eBook179 Seiten2 Stunden
Der italienische Milliardär und seine stolze Braut
Von Jennifer Hayward
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Über dieses E-Book
Die freiheitsliebende Designerin Angelina bebt vor Wut, als ihr Exmann Lorenzo Ricci behauptet, ihre Ehe sei nie geschieden worden! Was er jetzt von ihr will? Eine zweite Chance! Zwar begehrt Angelina den attraktiven Milliardär noch immer, aber ein Leben mit einem dominanten Macho wie ihm? Nie wieder! Angelina weiß: Um ihr Herz zu schützen, muss sie ihn kalt abweisen. Bis der Firmengigant sich ihr an der italienischen Riviera plötzlich von einer völlig unbekannten Seite zeigt und ihr Widerstand gefährlich ins Wanken gerät …
Autor
Jennifer Hayward
Die preisgekrönte Autorin Jennifer Hayward ist ein Fan von Liebes- und Abenteuerromanen, seit sie heimlich die Heftromane ihrer Schwester gelesen hat. Ihren ersten eigenen Liebesroman verfasste Jennifer mit neunzehn Jahren. Als das Manuskript von den Verlagen abgelehnt wurde und ihre Mutter ihr empfahl, zunächst mehr Lebenserfahrung zu sammeln, war sie zwar wütend, befolgte jedoch den Rat. Sie studierte Journalismus und arbeitete als Sportredakteurin, bevor sie eine Laufbahn im PR-Bereich einschlug. Nach ereignisreichen Jahren, in denen sie viel von der Welt sah, und mit nun ausreichend Lebenserfahrung setzte Jennifer sich hin und erdachte den heißesten und verführerischsten italienischen Weingutbesitzer, den sie sich vorstellen konnte, ließ ihn einen großen Fehler machen und erfand für ihn die perfekte Frau. Mit dieser Geschichte, „Zurück in den Armen des Millionärs“, gewann Jennifer Hayward 2012 den Schreibwettbewerb eines großen Verlages und damit einen Buchvertrag. Der Rat ihrer Mutter war also goldrichtig! Seit ihrem ersten Erfolg als Autorin hat Jennifer Hayward mit ihren Romanen zahlreiche Preise gewonnen. Die gebürtige Kanadierin lebt heute mit Ehemann und Sohn in Toronto.
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Buchvorschau
Der italienische Milliardär und seine stolze Braut - Jennifer Hayward
IMPRESSUM
JULIA erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2017 by Jennifer Drogell
Originaltitel: „A Debt Paid in the Marriage Bed"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
in der Reihe: MODERN ROMANCE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA
Band 2307 - 2017 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
Übersetzung: Juliane Zaubitzer
Abbildungen: Harlequin Books S. A., alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 10/2017 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733708719
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
„Sir."
Lorenzo Ricci steckte sein Handy ein, beschleunigte seinen Schritt und tat so, als hätte er den korpulenten Anwalt mit Halbglatze, der hinter ihm aufgetaucht war, nicht bemerkt. Er war kaum fünfzig Minuten wieder auf amerikanischem Boden und hatte keine Lust, über die juristischen Fallstricke des komplizierten Deals zu diskutieren, über den er gerade erneut verhandelt hatte. Außerdem hatte er Kopfschmerzen.
Morgen – nach einem Gläschen seines Lieblingswhiskeys, einer heißen Dusche und einer Nacht in der exklusiven ägyptischen Baumwollbettwäsche, die seine Haushälterin ihm besorgt hatte – war früh genug.
„Sir!"
Dio. Er blieb stehen, drehte sich um und sah, wie der Mann mit seinen eher kurz geratenen Beinen alles gab, um ihn einzuholen. Sein äußeres Erscheinungsbild passte so gar nicht zu dem Wadenbeißer, den er bei Verhandlungen herauskehrte.
„Ich war sechzehn Stunden unterwegs, Cristopher. Ich bin müde, ich bin schlecht gelaunt, und ich brauche Schlaf. Morgen ist es besser, vertrauen Sie mir."
„Es kann nicht warten. Der alarmierte Unterton in der Stimme seines Anwalts ließ Lorenzo aufhorchen. In den fünf Jahren, die sie nun schon gemeinsam komplizierte und manchmal recht unschöne Deals durchzogen, hatte sein Rechtsbeistand noch nie so aufgebracht gewirkt. „Ich brauche nur fünf Minuten.
