichten Herzanfall geführt.
Und so war Stazy alles andere als begeistert gewesen, als sie erfahren hatte, dass Jaxon Wilder beabsichtigte, einen Film über Anastasias Leben zu drehen. Jetzt war er also hier, um sein Projekt mit ihrem Großvater zu besprechen. Aber er hatte sich mächtig geschnitten, wenn er dachte, er könnte den alten Mann mal eben so um den Finger wickeln. Denn Stazy hatte beschlossen, die beiden keinen Augenblick lang allein zu lassen.
„Sir Geoffrey." Jaxon trat einen Schritt vor, um dem älteren Mann die Hand zu schütteln, nachdem der Butler ihn in den Salon geführt hatte.
„Mr Wilder." Man mochte es kaum glauben, dass Geoffrey Bromley bereits weit über neunzig war. Sein dunkles Haar war lediglich von einigen grauen Strähnen durchzogen und er erwiderte den Händedruck des jungen Mannes fest. Seine Haltung in dem maßgeschneiderten dreiteiligen Anzug mit dem strahlend weißen Hemd und der exakt gebundenen grauen Krawatte wirkte fast unnatürlich aufrecht.
„Nennen Sie mich doch Jaxon, bitte, bat der Gast. „Ich freue mich sehr, dass Sie sich heute Zeit für mich genommen haben …
„Freuen Sie sich lieber nicht zu früh!"
„Stazy", rügte Geoffrey Bromley seine Enkelin.
Jaxon wandte sich um. Die junge Frau stand vor einem der Erkerfenster. Die Sonne, die grell in den Raum schien, machte es unmöglich, ihre Gesichtszüge zu erkennen. Die Feindseligkeit in ihrer Stimme ließ jedoch vermuten, dass sie nicht gerade erfreut über Jaxons Besuch war.
„Darf ich vorstellen? Meine Enkelin, Stazy Bromley", erklärte Sir Geoffrey jovial.
Jaxon hatte sich vor seiner Abreise in London an diesem Morgen noch einmal sämtliche Informationen, die ihm über die Familie Bromley vorlagen, durchgelesen. Er wusste, dass Stazy eine Kurzform für Anastasia war. Als sie schließlich aus dem Sonnenlicht heraustrat, verblüffte ihn die überraschende Ähnlichkeit mit ihrer Großmutter – das gleiche flammende Haar, weder rot noch gold, eher eine intensive Mischung aus beidem, ein blasser porzellanfarbener Teint, ausdrucksstarke smaragdgrüne Augen, die von kräftigen dunklen Brauen betont wurden, eine kleine gerade Nase und volle sinnliche Lippen.
Die Frisuren waren allerdings etwas anders. Anastasia hatte ihr Haar schulterlang getragen, während ihre Enkelin es an diesem Tag im Nacken zu einem Zopf zusammengebunden hatte, der ihr fast bis zur Taille reichte. Das schwarze knielange Etuikleid ließ sie unglaublich feminin und elegant wirken.
Abgesehen von diesen kleinen Unterschieden hatte Jaxon den Eindruck, einer neunundzwanzigjährigen Anastasia Romanski gegenüberzustehen.
„Mr Wilder", grüßte Stazy knapp und warf ihm einen kurzen geringschätzigen Blick zu.
Jaxon nickte leicht. „Miss Bromley."
„Dr. Bromley, bitte", korrigierte sie ihn kühl.
Stazy Bromley wirkte mit ihrer Schönheit und Anmut eher wie ein Supermodel als wie eine promovierte Archäologin. Angesichts ihrer merklich feindseligen Haltung Jaxon gegenüber bereute er es ein wenig, lediglich ihr Alter und ihren Beruf zu kennen und nicht etwas eingehendere Nachforschungen über Geoffrey Bromleys Enkelin angestellt zu haben.
„Stazy, vielleicht solltest du Mrs Harris Bescheid geben, dass wir jetzt gern unseren Tee trinken würden", bat Sir Geoffrey sie mit fester Stimme.
