Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Ich bin dein großer Bruder: Mami 1953 – Familienroman
Ich bin dein großer Bruder: Mami 1953 – Familienroman
Ich bin dein großer Bruder: Mami 1953 – Familienroman
eBook105 Seiten1 Stunde

Ich bin dein großer Bruder: Mami 1953 – Familienroman

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Die Familie ist ein Hort der Liebe, Geborgenheit und Zärtlichkeit. Wir alle sehnen uns nach diesem Flucht- und Orientierungspunkt, der unsere persönliche Welt zusammenhält und schön macht. Das wichtigste Bindeglied der Familie ist Mami. In diesen herzenswarmen Romanen wird davon mit meisterhafter Einfühlung erzählt. Die Romanreihe Mami setzt einen unerschütterlichen Wert der Liebe, begeistert die Menschen und lässt sie in unruhigen Zeiten Mut und Hoffnung schöpfen. Kinderglück und Elternfreuden sind durch nichts auf der Welt zu ersetzen. Genau davon kündet Mami.

Mit glänzenden Augen blickte sich Ellen Anders in der Wohnung um. Ja, hier würde sich auch Till, ihr sechsjähriger Sohn, wohl fühlen! Es gab einen großen hellen Wohnraum mit einer geräumigen Nische, in die Ellen im Geiste bereits ihren Schreibtisch stellte, den sie als Illustration für Kinderbücher unbedingt benötigte. »Und? Sagt Ihnen die Wohnung zu?« fragte der Hausverwalter, der Ellen durch die Räume geführt hatte. »Sie könnten sofort einziehen.« Sie nickte. »Es gefällt mir wirklich sehr gut hier, und mein Sohn wird sich freuen, direkt hinter dem Haus einen großen Park vorzufinden.« Der Hausverwalter gab schmunzelnd zurück: »Es gibt viele Kinder in der Gegend, so daß sich Ihr Junge bestimmt nicht einsam fühlen wird.« Ellen warf einen verstohlenen Blick auf die Uhr und erschrak. »Du meine Güte! Ich muß mich jetzt aber sputen, um Till vom Kindergarten abzuholen. Würden Sie bitte den Mietvertrag fertig machen?« »Selbstverständlich. Sie können ihn dann jederzeit in meinem Büro unterschreiben.« Till war ganz aus dem Häuschen, als seine Mutter ihm erzählte, daß sie so schnell eine neue Bleibe gefunden hatte. Aus der bisherigen Wohnung mußten sie leider wegen Eigenbedarfs des Vermieters ausziehen. »Die Gegend ist sehr hübsch«, erklärte Ellen auf der Heimfahrt vom Kindergarten.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum26. Feb. 2019
ISBN9783740942601
Ich bin dein großer Bruder: Mami 1953 – Familienroman

Ähnlich wie Ich bin dein großer Bruder

Titel in dieser Serie (100)

Mehr anzeigen

Ähnliche E-Books

Romanzen für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Ich bin dein großer Bruder

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Ich bin dein großer Bruder - Lisa Simon

    Mami

    – 1953–

    Ich bin dein großer Bruder

    Auch Lea hat ein Recht auf Liebe

    Lisa Simon

    Mit glänzenden Augen blickte sich Ellen Anders in der Wohnung um. Ja, hier würde sich auch Till, ihr sechsjähriger Sohn, wohl fühlen!

    Es gab einen großen hellen Wohnraum mit einer geräumigen Nische, in die Ellen im Geiste bereits ihren Schreibtisch stellte, den sie als Illustration für Kinderbücher unbedingt benötigte.

    »Und? Sagt Ihnen die Wohnung zu?« fragte der Hausverwalter, der Ellen durch die Räume geführt hatte. »Sie könnten sofort einziehen.«

    Sie nickte. »Es gefällt mir wirklich sehr gut hier, und mein Sohn wird sich freuen, direkt hinter dem Haus einen großen Park vorzufinden.«

    Der Hausverwalter gab schmunzelnd zurück: »Es gibt viele Kinder in der Gegend, so daß sich Ihr Junge bestimmt nicht einsam fühlen wird.«

    Ellen warf einen verstohlenen Blick auf die Uhr und erschrak. »Du meine Güte! Ich muß mich jetzt aber sputen, um Till vom Kindergarten abzuholen. Würden Sie bitte den Mietvertrag fertig machen?«

    »Selbstverständlich. Sie können ihn dann jederzeit in meinem Büro unterschreiben.«

    *

    Till war ganz aus dem Häuschen, als seine Mutter ihm erzählte, daß sie so schnell eine neue Bleibe gefunden hatte. Aus der bisherigen Wohnung mußten sie leider wegen Eigenbedarfs des Vermieters ausziehen.