Seufzend deutete Lorenzo mit einer Handbewegung auf sein Büro. Sein Magen zog sich zusammen bei dem Gedanken an die kleinliche Analyse im Juristenjargon, wo sein Gehirn doch so dringend Schlaf brauchte. „Bene. Fünf Minuten."
Cristopher folgte ihm in die edlen, in Schwarz und Chrom eingerichteten Büroräume des Führungsstabs von Ricci International. Gillian, Lorenzos kompetente Assistentin, bedachte ihn mit einem entschuldigenden Blick, hatte sie doch versucht, den Anwalt abzuwimmeln. Lorenzo winkte ab. „Machen Sie Feierabend. Wir können morgen alles durchgehen."
Sie murmelte ein Dankeschön, stand auf und nahm ihre Sachen. Als die beiden Männer Lorenzos Heiligtum betraten, stellte Cristopher seinen Aktenkoffer neben dem Schreibtisch ab und zog sein Jackett aus.
Lorenzo beschlich ein ungutes Gefühl. Er ging zum Panoramafenster mit dem spektakulären Blick auf das weit unter ihm liegende Manhattan – einer der Vorteile, wenn man Chef eines internationalen Konzerns war, entstanden aus der Reederei seiner Familie, die er zu einem Firmenimperium aufgebaut hatte, mit Hotelketten, Kreuzfahrtlinien und Immobilien. Er liebte diese Aussicht, doch heute war sein müdes Gehirn kaum mehr fähig, sie aufzunehmen.
Er drehte sich um, lehnte sich an die Scheibe und verschränkte die Arme vor der Brust. „Na schön, sagte er, „dann mal los.
Der Anwalt blinzelte hinter seiner goldenen Brille, fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und räusperte sich. „Es gibt da … ein Problem. Ein Fehler, den wir korrigieren müssen."
Er runzelte die Stirn. „Bei dem Deal?"
„Nein. Eine persönliche Angelegenheit."
Lorenzo zog eine Augenbraue hoch. „Was wird das, Cris? Ein Quiz? Spucken Sie es schon aus."
Sein Anwalt schluckte. „Es handelt sich um einen Fehler der Anwaltskanzlei, die für Ihre Scheidung zuständig war. Ein Versäumnis, genauer gesagt …"
„Was für ein Versäumnis?"
„Sie haben versäumt, die Unterlagen einzureichen."
In seinen Ohren rauschte es. „Die Scheidung war vor zwei Jahren."
„Ja, also, sehen Sie … Der Anwalt wich Lorenzos Blick aus. „Genau genommen, nein. Offiziell nicht, da die Scheidungspapiere nie bei Gericht eingereicht wurden.
Das Rauschen in Lorenzos Kopf wurde lauter. „Was wollen Sie damit sagen? Er stellte die Frage langsam, bedächtig, als hätte sein Gehirn Mühe mitzukommen. „Nur damit ich das richtig verstehe.
„Sie sind noch immer mit Angelina verheiratet, platzte Cristopher heraus und schob sich mit einer Hand die Brille hoch. „Der Anwalt, der für Ihre Scheidung verantwortlich war, hatte in dem Monat wahnsinnig viel zu tun. Er dachte, er hätte einen Angestellten gebeten, die Papiere einzureichen. Die Sache ist aufgeflogen, als ich nach unserem Gespräch neulich Einsicht in die Akten nehmen wollte.
Nachdem sich herausgestellt hatte, dass Angie keinen Penny der Unterhaltszahlungen angerührt hatte, die er ihr monatlich zahlte.
„Meine Frau hat diese Woche ihre Verlobung bekannt gegeben. Mit einem anderen Mann."
Der Anwalt presste eine Hand an seine Schläfe. „Ja … ich habe es in der Zeitung gelesen. Deshalb habe ich ja auch versucht, Sie zu erreichen. Die Situation ist ziemlich kompliziert."
„Kompliziert?, entfuhr es Lorenzo. „Wie viel zahlen wir dieser Kanzlei pro Stunde? Ein paar Hundert? Tausend? Damit solche Fehler nicht passieren.