„Soll das eine Aufforderung sein, Mr Wilder und dich einen Moment allein zu lassen, Großpapa?", fragte Stazy trocken, den Blick missbilligend auf Jaxon gerichtet.
„Ich glaube, das wäre das Beste, meine Liebe", antwortete ihr Großvater.
„Dann lass dich bitte von Mr Wilders Charme nicht einlullen und unterschreibe nichts, bis ich wieder zurück bin!", mahnte Stazy und sah erneut voller Verachtung in Jaxons Richtung.
„Machen Sie sich keine Sorgen, Dr. Bromley, erklärte dieser belustigt. „Ich fasse es übrigens als Kompliment auf, dass Sie mich charmant finden.
Es war vielleicht nicht der klügste Schachzug, sich jetzt auch noch über Stazy Bromley lustig zu machen, wo sie ihm ohnehin nicht wohlgesinnt war. Sie behandelte ihn ja geradezu, als sei er der größte Gauner. Jemand, der ihrem Großvater die Familienjuwelen abluchsen wollte!
Die Vergangenheit ihrer Großmutter war offensichtlich ein sensibles Thema für Stazy Bromley.
„Nun, ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich Sie finden soll, Mr Wilder. Dafür kenne ich Sie nicht genug", antwortete sie distanziert.
Es ist offensichtlich, dass sie für meinen Charme in keinster Weise empfänglich ist, erkannte Jaxon. Zu schade, denn die Ähnlichkeit mit ihrer Großmutter reichte bereits aus, ihn selbst ziemlich zu faszinieren. Und das, obwohl Stazy nicht einmal Make-up trug und ihr wildes rotgoldenes Haar züchtig zusammengebunden hatte.
Falls Stazy beabsichtigt, ihre Schönheit zu kaschieren, dann war sie kläglich gescheitert. Diese smaragdgrünen Augen, den sinnlichen Schmollmund und die Kurven in diesem engen schwarzen Kleid konnte sie jedenfalls nicht verbergen.
Stazy hatte den Schauspieler bisher nur immer auf der Kinoleinwand gesehen, wo er sehr groß, geheimnisvoll und mächtig wirkte. Fälschlicherweise hatte sie bisher angenommen, dieser Eindruck entstünde lediglich durch die Ausmaße der Leinwand. Doch nun stand Jaxon Wilder live vor ihr und wirkte in diesem maßgeschneiderten, schwarzen Anzug, dem weißen Seidenhemd und der silbergrauen Krawatte genauso attraktiv und charismatisch wie im Film.
„Jetzt reicht es aber wirklich, Liebes, rügte Stazys Großvater. „Ich bin mir sicher, dass Mr Wilder und ich ganz gut für einen Moment allein zurechtkommen werden.
„Daran habe ich keinen Zweifel, Großpapa." Liebevoll lächelte sie den alten Mann an, bevor sie den Salon verließ.
Seit ihre Eltern vor fünfzehn Jahren bei einem Flugzeugabsturz vor der Küste von Cornwall ums Leben gekommen waren, war ihr Großvater mittlerweile das einzige Familienmitglied, das Stazy geblieben war.
Anastasia und Geoffrey waren bereits über achtzig, als sie ihre traumatisierte Enkelin nach dem Tod ihrer Eltern zu sich genommen hatten. Stazy war damals noch ein Teenager gewesen. Ihre Großeltern hatten sich all die Jahre liebevoll um sie gekümmert. Sie war ihnen unendlich dankbar für alles, was sie für sie getan hatten.
Entsprechend alarmiert hatte sie reagiert, als sie von Jaxon Wilders Idee hörte, einen Film über ihre verstorbene Großmutter zu drehen. Zweifellos hatte er sich von dieser furchtbaren Biografie inspirieren lassen, in der ihre Großmutter als eine Art russische Mata Hari dargestellt wurde, die für den britischen Geheimdienst arbeitete. Und nun hatte Jaxon Wilder offensichtlich die Sensationslust gepackt.
Sicherlich sah er jetzt schon die unzähligen Preise vor sich, die er in seine ohnehin