    »Die Gegend ist sehr hübsch«, erklärte Ellen auf der Heimfahrt vom Kindergarten. »Und dein neues Zimmer wird dir auch gefallen – es hat sogar einen eigenen Balkon!«

    Till machte große Augen und fragte aufgeregt: »Wann können wir denn umziehen?«

    Ellen lachte. »Nicht so stürmisch, junger Mann! Zunächst müssen wir neue Tapeten und Farbe kaufen, also gedulde dich noch etwas.«

    »Kann ich denn weiterhin in meinen alten Kindergarten gehen?« Für einen Augenblick sah der Kleine unsicher aus. »Ich mag doch die anderen da so gern.«

    »Aber ja, die neue Wohnung liegt ja nicht allzu weit von der jetzigen entfernt. Übrigens gibt es eine neu gebaute Schule in der Nähe, ist das nicht toll?«

    Till nickte. Es gefiel ihm in der jetzigen Umgebung, in der er mit seiner Mutter wohnte, nicht besonders. Die Straßen waren eng und ständig mit parkenden Autos zugestellt, und die meisten Nachbarn waren ältere Leute, die schon mürrisch aufblickten, wenn Till mit seinem Ball auftauchte.

    »Ich kann ja schon mal meine Spielsachen einpacken«, schlug Till vor, als er nach seiner Mutter aus dem Wagen stieg. »Es sind so viele, daß es bestimmt lange dauern wird, bis alles gepackt ist.«

    Zärtlich strich Ellen über den blonden, wirren Haarschopf ihres Sohnes. Sie war erleichtert, daß Till so unkompliziert war – obwohl ihm sicherlich oft der Vater fehlte, den er nie kennengelernt hatte. Als Ellen Michael damals von der nicht vorgesehenen Schwangerschaft erzählte, hatte der sich aus dem Staub gemacht, ohne je wieder von sich hören zu lassen. Sicher hätte Ellen Nachforschungen anstellen können, damit Michael seinen Pflichten nachkam, doch das wollte sie nicht. Sie war zu stolz, um Unterhalt zu betteln – lieber wollte sie ihr Baby allein großziehen.

    Anfangs unterstützten Ellens Eltern die junge Mutter, wo es nur ging. Doch dann fand sie eine Stelle bei einem Verlag, für den sie von zu Hause aus arbeiten und sich somit gleichzeitig um den kleinen Till kümmern konnte.

    Mittlerweile waren sechs Jahre vergangen, und Ellen war eine erfolgreiche Kinderbuch-Illustratorin geworden, die sich über Arbeitsmangel nicht beschweren konnte.

    »Soll ich die Einkaufstasche tragen, Mama?« bot der Kleine eifrig an. Er mochte es nicht, wenn seine Mutter sich mit den schweren Tüten abschleppte.

    Ellen schüttelte energisch den Kopf. »Das kommt überhaupt nicht in Frage, mein Sohn. Doch du kannst den Korb mit dem Gemüse nehmen, der ist leicht.«

    Bevor Ellen an diesem Tag zum Kindergarten gefahren war, hatte sie noch schnell den Wocheneinkauf erledigt. Und nun hieß es, alles in den fünften Stock zu tragen, denn einen Fahrstuhl gab es in dem Altbau nicht.