„Es ist inakzeptabel, gab Cristopher ihm recht, „doch es entspricht den Tatsachen.
Sein Anwalt straffte die Schultern, bereit für eine wütende Tirade, doch Lorenzo fehlten die Worte. Dass die kurzlebige Ehe mit seiner Frau, die so schmachvoll geendet hatte, offiziell nie geschieden worden war … das war nach den Neuigkeiten, die sein Vater ihm heute offenbart hatte, einfach zu viel.
Er zählte still bis zehn, um den Zorn zu zügeln, der in ihm aufstieg. So etwas konnte er kurz vor Abschluss seines größten Deals nicht gebrauchen.
„Wie bringen wir die Sache in Ordnung?", fragte er eisig.
Cristopher breitete die Hände aus. „Ich kann nicht zaubern. Wir können versuchen, den Vorgang zu beschleunigen, doch es kann Monate dauern. Das bedeutet, dass Sie … ich meine, Sie müssen trotzdem …"
„Meiner Frau sagen, dass sie ihren Freund nicht heiraten kann, weil sie sich sonst der Bigamie schuldig macht?"
Sein Anwalt rieb sich mit der Handfläche über die Stirn. „Ja."
Was für ein Spaß! dachte Lorenzo sarkastisch. Angelina hatte für morgen Abend halb New York zu ihrer Verlobungsfeier eingeladen …
Er wandte sich wieder dem spektakulären Blick auf Manhattan zu, während das Blut in seinen Schläfen pochte. Er war schockiert, wie sehr ihn die Vorstellung wurmte, dass Angie einen anderen heiratete, obwohl er sich erfolgreich eingeredet hatte, dass er sie nie wiedersehen wollte. Vielleicht weil er immer an sie denken musste, ihre leuchtende, sinnliche Lauren-Bacall-Schönheit, wenn er mit einer anderen Frau ins Bett wollte …
Das Gespräch mit seinem Vater in Mailand fiel ihm wieder ein. Es kam ihm vor wie ein grausamer Scherz. Der Vorstandsvorsitzende von Ricci International hatte ihn mit seinem undurchdringlichen stahlblauen Blick fixiert und die Bombe platzen lassen. „Dein Bruder Franco ist unfähig, einen Erben zu liefern, deshalb fällt dir, Lorenzo, diese Aufgabe zu."
Das Mitgefühl für seinen jüngeren Bruder, seine Bestürzung, warum Franco ihm nicht am Abend zuvor beim Essen davon erzählt hatte, wurden schnell von Zorn überlagert. Er sollte wieder heiraten? Auf gar keinen Fall. Und nun stellte sich heraus, dass er offenbar noch verheiratet war. Mit der Frau, die ihn verlassen hatte, weil er angeblich unfähig war, jemanden zu lieben. Die Frau, die ihn des letzten Rests Wärme, den er noch besaß, beraubt hatte.
„Sir?"
Er drehte sich um. „Haben Sie noch mehr solche Nachrichten, oder war’s das?"
„Das war’s. Mit dem Deal ist alles so weit okay. Einige Punkte müssen noch ausgehandelt werden, und Sie müssen noch ein paar Details mit Bavaro klären, aber ansonsten sind wir auf Kurs."
„Bene." Er deutete mit der Hand zur Tür. „Gehen Sie. Ich kümmere mich um Angie."
Sein Anwalt nickte. „Möchten Sie, dass ich die Dokumente einreiche? Um das Scheidungsverfahren einzuleiten?"
„Nein."
Cristopher sah ihn verblüfft an. „Wie bitte?"
„Ich sagte, lassen Sie es."
Sein Anwalt verließ das Büro. Eine weise Entscheidung. Lorenzo ging zur Bar und schenkte sich einen Whiskey ein. Zurück am Fenster, führte er das Glas an die Lippen und trank einen Schluck. Langsam begann er, sich wieder wie ein Mensch zu fühlen, während sich die wohlige Wärme des Alkohols in seinen Eingeweiden ausbreitete und seine Nerven beruhigte, Nerven, die blank lagen, seit er in seinem täglichen Pressespiegel auf einen Artikel über die Verlobungspläne seiner Exfrau … Noch-Frau mit einem berühmten New Yorker Anwalt gestoßen war.
Er hatte die Neuigkeiten über Angies Verlobung verdrängt. Hatte sich nicht eingestehen wollen, wie nahe es ihm ging. Warum war er noch immer so zornig, so verdammt zornig? Es war wie eine Krankheit, die ihn von innen heraus auffraß.
Warum hatte er Cris nicht gebeten, die Scheidung einzureichen, um zu beenden, was schon seit zwei Jahren hätte beendet sein sollen?
Lange starrte er aus dem Fenster, nippte an seinem Whiskey, sah zu, wie die Nacht über Manhattan hereinbrach, und dachte über seine Verpflichtung gegenüber der Familie nach. Den bevorstehenden Fünfzehn-Milliarden-Dollar-Deal, der seine ganze Konzentration erforderte und Ricci zur weltweit führenden Luxushotelkette machen würde.
Plötzlich ging ihm ein Licht auf: Die Lösung für seine missliche Lage lag auf der Hand.
Warum war die Luft in diesem Raum nur so schlecht?
Angie nahm das Glas Champagner vom Barkeeper entgegen, drehte sich um und lehnte sich an die Wand, um die festlich gekleidete Menge in der eleganten, kalkgetünchten Kunstgalerie zu betrachten. Das Licht der antiken Kronleuchter spiegelte sich im schwarzen Marmorboden, und die Kunstwerke an den Wänden wurden von Scheinwerfern angestrahlt. Die perfekte Kulisse für ihre und Byrons stilvolle Verlobungsparty. Warum fiel es ihr so schwer zu atmen? Woher rührte ihre innere Unruhe?
Dabei sollte sie doch glücklich sein. All ihre Träume hatten sich erfüllt. Als eine der erfolgreichsten Schmuckdesignerinnen New Yorks war sie endlich frei, und ein wunderbarer Mann wartete darauf, sie zu heiraten.
Und trotzdem … irgendetwas fehlte.
Es hatte nichts mit dem Mann zu tun, den sie immer noch nicht ganz aus ihren Gedanken verbannen konnte, redete sie sich ein. Der Mann, der ihr gezeigt hatte, wie es war, alles zu haben, und es ihr von einer Sekunde auf die andere wieder genommen hatte. Inzwischen wusste sie, dass so eine Liebe im Adrenalinrausch nur etwas für Narren war. Denn man musste dafür bezahlen, und in Lorenzos Fall war der Preis hoch gewesen.
Sie holte tief Luft. Vielleicht brauchte sie nur ein bisschen Sauerstoff, um einen klaren Kopf zu bekommen.
Byron unterhielt sich am anderen Ende des Raumes mit einem Geschäftspartner. Sie nutzte die Gelegenheit, schlängelte sich durch die Menge, vorbei an der Jazzband, zur eleganten Treppe, die in den ersten Stock führte, und stieg die Stufen hinauf zu der kleinen Terrasse.
Obwohl es Nacht war, traf sie die heiße, schwüle Sommerluft wie eine Wand. Angie trat ans Geländer, stützte die Ellbogen ab und beobachtete das hektische Treiben auf der Straße unter ihr, wo immer noch zahllose Menschen unterwegs waren.
Aber sie nahm noch etwas anderes wahr – einen Duft. Herb, männlich und vage vertraut. Beunruhigend vertraut.
Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken, und sie spürte ihren Herzschlag bis in die Kehle, als sie sich umdrehte. Ihr Verstand setzte aus, als sie den großen, dunkelhaarigen Mann im maßgeschneiderten Anzug sah. Er stand direkt vor ihr, und sie schaute in seine harten, gefährlichen, dunklen Augen. Ließ den Blick dann zu seiner markanten römischen Nase wandern, dem Dreitagebart auf seinen Wangen, seinem schönen, sinnlichen Mund, mit dem er sie so verwöhnt und zugleich so verletzt hatte.
Für einen kurzen Moment dachte Angie, sie würde ihn sich nur einbilden. Dass er in Wahrheit gar nicht hier war, sondern nur ein Traum. Und in diesem Traum hatte er von ihrer Verlobung gehört und war hergekommen, um diese zu verhindern.
Ihr Puls raste. Was, wenn es wirklich so war? Wie würde sie reagieren? Sie hatte Angst, dass sie
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