    Auf der Treppe kam ihnen die Hausmeisterin entgegen und keifte mit ihrer stets schrillen Stimme: »Gut, daß ich Sie treffe, Frau Anders. Ihr Sohn hat gestern nachmittag wieder nicht seine Schuhe vor der Haustür abgetreten; das gesamte Treppenhaus war verschmutzt, obwohl ich es am Morgen erst geputzt habe!«

    Ellen sparte sich die Erklärung, daß Till am Vortag den ganzen Nachmittag in seinem Zimmer gesessen und gemalt hatte, und nickte der Hausmeisterin nur kurz beim Vorübergehen zu. Es war wirklich allerhöchste Zeit, diesem konservativen Haus zu entfliehen.

    *

    »Ach, ist das schön hier!« Gisela Anders beugte sich verzückt über die Balkonbrüstung. »Hier muß man sich ja einfach wohl fühlen!«

    Ellen hatte ihre Eltern zu einer kleinen Einweihungsfeier in die neue Wohnung eingeladen und erwiderte nun lächelnd: »Till hat sogar schon einen neuen Freund gefunden, obwohl wir erst seit ein paar Tagen hier wohnen.«

    Gisela umarmte ihre Tochter liebevoll. »Ich freue mich so für dich und den Jungen, daß ihr endlich so ein nettes Zuhause gefunden habt. Die Zustände in der alten Wohnung waren ja furchtbar.«

    »Ja, wenn ich es mir recht überlege, war es ein Glücksfall, daß der Hausbesitzer ausgerechnet meine Wohnung für seine Schwiegermutter haben wollte. Und stell dir vor: Ich bezahle jetzt weniger Miete als vorher!«

    Die beiden Frauen traten wieder ins Wohnzimmer, wo Wilfried Anders mit seinem Enkel auf dem Fußboden hockte und ihm half, das neue Modellflugzeug zusammenzubauen.

    »Sieh mal, Mama!« Triumphierend hob Till das fast fertige Spielzeug in die Höhe. »Opa hat das ganz schnell geschafft!«

    »Das sieht sehr hübsch aus.« Ellen goß Kaffee in die mittlerweile leeren Tassen. »Möchtest du auch noch, Vati?«

    »Ja, gerne.«

    »Aber Opa, du hast mir doch versprochen, im Park das neue Flugzeug auszuprobieren«, protestierte Till, als Wilfried sich erhob und wieder am Tisch Platz nahm.

    Ellen schüttelte mißbilligend den Kopf. »Jetzt sei doch nicht so ungeduldig, Schatz. Wenn Opa seinen Kaffee ausgetrunken hat, könnt ihr doch immer noch in den Park gehen.«

    Wilfried fuhr dem Kleinen über den Haarschopf. »Ich beeile mich, in Ordnung?«

    Zufrieden nickte Till, und die Erwachsenen konnten sich ein Schmunzeln kaum verkneifen.

    »Was macht deine Arbeit?« fragte Gisela später, während sie half, das benutzte Geschirr in die Küche zu bringen. »Hast du deinen neuen Auftrag schon begonnen?«

    Ellen nickte. »Vorgestern. Ich bin erstaunt, wie gut ich vorankomme in der ungewohnten Umgebung. Du weißt ja, daß es normalerweise immer etwas dauert, bis ich meine Kreativität einem neuen Umfeld angepaßt habe. Doch hier muß ich nur einen Blick aus dem Fenster werfen – und schon fühle ich mich beflügelt.«

    »Das klingt beruhigend«, gab Gisela zurück. »Ich glaube, nicht nur Till, sondern auch dir hat dieser Tapetenwechsel gutgetan. Hast du eigentlich schon ein paar von deinen neuen Nachbarn kennengelernt?«

    »Bis jetzt nur das Hausmeister-Ehepaar und das junge Pärchen von nebenan; übrigens alles ganz reizende Personen.«

    »Das freut mich wirklich.« Gisela strich über die Arbeitsplatte. »Und diese Einbauküche ist der reinste Traum. Du kannst sehr glücklich über deine neue Wohnung sein.«

    Ellen lächelte. »Das bin ich auch, Mutti.«

    Eine halbe Stunde später tauchten Wilfried und ein vollkommen aufgekratzter Till auf, der Mutter und Großmutter für den Rest des Nachmittags alle Einzelheiten über den Probeflug des Modellflugzeuges erzählte.

    Die Verabschiedung von den Eltern fiel wie immer herzlich aus. Ellen und Till begleiteten sie bis hinunter

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1